Mühltobel: Unterschied zwischen den Versionen

2.272 Bytes hinzugefügt ,  5. August 2020
K
K (typo)
K (→‎Zuflüsse: erg.)
 
(14 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 3: Zeile 3:
[[Datei:Dafins-Osangbruecke-22ESD.jpg|mini|Wasserfall (ca. 15 Meter) bei der Osangbrücke]]
[[Datei:Dafins-Osangbruecke-22ESD.jpg|mini|Wasserfall (ca. 15 Meter) bei der Osangbrücke]]
[[Datei:Dafins-Muehltobel-pond Buabagumpa-02ASD.jpg|mini|Buabagumpa]]
[[Datei:Dafins-Muehltobel-pond Buabagumpa-02ASD.jpg|mini|Buabagumpa]]
Das '''Mühltobel''' ist ein langes Tal, welches ein [[w: Geschütztes Biotop|geschütztes Biotop]] mit einer Fläche von 30,98 [[w:Hektar|ha]] im vorderen Bereich beinhaltet und befindet sich in der Gemeinde [[Zwischenwasser]] in [[Vorarlberg]].  
Das '''Mühltobel''' ist ein rund sechs Kilometer langes Tal, welches ein [[Biotop (Vorarlberg)|geschütztes Biotop]] mit einer Fläche von 30,98 [[w:Hektar|ha]] im vorderen Bereich beinhaltet und befindet sich in der Gemeinde [[Zwischenwasser]] in [[Vorarlberg]].  
Das Mühltobel liegt zur Gänze im  Gemeindegebiet von Zwischenwasser, zwischen den Ortsteilen Dafins und [[w:Furx|Furx]]. Am westlichen Ende grenzt das Tobel es an die Gemeinde [[Laterns]].
Das Mühltobel liegt zur Gänze im  Gemeindegebiet von Zwischenwasser, zwischen den Ortsteilen Dafins und [[w:Furx|Furx]]. Am westlichen Ende grenzt das [[w:Tobel|Tobel]] an die Gemeinde [[Laterns]].


Auf der ganzen Länge weißt das Mühltobel mehrere Wasserfälle auf. Ganz besonders imposant ist der Wasserfall bei der Brücke beim Morschkear (rund 40 Meter) und bei der [[Osangbrücke]] (rund 15 Meter).
Auf der ganzen Länge weißt das Mühltobel mehrere Wasserfälle auf. Ganz besonders imposant ist der Wasserfall bei der Brücke beim Morschkear (rund 40 Meter) und bei der [[Osangbrücke]] (rund 15 Meter). Unterhalb der Brücke beim Morschkear fällt das Mühltobel bzw. der Bach im Mühltobel über mehrere Stufen gut 200 Meter auf eine Länge von rund 600 Meter ab.


== Name ==
== Name ==
De Name des Mühltobels leitet sich von einer oder mehreren hier früher befindlichen Mühle ab, die mit der Wasserkraft des Baches des Mühltobels angetrieben wurden. [[w:Tobel|Tobel]] ist in den [[w:Oberdeutsche Dialekte|oberdeutschen Dialekten]] ein anderes Wort für ein enges Tal bzw. eine Schlucht.
Der Name des Mühltobels (auch als ''Mühletobel'' bezeichnet) leitet sich von einer oder mehreren hier früher befindlichen Mühlen ab, die mit der Wasserkraft des Baches des Mühltobels angetrieben wurden.<ref>Georg Keckeis: Topographisch-historische Beschreibung der Ortschaften Rötis und Viktorsberg, neu herausgegeben von der Gemeinde Röthis, 1991, S. 117, Fn. Keckeis führt auch aus, dass noch 1908 die Überlieferung in der Region erhalten war, dass sich bei der von diesem Tobel mit Wasser versorgten Uhlenmühle in Sulz am 21. Dezember 1744 die Rädelsführer versammelt haben, die in weiterer Folge für die Vertreibung der Juden aus Sulz und die Zerstörung ihrer Wohnhäuser verantwortlich waren.</ref> [[w:Tobel|Tobel]] ist in den [[w:Oberdeutsche Dialekte|oberdeutschen Dialekten]] ein anderes Wort für ein enges Tal bzw. eine Schlucht.


== Lagebeschreibung ==
== Lagebeschreibung ==
Zeile 16: Zeile 16:
Das Mühltobel endet mit der Einmündung in die [[w:Frödisch|Frödisch]] bei Gewässerkilometer 1,525 auf etwa {{Höhe|507|AT}} {{Coordinate|text=ICON2|NS=47.290341|EW=9.666418|type=landmark|region=AT-8|name=Ende Mühltobel }}
Das Mühltobel endet mit der Einmündung in die [[w:Frödisch|Frödisch]] bei Gewässerkilometer 1,525 auf etwa {{Höhe|507|AT}} {{Coordinate|text=ICON2|NS=47.290341|EW=9.666418|type=landmark|region=AT-8|name=Ende Mühltobel }}


Das Mühltobel ist rund 6 Kilometer (5 Kilometer [[w:Luftlinie|Luftlinie]]) lang und fällt im gesamten Verlauf um rund 880 [[w:Höhenmeter|Höhenmeter]] ab (durchschnittliches Gefälle: 8,34° bzw. 14,67%) und verläuft in einer lang gezogenen Wellenlinie von Südost nach Nordwest (flussabwärts gesehen).
Das Mühltobel ist rund 6 Kilometer (5 Kilometer [[w:Luftlinie|Luftlinie]]) lang und fällt im gesamten Verlauf um rund 880 [[w:Höhenmeter|Höhenmeter]] ab (durchschnittliches Gefälle: 8,34° bzw. 14,67%). Das Tal verläuft in einer lang gezogenen Wellenlinie von Südost nach Nordwest (flussabwärts gesehen). Nördlich befindet sich das etwa 13 Kilometer lange [[Frödischtal]] als nächste relevante Eintiefung. Zwischen diesen beiden Tälern befindet sich die Ortschaft Dafins auf einem ausgeprägten Höhenrücken. Im Süden folgt dann ein weiterer Höhenrücken, auf welchem der Ortsteil Furx liegt und dahinter als nächste Eintiefung das [[w:Laternsertal|Laternsertal]].
 
== Geologie ==
[[Datei:Dafins-Gefaellkurve Muehltobel-01ASD.jpg|mini|Gefällkurve des Bachs im Mühltobel]]
Die Talformen des Mühltobels unnd des Frödischtals stammen aus einer Zeit vor der letzten [[w:Würmeiszeit|Eiszeit]]. Sie sind vermutlich im frühen [[w:Pleistozän|Pleistozän]] oder im jungen [[w:Tertiär|Tertiär]] entstanden.<ref>Martinus Jacobus Johannes Bik: Zur Geomorphologie und Glazialgeologie des Frödischbach- und Mühltobeltals in Vorarlberg (Österreich), Academisch Proefschrift, Amsterdam 1960, Universität Weonsdag, S. 35. Siehe auch untenstehende Grafik über den Gefällverlauf des Bachs im Mühltobel nach diesem Werk, S. 26-27.</ref>


== Biotop ==
== Biotop ==
Das geschützte Biotop im Mühltobel beginnt im Osten beim großen Wasserfall bei der Brücke bei der Parzelle Mostkear (Gewässerkilometer 2,75, etwa {{Höhe|861|AT}}) {{Coordinate|text=ICON2|NS=47.285914|EW=9.696825|type=landmark|region=AT-8|name=Beginn Mühltobel-Biotop}} und endet im Westen bei der Wannenbrücke (Gewässerkilometer 0,15, etwa {{Höhe|512|AT}}), kurz vor dem Siedlungsgebiet von [[Röthis]] {{Coordinate|text=ICON2|NS=47.290336|EW=9.668420|type=landmark|region=AT-8|name=Ende Mühltobel-Biotop}} Es umfasst eine Fläche von 30,98 [[w:Hektar|ha]] (in etwa die Hälfte der Länge des Mühltobels).
Das geschützte Biotop im Mühltobel beginnt im Osten beim großen Wasserfall bei der Brücke bei der Parzelle Morschkear (Gewässerkilometer 2,75, etwa {{Höhe|861|AT}}) {{Coordinate|text=ICON2|NS=47.285914|EW=9.696825|type=landmark|region=AT-8|name=Beginn Mühltobel-Biotop}} und endet im Westen bei der Wannenbrücke (Gewässerkilometer 0,15, etwa {{Höhe|512|AT}}), kurz vor dem Siedlungsgebiet von [[Röthis]] {{Coordinate|text=ICON2|NS=47.290336|EW=9.668420|type=landmark|region=AT-8|name=Ende Mühltobel-Biotop}} Es umfasst eine Fläche von 30,98 [[w:Hektar|ha]] (in etwa die Hälfte der Länge des Mühltobels).
 
Es finden sich im Mühltobel relevante Bestände an Sumpf-Baldrian ([[w:Valeriana dioica|Valeriana dioica]]) und der hier eher seltenen Pimpernuß ([[w:Staphylea pinnata|Staphylea pinnata]]).


== Zuflüsse ==
== Zuflüsse ==
Zeile 36: Zeile 42:
* der Mühlbach von links bei GwKm 2,15;
* der Mühlbach von links bei GwKm 2,15;
* der Bach (auch Fischbach genannt) des Sägetobel (auch Tugsteintöbele genannt) von links bei GwKm 0,35;
* der Bach (auch Fischbach genannt) des Sägetobel (auch Tugsteintöbele genannt) von links bei GwKm 0,35;
Über einige Jahrzehnte wurde ab 1862 am Ende des Mühltobels, kurz vor der natürlichen Einleitung in die Frödisch, das gesamte Wasser in den [[Mühlbach_(Sulz-Röthis)#Mühltobelkanal|Mühltobelkanal]] umgeleitet und in weiterer Folge in den [[Mühlbach (Sulz-Röthis)|Mühlbach]] eingeleitet.


== Begehung und touristische Erschließung ==
== Begehung und touristische Erschließung ==
9.139

Bearbeitungen