Liste der südburgenländischen Lager für ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter während des Baus des Südostwalls: Unterschied zwischen den Versionen

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| zwei Getreidespeicher, Essensausgabe im Pfarrhof<ref name="Lappin314ff">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=314ff|ISBN=978-3643501950}}</ref>
| zwei Getreidespeicher, Essensausgabe im Pfarrhof<ref name="Lappin314ff">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=314ff|ISBN=978-3643501950}}</ref>
| Es gab Misshandlungen durch Wachmannschaften, aber Hilfeleistungen durch Pfarrer Johann Farkas und seiner Haushälterin Maria Blaskovits, auch viele Ortsbewohner halfen mit Lebensmittel, beim [[w:Massaker von Deutsch Schützen|Massaker von Deutsch Schützen]] (29. März 1945) und der anschließenden Evakuierung konnten einige Personen durch örtlichen Schmied, Fleischer, Pfarrer Leitgeb und anderen gerettet werden<ref name="Lappin314ff" />
| Es gab Misshandlungen durch Wachmannschaften, aber auch Hilfeleistungen durch Pfarrer Johann Farkas und seiner Haushälterin Maria Blaskovits und von vielen Ortsbewohnern, die mit Lebensmitteln halfen. Beim [[w:Massaker von Deutsch Schützen|Massaker von Deutsch Schützen]] (29. März 1945) und der anschließenden Evakuierung konnten einige Personen durch örtlichen Schmied, Fleischer, Pfarrer Leitgeb und anderen gerettet werden.<ref name="Lappin314ff" />
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| Schule, Kutscherhof und Gesindehaus von [[w:Schloss Eberau|Schloss Eberau]]<ref name="Lappin322ff">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=322ff|ISBN=978-3643501950}}</ref>
| Schule, Kutscherhof und Gesindehaus von [[w:Schloss Eberau|Schloss Eberau]]<ref name="Lappin322ff">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=322ff|ISBN=978-3643501950}}</ref>
| Bedingungen waren in der Schule besser als im Schloss. Es gab vermutlich einige Dutzende Tote durch [[w:Fleckfieber|Fleckfieber]], mindestens fünf kranke Zwangsarbeiter wurden bei Edlitz erschossen. Hilfestellung mit Lebensmittel erfolgte durch Ortsbewohner wie Rosina Paukovits und Volksschuldirektor Robert Hazivar, der als Mitglied der Wachmannschaft mit Decken, Nahrung und Informationen half.<ref name="Lappin322ff" /><ref>{{Literatur |Autor=Szabolcs Szita|Titel=Zwangsarbeit - Todesmärsche - Überleben durch Hilfe|Verlag=Velcsov|Ort=Budapest|Datum=2004|Seiten=112 und 113 |ISBN=9638669810}}</ref>
| Die Bedingungen waren in der Schule besser als im Schloss. Es gab vermutlich einige Dutzende Tote durch [[w:Fleckfieber|Fleckfieber]], mindestens fünf kranke Zwangsarbeiter wurden bei Edlitz erschossen. Hilfestellung mit Lebensmitteln erfolgte durch Ortsbewohner wie Rosina Paukovits und Volksschuldirektor Robert Hazivar, der als Mitglied der Wachmannschaft mit Decken, Nahrung und Informationen half.<ref name="Lappin322ff" /><ref>{{Literatur |Autor=Szabolcs Szita|Titel=Zwangsarbeit - Todesmärsche - Überleben durch Hilfe|Verlag=Velcsov|Ort=Budapest|Datum=2004|Seiten=112 und 113 |ISBN=9638669810}}</ref>
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| Volksschule<ref name="Lappin344ff">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=344ff|ISBN=978-3643501950}}</ref>
| Volksschule<ref name="Lappin344ff">{{Literatur |Autor=Eleonore Lappin-Eppel|Titel=Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45: Arbeitseinsatz - Todesmärsche - Folgen|Verlag=LIT|Ort=Wien|Datum=2010|Seiten=344ff|ISBN=978-3643501950}}</ref>
|In der Schule brach eine Fleckfieberepidemie aus, sodass die Volksschule zu einem Krankenrevier umfunktioniert wurde. In weiter Folge kam es zu Erschießungen kranker Zwangsarbeiter bei denen der Schuldirektor Emmerich Mathauser beteiligt war. Ein Massengrab gab es bei der Schlachthalle, ein weiteres auf der sogenannten Dotterwiese.<ref name="Lappin344ff" />
|In der Schule brach eine Fleckfieberepidemie aus, sodass die Volksschule zu einem Krankenrevier umfunktioniert wurde. In weiterer Folge kam es zu Erschießungen kranker Zwangsarbeiter bei denen der Schuldirektor Emmerich Mathauser, zugleich auch Organisationsleiter der Jennersdorfer [[w:NSDAP|NSDAP]]-Ortrgruppe, beteiligt war. Ein Massengrab gab es bei der Schlachthalle, ein weiteres auf der sogenannten Dotterwiese.<ref name="Lappin344ff" />
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| Ziegelei, ehemalige Lederfabrik, Volksschule, Meierhof<ref name="Lappin344ff" />
| Ziegelei, ehemalige Lederfabrik, Volksschule, Meierhof<ref name="Lappin344ff" />
| In der Hauptschule befand sich der Stab einer kroatischen Waffen-SS-Einheit. Juden, die ihr Arbeitspensum nicht erfüllten, wurden hier verprügelt. Besonders graumsam waren die beiden [[w:Volksdeutsche|Volkssdeutschen]] Wilhelm Mohr und Franz Paul, beides ebenfalls SS-Angehörige. Im Februar kam es beim ehemaligen Aasplatz zu einem Massaker an rund 30 nicht arbeitsfähigen Juden bei dem Mohr und Paul die Hauptäter waren. Die Einwohner von Jennersdorf protestierten offen sowohl hinsichtlich der grausamen Behandlung der Juden durch die Waffen-SS als auch gegen das Massaker. Zu einem weiteren Massaker an kranken Juden kam es, nachdem eine Einheit der [[w:5. SS-Panzer-Division „Wiking“|5. SS-Panzer-Division „Wiking“]] Jennersdorf für kurze Zeit von der [[w:Rote Armee|Roten Armee]] zurückerobert hatte, und diese Zeitspanne dazu nutzte zurückgelassene Zwangsarbeiter ermorderte. Zu einer gerichtlichen Verfolgung der Verantwortlichen kam es nicht.<ref name="Lappin344ff" />
| In der Hauptschule befand sich der Stab einer kroatischen Waffen-SS-Einheit. Juden, die ihr Arbeitspensum nicht erfüllten, wurden hier verprügelt. Besonders graumsam waren die beiden [[w:Volksdeutsche|Volkssdeutschen]] Wilhelm Mohr und Franz Paul, beides ebenfalls SS-Angehörige. Im Februar kam es beim ehemaligen Aasplatz zu einem Massaker an rund 30 nicht arbeitsfähigen Juden bei dem Mohr und Paul die Hauptäter waren. Die Einwohner von Jennersdorf protestierten offen sowohl hinsichtlich der grausamen Behandlung der Juden durch die Waffen-SS als auch gegen das Massaker. Zu einem weiteren Massaker an kranken Juden kam es, nachdem eine Einheit der [[w:5. SS-Panzer-Division „Wiking“|5. SS-Panzer-Division „Wiking“]] Jennersdorf für kurze Zeit von der [[w:Rote Armee|Roten Armee]] zurückerobert hatte, und diese Zeitspanne dazu nutzte zurückgelassene Zwangsarbeiter zu ermorden. Zu einer gerichtlichen Verurteilung der Verantwortlichen kam es nicht. 1966 wurde von Vertretern des Innenministeriums und von [[w:Simon Wiesenthal|Simon Wiesenthal]] das Grab beim Aasplatz ermittelt, die sterblichen Überreste der Ermorderten wurden auf den jüdischen Friedhof in Graz umgebettet.<ref name="Lappin344ff" />
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