Hochwasserkatastrophe im Bezirk Güssing 2009: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Hochwasserkatastrophe im Bezirk Güssing 2009''' ereignete sich in der Zeit zwischen 22. Juni und Anfang Juli, nachdem das [[w:Tiefdruckgebiet|Tiefdruckgebiet]] ''Quinton'' [[w:Sintflut|sintflutartige]] Regenschauer mit sich brachte, die zu Rekord-Pegelständen in den Bächen des Bezirkes führten. Vom Hochwasser besonders betroffen waren die Stadt [[Güssing]] sowie die Ortschaften [[Güttenbach]] und [[Strem]]. Neben großen Schäden löste das Naturereignis aber auch eine große Welle der Hilfsbereitschaft aus. Die meisten Freiwilligen Feuerwehren des südlichen und mittleren [[Burgenland|Burgenlandes]], Soldaten des [[w:Bundesheer|Bundesheeres]], Mitarbeiter des [[w:Österreichisches Rotes Kreuz|Österreichischen Roten Kreuzes]] und zahlreiche freiwillige Helfer, darunter auch solche vom [[w:Team Österreich|Team Österreich]], leisteten zehntausende Arbeitsstunden, um den Opfern der Flutkatastrophe beizustehen.
Der '''Hochwasserkatastrophe im Bezirk Güssing 2009''' ....


== Wetterlage ==
== Ausgangssituation ==
Die Hochwasserkatastrophe im Bezirk Güssing wurde durch das [[w:Tiefdruckgebiet|Tiefdruckgebiet]] ''Quinton'' ausgelöst. Dieses Tief bildete sich vom 20. bis 22. Juni aus einem [[w:Atlantik|atlantischen]] Kaltlufteinbruch, durch Abschnürung eines Höhentiefs<ref>[http://www.wetteronline.de/wetterlexikon?topic=hoehentief Wetterlexikon - Höhentief], Webseite www.wetteronline.de, abgerufen am 28. Juli 2015</ref> über den [[w:Alpen|Alpen]] in Richtung Südosten. ''Quinton'' verlagerte sich daraufhin über die mittlere [[w:Adria|Adria]] (20. und 21. Juni) und anschließend über den [[w:Balkan|Zentralbalkan]] (22. Juni).<ref>[http://www.met.fu-berlin.de/de/wetter/maps/Prognose_20090622.gif Freie Universität Berlin, Institut für Meteorologie, Prognose für 22. Juni 2009], Webseite www.met.fu-berlin.de, abgerufen am 28. Juli 2015</ref> Ab diesem Zeitpunkt sorgte es vom 22. bis 24. Juni<ref>[http://www.met.fu-berlin.de/de/wetter/maps/Prognose_20090623.gif Freie Universität Berlin, Institut für Meteorologie, Prognose für 23. Juni 2009], Webseite www.met.fu-berlin.de, abgerufen am 28. Juli 2015</ref><ref>[http://www.met.fu-berlin.de/de/wetter/maps/Prognose_20090624.gif Freie Universität Berlin, Institut für Meteorologie, Prognose für 24. Juni 2009], Webseite www.met.fu-berlin.de, abgerufen am 28. Juli 2015</ref> für schwere Niederschläge in ganz Österreich und weiten Teilen Mitteleuropas. Das Südburgenland war von den Niederschlägen vor allem am 24. Juni, dann ein zweites Mal am 26. und ein drittes Mal am 28. und 29. Juni betroffen.<ref name="leben30">Lebensministerium.at: ''Ergebnisdokumentation Hochwässer Juni bis September 2009'', Seite 30 und 31</ref> Dies führte im Bezirk Güssing dazu, dass sich im Tal der [[w:Strem_(Fluss)|Strem]] ein [[w:Jahrhunderthochwasser|Jahrhunderthochwasser]] ausbildete.
=== Großwetterlage ===
Die Hochwasserkatastrophe im Bezirk Güssing wurde durch das Tiefdruckgebiet ''Quinton'' ausgelöst. Dieses Tief bildete sich vom 20. bis 22. Juni aus einem [[w:Atlantik|atlantischen]] Kaltlufteinbruch, durch Abschnürung eines Höhentiefs<ref>[http://www.wetteronline.de/wetterlexikon?topic=hoehentief Wetterlexikon - Höhentief], Webseite www.wetteronline.de, abgerufen am 28. Juli 2015</ref> über den [[w:Alpen|Alpen]] in Richtung Südosten. ''Quinton'' verlagerte sich daraufhin über die mittlere [[w:Adria|Adria]] (20. und 21. Juni) und anschließend über den [[w:Balkan|Zentralbalkan]] (22. Juni).<ref>[http://www.met.fu-berlin.de/de/wetter/maps/Prognose_20090622.gif Freie Universität Berlin, Institut für Meteorologie, Prognose für 22. Juni 2009], Webseite www.met.fu-berlin.de, abgerufen am 28. Juli 2015</ref> Ab diesem Zeitpunkt sorgte es vom 22. bis 24. Juni<ref>[http://www.met.fu-berlin.de/de/wetter/maps/Prognose_20090623.gif Freie Universität Berlin, Institut für Meteorologie, Prognose für 23. Juni 2009], Webseite www.met.fu-berlin.de, abgerufen am 28. Juli 2015</ref><ref>[http://www.met.fu-berlin.de/de/wetter/maps/Prognose_20090624.gif Freie Universität Berlin, Institut für Meteorologie, Prognose für 24. Juni 2009], Webseite www.met.fu-berlin.de, abgerufen am 28. Juli 2015</ref> für schwere Niederschläge in ganz Österreich und weiten Teilen Mitteleuropas. Das Südburgenland war von den Niederschlägen vor allem am 24. Juni, dann ein zweites Mal am 26. und ein drittes Mal am 28. und 29. Juni betroffen.<ref name="leben30">Lebensministerium.at: ''Ergebnisdokumentation Hochwässer Juni bis September 2009'', Seite 30 bis 32</ref> Dies führte im Bezirk Güssing dazu, dass sich im Tal der [[w:Strem_(Fluss)|Strem]] ein [[w:Jahrhunderthochwasser|Jahrhunderthochwasser]] ausbildete.


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Hochwasser 2009 Karte HQ.svg|Jährlichkeiten der Abflüsse von 23. bis 29. Juni
Hochwasser 2009 Karte HQ.svg|Jährlichkeiten der Abflüsse von 23. bis 29. Juni
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Die Abflussmengen der Strem stiegen in Güssing von ungefähr 1 m<sup>3</sup>/s (Kubikmeter pro Sekunde) am 24. Juni bis auf 105 m<sup>3</sup>/s am 25. Juni. Im Laufe des 26. fielen sie auf 15 m<sup>3</sup>/s, um am 27. wieder auf ca. 130 m<sup>3</sup>/s zu steigen. Nach einem neuerlichen Abfall am nächsten Tag folgt eine dritte Spitze von ca. 100 m<sup>3</sup>/s am 29. Juni. Alle drei Spitzen entsprachen der Abflussmenge, die bei einem Jahrhunderthochwasser anfällt. In [[Heiligenbrunn]] waren die Spitzen um ca. 25 Prozent niedriger, weil einerseits der Fluss ab einer Menge von 50 bis 60 m<sup>3</sup>/s im flachen Stremtal zwischen Güssing und Heiligen über das Ufer trat, und es stromabwärts von Güssing andere Niederschlagsmengen gab als stromaufwärts.<ref name="leben30" />
 
=== Niederschlagsmengen im Südburgenland ===
In der Gemeinde [[Deutsch Kaltenbrunn]] sowie im Güssinger Ortsteil Glasing wurden nachfolgende Tagesniederschlagsmengen in mm (Millimeter; 1 mm entspricht einem Liter pro Quadratmeter) gemessen.<ref name="leben30" /> Die 147 mm, die am 24. Juni auf Deutsch Kaltenbrunn niedergingen, entsprachen der 2,3-fachen Maximaltagesregenmenge (65 mm), die bis zu diesem Zeitpunkt jemals an diesem Ort gemessen worden war.<ref>[http://www.bmlfuw.gv.at/wasser/wasser-oesterreich/wasserkreislauf/hydrograph_charakt_extrema/Hochwasser-Juni2009.html Das Hochwasser in Österreich vom 22. bis 30. Juni 2009 – die hydrographische Analyse], Webseite www.bmlfuw.gv.at, abgerufen am 29. Juli 2009</ref>
 
Der Regen fiel nicht gleichmäßig vom Himmel, sondern in Form von Starkregen, wobei die größte Regenmenge pro Stunde in Deutsch Kaltenbrunn am 24. Juni 30 mm/h (Millimeter pro Stunde) und in Glasing am 26. Juni sogar 40 mm/h betrug.<ref name="leben30" />
 
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|+ Tages-Niederschlagsmengen in mm (= Liter pro m<sup>2</sup>)
! Datum
! Glasing
! Dt. Kaltenbrunn
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=== Abflussmengen ===
Die Abflussmengen der Strem stiegen in Güssing von ungefähr 1 m<sup>3</sup>/s (Kubikmeter pro Sekunde) am 24. Juni bis auf 110 m<sup>3</sup>/s am 25. Juni (3 Uhr früh). Im Laufe des 26. fielen sie auf 15 m<sup>3</sup>/s, um am 27. (2 Uhr früh) wieder auf ca. 130 m<sup>3</sup>/s zu steigen. Nach einem neuerlichen Abfall am nächsten Tag folgte eine dritte Spitze von ca. 100 m<sup>3</sup>/s am 29. Juni (5 Uhr morgens). Die erste und die dritte Spitze entsprachen der Abflussmenge, die bei einem Jahrhunderthochwasser anfällt. Die zweite Spitze mit 130 m<sup>3</sup>/s lag sogar über dem 100-jährigen Hochwasser.<ref name="leben30" />
 
In [[Heiligenbrunn]] lagen die Höchstwerte um ca. 20 bis 30 Prozent unter denen von Güssing, weil einerseits der Fluss ab einer Menge von 50 bis 60 m<sup>3</sup>/s im flachen Stremtal zwischen Güssing und Heiligenbrunn über das Ufer trat, und es andererseits stromabwärts von Güssing andere Niederschlagsmengen gab als stromaufwärts.
 
Derartige Mengen waren bis zu diesem Zeitpunkt an der Strem vorher noch nie gemessen worden.<ref name="leben30" />
 
== Örtliche Auswirkungen ==
Vom Hochwasser waren neben verschiedenen anderen Orten besonders der Bezirksvorort Güssing sowie die beiden Ortschaften Güttenbach und Strem betroffen.
=== Güssing ===
Nach Eintreffen der ersten Hochwasserspitze am 25. Juni kurz nach Mitternacht musste für die  Stadt [[w:Katastrophenalarm|Katastrophenalarm]] ausgelöst werden. Die Strem und der Zickenbach waren wegen der enormen Wassermenge über die Ufer getreten und hatten ganze Stadtteile, wie zum Beispiel den Bereich rund um den [[Aktivpark Güssing|Aktivpark]]<ref>[http://www.aktivpark.at/index1.htm Webseite Aktivpark], Webseite www.aktivpark.at, abgerufen am 9. August 2015</ref>, überflutet. Auch das Altenwohnheim Güssing<ref>[http://www.oejab.at/site/de/seniorinnen/wohnundpflegeheime/stfranziskus/unserhaus?SWS=c9c8sua73fintdgk1ampgf5uk7m Webseite Altenwohnheim Güssing], Webseite www.oejab.at, abgerufen am 9. August 2015</ref> wurde durch die Wasserfluten bedroht, sodass die Bewohner in höher gelegene Stockwerke evakuiert werden mussten. Zum Glück drang das Wasser aber nur in den Keller ein.<ref name="orf370789" />
 
Vom Hochwasser wurden zahlreiche Gebäude in der Stadt überflutet.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=hgixCN_XZqE Güssing nach dem Hochwasser - große Schäden in der Landwirtschaft], Webseite www.youtube.com, abgerufen am 9. August 2015</ref> Unter anderem auch Arztpraxen und verschiedene Gesundheitsinstitute. Die medizinischen Gerätschaften mussten geborgen und gesäubert werden, und wurden im Gebäude der Hauptschule neu aufgestellt, um einen Notbetrieb zu ermöglichen.<ref name="orf371106" />
 
Als am 26. Juni in den frühen Nachmittagsstunden wieder schwere Gewitter über der Stadt niedergingen, fiel auch der Strom aus, nachdem ein Blitz in eine [[w:Transformatorenstation|Trafostation]] bei [[Deutsch Tschantschendorf]] eingeschlagen hatte.<ref name="orf371161">[http://bglv1.orf.at/stories/371161 Erneut schwere Gewitter im Landessüden], Webseite bglv1.orf.at, abgerufen am 10. August 2015</ref> Aufgrund der der Überflutungen musste der Strom aus Sicherheitsgründen aber immer wieder auch planmäßig abgeschaltet werden. Der Landeschulrat Burgenland<ref>[http://www.lsr-bgld.gv.at/ Webseite Landeschulrat für das Burgenland], Webseite www.lsr-bgld.gv.at, abgerufen am 9. August 2015</ref> gab vielen Güssinger Schulen wegen der Hochwassersituation für Montag, dem 29. Juni, schulfrei. Aus Solidarität mit den Hochwasseropfern wurde auch die Premiere des Stückes [[w:Der Brandner Kaspar|Der Brandner Kaspar und das ewige Leben]] auf der [[w:Burg Güssing|Burg Güssing]] durch [[w:Intendant|Intendant]] [[w:Frank Hoffmann (Schauspieler)|Frank Hoffmann]] abgesagt.<ref name="orf371318" />
 
Auch fünf Tage nach dem ersten Hochwasser standen immer noch der Sportplatz und das Freibad unter Wasser.<ref name="orf371637" /> Vielen anderen Personen konnte in der Zwischenzeit durch Feuerwehr, Bundesheer und freiwillige Helfer geholfen werden. Alleine das Aufgebot der Feuerwehr umfasste die Fahrzeuge und Mannschaften von nicht weniger als 38 Wehren, darunter auch die [[Katastrophenhilfsdienst im Landesfeuerwehrverband Burgenland|KHD-Bereitschaft]] des [[Bezirksfeuerwehrkommando Oberpullendorf|Bezirksfeuerwehrkommandos Oberpullendorf]].<ref name="fwgüssing" />
 
=== Güttenbach ===
Für die [[Freiwillige Feuerwehr Güttenbach]] begann der mehrtägige Arbeitseinsatz am Mittwoch, dem 24. Juni, mit einem Einsatz in der Nachbargemeinde [[Neuberg im Burgenland]], um die Kameraden der [[Freiwillige Feuerwehr Neuberg im Burgenland|Freiwilligen Feuerwehr Neuberg]] bei Auspumparbeiten zu unterstützen. Während dieses Einsatzes kam die Meldung, dass nun in Güttenbach selbst, Keller unter Wasser stehen würden. Der örtliche Bach hatte sich zu einem reißenden Fluss entwickelt und gefährdete sogar das Altersheim.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=B8HfyMYWR7k Hochwasser in Pinkovac/Güttenbach - Gemeindehausparkplatz], Webseite www.youtube.com, abgerufen am 29. Juli 2015</ref><ref>[https://www.youtube.com/watch?v=XJyPA9F7fjE Hochwasser in Pinkovac/Güttenbach - Gemeindehausparkplatz2], Webseite www.youtube.com, abgerufen am 29. Juli 2015</ref><ref>[https://www.youtube.com/watch?v=kdQ22ldjTNM Hochwasser in Pinkovac/Güttenbach - Brücke beim Hartplatz], Webseite www.youtube.com, abgerufen am 29. Juli 2015</ref> Die in Güttenbach verbliebenen Feuerwehrleute begannen mit Hilfe von freiwilligen Helfern mit dem Füllen von Sandsäcken und der Sicherung gefährdeter Stellen.<ref name="güttenbach" />
 
Als am Donnerstag der Regen nachließ und sich die Lage etwas entspannte, wurden Auspumparbeiten vorgenommen und weitere Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Besonders betroffen vom Unwetter waren das Gemeindehaus und die umliegenden Häuser.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=3G-M4pw8-6I Die Flut- Güttenbach- Keller überflutet], Webseite www.youtube.com, abgerufen am 29. Juli 2015</ref> Als Verstärkung rückten die Freiwilligen Feuerwehren von [[Freiwillige Feuerwehr Eisenberg an der Pinka|Eisenberg an der Pinka]], [[Freiwillige Feuerwehr Hasendorf|Hasendorf]], [[Freiwillige Feuerwehr Inzenhof|Inzenhof]], [[Freiwillige Feuerwehr Punitz|Punitz]], [[Freiwillige Feuerwehr Steingraben|Steingraben]] und [[Freiwillige Feuerwehr Tudersdorf|Tudersdorf]] an, um die örtlichen Kräfte zu unterstützen.<ref name="güttenbach" /> 
 
Am Freitag, dem 26. Juni, kam der Regen zurück und der aufgeweichte Boden war nicht mehr in der Lage diese Regenmassen aufzunehmen. Es kam nicht nur erneut zu Überflutungen<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=cR88Eu8kS_g Die Flut- Güttenbach- Hauptstraße], Webseite www.youtube.com, abgerufen am 29. Juli 2015</ref>, sondern auch zu Vermurungen und Hangrutschungen. Nachteilig wirkten sich die vielen kleinen Brücken über den Dorfbach aus, die, besonders wenn es zu [[w:Verklausung|Verklausungen]] kam, wie Sperren wirkten und so das Wasser seitlich in die Ortschaft drückten.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=ba08kzJLBNk Die Flut- Güttenbach- Gemeinde Parkplatz], Webseite www.youtube.com, abgerufen am 29. Juli 2015</ref><ref>[https://www.youtube.com/watch?v=wT-ZWdEqBec Die Flut- Güttenbach- Jugendheim Eingang], Webseite www.youtube.com, abgerufen am 29. Juli 2015</ref> Wieder kam Hilfe von außen. Neben den Freiwilligen Feuerwehren von Eisenberg an der Pinka, [[Freiwillige Feuerwehr Badersdorf|Badersdorf]] und [[Freiwillige Feuerwehr Eberau|Eberau]] erschien auch die Partnerfeuerwehr der ungarischen Gemeinde [[w:Szentpéterfa|Szentpéterfa]], die es sich nicht nehmen ließ, ihre österreichischen Kameraden zu unterstützen. Auch das Bundesheer schickte Einheiten in die verwüstete Ortschaft und das Rote Kreuz mobilisierte außerdem noch Freiwillige des Teams Österreich.<ref name="güttenbach" />
 
Aus der Sicht der Freiwilligen Feuerwehr Eisenberg an der Pinka stellte sich der Einsatz in Güttenbach folgendermaßen dar: 
{{Zitat|Hochwasser in Güttenbach: Mit 19 Mann fuhren wir in das Gebiet, wo wir mit Pumparbeiten und Ausräumungsarbeiten beschäftigt waren. Dies wiederholte sich am Freitag, dem 26. Juni 2009, nochmals, wobei wir mit 21 Mann bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz waren.|Quelle=FF Eisenberg an der Pinka<ref>[http://www.ff.eisenberg.at/index.php/zeitungen-10 FF Eisenberg an der Pinka - Zeitschriften], Webseite www.ff.eisenberg.at, abgerufen am 1. August 2015</ref>}}
Am Sonntag, dem 28. Juni, kam es schließlich noch zu einem Dammbruch, der aber aufgrund der in der Zwischenzeit umfangreichen Sicherungsarbeiten nur mehr geringen Schaden anrichten konnte. An auswärtigen Kräften waren noch die Freiwilligen Feuerwehren von Badersdorf und [[Freiwillige Feuerwehr Mischendorf|Mischendorf]] in Güttenbach im Einsatz, um bei den Reinigungsarbeiten zu helfen.
 
=== Strem ===
Während die erste Hochwasserspitze am 25. Juni gegen 3 Uhr Güssing passiert hatte, stieg in Strem der Wasserpegel im Laufe dieses Tages immer weiter an. Viele Einwohner versuchten ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen oder verließen einfach nur fluchtartig ihre Häuser. Gegen Mittag waren in Strem bereits 100 Feuerwehrleute im Einsatz, darunter viele von nachalarmierten Wehren anderer Dörfer.<ref name="orf370789">[http://bglv1.orf.at/stories/370789 226 Feuerwehren kämpfen gegen Hochwasser], Webseite bglv1.orf.at, abgerufen am 29. Juli 2009</ref> Bewohner höher gelegener Ortsteile hatten schon am Tag zuvor mit den Wassermassen zu kämpfen gehabt, die von den umliegenden Feldern aufgrund des Starkregens in die Ortschaft geflossen und zum Teil über tiefliegende Garageneinfahrten in die Keller der Häuser eingedrungen waren.
 
Am Freitag, dem 26. Juni, wurden die Aufräumarbeiten in Strem fortgesetzt. Möbel und Elektrogeräte stapelten sich vor den Häusern, doch der Regen war noch nicht vorbei. Zu Mittag setzten wieder schwere Gewitter ein, die im Nachbarort Glasing zu einer Tagesniederschlagsmenge von 61 mm führten.<ref name="orf371106">[http://bglv1.orf.at/stories/371106 Aufräumarbeiten voll im Gange], Webseite bglv1.orf.at, abgerufen am 29. Juli 2009</ref> Als Folge dieser Gewitter kam es in der Nacht auf Samstag zu einer zweiten Hochwasserspitze, die noch höher war als jene vom Donnerstag.
 
Am Samstag stand daher das Wasser in manchen Teilen der Ortschaft bis zu 1,5 Meter hoch.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=bKn-TAWM69Y&list=PL3C2E63F30434E38D&index=4 Weite Teile um Strem versinken im Wasser], Webseite www.youtube.com, abgerufen am 29. Juli 2009</ref> Eine Ärztin musste mit einem Schlauchboot zu ihren Patienten gebracht werden, um diese zu versorgen. Weitere Boote setzte man ein, um ältere Menschen zu evakuieren und sie ins höher gelegene Seniorenzentrum in Sicherheit zu bringen.<ref name="orf371318">[http://bglv1.orf.at/stories/371318 Hochwasser: Noch kein Ende in Sicht], Webseite bglv1.orf.at, abgerufen am 29. Juli 2009</ref> In diesem erfolgte auch die Verpflegung der Freiwilligen des Teams Österreich, die an diesem Samstag zahlreiche Sandsäcke füllten und so die Spezialisten von der Feuerwehr entlasteten.   
In der Nacht auf Sonntag gelang es 150 Feuerwehrleuten, alle überfluteten Keller auszupumpen. So konnte der Stremer Bürgermeister am 28. Juni vermelden:" Strem ist trocken." Im Ort waren an diesem Tag 80 Angehörige des Bundesheeres sowie 30 Freiwillige des Teams Österreich mit Aufräumarbeiten beschäftigt.<ref name="orf371444">[http://bglv1.orf.at/stories/371444 Hochwassergebiete: Lage wechselhaft], Webseite bglv1.orf.at, abgerufen am 29. Juli 2009</ref><ref>[https://www.youtube.com/watch?v=T3aUfjV011o&index=2&list=PL3C2E63F30434E38D Aufräumarbeiten in Strem - Bundesheer hilft beim Hochwassereinsatz], Webseite www.youtube.com, abgerufen am 29. Juli 2009</ref> 
 
Am folgenden Tag gab es noch eine kritische Situation zu überstehen, als neuerlicher Regen die Strem wieder ansteigen ließen. Aber dieses Mal hielten die Dämme und der Ort wurde kein weiteres Mal überflutet.<ref name="orf371637">[http://bglv1.orf.at/stories/371637 Weiter angespannte Lage im Landessüden], Webseite bglv1.orf.at, abgerufen am 29. Juli 2009</ref> Da Bundesheer verblieb weiterhin in der Ortschaft und setzte die Aufräumarbeiten fort.<ref name="orf372006">[http://bglv1.orf.at/stories/372006 Hochwasser ist zurückgegangen], Webseite bglv1.orf.at, abgerufen am 29. Juli 2009</ref>
 
Einige Jahre später erinnerte sich der Stremer Bürgermeister an diese schweren Stunden:
{{Zitat|Wir brauchten in sehr kurzer Zeit sehr viele freiwillige Helfer. Von den Feuerwehren rückten rund 250 Mann aus, aus den Kasernen kamen mehr als 200 Soldaten. Vor allem die wochenlangen Aufräumarbeiten hat das Bundesheer übernommen. Die meisten Feuerwehrleute mussten ja nach wenigen Tagen wieder zur Arbeit.|Quelle=Bundesheer und Katastrophenschutz: Ein Blick zurück.<ref>[http://www.meinbezirk.at/guessing/chronik/bundesheer-und-katastrophenschutz-ein-blick-zurueck-auf-2009-d443696.html Bundesheer und Katastrophenschutz - ein Blick zurück auf 2009], Webseite derstandard.at, abgerufen am 29. Juli 2009</ref>}}
 
Auch die [[Freiwillige Feuerwehr Strem]] zog nach dem Jahrhunderthochwasser Bilanz. Laut ihren Aufzeichnungen hatten 253 Feuerwehrmänner 6580 Arbeitsstunden geleistet. Diese Männer waren Angehörige von folgenden 17 Wehren: [[Freiwillige Feuerwehr Bildein|FF Bildein]],  [[Freiwillige Feuerwehr Deutsch-Bieling|FF Deutsch-Bieling]], [[Freiwillige Feuerwehr Deutsch-Ehrensdorf|FF Deutsch-Ehrensdorf]], [[Freiwillige Feuerwehr Deutsch-Tschantschendorf|FF Deutsch-Tschantschendorf]], [[Freiwillige Feuerwehr Eberau|FF Eberau]], [[Freiwillige Feuerwehr Gaas|FF Gaas]], [[Freiwillige Feuerwehr Hagensdorf|FF Hagensdorf]], [[Freiwillige Feuerwehr Heiligenbrunn|FF Heiligenbrunn]], [[Freiwillige Feuerwehr Kulm|FF Kulm]], [[Freiwillige Feuerwehr Luising|FF Luising]], [[Freiwillige Feuerwehr Moschendorf|FF Moschendorf]], [[Freiwillige Feuerwehr Reinersdorf|FF Reinersdorf]], [[Freiwillige Feuerwehr Schallendorf|FF Schallendorf]], [[Freiwillige Feuerwehr Steinfurt|FF Steinfurt]], [[Freiwillige Feuerwehr Sumetendorf|FF Sumetendorf]], [[Freiwillige Feuerwehr Tobaj|FF Tobaj]] und natürlich aus Strem selbst. Diese Kräfte waren mit einem [[w:Rüstlöschfahrzeug|Rüstlöschfahrzeug (RLF)]], vier [[w:Tanklöschfahrzeug|Tanklöschfahrzeugen (TLF)]], 16 [[w:Kleinlöschfahrzeug (Österreich)|Kleinlöschfahrzeugen (KLF)]], zwei [[w:Feuerwehrfahrzeuge_in_Österreich#L.C3.B6schfahrzeug_.28LF.29|Löschfahrzeugen (LF)]] und einem [[w:Mannschaftstransportwagen|Mannschaftstransportfahrzeug (MTF)]] angerückt und setzten im Kampf gegen die Wassermassen insgesamt 48 Pumpen ein.<ref name="ffstrem" />


== Feuerwehrchroniken ==
== Feuerwehrchroniken ==
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| {{SortKey|}}{{Zitat|24.06.2009 - Hochwasser, 4 Tage. Aus dem größten Einsatz der letzten Jahre, der Hochwasserkatastrophe 2009, wo die Feuerwehrmitglieder an ihre physischen Grenzen gestoßen sind, wurden die entsprechenden Lehren gezogen. Dadurch wurde die diesbezügliche Ausrüstung optimiert und die Ausbildung angepasst.<ref>[http://www.bfkdo-gs.at/feuerwehrchroniken/freiwillige-feuerwehr-g-ttenbach.html Kurzchronik - Freiwillige Feuerwehr Güttenbach], Webseite www.bfkdo-gs.at, abgerufen am 26. Juli 2015</ref>}}
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Während der Arbeiten wurden auch mehrere unter Wasser stehende Keller in Güttenbach gemeldet. Die noch anwesenden Kameraden im Feuerwehrhaus rückten mit dem TLF zu diesen Einsätzen aus. Kritisch war die Lage beim Altenheim, da hier der Bach über die Ufer zu treten drohte. Zur Sicherung wurden Sandsäcke befüllt und in gefährdeten Zonen aufgestellt. In dieser Zeit wurde der Bach zu einem reißenden Fluss, der sich auch über die Hauptstraße ausbreitete und weitere Keller überschwemmte. Als der Regen aufhörte und der Bach seinen Normalpegel erreichte, galt es die von den Wassermassen betroffenen Keller auszupumpen, sowie weitere Reinigungs- und Sicherungsarbeiten durchzuführen. Besonders betroffen waren das Gemeindehaus und die umliegenden Häuser. Da sich die Feuerwehr Güttenbach zu dieser Zeit bereits im Großeinsatz befand, wurden die Feuerwehren Eisenberg an der Pinka, Hasendorf, Inzenhof, Punitz, Steingraben und Tudersdorf zur Unterstützung nachalarmiert. Nach den Lichtblicken am Donnerstag schlug das Unwetter mit noch gewaltigerer Stärke am Freitag (26.06.2009) zu. Wieder wurden Keller und Straßen überflutet, Hänge rutschten ab und Vermurungen traten auf. Bei den erneut anfallenden Arbeiten wurde die Feuerwehr Güttenbach von den Feuerwehren Badersdorf, Eisenberg an der Pinka, Eberau und der Feuerwehr der Partnergemeinde Szentpéterfa (Postrum; Petrovo Selo) sowie vom österreichischem Bundesheer unterstützt. Am Sonntag dem 28. Juni 2009 brach aufgrund des starken Regens der Damm. Es flossen wieder etliche Liter Wasser die Hauptstraße entlang. Durch die guten Schutzvorkehrungen konnte größerer Schaden vermieden werden. Bei den noch anstehenden Reinigungsarbeiten halfen die Feuerwehren Badersdorf und Mischendorf.<ref name="güttenbach">[http://www.ff-guettenbach.at/front_content.php?idcat=128&idart=260 Chronik - Freiwillige Feuerwehr Güttenbach], Webseite www.ff-guettenbach.at, abgerufen am 29. Juli 2015</ref>}}
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| {{SortKey|}}{{Zitat|Juni 2009 - Hochwassereinsatz, 7 Tage, täglich ca. 35 Mann<ref>[http://www.bfkdo-gs.at/feuerwehrchroniken/stadtfeuerwehr-g-ssing.html Kurzchronik - Freiwillige Feuerwehr Güssing], Webseite www.bfkdo-gs.at, abgerufen am 26. Juli 2015</ref>}}
| {{SortKey|}}{{Zitat|Juni 2009 - Hochwassereinsatz, 7 Tage, täglich ca. 35 Mann<ref>[http://www.bfkdo-gs.at/feuerwehrchroniken/stadtfeuerwehr-g-ssing.html Kurzchronik - Freiwillige Feuerwehr Güssing], Webseite www.bfkdo-gs.at, abgerufen am 26. Juli 2015</ref>}}{{Zitat|!!HOCHWASSEREINSATZ!! im Bezirk Güssing. 24.06.2009 bis 30.06.2009. Seit Tagen sind unzählige Männer und Frauen der Stadtfeuerwehr Güssing, mit den angrenzten Feuerwehren des Abschnittes und darüber hinaus im Dauereinsatz. Die vereinzelten Feuerwehren errichteten Dämme, evakuierten Personen in ihren eingeschlossen Gebäuden, koordinierten Einsätze die in den Akutphasen wie Mittwoch, dem 24.06. sowie am Samstag, dem 27.06., im Minutentakt in der Brandmeldezentrale eingingen. Es wurde, so gut es ging, versucht, die gewaltigen Flutmassen in geregelte Bahnen zu lenken und das Eindringen in Häuser zu verhindern. Dabei halfen auch viele freiwillige Privatpersonen mit einem Arbeitsaufwand der enorm war. Es wurden tausende Sandsäcke gefüllt und zu den gefährdeten Zonen mittels Traktoren geführt. Teilweise waren die Wassermassen so enorm, dass leider manche Häuser bis über die Kellerdecken hinaus überflutet worden sind. Wo es leider nicht mehr möglich war das Eindringen zu verhindern, wurden im Anschluss mit Auspumparbeiten und Schadensbegrenzung durch die eingesetzten Kräfte vorgenommen. Ebenfalls im Einsatz befinden sich Soldaten des Bundesheeres sowie der KHD Zug Oberpullendorf, die bei der Hilfeleistung einen grossen Teil dazu beitragen die Schäden vorzubeugen bzw. zu beheben. Die Feuerwehren sind noch immer im Einsatz, da die Lage noch weiter angespannt ist.<ref name="fwgüssing" />}}
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| {{SortKey|6}}Strem (VI)
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| {{SortKey|}}{{Zitat|Zur Bekämpfung des Hochwassers wurden Sandsäcke gefüllt und aufgebaut, Keller ausgepumpt, bei den Aufräumarbeiten geholfen und besonders bedrohte Menschen aus ihren Häusern evakuiert. Beim größten Einsatz der Feuerwehr Strem seit ihrer Gründung sind insgesamt 17 Wehren vor Ort gewesen. Diese waren Bildein, Deutsch-Bieling, Deutsch-Ehrensdorf, Deutsch-Tschantschendorf, Eberau, Gaas, Hagensdorf, Heiligenbrunn, Kulm, Luising, Moschendorf, Reinersdorf, Schallendorf, Steinfurt, Sumetendorf, Tobaj und Strem. Alle Wehren zusammen haben mit 253 Mann 6850 Arbeitsstunden für die Bevölkerung Strems aufgebracht. Ein RLF, 4 TLF 16 KLF, 2 LF, 1 MTF und ein Boot waren mit 48 Pumpen im Einsatz. Der Dank gilt an alle Feuerwehrkameraden, welche gemeinsam Schlimmeres verhindert haben.<ref>[http://www.ff-strem.at/index.php/einsaetze Chronik - Freiwillige Feuerwehr Strem], Webseite www.ff-strem.at, abgerufen am 26. Juli 2015</ref>}}
| {{SortKey|}}{{Zitat|Zur Bekämpfung des Hochwassers wurden Sandsäcke gefüllt und aufgebaut, Keller ausgepumpt, bei den Aufräumarbeiten geholfen und besonders bedrohte Menschen aus ihren Häusern evakuiert. Beim größten Einsatz der Feuerwehr Strem seit ihrer Gründung sind insgesamt 17 Wehren vor Ort gewesen. Diese waren Bildein, Deutsch-Bieling, Deutsch-Ehrensdorf, Deutsch-Tschantschendorf, Eberau, Gaas, Hagensdorf, Heiligenbrunn, Kulm, Luising, Moschendorf, Reinersdorf, Schallendorf, Steinfurt, Sumetendorf, Tobaj und Strem. Alle Wehren zusammen haben mit 253 Mann 6850 Arbeitsstunden für die Bevölkerung Strems aufgebracht. Ein RLF, 4 TLF 16 KLF, 2 LF, 1 MTF und ein Boot waren mit 48 Pumpen im Einsatz. Der Dank gilt an alle Feuerwehrkameraden, welche gemeinsam Schlimmeres verhindert haben.<ref name="ffstrem">[http://www.ff-strem.at/index.php/einsaetze Chronik - Freiwillige Feuerwehr Strem], Webseite www.ff-strem.at, abgerufen am 26. Juli 2015</ref>}}
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| {{SortKey|7}}[[Abschnittsfeuerwehrkommando Eberau|Eberau (VII)]]
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Wir rückten vollbesetzt mit unserem Fahrzeug aus und wurden eingesetzt um einen Keller vom Wasser zu befreien bzw. vor Wassereintritt zu schützen. Als wir von der Wehr aus Dt. Tschantschendorf abgelöst wurden, wurden wir nach Güssing zum Altersheim gerufen um am Bau eines Sandsackdammes mitzuhelfen. Um die Strapazen unserer Kameraden gering zu halten, kamen vor Mitternacht weitere Mitglieder unserer Wehr, damit die von der ersten Gruppe nachhause fahren und ausruhen konnten. Als der Damm fertiggestellt war, wurde unserer Gruppe in die Gartengasse zu Pumparbeiten geordert, die bis um ca. 04:00 Uhr früh andauerten.<ref>[http://www.bildein.at/feuerwehr/index.php?id=2100&news=83 Kurzchronik - Freiwillige Feuerwehr www.bildein.at], Webseite www.bfkdo-gs.at, abgerufen am 26. Juli 2015</ref>}}
Wir rückten vollbesetzt mit unserem Fahrzeug aus und wurden eingesetzt um einen Keller vom Wasser zu befreien bzw. vor Wassereintritt zu schützen. Als wir von der Wehr aus Dt. Tschantschendorf abgelöst wurden, wurden wir nach Güssing zum Altersheim gerufen um am Bau eines Sandsackdammes mitzuhelfen. Um die Strapazen unserer Kameraden gering zu halten, kamen vor Mitternacht weitere Mitglieder unserer Wehr, damit die von der ersten Gruppe nachhause fahren und ausruhen konnten. Als der Damm fertiggestellt war, wurde unserer Gruppe in die Gartengasse zu Pumparbeiten geordert, die bis um ca. 04:00 Uhr früh andauerten.<ref>[http://www.bildein.at/feuerwehr/index.php?id=2100&news=83 Kurzchronik - Freiwillige Feuerwehr www.bildein.at], Webseite www.bfkdo-gs.at, abgerufen am 26. Juli 2015</ref>}}
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== Folgen ==
*Als Folge der Hochwasserkatastrophe wurden in den nächsten Jahren viele Rückhaltebecken gebaut<ref>[http://www.meinbezirk.at/guessing/chronik/hochwasserschutz-fuer-guettenbach-d954177.html Hochwasserschutz für Güttenbach], Webseite www.meinbezirk.at, abgerufen am 9. August 2015</ref><ref>[http://www.bmlfuw.gv.at/presse/archiv_2012/wasser/121006Hochwasser.html Eröffnung Hochwasserschutz Güssing], Webseite www.bmlfuw.gv.at, abgerufen am 9. August 2015</ref>, die sich bald bei weiteren Hochwässern, wie zum Beispiel 2013, bewähren sollten.<ref>[http://www.meinbezirk.at/guessing/chronik/guettenbacher-hochwasserschutz-macht-sich-bezahlt-d1143300.html Güttenbacher Hochwasserschutz macht sich bezahlt], Webseite www.meinbezirk.at, abgerufen am 9. August 2015</ref>
*Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Güssing zeigte sich Ende 2009 in einem Schreiben an die Ortsbevölkerung enttäuscht über das Verhalten der [[w:Bezirkshauptmannschaft|Bezirkshauptmannschaft]] und der Landesregierung, weil die Feuerwehr Güssing trotz vollmundiger Versprechungen der Politiker und Behörden auf 26.000 Euro Kosten für den Hochwassereinsatz sitzen geblieben war. Neben 15.000 Euro Geräteschäden beinhaltete diese Summe auch 11.000 Euro Ausgaben, welche für die Versorgung der 38 aus dem ganzen Burgenland zur Hilfe geeilten Feuerwehren mit Lebensmitteln und Treibstoff aufgewendet worden waren.<ref name="fwgüssing">[http://www.stadtfeuerwehr-guessing.at/p009.html Webseite Stadtfeuerwehr Güssing - Geschichte 2009], Webseite www.stadtfeuerwehr-guessing.at, abgerufen am 10. August 2015</ref>
*Der Fußballverein [[Güssinger SV]] durchlebte in den Tagen des Hochwassers und auch in den darauffolgenden Monaten existentielle Nöte.<ref>[https://www.geomix.at/verein/sv-guessing/info/geschichte-3663 Webseite Güssinger SV - Geschichte], Webseite www.geomix.at/verein/sv-guessing, abgerufen am 9. August 2015</ref> So standen im Juni die gesamte Anlage und das Tribünengebäude 1,20 Meter unter Wasser. Der Platz war somit für längere Zeit nicht bespielbar. Neben großen finanziellen Aufwendungen, die zu erbringen waren, musste der Verein für die Vorbereitungsphase auf die nächste Meisterschaft sowie für die Heimspiele auf andere Sportanlagen ausweichen. Auf dem sportlichen Sektor sah es nach dem Herbstdurchgang der [[Burgenl%C3%A4ndische_Fu%C3%9Fballmeisterschaft_2009/10#Landesliga|Meisterschaft 2009/10]] so aus, als würden die Probleme, die das Hochwasser ausgelöst hatte, dazu führen, dass man aus der Landesliga werde  absteigen müssen. Dies wurde aber durch einen starken Frühjahrsdurchgang verhindert und der Verein verblieb bis auf weiteres in der höchsten burgenländischen Spielklasse.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.bmlfuw.gv.at/dms/lmat/wasser/schutz_vor_naturgefahren/hwereignis_2009/Seiten-1-90-aus-HWDOKU_2009_V4_klein/Seiten%201-90%20aus%20HWDOKU_2009_V4_klein.pdf Dokumentation des Lebensministeriums]
* [http://www.bmlfuw.gv.at/dms/lmat/wasser/schutz_vor_naturgefahren/hwereignis_2009/Seiten-1-90-aus-HWDOKU_2009_V4_klein/Seiten%201-90%20aus%20HWDOKU_2009_V4_klein.pdf Dokumentation des Lebensministeriums]
* Berichterstattung des [[w:Österreichischer Rundfunk|ORF Burgenland]]:
** [http://bglv1.orf.at/stories/370619 Landessüden unter Wasser - 24. Juni 2009]
** [http://bglv1.orf.at/stories/370789 226 Feuerwehren kämpfen gegen Hochwasser - 25. Juni 2009]
** [http://bglv1.orf.at/stories/371007 Erste Schadensbilanz nach dem Hochwasser - 26. Juni 2009]
** [http://bglv1.orf.at/stories/371106 Aufräumarbeiten voll im Gange - 26. Juni 2009]
** [http://bglv1.orf.at/stories/371161 Erneut schwere Gewitter im Landessüden - 26. Juni 2009]
** [http://bglv1.orf.at/stories/371318 Hochwasser: Noch kein Ende in Sicht - 27. Juni 2009]
** [http://bglv1.orf.at/stories/371444 Hochwassergebiete: Lage wechselhaft - 28. Juni 2009]
** [http://bglv1.orf.at/stories/371637 Weiter angespannte Lage im Landessüden - 29. Juni 2009]
** [http://bglv1.orf.at/stories/372006 Hochwasser ist zurückgegangen - 30. Juni 2009]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references/>


[[Kategorie:Güssing]]
[[Kategorie:Güttenbach]]
[[Kategorie:Strem]]
[[Kategorie:Bezirk Güssing]]
[[Kategorie:Bezirk Güssing]]
[[Kategorie:Feuerwehrgroßeinsätze (Burgenland)‎|Riedlingsdorf]]
[[Kategorie:Feuerwehreinsatz im Burgenland|Riedlingsdorf]]
[[Kategorie:2009]]
[[Kategorie:Naturkatastrophe 2009]]
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