Vergaldatal: Unterschied zwischen den Versionen

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== Wortbedeutung ==
== Wortbedeutung ==
Die Bezeichnung Vergaldatal soll ''warmes Tal'' bedeuten, im Gegensatz zum Valzifenztal, welches als ''kaltes Tal''<ref>[https://www.panico.de/media/wysiwyg/PDF/Leseproben/skitour-skibergsteigen-vorarlberg.pdf Vorarlberg], Panico Alpinverlag, S. 180.</ref> bezeichnet wird. Aus dem Valzifenztal gelangen kalte Winde nach Vergalden und Gargellen, während aus dem Vergaldental eher warme Winde heranziehen. Die Herleitung der Wortbedeutung ist unsichere. Der Name ''Vergalda'' findet sich in Vorarlberg nur im Zusammenhang mit diesem Tal.
Die Bezeichnung Vergaldatal soll ''warmes Tal'' bedeuten, im Gegensatz zum Valzifenztal, welches als ''kaltes Tal''<ref>[https://www.panico.de/media/wysiwyg/PDF/Leseproben/skitour-skibergsteigen-vorarlberg.pdf Vorarlberg], Panico Alpinverlag, S. 180.</ref> bezeichnet wird. Der Name ''Vergalden'' (im Montafonerischen als ''Vergalda''  bzw. im [[w:Mittelalter|Mittelalter]] als ''Vallgalda'' bezeichnet) soll vom [[w:Rätoromanische Sprachen|rätoromanischen]] ''Val calda'' abstammen und ''warmes Tal'' bezeichnen.<ref>Gemeinde St. Gallenkirch (Hrsg.): Heimatbuch St. Gallenkirch – Gortipohl – Gargellen, St. Gallenkirch 1988, Eigenverlag, ISBN 3-85430-101-4, S. 132 f.</ref>
 
Aus dem Valzifenztal gelangen kalte Winde nach Vergalden und Gargellen, während aus dem Vergaldental eher warme Winde heranziehen. Die Herleitung der Wortbedeutung ist unsichere. Der Name ''Vergalda'' findet sich in Vorarlberg nur im Zusammenhang mit diesem Tal.


== Lage ==
== Lage ==
Das weitgehend unbewohnte Vergaldatal (über 70% unerschlossen) liegt in der [[w:Silvretta|Silvretta]] und grenzt Nordostseitig an die Gemeinde [[Gaschurn]] an, Südwestseitig an das [[w:Valzifenztal|Valzifenztal]]. Das Vergaldatal befinden sich zur Gänze auf dem Gemeindegebiet von [[Sankt Gallenkirch]] in Vorarlberg. Nach dem Zusammentreffen des Vergaldatals und des Valzifenztals beginnt das Gargellental. Diese beiden Täler sind auch die zwei großen Quelltäler des
Das weitgehend unbewohnte Vergaldatal (über 70% unerschlossen) liegt in der [[w:Silvretta|Silvretta]] und grenzt Nordostseitig an die Gemeinde [[Gaschurn]] an, Südwestseitig an das [[w:Valzifenztal|Valzifenztal]]. Das Vergaldatal befinden sich zur Gänze auf dem Gemeindegebiet von [[Sankt Gallenkirch]] in Vorarlberg. Nach dem Zusammentreffen des Vergaldatals und des Valzifenztals beginnt das [[Gargellental]]. Diese beiden Täler sind auch die zwei großen Quelltäler des Gargellentals (Suggadinbachs).
Gargellentals.


Am Ende des Tales kann nach Nordosten über das ''Vergaldner Joch'' in das Garneratal (Gaschurn) bzw. nach Westen über das ''Valzifenzerjöchli'' in das Valzifenztal übergetreten werden.
Am Ende des Tales kann nach Nordosten über das ''Vergaldner Joch'' in das Garneratal (Gaschurn) bzw. nach Westen über das ''Valzifenzerjöchli'' in das [[Wintertal]] (Teil des [[w:Valzifenztal|Valzifenztals]]) übergetreten werden.


== Vergaldatal (Tal) ==
== Vergaldatal ==
Das über einen Güterweg und mehrere Wanderwege erreichbare Tal ist ein [[w:Trogtal|Trogtal]] und erstreckt sich relativ geradlinig von Nordwesten nach Südosten und ist etwa 7 Kilometer lang ([[w:Luftlinie|Luftlinie]]) von etwa {{Höhe|1600|AT|link=true}} bis etwa {{Höhe|2800|AT|link=true}} Das Tal beginnt in der Nähe des Hinterberg ({{Höhe|2682|AT|link=true}}). Westwärts liegt die [[w:Isentällispitz|Isentällispitz]] ({{Höhe|2872|AT|link=true}}) bzw. die [[w:Rotbühelspitze|Rotbühelspitze]] ({{Höhe|2851|AT|link=true}}), nach Osten der Mittelberg ({{Höhe|2682|AT|link=true}}). Das Tal endet mit dem Zusammentreffen mit dem [[w:Valzifenztal|Valzifenztal]] im Weiler Vergalda im Ortsteil Gargellen, wo das Gargellental beginnt.
Das über einen Güterweg und mehrere Wanderwege erreichbare Tal ist ein [[w:Trogtal|Trogtal]] und erstreckt sich relativ geradlinig von Nordwesten nach Südosten und ist etwa 7 Kilometer lang ([[w:Luftlinie|Luftlinie]]) von etwa {{Höhe|1600|AT|link=true}} bis etwa {{Höhe|2800|AT|link=true}} Das Tal beginnt in der Nähe des Hinterberg ({{Höhe|2682|AT|link=true}}). Westwärts liegt die [[w:Isentällispitz|Isentällispitz]] ({{Höhe|2872|AT|link=true}}) bzw. die [[w:Rotbühelspitze|Rotbühelspitze]] ({{Höhe|2851|AT|link=true}}), nach Osten der Mittelberg ({{Höhe|2682|AT|link=true}}). Das Tal endet mit dem Zusammentreffen mit dem [[w:Valzifenztal|Valzifenztal]] im Weiler Vergalda im Ortsteil Gargellen, wo das Gargellental beginnt.


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Der ökologische Zustand des Vergaldabaches im Oberlauf wird im Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan mit sehr gut bewertet. Im weiteren Verlauf des Baches verschlechtert sich der Zustand erheblich.
Der ökologische Zustand des Vergaldabaches im Oberlauf wird im Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan mit sehr gut bewertet. Im weiteren Verlauf des Baches verschlechtert sich der Zustand erheblich.


Am Talende sind noch Reste des Rotbühelgletschers (2012 noch 1,2 ha groß). Unterhalb des Rotbühelgletschers ist mit einer Fläche von 6 ha und einer Länge von 300 m der größte noch aktive Blockgletscher Vorarlbergs anzufinden.
Am Talende sind noch Reste des Rotbühelgletschers (2012 noch 1,2 ha groß). Unterhalb des Rotbühelgletschers ist mit einer Fläche von 6 ha und einer Länge von 300 m der größte noch aktive Blockgletscher Vorarlbergs anzufinden.<ref>''Intakte Blockgletscher bestehen zum Großteil aus einem Gemisch aus blockigem Hangschuttmaterial und einem Eiskern im Inneren. Blockgletscher besitzen wie ihre Verwandten, die Eisgletscher, meist zungenartige Formen und entwickeln sich an Hängen''. ''Dabei geben die intakten (inaktiven und aktiven) Blockgletscher Auskunft über die aktuelle Verbreitung des Permafrostes, und die fossilen Blockgletscher über die ehemalige Verbreitung des Permafrostes.'' (Joschi Kaiser,Hans W. Metzler, Katharina Stocker, Michael Kasper, Georg Neuhauser,Thomas Bachnetzer in: Gebietsführer Europaschutzgebiete Verwall und Wiegensee, Dornbirn 2015, S. 19 ff).</ref>


Über eine relevante wirtschaftliche Nutzung des Gewässers, z. B. für eine [[w:Mühle|Mühle]] oder zur [[w:Flößerei#Trift|Trift]] ist nichts bekannt.
Über eine relevante wirtschaftliche Nutzung des Gewässers, z. B. für eine [[w:Mühle|Mühle]] oder zur [[w:Flößerei#Trift|Trift]] ist nichts bekannt.
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Im Winter sind die ''Skitourenberge'' Hinterberg ({{Höhe|2682|AT|link=true}}), die Rotbühelspitze
Im Winter sind die ''Skitourenberge'' Hinterberg ({{Höhe|2682|AT|link=true}}), die Rotbühelspitze
({{Höhe|2853|AT|link=true}}), der Vergaldner Schneeberg ({{Höhe|2583|AT|link=true}}) und die Heimspitze ({{Höhe|2685|AT|link=true}}) gerne begangen bzw. befahren.
({{Höhe|2853|AT|link=true}}), der Vergaldner Schneeberg ({{Höhe|2583|AT|link=true}}) und die Heimspitze ({{Höhe|2685|AT|link=true}}) gerne begangen bzw. befahren.
== Literatur ==
* Marion Ebster, Edith Hessenberger, Michael Kasper u.a.: ''Röbi und Rongg - Beiträge zum Maisäß- und Alpwesen in Gargellen'', in ''Montafoner Schriftenreihe 22'', Schruns 2009, Verlag Montafoner Museen Heimatschutzverein Montafon, ISBN-13: 978-3-902225-35-1 ([https://www.digishelf.de/objekt/bsz407680497_2009_022/1/ online]).


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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