Bandy- und Scheibenspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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===Eishockey in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie===
===Eishockey in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie===
Von 1867 bis 1918 bestand die Österreichisch-Ungarische Monarchie, auch "K.-K.Monarchie" oder Donaumonarchie genannt. Oberhaupt war der Kaiser von Österreich Franz-Joseph I, der gleichzeitig auch Apostolischer König von Ungarn war. Die Staat war hinter Rußland der zweitgrößte in Europa. Er hatte 680.000 qkm Fläche und 53 Millionen Einwohner. Zu Österreich gehörten Böhmen, Mähren, Österreich-Schlesien, Galizien, Bukowina, Österreichisches Küstenland, Krain, Dalmatien. Zu Ungarn gehörte Kroatien und Slawonien. Bosnien und Herzegowina war anektiertes Gebiet beider Bereiche. Das die genannten Gebiete zu Östereich gehörten, läßt sich daran erkennen, dass für alle die österreichische Staatsbürgerschaft galt.   
Von 1867 bis 1918 bestand die österreichisch-ungarische Monarchie, auch "K.u.K.-Monarchie" oder "Donaumonarchie" genannt. Oberhaupt war der Kaiser von Österreich Franz-Joseph I, der gleichzeitig auch Apostolischer König von Ungarn war. Die Staat war hinter Rußland der zweitgrößte in Europa. Er hatte 680.000 qkm Fläche und 53 Millionen Einwohner. Zu Österreich gehörten Böhmen, Mähren, Österreich-Schlesien, Galizien, Bukowina, Österreichisches Küstenland, Krain, Dalmatien. Zu Ungarn gehörte Kroatien und Slawonien. Bosnien und Herzegowina war anektiertes Gebiet beider Bereiche. Das die genannten Gebiete zu Östereich gehörten, läßt sich daran erkennen, dass für alle die österreichische Staatsbürgerschaft galt.   


Nimmt man die heutigen Staatsgrenzen, so würde die K.u.K.Monarchie nachstehende Staaten umfassen: Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Vojvodina (Serbien), Siebenbürgen und Banat (Rumänien), Ostgalizien, Nordmarmarosch und Nordbukowina (Ukraine), Trentino, Südtirol und Teile von Friaul (Italien), Gemeinden an der Küste Montenegros, Westgalizien (Polen).
Nimmt man die heutigen Staatsgrenzen, so würde die K.u.K.-Monarchie nachstehende Staaten umfassen: Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Vojvodina (Serbien), Siebenbürgen und Banat (Rumänien), Ostgalizien, Nordmarmarosch und Nordbukowina (Ukraine), Trentino, Südtirol und Teile von Friaul (Italien), Gemeinden an der Küste Montenegros, Westgalizien (Polen).


Die in Wikipedia und anderen Medien vorgenommenen Artikel zum "Eishockey in Österreich" geben nicht die Geschichte des österreichischen Eishockeys wieder, sondern die Geschichte des Eishockeys in Wien. Die Anfänge des österreichischen Eishockeys gehen zurück auf die Jahre 1894/95. Es begann in der Hauptstadt Böhmens, in Prag. Der Eishockeysport entwickelte sich gut und Prag wurde zum Zentrum des Eishockeysports.  
Die in Wikipedia und anderen Medien vorgenommenen Artikel zum "Eishockey in Österreich" geben nicht die Geschichte des österreichischen Eishockeys wieder, sondern die Geschichte des Eishockeys in Wien. Die Anfänge des österreichischen Eishockeys gehen zurück auf die Jahre 1894/95. Es begann in der Hauptstadt Böhmens, in Prag. Der Eishockeysport entwickelte sich gut und Prag wurde zum Zentrum des Eishockeysports.  
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Erst mit der Gründung des Österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) in Wien 1912 wurde angefangen, den Schwerpunkt von den Landesteilen Böhmen und Ungarn nach Wien zu verlegen. In der Saison 1913/14 schied Böhmen aus dem Dachverband aus und der [[Österreichischer Eishockeyverband|OeEHV]] wurde alleiniger Interessenvertreter Östereichs in diesem Gremium.  
Erst mit der Gründung des Österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) in Wien 1912 wurde angefangen, den Schwerpunkt von den Landesteilen Böhmen und Ungarn nach Wien zu verlegen. In der Saison 1913/14 schied Böhmen aus dem Dachverband aus und der [[Österreichischer Eishockeyverband|OeEHV]] wurde alleiniger Interessenvertreter Östereichs in diesem Gremium.  


Die Ergänzung der Geschehnisse des Eishockeysports vor der Jahrhundertwende wird zu einem späteren Zeitpunkt noch erfolgen. Soweit bekannt wird im Folgenden aber auch schon auf Ereignisse außerhalb von Wien eingegangen.  
Die Ergänzung der Geschehnisse des Eishockeysports vor der Jahrhundertwende wird zu einem späteren Zeitpunkt noch erfolgen. Soweit bekannt wird im Folgenden aber auch schon auf Ereignisse außerhalb von Wien eingegangen.
 
 


===Deutschösterreich und die Republik Österreich===
===Deutschösterreich und die Republik Österreich===
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Die Umstellung vom Bandy- auf das Scheibenspiel Anfang der 20er Jahre erforderte große Anstrengungen, da auch die wirtschaftlichen Probleme nach dem 1. Weltkrieg zu überwinden waren. Es spielten ausschließlich Wiener Vereine bis [[1921]] der Stockerauer Athletikverein und [[1924]] die Spielvereinigung Korneuburg hinzukamen. Es wurde mit der Einführung einer Meisterschaft im Scheibenspiel sofort ein österreichischer Meister ausgespielt, obwohl bis auf die beiden genannten Ausnahmen, nur Wiener Eishockey-Vereine daran teilnahmen. Die Übermacht der Wiener Vereine erklärt sich unter anderem aus den bisherigen Bandyaktivitäten mit dem Schwerpunkt in Wien, aber auch aus dem Vorhandensein der beiden Kunsteisbahnen beim [[Wiener Eislauf Verein]] (WEV) im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße und bei Engelmann im 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals. Da über lange Zeit alle wesentlichen Spiele in Wien stattfanden, sprach man im Ausland auch nicht immer vom österreichischen, sondern häufig vom Wiener Eishockey. Die Regeln wurden laufend geändert und den neuen Erkenntnissen angepasst. [[Wien und das Eishockeyspiel]] zeigt den chronologischen Aufbau beider Spielarten bis zum 2. Weltkrieg. Wien hatte erst großen Nachholbedarf im Aufbau dieser Sportart, entwickelte sich dann aber mit seiner Nationalmannschaft, der Wiener Auswahl und den Vereinen zu einem gefragten Spielpartner in Europa. Als Jahrhundertspiel wurde ein Sieg der österreichischen Nationalmannschaft über ein kanadisches Team gefeiert. Erstmals konnten die Kanadier nach Jahren von einer europäischen Mannschaft geschlagen werden.
Die Umstellung vom Bandy- auf das Scheibenspiel Anfang der 20er Jahre erforderte große Anstrengungen, da auch die wirtschaftlichen Probleme nach dem 1. Weltkrieg zu überwinden waren. Es spielten ausschließlich Wiener Vereine bis [[1921]] der Stockerauer Athletikverein und [[1924]] die Spielvereinigung Korneuburg hinzukamen. Es wurde mit der Einführung einer Meisterschaft im Scheibenspiel sofort ein österreichischer Meister ausgespielt, obwohl bis auf die beiden genannten Ausnahmen, nur Wiener Eishockey-Vereine daran teilnahmen. Die Übermacht der Wiener Vereine erklärt sich unter anderem aus den bisherigen Bandyaktivitäten mit dem Schwerpunkt in Wien, aber auch aus dem Vorhandensein der beiden Kunsteisbahnen beim [[Wiener Eislauf Verein]] (WEV) im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße und bei Engelmann im 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals. Da über lange Zeit alle wesentlichen Spiele in Wien stattfanden, sprach man im Ausland auch nicht immer vom österreichischen, sondern häufig vom Wiener Eishockey. Die Regeln wurden laufend geändert und den neuen Erkenntnissen angepasst. [[Wien und das Eishockeyspiel]] zeigt den chronologischen Aufbau beider Spielarten bis zum 2. Weltkrieg. Wien hatte erst großen Nachholbedarf im Aufbau dieser Sportart, entwickelte sich dann aber mit seiner Nationalmannschaft, der Wiener Auswahl und den Vereinen zu einem gefragten Spielpartner in Europa. Als Jahrhundertspiel wurde ein Sieg der österreichischen Nationalmannschaft über ein kanadisches Team gefeiert. Erstmals konnten die Kanadier nach Jahren von einer europäischen Mannschaft geschlagen werden.


==Bandyspiel==
==Bandyspiel==
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*04. Dezember 1901: Der [[Währinger Bicycle Club]] (WBC) stellt derzeit auch eine Eishockeymannschaft auf. Die Bedingungn hierzu sind gut, da der Verein über einen eigenen Eisplatz verfügt. Genügend Spieler des Rasenhockeys stehen ebenfalls zur Verfügung. <ref>Neues Wiener Tagblatt 4. Dezember 1901</ref>
*04. Dezember 1901: Der [[Währinger Bicycle Club]] (WBC) stellt derzeit auch eine Eishockeymannschaft auf. Die Bedingungn hierzu sind gut, da der Verein über einen eigenen Eisplatz verfügt. Genügend Spieler des Rasenhockeys stehen ebenfalls zur Verfügung. <ref>Neues Wiener Tagblatt 4. Dezember 1901</ref>


08. Dezember 1901: Der Hitzinger Sport Club ist dabei eine Eishockeymannschaft aufzustellen. Als Eisplatz steht der Eislaufplatz Pole Nord in Hitzing zur Verfügung.  
*08. Dezember 1901: Der Hitzinger Sport Club ist dabei eine Eishockeymannschaft aufzustellen. Als Eisplatz steht der Eislaufplatz Pole Nord in Hitzing zur Verfügung.  


*04. Dezember 1901: Der bekannte Fußballspieler R.E. Wagner, der bisher beim TEC Eishockey gespielt hat, soll jetzt in Budapest die Ausbildung des BEV übernehmen. Der Vorstand hat beschlossen, dass Eishockeyspiel zum festen Bestandteil der Vereinsarbeit zu machen. Spiele gegen Drittmannschaften sollen noch in dieser Saison erfolgen. <ref>Neues Wiener Tagblatt 4. Dezember 1901</ref>
*04. Dezember 1901: Der bekannte Fußballspieler R.E. Wagner, der bisher beim TEC Eishockey gespielt hat, soll jetzt in Budapest die Ausbildung des BEV übernehmen. Der Vorstand hat beschlossen, dass Eishockeyspiel zum festen Bestandteil der Vereinsarbeit zu machen. Spiele gegen Drittmannschaften sollen noch in dieser Saison erfolgen. <ref>Neues Wiener Tagblatt 4. Dezember 1901</ref>
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*24. Dezember 1901: Die Vereine Primatoreninsel und der Radfahrverein Prag sind schon mit dem Eishockeytraining auf ihren Plätzen beschäftigt. Der Deutsche Sportclub und der DBC Sturm suchen noch nach Plätzen für ihr Training.  
*24. Dezember 1901: Die Vereine Primatoreninsel und der Radfahrverein Prag sind schon mit dem Eishockeytraining auf ihren Plätzen beschäftigt. Der Deutsche Sportclub und der DBC Sturm suchen noch nach Plätzen für ihr Training.
 


===1902/03===
===1902/03===
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*11. Jänner 1905: '''Gleiche Regeln im Eishockeyspiel'''
*11. Jänner 1905: '''Gleiche Regeln im Eishockeyspiel'''
Der Radfahrverein Prag hat ein Schreiben an alle Eishockeyvereine in Deutschland und Österreich versandt und gebeten, die in St. Moritz un Davos gebräuchlichen Regeln, die von Dr. Rosenbaum-Jenkins zusammengefaßt wurden, in der Spielpraxis anzuwenden und dieses auch gegenüber dem Prager Verein zu bestätigen. Die deutschen Klubs in Prag und die Wiener Vereine haben dieses bereits erklärt. Damit wäre gewährleistet, dass bei Begegnungen der verschiedenen Klubs auch die gleichen Regeln angewandt werden.  
:Der Radfahrverein Prag hat ein Schreiben an alle Eishockeyvereine in Deutschland und Österreich versandt und gebeten, die in St. Moritz un Davos gebräuchlichen Regeln, die von Dr. Rosenbaum-Jenkins zusammengefaßt wurden, in der Spielpraxis anzuwenden und dieses auch gegenüber dem Prager Verein zu bestätigen. Die deutschen Klubs in Prag und die Wiener Vereine haben dieses bereits erklärt. Damit wäre gewährleistet, dass bei Begegnungen der verschiedenen Klubs auch die gleichen Regeln angewandt werden.  




*28. Jänner 1905: '''Eine hochadelige Eishockeymannschaft'''
*28. Jänner 1905: '''Eine hochadelige Eishockeymannschaft'''
Auf der Judeninsel trainiert derzeit eine Eishockeymannschaft, die ausschließlich aus Adeligen besteht und die in der Spielstärke besser ist, als manche örtliche Eishockeymannschaft. Der Mannschaft gehören an: Zdenko Graf Schönborn, Erbprinz F. Lobkowiecz, Prinz Auersperg, Graf Almaida, Graf Karl, Buquoy, Prinz Josef Lobkowitz, Prinz Kari Schwarzenberg, Graf Adalbert Schöndorn,  
:Auf der Judeninsel trainiert derzeit eine Eishockeymannschaft, die ausschließlich aus Adeligen besteht und die in der Spielstärke besser ist, als manche örtliche Eishockeymannschaft. Der Mannschaft gehören an: Zdenko Graf Schönborn, Erbprinz F. Lobkowiecz, Prinz Auersperg, Graf Almaida, Graf Karl, Buquoy, Prinz Josef Lobkowitz, Prinz Kari Schwarzenberg, Graf Adalbert Schöndorn,
 


===1905/1906===
===1905/1906===
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*07. März 1907: '''Böhmische Eishockeyvereine wollen einen Eishockeyverband'''
*07. März 1907: '''Böhmische Eishockeyvereine wollen einen Eishockeyverband'''
In der nächsten Delegiertenversammlung wollen die Eishockeyvereine darüber beraten, einen Eishockeyverband für Böhmen zu gründen. Auch soll über den Wechsel vom Bandy- zum Eishockeyspiel diskutiert werden. Hierfür treten Kenner des Eissports, wie der Reichsdeutsche Pitkairn Knowles als Gründer des deutschen Eishockeys, stark ein.  
:In der nächsten Delegiertenversammlung wollen die Eishockeyvereine darüber beraten, einen Eishockeyverband für Böhmen zu gründen. Auch soll über den Wechsel vom Bandy- zum Scheibenspiel diskutiert werden. Hierfür treten Kenner des Eissports, wie der Reichsdeutsche Pitkairn Knowles als Gründer des deutschen Eishockeys, stark ein.  
 
 
 


*'''Der Gründer des deutschen Eishockeys über das Spiel mit der Scheibe'''
*'''Der Gründer des deutschen Eishockeys über das Spiel mit der Scheibe'''
Bei einem Gespräch mit Journalisten in Berlin, anläßlich eines Eishockeyspiels auf der Kurfürstendamm-Eisbahn vertrat er die Meinung, dass die Vorteile des Spiels mit dem Ball noch gar nicht richtig bekannt seien. Auf einem kleinen Platz würde das Eishockeyspiel mit dem Ball meist in ein wildes Durcheinandeer ausarten. Kombinationen und Feinheiten wären dann nicht zu sehen. Die Eisbahnen in Deutschland seien aus den verschiedensten Gründen heute nicht breit genug, sondern schmale Felder. Der Ball würde meistens über die Seiten nach vorne gespielt. Bei dem Spiel mit der Scheibe würde sich das ändern. Es wäre dann ein geordnetes Mannschaftsspiel, wobei sich das genaue Weitergeben, genau gezielte Stöße und sonstige Feinheiten als unbedingt notwendig erweisen würden. Das wilde Draufgehen, wuchtige, ziellose Stöße mit dem Stock, planlose Einzelleistungen verschwinden immer mehr und es entwickelt sich ein intelligentes Zusammenspiel und es kommt zu einer klugen Taktik, die Hauptsache beim Scheibenspiel. Das Spiel mit der Scheibe sei ein fesselndes Spiel.<ref>Prager Tagblatt 9. Februar 1907</ref>   
Bei einem Gespräch mit Journalisten in Berlin, anläßlich eines Eishockeyspiels auf der Kurfürstendamm-Eisbahn vertrat er die Meinung, dass die Vorteile des Spiels mit dem Ball noch gar nicht richtig bekannt seien. Auf einem kleinen Platz würde das Eishockeyspiel mit dem Ball meist in ein wildes Durcheinandeer ausarten. Kombinationen und Feinheiten wären dann nicht zu sehen. Die Eisbahnen in Deutschland seien aus den verschiedensten Gründen heute nicht breit genug, sondern schmale Felder. Der Ball würde meistens über die Seiten nach vorne gespielt. Bei dem Spiel mit der Scheibe würde sich das ändern. Es wäre dann ein geordnetes Mannschaftsspiel, wobei sich das genaue Weitergeben, genau gezielte Stöße und sonstige Feinheiten als unbedingt notwendig erweisen würden. Das wilde Draufgehen, wuchtige, ziellose Stöße mit dem Stock, planlose Einzelleistungen verschwinden immer mehr und es entwickelt sich ein intelligentes Zusammenspiel und es kommt zu einer klugen Taktik, die Hauptsache beim Scheibenspiel. Das Spiel mit der Scheibe sei ein fesselndes Spiel.<ref>Prager Tagblatt 9. Februar 1907</ref>   


*16. März 1907: '''Eishockeyvereine in Prag für einen Böhmischen Eishockeyverband'''
*16. März 1907: '''Eishockeyvereine in Prag für einen Böhmischen Eishockeyverband'''
In Prag trafen sich Vertreter der Vereine LTC Prag, Slavia, Sparta, Smichow, Ruch, Akademiker und Ml. Boleslaw unter Vorsitz von Herrn Pelc. Eishockey soll nach den Regeln von St. Moritz gespielt werden. Die deutschen Klubs waren eingeladen, da man die freundschaftliche Zusammenarbeit weiter pflegen will. Dr. Rosenbaum-Jenkins war als ihr Vertreter bei der Sitzung dabei. Eine weitere Delegiertenversammlung wird noch abgehalten.  
In Prag trafen sich Vertreter der Vereine LTC Prag, Slavia, Sparta, Smichow, Ruch, Akademiker und Ml. Boleslaw unter Vorsitz von Herrn Pelc. Eishockey soll nach den Regeln von St. Moritz gespielt werden. Die deutschen Klubs waren eingeladen, da man die freundschaftliche Zusammenarbeit weiter pflegen will. Dr. Rosenbaum-Jenkins war als ihr Vertreter bei der Sitzung dabei. Eine weitere Delegiertenversammlung wird noch abgehalten.
 
 
 
 




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===1907/1908===
===1907/1908===
*19. Dezember 1907: '''EG Bubentsch wird DEHG'''
*19. Dezember 1907: '''EG Bubentsch wird DEHG'''
Die bisherige Eishockey Gesellschaft Bubentsch hat sich umbenannt in Deutsche Eishockeygesellschaft Prag. Zum Präsidenten wurde Dr. Arnold Brandeis gewählt.  
:Die bisherige Eishockey Gesellschaft Bubentsch hat sich umbenannt in Deutsche Eishockeygesellschaft Prag. Zum Präsidenten wurde Dr. Arnold Brandeis gewählt.  




*In Prag gründete sich der Böhmische Eishockeyverband. Er trat der am 16. Mai 1908 in Paris gegründeten Ligue Internationale de Hockey sur Glace (LIHG) als fünftes Mitglied bei. Österreich war somit in der Liga vertreten, auch wenn es unter der Firmierung Böhmen dort Mitglied war. In Prag gab es in dieser Zeit deutsche und tschechische Eishockeyvereine. Bei den Tschechen war Slavia Prag führend, bei den Deutschen die Deutsche Eishockey-Gesellschaft Prag.


*Am 26. Jänner 1908 spielte der TEC als erste Wiener Mannschaft in Budapest.
*Am 26. Jänner 1908 spielte der TEC als erste Wiener Mannschaft in Budapest.
   
   
*Am 5. und 6. Jänner 1908 wird in Prag eine österreichische Eishockey-Meisterschaft vom Prager Sportklub Ruch durchgeführt. Es gewann der Leipziger Sportklub. Aus Wien war kein Verein vertreten. "Prag hatte wieder den Beweis erbracht, dass es an der sportlichen Spitze Österreichs steht", schrieb die Prager Zeitung.


Spielergebnisse der österreichischen Bandy-Meisterschaft 1908 in Prag:
*05. Jänner 1908: Jungbunzlauer Sport Klub - Sportklub Ruch Prag 15:5
*05. Jänner 1908: Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag - Eisklub Großmeseritsch(Mähren) 14:2
*05. Jänner 1908: Leipziger Sportklub - Jungbunzlauer Sport Klub 10:1
*Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag- Sparta Prag 5:4
*06. Jänner 1908: Leipziger Sportklub - Deutsche Eishockey-Gesellschaft Prag (Endspiel) 13:3


*Über die Situation im österreichischen Eishockeyspiel in Prag äußerte sich der Trainer der Leipziger wie folgt:
 
Anläßlich der Teilnahme des Leipziger Sportklubs an der von dem Prager Sportklub Ruch ausgeschriebenen Eishockey-Meisterschaft von Österreich hatte ich Gelegenheit, die Prager Eishockeyverhältnisse näher kenne zu lernen. Ich bin erstaunt gewesen über die Menge der Klubs, die hier Eishockey betreiben. Es dürften meiner Schätzung nach etwa 12  dieser Klubs vorhanden sein. Sehr verschieden ist jedoch die Spielstärke und die Technik der einzelnen Klubs. Am höchsten, bei den mir zu Gesicht gekommenen Klubs entwickelt, ist die Technik entschieden bei der Eishockeygesellschaft. Die Stürmerreihe ist gut, nur nicht ganz schnell genug. Die ganze Mannschaft kennt das Spiel und spielt überlegt und fair. Die beste tschechische Mannschaft, die Sparta, die nur sehr knapp gegen die Eishockeygesellschaft verlor, sie steht technisch nicht auf der gleichen Höhe wie die deutsche Mannschaft. Sie spielt jedoch ein bedeutend energischeres und schärferes Spiel und erreicht dadurch ziemlich viel; das Zusammenspiel der Sparta ist schlechter als das der Eishockeygesellschaft, überhaupt fehlt den tschechischen Spielern noch viel an Balltechnik. Dies liegt meiner Meinung nach vor allem an dem fehlerhaften Einhandspiel. Eine wirkliche Sicherheit in der Ballbehandlung ist dadurch nicht zu erzielen. Verschiedenen Klubs scheint überhaupt der Unterschied zwischen Fußball und Hockey noch nicht bekannt zu sein. Ein Mannhalten  wie beim Fußball gibt es nun einmal nicht beim Hockey. Auch das Anfahren und das blindlings Hineinschlagen müßte vermieden werden. Die Mannschaft von Jung-Punzlau, die ich auch noch erwähnen möchte, ist ein klein wenig schwächer als Sparta. Ihre Spieler müßten vor allem noch lernen, ihre Gegner nicht anzufahren, da ein schönes Spiel auf diese Weise nicht zu Stande kommen kann.  
 
*Am 5. und 6. Jänner 1908 wird in Prag die [[Österreichische Eishockey-Meisterschaft 1907/08]] vom Prager Sportklub Ruch durchgeführt. Es gewann der Leipziger Sportklub. Aus Wien war kein Verein vertreten. "Prag hatte wieder den Beweis erbracht, dass es an der sportlichen Spitze Österreichs steht", schrieb die Prager Zeitung.
 
:Über die Situation im österreichischen Eishockeyspiel in Prag äußerte sich der Trainer der Leipziger wie folgt:
:Anlässlich der Teilnahme des Leipziger Sportklubs an der von dem Prager Sportklub Ruch ausgeschriebenen Eishockey-Meisterschaft von Österreich hatte ich Gelegenheit, die Prager Eishockeyverhältnisse näher kenne zu lernen. Ich bin erstaunt gewesen über die Menge der Klubs, die hier Eishockey betreiben. Es dürften meiner Schätzung nach etwa 12  dieser Klubs vorhanden sein. Sehr verschieden ist jedoch die Spielstärke und die Technik der einzelnen Klubs. Am höchsten, bei den mir zu Gesicht gekommenen Klubs entwickelt, ist die Technik entschieden bei der Eishockeygesellschaft. Die Stürmerreihe ist gut, nur nicht ganz schnell genug. Die ganze Mannschaft kennt das Spiel und spielt überlegt und fair. Die beste tschechische Mannschaft, die Sparta, die nur sehr knapp gegen die Eishockeygesellschaft verlor, sie steht technisch nicht auf der gleichen Höhe wie die deutsche Mannschaft. Sie spielt jedoch ein bedeutend energischeres und schärferes Spiel und erreicht dadurch ziemlich viel; das Zusammenspiel der Sparta ist schlechter als das der Eishockeygesellschaft, überhaupt fehlt den tschechischen Spielern noch viel an Balltechnik. Dies liegt meiner Meinung nach vor allem an dem fehlerhaften Einhandspiel. Eine wirkliche Sicherheit in der Ballbehandlung ist dadurch nicht zu erzielen. Verschiedenen Klubs scheint überhaupt der Unterschied zwischen Fußball und Hockey noch nicht bekannt zu sein. Ein Mannhalten  wie beim Fußball gibt es nun einmal nicht beim Hockey. Auch das Anfahren und das blindlings Hineinschlagen müsste vermieden werden. Die Mannschaft von Jung-Punzlau, die ich auch noch erwähnen möchte, ist ein klein wenig schwächer als Sparta. Ihre Spieler müssten vor allem noch lernen, ihre Gegner nicht anzufahren, da ein schönes Spiel auf diese Weise nicht zu Stande kommen kann.  




*15. Mai 1908: Die "Ligue internationale de hockey sur glace(LIHG)"
:Die LIHG wird von den Verbänden aus Belgien, Großbritannien, Schweiz und Frankreich gegründet.  Es wurde Eishockey mit dem Ball gespielt.
*15. August 1908: '''Gründung[[Böhmischer Eishockeyverband]]'''
:In Prag gründete sich am 15. August 1908 der Böhmische Eishockeyverband. Er tritt der LIHG sofort als fünftes Mitglied bei. Österreich war somit in der internationalen Liga vertreten. In Prag gab es in dieser Zeit deutsche und tschechische Eishockeyvereine. Bei den Tschechen war Slavia Prag führend, bei den Deutschen die Deutsche Eishockey-Gesellschaft Prag.


===1908/1909===
===1908/1909===
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In Budapester Stadtwäldchen spielte an diesem Sonntag die Damenwelt. Eine Damenmannschaft aus Budapest trat gegen eine Damenmannschaft der ungarischen Aristrokratie an. Die Adeligen siegten 9:0. In dieser Mannschaft spielten Baronesse Judith Bauffy, Gräfin Emma Almassy, Gräfin Boy Audrassy, Baronin Elemcr Atzel, Gräfin Stefan Bethlen, Gräfin Nancy Karatsonyi und Gräfin Charlotte Nemes. Beim Lesen der Namen wird manchen Eishockeyfan auffallen, dass die Ehemänner einiger Spielerinnen zu den besten Eishockeyspielern in Budpest gehörten. Der besiegten Mannschaft gehörten die Damen Aldaska Letky, Ida Csery, Stefi Letky, Augi Balazs, Katicza, Sari und Cica  Csery an. Dieses war das erste Damen-Eishockeyspiel in Österreich.   
In Budapester Stadtwäldchen spielte an diesem Sonntag die Damenwelt. Eine Damenmannschaft aus Budapest trat gegen eine Damenmannschaft der ungarischen Aristrokratie an. Die Adeligen siegten 9:0. In dieser Mannschaft spielten Baronesse Judith Bauffy, Gräfin Emma Almassy, Gräfin Boy Audrassy, Baronin Elemcr Atzel, Gräfin Stefan Bethlen, Gräfin Nancy Karatsonyi und Gräfin Charlotte Nemes. Beim Lesen der Namen wird manchen Eishockeyfan auffallen, dass die Ehemänner einiger Spielerinnen zu den besten Eishockeyspielern in Budpest gehörten. Der besiegten Mannschaft gehörten die Damen Aldaska Letky, Ida Csery, Stefi Letky, Augi Balazs, Katicza, Sari und Cica  Csery an. Dieses war das erste Damen-Eishockeyspiel in Österreich.   


*26. Oktober 1909: '''DFC Prag und DEHG Prag Mitglied in Deutschland'''  
*26. Oktober 1909: '''DFC Prag und DEHG Prag Mitglied im Deutschen Eislaufverband'''  
DFC Prag und DEHG Prag haben ihren Beitritt zum Deutschen Eislaufverband, Abt. Eishockey, erklärt. Der Deutsche Eislaufverband wird die Regeln für das Bandy- und Scheibenspiel erarbeiten und die Organisation für Spiele übernehmen.  
DFC Prag und DEHG Prag haben ihren Beitritt zum Deutschen Eislaufverband, Abt. Eishockey, erklärt. Der Deutsche Eislaufverband wird die Regeln für das Bandy- und Scheibenspiel erarbeiten und die Organisation für Spiele übernehmen.  


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*In dieser Saison fanden keine Auswärtsspiele von Wiener Vereinen statt.  
*In dieser Saison fanden keine Auswärtsspiele von Wiener Vereinen statt.  
*Bisher war man in Wien wegen dem Spiel auf Natureis total vom Wetter abhängig. Mit der Eröffnung der Kunsteisbahn Engelmann in Wien erhielt man jetzt erheblich bessere Trainings- und Spielmöglichkeiten.
*Bisher war man in Wien wegen dem Spiel auf Natureis total vom Wetter abhängig. Mit der Eröffnung der Kunsteisbahn Engelmann in Wien erhielt man jetzt erheblich bessere Trainings- und Spielmöglichkeiten.


*13. Dezember 1909: '''Eishockeyaktivitäten Prag'''
:In dieser Saison sind für Prag nachstehende Eishockeyaktivitäten vorgesehen:
:-Städtekampf Wien-Prag 26. Dezember 1910 oder 23. Jänner 1910 in Prag,
:-Meisterschaft böhmischer Kronländer 01. und 02. Jänner 1910, von Slavia ausgeschrieben,
:-Meisterschaft von Böhmen (Bandy) Mitte Jänner 1910,
:-Mannschaft von Böhmen in der Europameisterschaft in Les Avants 10. bis 12. Jänner 1910, ausgeschrieben vom BZK.




===1910/1911===
===1910/1911===
*Auch in dieser Saison gab es keine Auswährtsspiele von Wiener Eishockeyvereinen.  
*Auch in dieser Saison gab es keine Auswährtsspiele von Wiener Eishockeyvereinen.  


*Erstmalig wurde der [[Ringhoffer Pokal]] ausgespielt, der damals bedeutenste Pokal im Bandyspiel der österreichischen Monarchie. Der Gewinner ist der Österreichische Eishockey-Meister 1911 im Bandyspiel.  
 
*Dezember 1909: '''Eishockeyaktivitäten Prag'''
:In dieser Saison sind für Prag u.a. nachstehende Eishockeyaktivitäten vorgesehen:
:-Meisterschaft böhmischer Kronländer 14. und 15. Jänner 1911,
:-Meisterschaft von Böhmen (Scheibe) 01. bis 02. Februar 1911,
:-Mannschaft des Böhmischen Eishockeyverbandes von Böhmen Europameisterschaft in Berlin vom 15. bis 17. Februar 1911,
 
 
*25. Dezember 1910: '''Österreichische Eishockey-Meisterschaft 1910/11''
:Erstmalig soll der [[Ringhoffer Pokal]] am 21./22. Jänner 1911 ausgespielt werden, der damals bedeutenste Pokal im Bandyspiel der österreichischen Monarchie. Die Genehmigung des Deutschen Eislaufverbandes war zwischenzeitlich eingetroffen. Der Gewinner ist der [[Österreichische Eishockey-Meisterschaft 1910/11|Österreichische Eishockey-Meister 1911]] im Bandyspiel. Die Ausspielung wurde auf den 2. Februar und 12. Februar 1911 verschoben werden. 


   
   
*14. März 1911: '''LIHG übernimmt kanadische Regeln'''
Der LIHG beschließt die übernahme der kanadieschen Eishockeyregeln. Ab sofort werden alle Spiele der LIHG nur noch mit der Scheibe durchgeführt. Die Spiele dauern 3 x 20 Minuten.




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===1911/1912===
===1911/1912===
*10. November 1911: Die Wiener Eishockeyvereine haben nach dem vergeblichen Versuch im Oktober 1909 jetzt einen neuen Anlauf genommen, um einen österreichischen Eishockeyverband zu gründen. Einer der stärksten Verfechter für diesen Gedanken ist Gustav Feix vom TEC in Wien. Die DEHG in Prag wurde gebeten, sich an der Gründung des neuen Verbandes zu beteiligen und auch andere Prager Vereine zum mitmachen zu animieren. Durch die Wiener Kunsteisbahn Engelmann, wo Feix beschäftigt ist, besteht die Möglichkeit, auch bei schlechteren Witterungsbedingungen internationale und nationale Eishockeyspiele ins Programm zu nehmen.<ref>Prager Tagblatt 10. November 1911</ref>
*10. November 1911: Die Wiener Eishockeyvereine haben nach dem vergeblichen Versuch im Oktober 1909 jetzt einen neuen Anlauf genommen, um einen österreichischen Eishockeyverband zu gründen. Einer der stärksten Verfechter für diesen Gedanken ist Gustav Feix vom TEC in Wien. Die DEHG in Prag wurde gebeten, sich an der Gründung des neuen Verbandes zu beteiligen und auch andere Prager Vereine zum mitmachen zu animieren. Durch die Wiener Kunsteisbahn Engelmann, wo Feix beschäftigt ist, besteht die Möglichkeit, auch bei schlechteren Witterungsbedingungen internationale und nationale Eishockeyspiele ins Programm zu nehmen.<ref>Prager Tagblatt 10. November 1911</ref>


*28. November 1911: '''Eishockey im Wiener Parkklub'''
*28. November 1911: '''Eishockey im Wiener Parkklub'''
Der Wiener Parkkclub beabsichtigt eine Eishockeysektion aufzustellen. Es stehen der Sektion eine ca. 3000 qm große Eislauffläsche am Pole Nord in Hietzing zur Verfügung. Dort kann an jedem Wochentag von 14 - 16 Uhr trainiert werden. Auch Nichtmitglieder können aufgenommen werden. Auskünfte erteilt das Sekreteriat des Wiener Parkklubs, Wien, II. Bezirk, Prinzenallee 1.<ref>Neues Wiener Tagblatt 28. November 1911</ref>
:Der Wiener Parkkclub beabsichtigt eine Eishockeysektion aufzustellen. Es stehen der Sektion eine ca. 3000 qm große Eislauffläsche am Pole Nord in Hietzing zur Verfügung. Dort kann an jedem Wochentag von 14 - 16 Uhr trainiert werden. Auch Nichtmitglieder können aufgenommen werden. Auskünfte erteilt das Sekreteriat des Wiener Parkklubs, Wien, II. Bezirk, Prinzenallee 1.<ref>Neues Wiener Tagblatt 28. November 1911</ref>
 




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*Der Vorstand des Verbandes beschließt, Mitglied in der internationalen Eishockey-Liga zu werden und am gleichen Tag wird ein entsprechender Antrag bei der Liga eingereicht. Das österreichische Böhmen hatte bereits vor einiger Zeit einen Eishockey-Landesverband gegründet und war Mitglied des internationalen Verbandes. Böhmen hatte auch an der Eishockey-Europameisterschaft 1911 teilgenommen und war Europameister.  
*Der Vorstand des Verbandes beschließt, Mitglied in der internationalen Eishockey-Liga zu werden und am gleichen Tag wird ein entsprechender Antrag bei der Liga eingereicht. Das österreichische Böhmen hatte bereits vor einiger Zeit einen Eishockey-Landesverband gegründet und war Mitglied des internationalen Verbandes. Böhmen hatte auch an der Eishockey-Europameisterschaft 1911 teilgenommen und war Europameister.  


*Der OeEHV beauftragte die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag mit der Vertretung Österreichs bei der Eishockey-Europameisterschaft 1912. Böhmen war schon Mitglied im LIHG und so spielten zwei österreichische Mannschaften bei der EM 1912 mit. Ein Antrag auf Aufnahme in den LIHG war zwar gestellt, aber noch nicht formell genehmigt.  
*Der OeEHV beauftragte die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag mit der Vertretung Österreichs bei der Eishockey-Europameisterschaft 1912. Böhmen war schon Mitglied in der LIHG und so spielten zwei österreichische Mannschaften bei der EM 1912 mit. Ein Antrag auf Aufnahme in den LIHG war zwar gestellt, aber noch nicht formell genehmigt.  
 
 
 
 
*Ende Februar berichtete eine Berliner Zeitung über eine Stellungnahme des Präsidenten der Liga zu der Teilnahme von zwei österreichischen Eishockeymannschaften bei der EM 1912. Gegen dieses doppelte Teilnahme an der EM 1912 hatte die deutsche Delegation einen Protest beim internationalen Verband eingelegt. Der Präsident des LIHG Magnus aus Paris teilte mit, dass die EM 1912 in Prag für ungültig erklärt wird und eine Widerholung stattzufinden habe. Begründung war, dass der Verband die Teilnahme der DEHG aus Prag nicht hätte gestatten dürfen. Magnus schlug weiter vor, anläßlich eines Turniers in Brüssel die Böhmen und die Deutschen gegeneinander antreten zu lassen und den Europameister neu auszuspielen. Sofort nach dieser Mitteilung bemühen sich die Deutschen, das Spiel nach Berlin zu verlegen. Böhmen hatte durch diese Entscheidung der LIHG seinen zweiten EM-Titel verloren.
 


*Ende Februar berichtete eine Berliner Zeitung über eine Stellungnahme des Präsidenten der Liga zu der Teilnahme von zwei österreichischen Eishockeymannschaften bei der EM 1912. Gegen dieses doppelte Teilnahme an der EM 1912 hatte die deutsche Delegation einen Protest beim internationalen Verband eingelegt. Der Präsident des LIHG Magnus aus Paris teilte mit, dass die EM 1912 in Prag für ungültig erklärt wird und eine Widerholung stattzufinden habe. Begründung war, dass der Verband die Teilnahme der DEHG aus Prag nicht hätte gestatten dürfen. Magnus schlug weiter vor, anläßlich eines Turniers in Brüssel die Böhmen und die Deutschen gegeneinander antreten zu lassen und den Europameister neu auszuspielen. Sofort nach dieser Mitteilung bemühen sich die Deutschen, das Spiel nach Berlin zu verlegen. Böhmen hatte durch diese Entscheidung des LIHG seinen zweiten EM-Titel verloren.


*Anfang März 1912 wird veröffentlicht, das der Präsident des LIHG in der Ausgabe des Liga-Information vom 29. Februar, Nr. 22, am Schluss einer längeren Publikations über Briefe und gutachten für das Problem der letzten Europameisterschaft folgendes vorschlägt: 1. Anerkennung der EM 1912, 2. Die Aufnahme der DEHG Prag als Vertreterin Österreichs.<ref>Prager Tagblatt 7. März 1912</ref>  
*Anfang März 1912 wird veröffentlicht, das der Präsident des LIHG in der Ausgabe des Liga-Information vom 29. Februar, Nr. 22, am Schluss einer längeren Publikations über Briefe und gutachten für das Problem der letzten Europameisterschaft folgendes vorschlägt: 1. Anerkennung der EM 1912, 2. Die Aufnahme der DEHG Prag als Vertreterin Österreichs.<ref>Prager Tagblatt 7. März 1912</ref>  
 
*Der Antrag auf Aufnahme wird am 18. März 1912 von LIHG genehmigt. Somit war der österreichische Verband zur EM 1912 noch keine Mitglied im LIHG.  
 
 
*Der Antrag auf Aufnahme wird am 18. März 1912 von der LIHG genehmigt. Somit war der österreichische Verband zur EM 1912 noch keine Mitglied in der LIHG.  
 
 




'''Mitgliederversammlung der IIHV in Brüssel 1912'''
'''Mitgliederversammlung der IIHV in Brüssel 1912'''
:In der Mitgliederversammlung des Verbandes vom 22. bis 23. März in Brüssel wurde dann bestätigt, die WM 1912 für ungültig zu erklären. Weiterhin wurde beschlossen, die nächste Meisterschaft in Berlin auszutragen. Der bisherige Präsident Magnus trat auf Grund dieser Entscheidung zurück. Neuer Präsident wurde Vandebuleke aus Brüssel.   
:In der Mitgliederversammlung des Verbandes vom 22. bis 23. März in Brüssel wurde dann bestätigt, die WM 1912 für ungültig zu erklären. Weiterhin wurde beschlossen, die nächste Meisterschaft in Berlin auszutragen. Der bisherige Präsident Magnus trat auf Grund dieser Entscheidung zurück. Neuer Präsident wurde Henry van den Bulcke aus Belgien.   
 




*Die Oxford Canadiens aus England kommen nach Wien. Da die [[Eishockeyspiele der Wiener ;Auswahl bis 1940|Wiener Auswahl]] nur das Bandyspiel beherrscht, spielen auch die Qxforder mit dem Ball antretendiesen, trotzdem  diese Spielart diesen zum Teil völlig unbekannt ist. Das erste Spiel gewinnt die Wiener Auswahl mit 7:4, das zweite geht 4:14 verloren.


*Die Oxford Canadiens aus England kommen nach Wien. Da die [[Eishockeyspiele der Wiener Auswahl bis 1940|Wiener Auswahl]] nur das Bandyspiel beherrscht, spielen auch die Qxforder mit dem Ball antretendiesen, trotzdem  diese Spielart diesen zum Teil völlig unbekannt ist. Das erste Spiel gewinnt die Wiener Auswahl mit 7:4, das zweite geht 4:14 verloren.




*Der Währinger Bicycle Club gründet eine Eishockeysektion.
*Der Währinger Bicycle Club gründet eine Eishockeysektion.


'''Eishockeyspiel in Gossensaß'''
'''Eishockeyspiel in Gossensaß'''
:Der Wintersportverein Gossensaß am Brenner in Tirol schreibt für den 6. Jänner 1912 neben verschiedenen anderen Wettbewerben auch ein Eishockeyspiel aus. Ein weiteres Spiel soll am 23. Februar 1912 stattfinden.<ref>Illustriertes Sportblatt 6. Jänner 1912</ref>
:Der Wintersportverein Gossensaß am Brenner in Tirol schreibt für den 6. Jänner 1912 neben verschiedenen anderen Wettbewerben auch ein Eishockeyspiel aus. Ein weiteres Spiel soll am 23. Februar 1912 stattfinden.<ref>Illustriertes Sportblatt 6. Jänner 1912</ref>
:Wegen des schlechten Wetters mussten die Eishockeyspiele vom 6. Jänner 1912 auf den 15. Jänner 1912 verschoben werden.  
:Wegen des schlechten Wetters mussten die Eishockeyspiele vom 6. Jänner 1912 auf den 15. Jänner 1912 verschoben werden.  


'''Kössener Sportwoche'''
'''Kössener Sportwoche'''
:Im Rahmen der Kössener Sporwoche findet am 4. Februar 1912 um 15.30 ein Eishockey-Wettspiel statt.   
:Im Rahmen der Kössener Sporwoche findet am 4. Februar 1912 um 15.30 ein Eishockey-Wettspiel statt.   


'''Eishockey in Kitzbühel'''
'''Eishockey in Kitzbühel'''
:Für den 4. Februar 1912 organisierte der Wintersportverein Kitzbühel Eishockeyspiele.<ref>Linzer Volksblatt 2. Februar 1912</ref>  
:Für den 4. Februar 1912 organisierte der Wintersportverein Kitzbühel Eishockeyspiele.<ref>Linzer Volksblatt 2. Februar 1912</ref>  




'''OeEHV plant eine Eishockeymannschaft im Scheibenspiel'''
'''OeEHV plant eine Eishockeymannschaft im Scheibenspiel'''
Am 29. Jänner 1913 ist im Prager Tagblatt zu lesen, dass der Österreichische Eishockeyverband die Gründung einer Eishockeymannschaft im Scheibenspiel plant. Bisher wird im Verband nur das Spiel mit dem Ball (Bandy) betrieben.  
:Am 29. Jänner 1913 ist im Prager Tagblatt zu lesen, dass der Österreichische Eishockeyverband die Gründung einer Eishockeymannschaft im Scheibenspiel plant. Bisher wird im Verband nur das Spiel mit dem Ball (Bandy) betrieben.
 
 
 
 
 




===1912/1913===
===1912/1913===
'''Die 1. Wiener Bandy-Meisterschaft'''
'''Die 1. Wiener Eishockey-Meisterschaft'''
:Anfang Oktober 1912 beschließt der Vorstand des OeEHV die 1. Wiener Bandy-Meisterschaft durchzuführen. Die Spiele sollen im Dezember beginnen. Der Sportplatz Engelmann hat hier den Platz zur Verfügung gestellt. Fünf Vereine beteiligen sich hieran. Der Wiener Sportclub wird Wiener Bandy-Meister 1912/13.
:Anfang Oktober 1912 beschließt der Vorstand des OeEHV die 1. [[Wiener Eishockey-Meisterschaft 1912/13|Wiener Eishockey-Meisterschaft]] im Bandyspiel durchzuführen. Die Spiele sollen im Dezember beginnen. Der Sportplatz Engelmann hat hier den Platz zur Verfügung gestellt. Fünf Vereine beteiligen sich hieran. Der Wiener Sportclub wird Wiener Eishockey-Meister 1912/13.
*Das Städtespiel Wien - Leipzig am 4. Februar 1913 wird 3:9 (0-6,3-3) verloren.  
 
 
 
 
 
'''Eishockey-Europameisterschaft 1912/13'''
:Die 4. Eishockey-Europameisterschaft fand vom 25. bis 27. Jänner 1913 in München statt. Vier Länder nahmen teil. Wiederum hatten Böhmen und Österreich ihre Teilnahme angemeldet. Der Böhmische Eishockeyverband erzielt den 2. Platz, Österreich wird Vierter (siehe [[Eishockeyspiele der österreichischen Nationalmannschaft]]).
 
 
 
 
 
 
'''Vizepräsident Müller (OeEHV) zur Europa-Meisterschaft in München'''
:Vizepräsident Müller vom Österreichischen Eishockeyverband (OeEHV) war als offizieller Vertreter des Verbandes bei der Eishockey-Europameisterschaft in München. Nach seiner Rückkehr gibt er dem Illustrierten Sportblatt in Wien nachstehende Stellungnahme:
:"Ich war überrascht, als ich die Stätte erblickte, auf der die Europameisterschaft im Eishockey stattfinden sollte. Münchens Kunsteisbahn kann wohl einer geringen Menge von Eisbummlern genügen, aber zur Austragung sportlicher Wettkämpfe oder Konkurrenzen ist sie nicht geeignet. Die Anlage der gedeckten  Kunsteisbahn reicht nicht an die Anlagen der Eispaläste anderer Großstädte, ist immerhin recht nett und komfortabel, weist aber nur eine Fläche von 40 m Länge und 16 m Breite auf.
:Über das Spiel mit der Scheibe den Stab zu brechen wäre ein Unding. Mir erschien es als eine wüste Rauferei, Rugby auf dem Eise. Von anderer Seite, und ich muss betonen, von sportlich bekannten Persönlichkeiten wurde mir entgegengehalten, dass das viel zu kleine Spielfeld schuld daran wäre, dass das jetzt stark verbreitete Spiel mit der Scheibe roh erscheine; auf größeren Plätzen wäre dies nicht der Fall. Mit den 14 Spielern und dem Schiedsrichter war der kleine Platz voll; es kamen Situationen vor, in denen sich vier, fünf Spieler um die Scheibe stritten; dabei wurde gerempelt, gestoßen, mit den Stöcken geschlagen; lauter Dinge, die dem Auge des Zuschauers kein erfreuliches Bild boten.
:Auf größeren Plätzen muss das Spiel mit der Scheibe ganz interessant sein, denn technisch steht es jedenfalls hoch und stellt an die Spieler kolossale Anforderungen. Jedenfalls werde ich Gelegenheit nehmen, in nächster Zeit mir ein Wettspiel auf einem größeren Platz anzusehen. Hoffentlich kann ich dann einen besseren Eindruck gewinnen.
:Etwas finde ich noch erwähnenswert und dies ist die Auffassung der Ligue Internationale de Hockey sur Glace (LIHG)Punkto der Teilnahmeberechtigung der einzelnen Länder. Teilgenommen an der Meisterschaft haben Belgien, Deutschland, Österreich und - Böhmen. Für die Lique scheint Böhmen ein getrennter Staat zu sein. Es wirkt auf den Eingeweihten jedenfalls sehr komisch, wenn in einer Meisterschaft, die einzelne Länder ausfechten sollen, Österreich (Deutsche Eishockeygesellschaft in Prag) gegen Böhmen (Cesky Svaz Hockeyovy) spielt."
 
 
 
'''Städtespiel Wien - Leipzig'''
:Das Städtespiel Wien - Leipzig am 4. Februar 1913 wird 3:9 (0-6,3-3) verloren.  
 
 
 
 
'''2. LIHG Eishockey-Meisterschaft  1912/13'''
:Die Ligue Internationale de Hockey sur Glace (LIHG) schrieb für 1913 eine internationale Eishockey-Meisterschaft vom 22. bis 24. Februar 1913 aus. Nach Brüssel im Vorjahr war dieses die 2. Meisterschaft der LIHG.  Austragungsort war St. Moritz in der Schweiz. Die DEHG Prag erhielt eine Einladung als Vertreter von Österreich. Eine Teilnahme war jedoch nicht möglich, da verschiedene Spieler keine Freistellung bekamen. Der [[Böhmischer Eishockeyverband|Böhmische Eishockeyverband]] nimmt mit einer Mannschaft teil und erreicht den vierten Platz.
 


'''1. Österreichische Eishockey-Meisterschaft mit Terminproblemen'''
'''1. Österreichische Eishockey-Meisterschaft mit Terminproblemen'''
:In der 1. österreichischen Eishockey-Meisterschaft wird das Endspiel zwischen dem Wiener Sportclub und dem DFC Prag wegem Tauwetter verschoben<ref>Prager Tagblatt vom 7.3.13, Seite 5</ref> und dann vom Verband für diese Saison endgütig abgesagt.  
:In der 1. österreichischen Eishockey-Meisterschaft wird das Endspiel zwischen dem Wiener Sportclub und dem DFC Prag wegem Tauwetter verschoben<ref>Prager Tagblatt vom 7.3.13, Seite 5</ref> und dann vom Verband für diese Saison endgütig abgesagt.
 
 
 




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===1913/1914===
===1913/1914===
*Die 2. Wiener Bandy-Meisterschaft findet statt. Sechs Vereine beteiligen sich. Im Endspiel stehen sich wieder Wiener Sport Club und TEC gegenüber. Der WSC gewinnt 9:4 und geht damit auch in dieser 2. Meisterschaft als Sieger vom Platz. Auch eine Meisterschaft der Wiener Reservemannschaften wird ausgespielt. Es nehmen die gleichen sechs Vereine, wie in der Meisterschaft teil. Hier siegt die Mannschaft des TEC.  
 
'''[[Wiener Eishockey-Meisterschaft 1913/14]]'''
:Die 2. Wiener Eishockey-Meisterschaft fand in der Zeit vom 11. Jänner 1914 bis 15. Februar 1914 statt. Meister wurde der Wiener Sport Club. Mit diesem Titel war der Sieger berechtigt, um die diesjährige Eishockey-Staatsmeisterschaft gegen den DFC Prag anzutreten.  
:Bei den Meisterschaftsspielen der Reservemannschaften erreicht der TEC den ersten Platz.  
 
 
 
   
   
*Ein Schülerturnier, an dem das Schottengymnasium, das Realgymnasium 17, die Realschule 16 und das Gymnasium 19 teilnehmen, wird nicht zu Ende geführt.  
*Ein Schülerturnier, an dem das Schottengymnasium, das Realgymnasium 17, die Realschule 16 und das Gymnasium 19 teilnehmen, wird nicht zu Ende geführt.  


*Jänner 1914: '''WEV-Verwaltungsrat beschließt Gründung einer Eishockeysektion'''
*Jänner 1914: '''WEV-Verwaltungsrat beschließt Gründung einer Eishockeysektion'''
:Bisher hatte sich der Wiener Eislauf Verein geweigert, eine Eishockeysektion zu gründen bzw. seinen Eislaufplatz hierfür zur Verfügung zu stellen. Besonders für die Gründung einer Eishockeymannschaft hat sich auch S. Färber. Lange Jahre noch spielte Färber  später bei der Manschaft der WEV-Senioren mit.Die Gründung erfolgt nunmehr auf Grund der Gespräche zwischen dem Vorstand des OeEHV und der WEV-Vereinsführung.  Anfang Jänner 1914 beschloss dann der Verwaltungsrat des WEV, eine Eishockeriege ins Lebens zu rufen. Jedoch wurde die Mitgliederzahl auf 40 Personen beschränkt. Dieser Beschluss wurde unverzüglich umgesetzt, da die verschiedensten Mitglieder an dieser neuen Sportart interessiert waren. Hierzu gehörten bspw. die Landhockeyspieler Goldschmidt und Färber. Bereits im Jänner 1914 finden mehrere Eishockeyspiel statt.  
:Bisher hatte sich der Wiener Eislauf Verein geweigert, eine Eishockeysektion zu gründen bzw. seinen Eislaufplatz hierfür zur Verfügung zu stellen. Besonders für die Gründung einer Eishockeymannschaft hat sich auch S. Färber. Lange Jahre noch spielte Färber  später bei der Manschaft der WEV-Senioren mit.Die Gründung erfolgt nunmehr auf Grund der Gespräche zwischen dem Vorstand des OeEHV und der WEV-Vereinsführung.  Anfang Jänner 1914 beschloss dann der Verwaltungsrat des WEV, eine Eishockeriege ins Lebens zu rufen. Jedoch wurde die Mitgliederzahl auf 40 Personen beschränkt. Dieser Beschluss wurde unverzüglich umgesetzt, da die verschiedensten Mitglieder an dieser neuen Sportart interessiert waren. Hierzu gehörten bspw. die Landhockeyspieler Goldschmidt und Färber. Bereits im Jänner 1914 finden mehrere Eishockeyspiel statt.  


*Auch eine Magnatenmannschaft stellt der WEV auf. Hier spielen u.a. auch der Maler John Quincy Adams und Louis Rothschild mit.  
*Auch eine Magnatenmannschaft stellt der WEV auf. Hier spielen u.a. auch der Maler John Quincy Adams und Louis Rothschild mit.  




*In der österreichischen Eishockey-Meisterschaft spielt dieses Jahr der WSC gegen den Deutschen Fußball Club Prag. Das Endspiel in Wien gewinnt der [[Wiener Sport Club]] mit 14:2 (8-0,6-2) gegen den DFC Prag und ist österreichischer Eishockeymeister 1913/14.






*Anläßlich seiner Teilnahme am Liga-Kongress in Berlin bringt das Vorstandsmitglied Dr. Schiff kanadische Stöcke mit nach Wien zurück, mit denen noch bis zum Ende der Saison auf dem CEV-Platz trainiert werden kann.  
'''Eishockey-Turnier in Les Avants'''
:Das Eishockeyturnier in Les Avants wird in einigen Zeitungen als die Eishockey-Weltmeisterschaft bezeichnet und fand vom 16. bis 18. Jänner 1914 statt.<ref>Fremdenbnlatt 12. Jänner 1914</ref> Der [[Böhmischer Eishockeyverband|Eishockeyverband Böhmens]] Cesky Svaz Hockeyovy meldete eine Mannschaft. Sie sollte aus Spielern der Vereine Spolecnost und Slavia Prag bestehen. Nach den Namen der Spieler handelte es sich aber um eine Mannschaft, die ausschließlich Spieler von Spolecnost umfasste. Der böhmische Verband erreichte den zweiten Platz unter 5 internationalen Mannschaften.
 
 
 
 
'''3. LIHG Eishockey-Meisterschaft'''
:Die Ligue Internationale de Hockey sur Glace (LIHG) schrieb auch  für 1914 eine internationale Eishockey-Meisterschaft vom 20. bis 22. Jänner 1914 aus. Es war die 3. Meisterschaft dieser Art.  Austragungsort war Chamonix in Frankreich. Der [[Böhmischer Eishockeyverband|Eishockeyverband Böhmens]], Cesky Svaz Hockeyovy, meldete eine Mannschaft, die aus Spielern der Vereine Spolecnost und Slavia Prag bestand. Böhmen wurde Vierter. 
 
 
 
'''[[Österreichische Eishockey-Staatsmeisterschaft 1913/14]]'''
:In der österreichischen Eishockey-Meisterschaft spielt dieses Jahr der WSC gegen den Deutschen Fußball Club Prag. Das Endspiel in Wien gewinnt der [[Wiener Sport Club]] mit 14:2 (8-0,6-2) gegen den DFC Prag und ist damit österreichischer Eishockey-Staatsmeister 1913/14.
 
 
 
 
 
 
'''Eishockey-Europameisterschaft 1914'''
:Die 5. Eishockey-Europameisterschaft fand vom 25. bis 27. Februar in Berlin statt. Gemeldet hatten für diese Meisterschaft:
:-Belgien
:-Böhmen(Ö)
:-Deutsches Reich
:-Schweiz
*Der OeEHV hatte auf die Entsendung einer eigenen Mannschaft verzichtet.
:-Cesky Svaz Hockeyovy trat für den Eishockeyverband Böhmen an. 
:-Da die Schweizer Mannschaft erst am dritten Tag komplett vor Ort war, nahm sie an der Europameisterschaft nicht teil. Dafür fanden drei Ersatzspiele für die Zuschauer statt.
 
*Eishockey-Europameister wurde die Mannschaft des [[Böhmischer Eishockeyverband|Böhmischen Eishockeyverbandes]].
 
 
 
 
 
 
*Februar 1914: '''LIHG-Kongreß in Berlin'''
:Auf dem Kongress der LIHG in Berlin 1914 wird der OeEHV Verband durch Dr. Schiff und Dr. Reinitz von der DEHG Prag vertreten. Als erster Punkt steht das Aufnahmegesuch von Österreich auf der Tagesordnung. Der Punkt wird an das Arbeitskomitee überwiesen, da Österreich bisher durch die DEHG Prag vertreten war. Ein weiterer Punkt wurde der Antrag zur Änderung der Meisterschaften behandelt, nach dem Ausländer mitwirken können, wenn sie mindestens drei Jahre schon im Land wohnen. Der Antrag wurde abgelehnt. Auch abgelehnt wurde der Antrag, dass allein der Schiedsrichter das Recht hat, ein Spiel abzubrechen. Festgelegt wurde, dass die untere Breite des Torwächterschlägers nicht größer als 10 cm sein darf. Die Ausrichtung der nächsten Europameisterschaft wurde an Böhmen vergeben und die Ausrichtung der Weltmeisterschaft an die Schweiz.
:Der Präsident der LIHG wurde wiedergewählt. Das neue Komitee ist wie folgt besetzt: Dufour (Schweiz), Kleeberg (Deutsches Reich), Patton (Großbritannien), Dusek (Böhmen), Nowak (DEHG Prag), Pearce (Kanada), Korneroup (Schweden), Magnus (Frankreich), van den Bulcke (Belgien).<ref>Neues Wiener Tagblatt 28. Februar 1914</ref> 
 
:In einer Falschmeldung heißt es erst, dass der OeEHV als alleiniger Vertreter für Österreich in die Liga aufgenommen wurde und der Böhmische Eishockeyverband aus der Liga ausscheidet. Am Folgetag kommt dann die Berichtigung. Der Österreichische Eishockeyverband wurde wegen der zu spät abgegebenen Meldung nicht in die Liga aufgenommen. Somit wird sich 1914 nichts an der Situation auf Ebene des internationalen Verbandes ändern und der Ringhoffer Pokal um die Österreichische Eishockey-Meisterschaft wird erneut in Prag stattfinden.<ref>Fremden-Blatt Wien vom 27.2.1914</ref><ref>Prager Tagblatt vom 27.2.1914, Seite 7 und 11</ref> Das Prager Tagblatt sieht es als unerklärlich an, warum der OeEHV zu spät seinen Aufnahmeantrag abgegeben hat und Teilnahme an der Meisterschaft meldete. Zwei Bandy-Meisterschaften in Österreich seien sportlich nicht zu vertreten.
 
 
*Anläßlich seiner Teilnahme am Kongress in Berlin bringt das Vorstandsmitglied Dr. Schiff kanadische Stöcke mit nach Wien zurück, mit denen noch bis zum Ende der Saison auf dem CEV-Platz trainiert werden kann.
 
 
 
 




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*15. Jänner 1915: '''OeEHV ändert seinen Namen'''  
*15. Jänner 1915: '''OeEHV ändert seinen Namen'''  
Der Verband hat in seiner letzten Sitzung den Beschluss gefasst, keine Fremdwörter mehr in seinen Verlautbarungen zu benutzen und auch seinen Namen zu ändern. Das Wort Eishockey wird dabei durch "Eisball" ersetzt. Somit ist der neue Name des Verbandes jetzt "Österreichischer Eisballverband".<ref>Fremden-Blatt 15. Jänner 1915</ref>
:Der Verband hat in seiner letzten Sitzung den Beschluss gefasst, keine Fremdwörter mehr in seinen Verlautbarungen zu benutzen und auch seinen Namen zu ändern. Das Wort Eishockey wird dabei durch "Eisball" ersetzt. Somit ist der neue Name des Verbandes jetzt "Österreichischer Eisballverband".<ref>Fremden-Blatt 15. Jänner 1915</ref>
 
 
*Die 3. [[Wiener Eishockey-Meisterschaft 1914/15]] im Bandyspiel wird ausgeschrieben. Sieben Vereine melden Mannschaften.  Wegen der Einberufung der Spieler in den 2. Weltkrieg kann die Meisterschaft jedoch nicht zu Ende ausgespielt werden. Das Endscheidungspiel zwischen dem TEC und und dem WEV wird mehrfach verschoben und dann endgültig abggesagt. Der Wiener Sportclub kann keine Mannschaft mehr aufstellen, da seine Spieler der 1. Mannschaft fast alle einrücken mussten. Aktiv sind noch TEC, WEV, Slovan, CEV, Vienna und WBC. Durch die vielen Einberufungen ist man in den Vereinen froh, jeweils noch eine Mannschaft zu den Spielen aufstellen zu können.
 
 
 
 
*Der [[Wiener Eislauf Verein]] absolvierte sein erstes Spiel gegen einen auswärtigen Verein am 28. Februar 1915. Er verliert 2:14.




*Die 3. Wiener Bandy-Meisterschaft wird ausgeschrieben. Sieben Vereine melden Mannschaften.  Wegen der Einberufung der Spieler in den 2. Weltkrieg kann die Meisterschaft jedoch nicht zu Ende ausgespielt werden. Das Endscheidungspiel zwischen dem TEC und und dem WEV wird mehrfach verschoben und dann endgültig abggesagt. Der Wiener Sportclub kann keine Mannschaft mehr aufstellen, da seine Spieler der 1. Mannschaft fast alle einrücken mussten. Aktiv sind noch TEC, WEV, Slovan, CEV, Vienna und WBC. Durch die vielen Einberufungen ist man in den Vereinen froh, jeweils noch eine Mannschaft zu den Spielen aufstellen zu können.


*Der [[Wiener Eislauf Verein]] absolvierte sein erstes Spiel gegen einen auswärtigen Verein am 28. Februar 1915. Er verliert 2:14.






===1915/1916===
===1915/1916===
*Die 4. Wiener Bandy-Meisterschaft wird gespielt. Es sind vier Vereine beteiligt.  
 
Der Wiener Eislauf Verein gewinnt erstmalig eine Wiener Bandey-Meisterschaft.
*Der Verein Kunsteisbahn beginnt mit dem Eishockeyspiel und beteiligt sich auch sofort an der Wiener Eishockey-Meisterschaft.
*Der Training Eis Club stellt seinen Eishockeybetrieb ein. Neu nimmt der Verein Kunsteisbahn das Eishockeyspiel auf und beteiligt sich auch sofort an der Wiener Bandy-Meisterschaft.
 
 
 
*Die 4. [[Wiener Eishockey-Meisterschaft 1915/16]] im Bandyspiel wird durchgeführt. Es sind vier Vereine beteiligt. Der Wiener Eislauf Verein gewinnt erstmalig eine Meisterschaft.  
 
 
 
*Der Training Eis Club stellt seinen Eishockeybetrieb ein.
 
 
 
 




===1916/1917===
===1916/1917===
*Die 5. Bandy-Meisterschaft wird gespielt. Es beteiligen sich fünf Vereine.
*Die 5. [[Wiener Eishockey-Meisterschaft 1916/17]] wird gespielt. Es beteiligen sich fünf Vereine. Wie im Vorjahr gewinnt der [[Wiener Eislauf Verein]] (WEV) die Meisterschaft.
Wie im Vorjahr gewinnt der [[Wiener Eislauf Verein]] (WEV) die Meisterschaft.  
 
 
 
*Beim WEV spielt der Kanadier Dalbear als Mittelstürmer. Seine Erfahrungen im Bandyspiel helfen dem WEV, die Spielstärke des Mannschaft lfd. zu verbessern.  
*Beim WEV spielt der Kanadier Dalbear als Mittelstürmer. Seine Erfahrungen im Bandyspiel helfen dem WEV, die Spielstärke des Mannschaft lfd. zu verbessern.  
*Der Wiener Eislauf Verein gewinnt am 4. Februar 1917 in Budapest den Czakypreis.  
 
 
 
 
*Der Wiener Eislauf Verein gewinnt am 4. Februar 1917 in Budapest den Czaky-Preis.
 
 
 
 
 




===1917/1918===
===1917/1918===
*Es wird keine Meisterschaft gespielt. Die Herstellung von Kunsteis wird verboten. Ebenso verboten wird die Beleuchtung der Eisplätze. Somit muss aller Spielbetrieb zur Dämmerung eingestellt werden.  
*Es wird keine Meisterschaft gespielt. Die Herstellung von Kunsteis wird verboten. Ebenso verboten wird die Beleuchtung der Eisplätze. Somit muss aller Spielbetrieb zur Dämmerung eingestellt werden.
 
 
 
 






===1918/1919===
===1918/1919===
Die 6. Bandy-Meisterschaft wird ausgeschrieben. Sechs Vereine geben Meldungen ab. Eine Verein tritt vor dem ersten Spieltermin zurück. Meister 1918/19 wird der Wiener Eislauf Verein (WEV)
:Die 6. [[Wiener Eishockey-Meisterschaft 1918/19]] im Bandyspiel wird ausgeschrieben. Sechs Vereine geben Meldungen ab. Eine Verein tritt vor dem ersten Spieltermin zurück. Meister 1918/19 wird der Wiener Eislauf Verein (WEV)
Im Jänner 1919 wird im Vorstand des OeEHV darüber gesprochen, ob nicht das Scheibenspiel eingeführt werden soll, da nur noch in Wien und Budapest mit dem Ball gespielt wird (siehe auch Scheibenspiel 1918/19).
 
 
:Im Jänner 1919 wird im Vorstand des OeEHV darüber gesprochen, ob nicht das Scheibenspiel eingeführt werden soll, da nur noch in Wien und Budapest mit dem Ball gespielt wird (siehe auch Scheibenspiel 1918/19).
 
 
 




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*Eine Eishockey-Meisterschaft ist in dieser Saison nicht möglich, da eine Klassifizierung der Vereine nicht möglich ist. Es sind neue Mannschaften entstanden, deren Stärke man nicht kennt.  Hierunter fallen der Wiener Athletiksport Club, der Erste Fünfhauser Sportklub und der Wiener Sport Club. Durch Spielerwechsel sind einige Eishockeyvereine geschwächt. So haben die besten Kräfte des CEV zum WBC gewechselt. Vienna fehlt in dieser Saison ganz, da der Verein zur Zeit einen neuen Sportplatz baut. Die Vereine müssen alle junge Kräfte ausbilden und zu neuen Kernmannschaften kommen. Der einzige Verein, der von diesen Problemen nicht betroffen ist, ist der WEV.<ref>SportTagblatt 21. Dezember 1920</ref>  
*Eine Eishockey-Meisterschaft ist in dieser Saison nicht möglich, da eine Klassifizierung der Vereine nicht möglich ist. Es sind neue Mannschaften entstanden, deren Stärke man nicht kennt.  Hierunter fallen der Wiener Athletiksport Club, der Erste Fünfhauser Sportklub und der Wiener Sport Club. Durch Spielerwechsel sind einige Eishockeyvereine geschwächt. So haben die besten Kräfte des CEV zum WBC gewechselt. Vienna fehlt in dieser Saison ganz, da der Verein zur Zeit einen neuen Sportplatz baut. Die Vereine müssen alle junge Kräfte ausbilden und zu neuen Kernmannschaften kommen. Der einzige Verein, der von diesen Problemen nicht betroffen ist, ist der WEV.<ref>SportTagblatt 21. Dezember 1920</ref>  


*Der Vorstand des OeEHV beschloss in seiner Sitzung am 16. Dezember 1920 einen Eishockey-Cup auszuschreiben. Die Ersatzmannschaften der meldenden Vereine sollten zuerst, beginnend über die Weihnachtstage, eine Turnier nach dem Cup-System ausspielen- Abwechselnd damit dann die Kampfmannschaften den Pokal.   
*Der Vorstand des OeEHV beschloss in seiner Sitzung am 16. Dezember 1920 den [[Eishockey-Cup des OeEHV 1920/21]] auszuschreiben. Die Ersatzmannschaften der meldenden Vereine sollten zuerst, beginnend über die Weihnachtstage, eine Turnier nach dem Cup-System ausspielen- Abwechselnd damit dann die Kampfmannschaften den Pokal.   




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*28. Dezember 1920: '''Für die Kunsteiserzeugung fehlt Ammoniak'''
*28. Dezember 1920: '''Für die Kunsteiserzeugung fehlt Ammoniak'''
Bisher konnte die Kunsteisbahn noch kein Kunsteis produzieren, da das notwendige Ammoniak erst jetzt geliefert werden konnte. Es wird davon ausgegangen, dass über den Jahreswechsel trotz Tauwetter die Kunsteisproduktion aufgenommen werden kann und somit die Eisbahn zur Verfügung steht.<ref>SportTagblatt 28. Dezember 1920</ref>
:Bisher konnte die Kunsteisbahn noch kein Kunsteis produzieren, da das notwendige Ammoniak erst jetzt geliefert werden konnte. Es wird davon ausgegangen, dass über den Jahreswechsel trotz Tauwetter die Kunsteisproduktion aufgenommen werden kann und somit die Eisbahn zur Verfügung steht.<ref>SportTagblatt 28. Dezember 1920</ref>
 
 
 
 
 


===1920/1921===
===1920/1921===
*Es findet keine Bandy-Meisterschaft, dafür aber ein Bandy-Cup für die 1. Mannschaften und die Reserven statt. Die Spiele der 1. Mannschaften beginnen, werden aber nicht zu Ende geführt. Bei den Reserven wird nicht ein Spiel absolviert.  
*Es findet keine Bandy-Meisterschaft, dafür aber ein Bandy-Cup für die 1. Mannschaften und die Reserven statt. Die Spiele der 1. Mannschaften beginnen, werden aber nicht zu Ende geführt. Bei den Reserven wird nicht ein Spiel absolviert.  
*Die besten Spieler gehen 1920 vom CEV zum neuen VfB.  
*Die besten Spieler gehen 1920 vom CEV zum neuen VfB.
 
 
 






===1921/1922===
===1921/1922===
*Da keine Bandy-Meisterschaft ausgespielt wird, kommt ein Bandy-Cup zur Austragung. Der [[Cottage Eislauf Verein]] (CEV) wird mit der Durchführung beauftragt. Es gewinnt der [[Verein für Bewegungsspiele]] (VfB) diesen letzten Bandy-Cup im Endspiel gegen den WAC. Es waren aber Proteste gegen das Spiel WAC - TEC noch nicht abgearbeitet. Der zuständige Ausschuss erklärte wegen nicht erlaubten Spielereinsatz das Spiel WAC - TEC mit 0:6 dem TEC zu. Damit war auch das Endspiel zwischen VfB und WAC ungültig. Das angeordnete neue Endspiel zwischen TEC und VfB fand nicht mehr statt.[[Eishockey-Cup des OeEHV 1921/22]]  
*Da keine Bandy-Meisterschaft ausgespielt wird, kommt ein Bandy-Cup zur Austragung. Der [[Cottage Eislauf Verein]] (CEV) wird mit der Durchführung beauftragt. Es gewinnt der [[Verein für Bewegungsspiele]] (VfB) diesen letzten Bandy-Cup im Endspiel gegen den WAC. Es waren aber Proteste gegen das Spiel WAC - TEC noch nicht abgearbeitet. Der zuständige Ausschuss erklärte wegen nicht erlaubten Spielereinsatz das Spiel WAC - TEC mit 0:6 dem TEC zu. Damit war auch das Endspiel zwischen VfB und WAC ungültig. Das angeordnete neue Endspiel zwischen TEC und VfB fand nicht mehr statt.[[Eishockey-Cup des OeEHV 1921/22]]
 
 






===1922/1923===
===1922/1923===
Das [[Bandy-Turnier Wien 1922]] wird vom OeEHV ausgeschrieben und ist die letzte Meisterschaft mit dem Ball. Die Meisterschaft wird zwar begonnen, aber nicht mehr zu Ende geführt. Die Organisation wird dem Cottage Eislauf Verein übertragen. Das letzte Bandy-Meitsterschaftsspiel findet am 23. Jänner 1923 in Wien, zwischen [[Wiener Bewegungssport Club]] (WBC) und [[Sportclub Nicholson]] (Nicholson) statt.  
 
*Das [[Bandy-Turnier Wien 1922]] wird vom OeEHV ausgeschrieben und ist die letzte Meisterschaft mit dem Ball. Die Meisterschaft wird zwar begonnen, aber nicht mehr zu Ende geführt. Die Organisation wird dem Cottage Eislauf Verein übertragen. Das letzte Bandy-Meitsterschaftsspiel findet am 23. Jänner 1923 in Wien, zwischen [[Wiener Bewegungssport Club]] (WBC) und [[Sportclub Nicholson]] (Nicholson) statt.
 
 
 




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Es gibt eine Vielzahl von Veröffentlichungen über das Eishockeyspiel mit der Scheibe. Eishockeyfans wissen, dass sich die Regeln seit der Einführung des Scheibenspiels jährlich veränderten. Schreibt man über die Geschichte des Eishockeys, so muß man auch über die laufenden Änderungen berichten. Es gibt hier nicht viele vollständige Informationen. In den einzelnen Spielzeiten sind die Änderungen, soweit bekannt, aufgeführt. In dem Artikel nachstehend wird das Eishockeyspiel von 1932 beschrieben, da es dem heutigen doch grob entspricht. Unter dem '''27. Dezember 1927''' findet man eine Darstellung zu wesentlichen Regeln des Eishockeyspiels, die man als Zuschauer damals wissen sollte. In dieser Spielzeit wurde wesenstliches geändet. Da die Regeln über die Internationale Liga kamen, sind im Nachgang in den einzelnen Spielzeiten auch die Kongresse der Liga aufgeführt. Die Entscheidungen für Österreich findet man im Artikel des [[Österreichischer Eishockeyverband|Österreichischen Eishockeyverbandes]].  
Es gibt eine Vielzahl von Veröffentlichungen über das Eishockeyspiel mit der Scheibe. Eishockeyfans wissen, dass sich die Regeln seit der Einführung des Scheibenspiels jährlich veränderten. Schreibt man über die Geschichte des Eishockeys, so muß man auch über die laufenden Änderungen berichten. Es gibt hier nicht viele vollständige Informationen. In den einzelnen Spielzeiten sind die Änderungen, soweit bekannt, aufgeführt. In dem Artikel nachstehend wird das Eishockeyspiel von 1932 beschrieben, da es dem heutigen doch grob entspricht. Unter dem '''27. Dezember 1927''' findet man eine Darstellung zu wesentlichen Regeln des Eishockeyspiels, die man als Zuschauer damals wissen sollte. In dieser Spielzeit wurde wesenstliches geändet. Da die Regeln über die Internationale Liga kamen, sind im Nachgang in den einzelnen Spielzeiten auch die Kongresse der Liga aufgeführt. Die Entscheidungen für Österreich findet man im Artikel des [[Österreichischer Eishockeyverband|Österreichischen Eishockeyverbandes]].  
Beim Scheibenspiel wurde mit einer Hartgummischeibe, einem sogenannten Puck, gespielt. Da es zu Beginn kaum einen Körperschutz gab, war die Sicherheit der Spieler, aber auch der Zuschauer, die am Anfang manchen Puck abbekamen, ein großes Anliegen der Verantwortlichen. Die Mannschaften bestanden aus sechs Spielern: ein Tormann, zwei Verteidiger und drei Stürmer. Drei Ersatzspieler standen in Reserve bereit und konnten bei Spielunterbrechungen mit Spielern auf dem Eis ausgetauscht werden. Da auch die Eishockeyregeln einer laufenden Änderung unterlagen, wird hier von den Regeln des Jahres [[1932]] berichtet.<ref>SportTagblatt vom 8. Jänner 1932, Seite 5</ref> Das Spielfeld auf dem Eis durfte nicht länger als 80 Meter und nicht breiter als 40 Meter sein. An den Seiten des Spielfeldes gab es Holzbanden, die den Puck im Spiel hielten und gleichzeitig verhinderten, dass Zuschauer verletzt wurden, wie es vor der Einführung der Banden häufig vorkam. An den Breitseiten des Spielfeldes standen die Tore und dahinter waren es noch drei Meter bis zur Bande sodass man die Tore umfahren konnte. Ein wesentlicher Unterschied zum Bandyspiel, wo mit der Torlinie das Spielfeld an den Kopfseiten zu Ende war. Jedes Spiel hatte drei Spielabschnitte zu je 15 Minuten. Unterbrechungen zählten nicht zur Spielzeit. Durch ein „Bully“ wurde die Scheibe ins Spiel gebracht wenn ein Tor gefallen, der Puck aus dem Spielfeld geflogen ist oder ein Verstoß gegen die Regeln vorlag. Beim Bully standen sich zwei gegnerische Spieler gegenüber und der Schiedsrichter warf den Puck auf das Eis zwischen den Spielern. Gab es zu Beginn nur einen Schiedsrichter, so wurde nach einigen Jahren der Einsatz von zwei Schiedsrichtern wegen der Schnelligkeit des Spieles beschlossen. Auch ein Zeitnehmer war notwendig, da Spielunterbrechungen nicht mehr zur regulären Spielzeit zählten. Dies sind nur einige Punkte über das damalige Regelwerk. Oskar Schlesinger erklärte zu dieser Sportart in seinem bereits zitierten Bericht weiter: „Der Kampf verlangt eine weit größere Anzahl physischer und seelischer Eigenschaften. Er erfordert, außer den beim Spiel notwendigen Dingen wie: Gewandtheit, Geistesgegenwart, Klugheit, Disziplin und Ausdauer, noch ein Meer an persönlichem Mut, Selbstbeherrschung, Aufopferung für eine gemeinsame Sache und Härte.“
Beim Scheibenspiel wurde mit einer Hartgummischeibe, einem sogenannten Puck, gespielt. Da es zu Beginn kaum einen Körperschutz gab, war die Sicherheit der Spieler, aber auch der Zuschauer, die am Anfang manchen Puck abbekamen, ein großes Anliegen der Verantwortlichen. Die Mannschaften bestanden aus sechs Spielern: ein Tormann, zwei Verteidiger und drei Stürmer. Drei Ersatzspieler standen in Reserve bereit und konnten bei Spielunterbrechungen mit Spielern auf dem Eis ausgetauscht werden. Da auch die Eishockeyregeln einer laufenden Änderung unterlagen, wird hier von den Regeln des Jahres [[1932]] berichtet.<ref>SportTagblatt vom 8. Jänner 1932, Seite 5</ref> Das Spielfeld auf dem Eis durfte nicht länger als 80 Meter und nicht breiter als 40 Meter sein. An den Seiten des Spielfeldes gab es Holzbanden, die den Puck im Spiel hielten und gleichzeitig verhinderten, dass Zuschauer verletzt wurden, wie es vor der Einführung der Banden häufig vorkam. An den Breitseiten des Spielfeldes standen die Tore und dahinter waren es noch drei Meter bis zur Bande sodass man die Tore umfahren konnte. Ein wesentlicher Unterschied zum Bandyspiel, wo mit der Torlinie das Spielfeld an den Kopfseiten zu Ende war. Jedes Spiel hatte drei Spielabschnitte zu je 15 Minuten. Unterbrechungen zählten nicht zur Spielzeit. Durch ein „Bully“ wurde die Scheibe ins Spiel gebracht wenn ein Tor gefallen, der Puck aus dem Spielfeld geflogen ist oder ein Verstoß gegen die Regeln vorlag. Beim Bully standen sich zwei gegnerische Spieler gegenüber und der Schiedsrichter warf den Puck auf das Eis zwischen den Spielern. Gab es zu Beginn nur einen Schiedsrichter, so wurde nach einigen Jahren der Einsatz von zwei Schiedsrichtern wegen der Schnelligkeit des Spieles beschlossen. Auch ein Zeitnehmer war notwendig, da Spielunterbrechungen nicht mehr zur regulären Spielzeit zählten. Dies sind nur einige Punkte über das damalige Regelwerk. Oskar Schlesinger erklärte zu dieser Sportart in seinem bereits zitierten Bericht weiter: „Der Kampf verlangt eine weit größere Anzahl physischer und seelischer Eigenschaften. Er erfordert, außer den beim Spiel notwendigen Dingen wie: Gewandtheit, Geistesgegenwart, Klugheit, Disziplin und Ausdauer, noch ein Meer an persönlichem Mut, Selbstbeherrschung, Aufopferung für eine gemeinsame Sache und Härte.“




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12 Eishockeyvereine aus Böhmen gründen den böhmischen Eishockeyverband "Cesky Svaz Hockeyovy". Die Sitzung findet im Restaurant Helibut in Prag statt.  
12 Eishockeyvereine aus Böhmen gründen den böhmischen Eishockeyverband "Cesky Svaz Hockeyovy". Die Sitzung findet im Restaurant Helibut in Prag statt.  
Er trat der am 16. Mai 1908 in Paris gegründeten Internationalen Eishockey-Liga (LIHG) als fünftes Mitglied bei. Österreich war somit in der Liga vertreten, auch wenn es unter der Firmierung Böhmen dort Mitglied war.  
Er trat der am 16. Mai 1908 in Paris gegründeten Internationalen Eishockey-Liga (LIHG) als fünftes Mitglied bei. Österreich war somit in der Liga vertreten, auch wenn es unter der Firmierung Böhmen dort Mitglied war.  




===1908/1909===
===1908/1909===


*12. Dezember 1908: [[Deutscher Sportclub Prag VII]] und [[Deutscher Fußball Club Prag]] trainieren heute gemeinsam zum ersten Mal das Scheibenspiel.<ref>Prager Tagblatt 13. Dezember 1908</ref>  
 
*12. Dezember 1908: [[Deutscher Sportklub Prag VII]] und [[Deutscher Fußball Club Prag]] trainieren heute gemeinsam zum ersten Mal das Scheibenspiel.<ref>Prager Tagblatt 13. Dezember 1908</ref>  
 
 


*14. Februar 1909: '''Erstes Scheibenspiel in Wien'''  
*14. Februar 1909: '''Erstes Scheibenspiel in Wien'''  
Das Freundschaftsspiel zwischen Slovan un Vienna endete 3:1. Die beiden Mannschaften spielten auf dem Vienna-Platz, da dieser kleiner war und man dort das Scheibenspiel besser austragen konnte. Es war das erste Scheibenspiel in Wien.<ref>Neues Wiener Tagblatt 16. Februar 1909</ref>
Das Freundschaftsspiel zwischen Slovan und Vienna endete 3:1. Die beiden Mannschaften spielten auf dem Vienna-Platz, da dieser kleiner war und man dort das Scheibenspiel besser austragen konnte. Es war das erste Scheibenspiel in Wien.<ref>Neues Wiener Tagblatt 16. Februar 1909</ref>


===1909/1910===
*In Prag begann der SC Slovan neben dem Bandyspiel auch das Scheibenspiel zu trainieren.<ref>Neues Wiener Tagblatt vom 6. Dezember 1909</ref>




===1909/1910===
In Prag begann der SC Slovan neben dem Bandyspiel auch das Scheibenspiel zu trainieren.<ref>Neues Wiener Tagblatt vom 6. Dezember 1909</ref>




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*16. - 17. Februar 1911: '''Kongreß der Eishockey-Liga in Berlin'''
*16. - 17. Februar 1911: '''Kongreß der Eishockey-Liga in Berlin'''
:An dem Kongreß der Liga in Berlin am 16. und 17. Februar 1911 nehmen Großbritannien, Rußland, Böhmen, Belgien, Frankreich, Schweiz und Deutschland teil. Den Vorsitz hat Präsident Magnus aus Paris. Die Liga beschließt, nur noch das kanadische Eishockey zu spielen. Dieses gilt insbesondere für die Meisterschaften. Die kanadischen Regeln sind anzuwenden. Es wird eine International und eine Europäische Eishockeymeisterschaft geben. Bei den Internationalen Spielen müssen die Spieler nicht Staatsangehörige des meldenden Landes sein. Bei der Europameisterschaft ist dieses jedoch notwendig.<ref>Prager Tagblatt 20. Februar 1911</ref> Die sogenannten französischen Regeln sollten jedoch gelten. Dabei gibt es kein Abseits, der Tormann bekam einen Schutzkreis zuerkannt und die Mannschaften bestehen aus 7 Personen, welche jedoch nicht ausgetauscht werden dürfen. dürfen. Russland wird neu in die Liga aufgenommen. Kanada tritt aus der Liga aus. Bei den Wahlen wird Präsident Magnus (Paris) wiedergewählt, stellv. Präsident Kleeberg (Berlin). Jedes Land stellt einen Beisitzer.  
:An dem Kongreß der Liga in Berlin am 16. und 17. Februar 1911 nehmen Großbritannien, Rußland, Böhmen, Belgien, Frankreich, Schweiz und Deutschland teil. Den Vorsitz hat Präsident Magnus aus Paris. Die Liga beschließt, nur noch das kanadische Eishockey zu spielen. Dieses gilt insbesondere für die Meisterschaften. Die kanadischen Regeln sind anzuwenden. Es wird eine International und eine Europäische Eishockeymeisterschaft geben. Bei den Internationalen Spielen müssen die Spieler nicht Staatsangehörige des meldenden Landes sein. Bei der Europameisterschaft ist dieses jedoch notwendig.<ref>Prager Tagblatt 20. Februar 1911</ref> Die sogenannten französischen Regeln sollten jedoch gelten. Dabei gibt es kein Abseits, der Tormann bekam einen Schutzkreis zuerkannt und die Mannschaften bestehen aus 7 Personen, welche jedoch nicht ausgetauscht werden dürfen. dürfen. Russland wird neu in die Liga aufgenommen. Kanada tritt aus der Liga aus. Bei den Wahlen wird Präsident Magnus (Paris) wiedergewählt, stellv. Präsident Kleeberg (Berlin). Jedes Land stellt einen Beisitzer.  




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*Der Vorstand des Verbandes beschließt, Mitglied in der internationalen Eishockey-Liga zu werden und am gleichen Tag wird ein entsprechender Antrag bei der Liga eingereicht. Das österreichische Böhmen hatte bereits vor einiger Zeit einen Eishockey-Landesverband gegründet und war Mitglied des internationalen Verbandes. Böhmen hatte auch an der Eishockey-Europameisterschaft 1911 teilgenommen und war Europameister.  
*Der Vorstand des Verbandes beschließt, Mitglied in der internationalen Eishockey-Liga zu werden und am gleichen Tag wird ein entsprechender Antrag bei der Liga eingereicht. Das österreichische Böhmen hatte bereits vor einiger Zeit einen Eishockey-Landesverband gegründet und war Mitglied des internationalen Verbandes. Böhmen hatte auch an der Eishockey-Europameisterschaft 1911 teilgenommen und war Europameister.  


*Der OeEHV beauftragte die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag mit der Vertretung Österreichs bei der Eishockey-Europameisterschaft 1912. Böhmen war schon Mitglied im LIHG und so spielten zwei österreichische Mannschaften bei der EM 1912 mit. Ein Antrag auf Aufnahme in den LIHG war zwar gestellt, aber noch nicht formell genehmigt.  
*Der OeEHV beauftragte die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag mit der Vertretung Österreichs bei der Eishockey-Europameisterschaft 1912. Böhmen war schon Mitglied in der LIHG und so spielten zwei österreichische Mannschaften bei der EM 1912 mit. Ein Antrag auf Aufnahme in den LIHG war zwar gestellt, aber noch nicht formell genehmigt.  


*Ende Februar berichtete eine Berliner Zeitung über eine Stellungnahme des Präsidenten der Liga zu der Teilnahme von zwei österreichischen Eishockeymannschaften bei der EM 1912. Gegen dieses doppelte Teilnahme an der EM 1912 hatte die deutsche Delegation einen Protest beim internationalen Verband eingelegt. Der Präsident des LIHG Magnus aus Paris teilte mit, dass die EM 1912 in Prag für ungültig erklärt wird und eine Widerholung stattzufinden habe. Begründung war, dass der Verband die Teilnahme der DEHG aus Prag nicht hätte gestatten dürfen. Magnus schlug weiter vor, anläßlich eines Turniers in Brüssel die Böhmen und die Deutschen gegeneinander antreten zu lassen und den Europameister neu auszuspielen. Sofort nach dieser Mitteilung bemühen sich die Deutschen, das Spiel nach Berlin zu verlegen. Böhmen hatte durch diese Entscheidung des LIHG seinen zweiten EM-Titel verloren.
*Ende Februar berichtete eine Berliner Zeitung über eine Stellungnahme des Präsidenten der Liga zu der Teilnahme von zwei österreichischen Eishockeymannschaften bei der EM 1912. Gegen dieses doppelte Teilnahme an der EM 1912 hatte die deutsche Delegation einen Protest beim internationalen Verband eingelegt. Der Präsident der LIHG Magnus aus Paris teilte mit, dass die EM 1912 in Prag für ungültig erklärt wird und eine Widerholung stattzufinden habe. Begründung war, dass der Verband die Teilnahme der DEHG aus Prag nicht hätte gestatten dürfen. Magnus schlug weiter vor, anläßlich eines Turniers in Brüssel die Böhmen und die Deutschen gegeneinander antreten zu lassen und den Europameister neu auszuspielen. Sofort nach dieser Mitteilung bemühen sich die Deutschen, das Spiel nach Berlin zu verlegen. Böhmen hatte durch diese Entscheidung des LIHG seinen zweiten EM-Titel verloren.


*Anfang März 1912 wird veröffentlicht, das der Präsident des LIHG in der Ausgabe des Liga-Information vom 29. Februar, Nr. 22, am Schluss einer längeren Publikations über Briefe und gutachten für das Problem der letzten Europameisterschaft folgendes vorschlägt: 1. Anerkennung der EM 1912, 2. Die Aufnahme der DEHG Prag als Vertreterin Österreichs.<ref>Prager Tagblatt 7. März 1912</ref>  
*Anfang März 1912 wird veröffentlicht, das der Präsident der LIHG in der Ausgabe des Liga-Information vom 29. Februar, Nr. 22, am Schluss einer längeren Publikations über Briefe und gutachten für das Problem der letzten Europameisterschaft folgendes vorschlägt: 1. Anerkennung der EM 1912, 2. Die Aufnahme der DEHG Prag als Vertreterin Österreichs.<ref>Prager Tagblatt 7. März 1912</ref>  
   
   
*Der Antrag auf Aufnahme wird am 18. März 1912 von LIHG genehmigt. Somit war der österreichische Verband zur EM 1912 noch keine Mitglied im LIHG.  
*Der Antrag auf Aufnahme wird am 18. März 1912 von der LIHG genehmigt. Somit war der österreichische Verband zur EM 1912 noch keine Mitglied der LIHG.  




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'''Eishockey-Meisterschaft der böhmischen Kronländer 1912'''
'''Eishockey-Meisterschaft der böhmischen Kronländer 1912'''
:Am 21. Jänner 1912 wird in Prag die Eishockey-Meisterschaft der böhmischen Kronländer ausgetragen. Sie findet im Scheibenspiel statt,<ref>Weltblatt vom 23. Jänner 1912</ref> siehe auch [[Eishockey-Meisterschaften bis 1918 außerhalb Wiens]]
:Am 21. Jänner 1912 wird in Prag die Eishockey-Meisterschaft der böhmischen Kronländer ausgetragen. Sie findet im Scheibenspiel statt,<ref>Weltblatt vom 23. Jänner 1912</ref> siehe auch [[Eishockey-Meisterschaften bis 1918 außerhalb Wiens]]




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*22. Februar 1913: '''Intern. Kongreß tagt in St. Moritz'''
*22. Februar 1913: '''Intern. Kongreß tagt in St. Moritz'''
:Der Kongreß der Internationalen Eishockeyliga tagt am 22. Februar 1913 anläßlich der Eishockey-Weltmeisterschaften 1913 in St. Moritz. Böhmen wird von Dr. Duschek, Dr. Fleischmann und Windisch vertreten. Für Österreich ist Krünes von der DEHG Prag entsandt worden. Deutschland zieht seinen Antrag zur Einführung des Länderprinzips und damit Ausschluß von Böhmen aus der Liga zurück. Somit verbleibt Böhmen weiter als Mitglied ind der LIHG.  
:Der Kongreß der Internationalen Eishockeyliga tagt am 22. Februar 1913 anläßlich der Eishockey-Weltmeisterschaften 1913 in St. Moritz. Böhmen wird von Dr. Duschek, Dr. Fleischmann und Windisch vertreten. Für Österreich ist Krünes von der DEHG Prag entsandt worden. :-Deutschland stellt den Antrag auf Einführung des Länderprinzips. Danach kann der böhmische Eishockeyverband nicht mehr Mitglied im Internationalen Verband sein. Dann zieht Detuschland aber seinen Antrag zur Einführung des Länderprinzips, und damit Ausschluß von Böhmen aus der Liga, zurück. Somit verbleibt Böhmen weiter als Mitglied ind der LIHG.  
:Dem Komitee der Liga werden als Vertreter Österreichs E. Müller von der DEHG Prag und für Böhmen Dr. Duschek Ceity Svaz Hockeyovy angehören.<ref>Prager Zeitung vom 1. März 1913</ref>  
:-Dem Komitee der Liga werden als Vertreter Österreichs E. Müller von der DEHG Prag und für Böhmen Dr. Duschek Ceity Svaz Hockeyovy angehören.<ref>Prager Zeitung vom 1. März 1913</ref>  
 
 
 




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:TOP 1:'''Aufnahme Österreichs als alleiniger Vertreter des Landes'''
:TOP 1:'''Aufnahme Österreichs als alleiniger Vertreter des Landes'''
:Bisher wurde Österreich durch die DEHG in der Liga vertreten. Jetzt hatte Österreich einen Aufnahmeantrag gestellt. Nach Beratung verweist der Kongreß den Antrag an eine Arbeitsgruppe.  
:Bisher wurde Österreich durch die DEHG in der Liga vertreten. Jetzt hatte Österreich einen Aufnahmeantrag gestellt. Nach Beratung verweist der Kongreß den Antrag an eine Arbeitsgruppe.  
In einer Falschmeldung heißt es erst, dass der OeEHV als alleiniger Vertreter für Österreich in die Liga aufgenommen wurde und der Böhmische Eishockeyverband aus der Liga ausscheidet. Die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag meldet sich als Mitglied bei OeEHV an. Er darf aber weiterhin gegen Vereine spielen, die nicht Mitglied im OeEHV sind. Der Ringhofferpokal mit den Österreichischen Meisterschaften wird dann vom OeEHV ausgeschrieben. Austragungsort wird Wien.  <ref>Fremdenblatt 26. Februar 1914</ref> Am Folgetag kommt dann die Berichtigung. Der Österreichische Eishockeyverband wurde wegen der zu spät abgegebenen Meldung nicht in die Liga aufgenommen. Somit wird sich 1914 nichts an der Situation auf Ebene des internationalen Verbandes ändern und der Ringhoffer Pokal um die Österreichische Eishockey-Meisterschaft werden erneut in Prag stattfinden.<ref>Fremden-Blatt Wien vom 27.2.1914</ref><ref>Prager Tagblatt vom 27.2.1914, Seite 7 und 11</ref> Das Prager Tagblatt sieht es als unerklärlich an, warum der OeEHV zu spät seinen Aufnahmeantrag abgegeben hat und Teilnahme an der Meisterschaft meldete. Zwei Bandy-Meisterschaften in Österreich seien sportlich nicht zu vertreten.  
:In einer Falschmeldung heißt es erst, dass der OeEHV als alleiniger Vertreter für Österreich in die Liga aufgenommen wurde und der Böhmische Eishockeyverband aus der Liga ausscheidet. Die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag meldet sich als Mitglied bei OeEHV an. Er darf aber weiterhin gegen Vereine spielen, die nicht Mitglied im OeEHV sind. Der Ringhofferpokal mit den Österreichischen Meisterschaften wird dann vom OeEHV ausgeschrieben. Austragungsort wird Wien.  <ref>Fremdenblatt 26. Februar 1914</ref> Am Folgetag kommt dann die Berichtigung. Der Österreichische Eishockeyverband wurde wegen der zu spät abgegebenen Meldung nicht in die Liga aufgenommen. Somit wird sich 1914 nichts an der Situation auf Ebene des internationalen Verbandes ändern und der Ringhoffer Pokal um die Österreichische Eishockey-Meisterschaft werden erneut in Prag stattfinden.<ref>Fremden-Blatt Wien vom 27.2.1914</ref><ref>Prager Tagblatt vom 27.2.1914, Seite 7 und 11</ref> Das Prager Tagblatt sieht es als unerklärlich an, warum der OeEHV zu spät seinen Aufnahmeantrag abgegeben hat und Teilnahme an der Meisterschaft meldete. Zwei Bandy-Meisterschaften in Österreich seien sportlich nicht zu vertreten.  
:TOP 2: '''Anträge'''
:TOP 2: '''Anträge'''
:Ausländer, die bereits 3 Jahre im Land wohnen, sollten spielberechtigt sein. Dieser Antrag wurde abgelehnt.
:Ausländer, die bereits 3 Jahre im Land wohnen, sollten spielberechtigt sein. Dieser Antrag wurde abgelehnt.
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:25. Februar 1914 Böhmen(Ö) - Belgien 9:1 (4-0,5-1)
:25. Februar 1914 Böhmen(Ö) - Belgien 9:1 (4-0,5-1)
:27. Februar 1914 Böhmen(Ö) - Deutsches Reich 2:0 (1:0,1:0)
:27. Februar 1914 Böhmen(Ö) - Deutsches Reich 2:0 (1:0,1:0)


===1914/1915===
===1914/1915===


*Im Novemer 1914 traf die DEHG Prag eine Absprache mit dem OeEHV. Der Verein wurde Mitglied im Verband, durfte aber weiterhin gegen Tschechische Vereine antreten, auch wenn diese kein Mitglied im [[Österreichischer Eishockeyverband|Österreichischen Eishockeyverband]]  waren. Des weiteren würde zukünftig die Österreichische Eishockey-Meisterschaft nicht mehr mit dem [[Ringhoffer Pokal]] in Prag, sondern durch den OeEHV ausgetragen.
*Im Novemer 1914 traf die DEHG Prag eine Absprache mit dem OeEHV. Der Verein wurde Mitglied im Verband, durfte aber weiterhin gegen Tschechische Vereine antreten, auch wenn diese kein Mitglied im [[Österreichischer Eishockeyverband|Österreichischen Eishockeyverband]]  waren. Des weiteren würde zukünftig die Österreichische Eishockey-Meisterschaft nicht mehr mit dem [[Ringhoffer Pokal]] in Prag, sondern durch den OeEHV ausgetragen.


===1915/1916===
===1915/1916===
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*Oskar Schlesinger (WEV) unterstützt die Bestrebungen des Internationalen Verbandes zur Umstellung auf das Scheibenspiel (kanadisches Spiel). Es kam aber der 1. Weltkrieg dazwischen. Es blieb beim Bandyspiel. Es gibt technische Schwierigkeiten bei der Umsetzung auf den Kunsteisplätzen, die bei Natureisplätzen nicht vorhanden sind. Beim Scheibenspiel gibt es kein "Out". Ein Holzrahmen umschließt die Spielfläche, der einige Centimeter hoch ist und von der die Scheibe, wie beim Billardspiel die Kugel, abprallt. Das Tor ist trotz Umfassung frei. Diese Holzeinfassung zu befestigen ist das Problem. Es muss eine gewisse Festigkeit gegeben sein. Bei Natureisplätzen werden Pflöcke in das Eis geschlagen. Bei Kunsteisbahnen gibt es einen Betonboden und es laufen Rohre darüber hinweg. Bei der Berliner Kunsteisbahn wurden Versuche durchgeführt, die aber noch nicht eine absolute Lösung darstellen. Der Holzrahmen wird dabei mit Stricken gehalten. Auf dem CEV- und Engelmann-Platz wäre eine solche Lösung möglich, nicht aber auf dem WEV-Platz. Man will weiter an der Lösung des Problems arbeiten, um auch international nicht weiter den Anschluss zu verlieren.<ref>Fremdenblatt vom 15. Jänner 1919</ref>
*Oskar Schlesinger (WEV) unterstützt die Bestrebungen des Internationalen Verbandes zur Umstellung auf das Scheibenspiel (kanadisches Spiel). Es kam aber der 1. Weltkrieg dazwischen. Es blieb beim Bandyspiel. Es gibt technische Schwierigkeiten bei der Umsetzung auf den Kunsteisplätzen, die bei Natureisplätzen nicht vorhanden sind. Beim Scheibenspiel gibt es kein "Out". Ein Holzrahmen umschließt die Spielfläche, der einige Centimeter hoch ist und von der die Scheibe, wie beim Billardspiel die Kugel, abprallt. Das Tor ist trotz Umfassung frei. Diese Holzeinfassung zu befestigen ist das Problem. Es muss eine gewisse Festigkeit gegeben sein. Bei Natureisplätzen werden Pflöcke in das Eis geschlagen. Bei Kunsteisbahnen gibt es einen Betonboden und es laufen Rohre darüber hinweg. Bei der Berliner Kunsteisbahn wurden Versuche durchgeführt, die aber noch nicht eine absolute Lösung darstellen. Der Holzrahmen wird dabei mit Stricken gehalten. Auf dem CEV- und Engelmann-Platz wäre eine solche Lösung möglich, nicht aber auf dem WEV-Platz. Man will weiter an der Lösung des Problems arbeiten, um auch international nicht weiter den Anschluss zu verlieren.<ref>Fremdenblatt vom 15. Jänner 1919</ref>
===1919/1920===






===1920/1921===
===1920/1921===
Oskar Schlesinger führt beim WEV das Scheibenspiel ein und die Mannschaft nahm an den ersten deutschen Winterkampfspielen in Garmisch-Partenkirchen teil.
*Oskar Schlesinger führt beim WEV das Scheibenspiel ein und die Mannschaft nimmt an den ersten deutschen Winterkampfspielen in Garmisch-Partenkirchen teil.
 
 






===1921/1922===
===1921/1922===
Am [[8. Jänner]] [[1922]] findet auf dem WEV-Platz das erste Eishockey-Scheibenspiel in Wien statt. Es spielten zwei WEV-Mannschaften gegeneinander.  
*Am [[8. Jänner]] [[1922]] findet auf dem WEV-Platz in Wien das erste Eishockey-Scheibenspiel statt. Es spielen zwei WEV-Mannschaften gegeneinander.  


*Damit die Bevölkerung von Wien auch die neue Sportart richtig kennen lernt, berichtet das SportTagblatt in einem Artikel das Wesentliche dieser neuen Sportart. Er ist nachstehend ungekürzt wiedergegeben:


'''Das kanadische Hockey'''
::Seine Eigenheiten


Bisher wurde in Wien ausschließlich Eishockey mit dem Ball, auch Bandy genannt, gespielt; die Wiener werden nun Gelegenheit haben, auch das Eishockeyspiel mit der Scheibe, kurz Eishockey benannt, kennen zu lernen. Das Spiel mit dem Ball, ähnlich dem Asioziationsfußball, ist ein typisch englischer Sport, sehr ruhig und für große Plätze geeignet.


Das Eishockey (Scheibe) ähnelt mehr dem Rugby, ist ein echt amerikanischer Sport, ist nervenaufpeitschender für den Zuseher und wird auf kleineren Plätzen gespielt. Jede Mannschaft besteht aus sieben Spielern. Die besondere Eigenheit, an die sich unsere Spieler ebenso wie die Zuseher erst werden gewöhnen müssen, ist, daß ein Pass nach vorn unstatthaft ist, daß heißt, es kann die Scheibe dem Partner nur in der Richtung zur Seite oder nach rückwärts abgegeben werden. Das Spiel erfordert daher von jedem einzelnen Spieler mehr Dribbling, mehr Können und sehr große Ausdauer; die Spielzeit ist viel kürzer, zweimal 20 Minuten, und selbst diese kurze Zeit stehen die Spieler nicht recht durch, so daß die neueste Variante auf einen dauernden Spieleraustausch, auch während des Matches, hinausläuft; es stehen je 6 Mann im Felde, je 2 Spieler gelten als Ersatzleute und können jederzeit einen ermüdeten Spieler ablösen.  
*'''Sport-Tagblatt wirbt für das kanadische Eishockeyspiel'''
:Damit die Bevölkerung von Wien auch die neue Sportart richtig kennen lernt, berichtet das SportTagblatt in einem Artikel das Wesentliche dieser neuen Sportart. Er ist nachstehend ungekürzt wiedergegeben:
 
'''Das kanadische Hockey''', seine Eigenheiten
:Bisher wurde in Wien ausschließlich Eishockey mit dem Ball, auch Bandy genannt, gespielt; die Wiener werden nun Gelegenheit haben, auch das Eishockeyspiel mit der Scheibe, kurz Eishockey benannt, kennen zu lernen. Das Spiel mit dem Ball, ähnlich dem Asioziationsfußball, ist ein typisch englischer Sport, sehr ruhig und für große Plätze geeignet.
 
:Das Eishockey (Scheibe) ähnelt mehr dem Rugby, ist ein echt amerikanischer Sport, ist nervenaufpeitschender für den Zuseher und wird auf kleineren Plätzen gespielt. Jede Mannschaft besteht aus sieben Spielern. Die besondere Eigenheit, an die sich unsere Spieler ebenso wie die Zuseher erst werden gewöhnen müssen, ist, daß ein Pass nach vorn unstatthaft ist, daß heißt, es kann die Scheibe dem Partner nur in der Richtung zur Seite oder nach rückwärts abgegeben werden. Das Spiel erfordert daher von jedem einzelnen Spieler mehr Dribbling, mehr Können und sehr große Ausdauer; die Spielzeit ist viel kürzer, zweimal 20 Minuten, und selbst diese kurze Zeit stehen die Spieler nicht recht durch, so daß die neueste Variante auf einen dauernden Spieleraustausch, auch während des Matches, hinausläuft; es stehen je 6 Mann im Felde, je 2 Spieler gelten als Ersatzleute und können jederzeit einen ermüdeten Spieler ablösen.  
 
:Die große Inanspruchnahme der Spieler erklärt sich daraus, daß er keine Pausen während des Spieles gibt. Der Platz ist eingeplankt, es gibt kein Out und geht die Scheibe doch einmal hoch und über die Einfriedung, dann wird die dadurch verlorene Zeit der Spielzeit zugerechnet. Selbst ein Fehlschuß aufs Tor bedingt keine Pause, denn die Scheibe kann auch hinter dem Tor, welches etwa zwei Meter weit im Platz steht, weitergespielt werden. Es geht auch nicht an, daß etwa ein Stürmer, nachdem er die Scheibe vorgetragen hat und knapp vor dem gegnerischen Tor verliert an der Stelle stehen bleibt; er muß, da ja ein vorlegen nicht möglich ist, mit der Scheibe, womöglich auf gleicher Höhe, zurück, auch wenn es gegen sei eigenes Tor geht; er kann sich, falls er nicht als abseits, also außer Spiel sein will, nicht einen Augenblick ausruhen.
 
:Man kann die Mannschaft fast mit einer Ziehharmonika vergleichen, die vom Tor aus mit der Scheibe zum Gegner gezogen wird, um ebenso, falls der Gegner im Angriff vorstößt, sich wieder aufs eigene Tor zurückziehen. Bemerkenswert wäre noch die strenge Ahndung von Vergehen; begeht ein Spieler ein ernstes Foul, kann das nur mit sofortigem Ausschluß geahndet werden. Bei der Bedeutung, die nun jedem Spieler zukommt, ist es nur zu verständlich, daß fast keine Vergehen vorkommen, denn falls die Absicht zum rohen und gefährlichen Spiel bemerkbar wird, werden die Missetäter sofort entfernt.
 
:In dieser Art ist das Eishockeyspiel in der ganzen Welt eingebürgert. Da es für uns neu ist, werden wir in weiteren Artikeln noch darauf eingehen. 


Die große Inanspruchnahme der Spieler erklärt sich daraus, daß er keine Pausen während des Spieles gibt. Der Platz ist eingeplankt, es gibt kein Out und geht die Scheibe doch einmal hoch und über die Einfriedung, dann wird die dadurch verlorene Zeit der Spielzeit zugerechnet. Selbst ein Fehlschuß aufs Tor bedingt keine Pause, denn die Scheibe kann auch hinter dem Tor, welches etwa zwei Meter weit im Platz steht, weitergespielt werden. Es geht auch nicht an, daß etwa ein Stürmer, nachdem er die Scheibe vorgetragen hat und knapp vor dem gegnerischen Tor verliert an der Stelle stehen bleibt; er muß, da ja ein vorlegen nicht möglich ist, mit der Scheibe, womöglich auf gleicher Höhe, zurück, auch wenn es gegen sei eigenes Tor geht; er kann sich, falls er nicht als abseits, also außer Spiel sein will, nicht einen Augenblick ausruhen.


Man kann die Mannschaft fast mit einer Ziehharmonika vergleichen, die vom Tor aus mit der Scheibe zum Gegner gezogen wird, um ebenso, falls der Gegner im Angriff vorstößt, sich wieder aufs eigene Tor zurückziehen. Bemerkenswert wäre noch die strenge Ahndung von Vergehen; begeht ein Spieler ein ernstes Foul, kann das nur mit sofortigem Ausschluß geahndet werden. Bei der Bedeutung, die nun jedem Spieler zukommt, ist es nur zu verständlich, daß fast keine Vergehen vorkommen, denn falls die Absicht zum rohen und
gefährlichen Spiel bemerkbar wird, werden die Missetäter sofort entfernt.


In dieser Art ist das Eishockeyspiel in der ganzen Welt eingebürgert. Da es für uns neu ist, werden wir in weiteren Artikeln noch darauf eingehen. 




*17. Jänner 1922: '''Int. Kongreß der Liga in St. Moritz'''
*17. Jänner 1922: '''Int. Kongreß der Liga in St. Moritz'''
:Vor Beginn der Eishockey-Europameisterschaft 1922 wird der Intern. Kongreß der Liga in St. Moritz tagen. Auf der Tagesordnung steht auch der Punkt der Aufnahme von Deutschland, Österreich und Ungarn, den sogenannten Mittelmächten. Von Schweden und der Schweiz wird derzeit der Versuch unternommen, die Aufnahme Deutschlands durchzusetzen. Die Tschechoslowaken hatten bereits bei der Liga um die Erlaubnis gebeten, gegen Deutschland im Eishockey zu spielen. Diese Genehmigung wurde erteilt. Auf Grund einer Anfrage Deutschlands, ob man an der Europameisterschaft 1922 in St. Moritz teilnehmen dürfe, entschied der Vorsitzende Lilling (Schweiz), dass Deutschland doch eine Mannschaft entsenden solle, die nach einer positiven Entscheidung der Liga dann teilnehmen könne.   
:Vor Beginn der Eishockey-Europameisterschaft 1922 wird der Intern. Kongreß der Liga in St. Moritz tagen. Auf der Tagesordnung steht auch der Punkt der Aufnahme von Deutschland, Österreich und Ungarn, den sogenannten Mittelmächten. Von Schweden und der Schweiz wird derzeit der Versuch unternommen, die Aufnahme Deutschlands durchzusetzen. Die Tschechoslowaken hatten bereits bei der Liga um die Erlaubnis gebeten, gegen Deutschland im Eishockey zu spielen. Diese Genehmigung wurde erteilt. Auf Grund einer Anfrage Deutschlands, ob man an der Europameisterschaft 1922 in St. Moritz teilnehmen dürfe, entschied der Vorsitzende Lilling (Schweiz), dass Deutschland doch eine Mannschaft entsenden solle, die nach einer positiven Entscheidung der Liga dann teilnehmen könne.   






*6.März 1922: '''Kongreß der Liga in St. Moritz'''
*6.März 1922: '''Kongreß der Liga in St. Moritz'''
:Am 6. März 1922 tagte der Kongreß der internationalen Liga in St. Moritz. 8 Nationen waren vertreten. Die Schweiz hatte den Antrag gestellt, Deutschland in die Liga aufzunehmen. Die Schweiz musste den Antrag zurück nehmen, da Frankreich und Belgien drohten, aus der Liga auszutreten.  
:Am 6. März 1922 tagte der Kongreß der internationalen Liga in St. Moritz. 8 Nationen waren vertreten. Die Schweiz hatte den Antrag gestellt, Deutschland in die Liga aufzunehmen. Die Schweiz musste den Antrag zurück nehmen, da Frankreich und Belgien drohten, aus der Liga auszutreten.
 
 


===1922/1923===
===1922/1923===
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*Der Kongreß der internationalen Liga findet am 8. und 9. März 1923 in Antwerpen anläßlich der Europameisterschaft im Eishockey 1923 im Eispalast von Antwerpen statt.  
*Der Kongreß der internationalen Liga findet am 8. und 9. März 1923 in Antwerpen anläßlich der Europameisterschaft im Eishockey 1923 im Eispalast von Antwerpen statt.  
:Die Delegierten des Kongresses in Antwerpen stimmten dem Vorschlag zur Gründung eines internationalen Verbandes nicht mit der nötigen Mehrheit zu. Für die Gründung des neuen Verbandes hatten Frankreich, Belgien, Spanien und die Schweiz gestimmt. Für eine Annahme des Beschlusses wären 5 Stimmen notwendig gewesen.<ref>Prager Tageszeitung 15. März 1923</ref>  
:Die Delegierten des Kongresses in Antwerpen stimmten dem Vorschlag zur Gründung eines internationalen Verbandes nicht mit der nötigen Mehrheit zu. Für die Gründung des neuen Verbandes hatten Frankreich, Belgien, Spanien und die Schweiz gestimmt. Für eine Annahme des Beschlusses wären 5 Stimmen notwendig gewesen.<ref>Prager Tageszeitung 15. März 1923</ref>  




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*13. März 1924: '''Keine Teilnahme an der Eishockey-Europameisterschaft 1924'''  
*13. März 1924: '''Keine Teilnahme an der Eishockey-Europameisterschaft 1924'''  
:Der Vorstand teilte mit, an der Eishockey-Europameisterschaft 1924 in Mailand vom 14. bis 16. März 1924 nicht teilzunehmen. Eine Einladung der Internationalen Liga war per Telegramm erst am 9. März eingetroffen. In so kurzer Zeit sei eine so wichtige Enscheidung, wie die Teilnahme nicht zu enscheiden. Zudem sei Herbert Brück zur Zeit in London und könnte auch nicht mitspielen. Auf einen so wichtigen Mann könne man aber nicht verzichten. Zudem hätten die Spieler wegen Beendigung der Saison keine Spielpraxis mehr.  
:Der Vorstand teilte mit, an der Eishockey-Europameisterschaft 1924 in Mailand vom 14. bis 16. März 1924 nicht teilzunehmen. Eine Einladung der Internationalen Liga war per Telegramm erst am 9. März eingetroffen. In so kurzer Zeit sei eine so wichtige Enscheidung, wie die Teilnahme nicht zu enscheiden. Zudem sei Herbert Brück zur Zeit in London und könnte auch nicht mitspielen. Auf einen so wichtigen Mann könne man aber nicht verzichten. Zudem hätten die Spieler wegen Beendigung der Saison keine Spielpraxis mehr.  




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===1925/1926===
===1925/1926===
'''Wo wird in Österreich 1925/26 Eishockey gespielt?'''
:Diese Frage kann zum Teil durch das Austria-Hotelbuch aus dieser Zeit beantwortet werden:
::Igels, Innsbruck, Kitzbühel, Kössen,
:Dieses sind 4 der 9 dort aufgeführten Orte. Die restlichen 5 Orte sind leider nicht aufgeführt. Eishockeyvereine in Igels und Kössen konnten bisher nicht gefunden werden.
*Für die Arbeit der Schiedsrichter ergeht die Anordnung für die "Ruhe auf den Plätzen"
*Für die Arbeit der Schiedsrichter ergeht die Anordnung für die "Ruhe auf den Plätzen"
Die Schiedsrichter sind beauftragt, gegen jederlei Unsportlichkeit des Publikums auf das Allerstrengste einzuschreiten und wenn die erste Mahnung durch die Kapitäne fruchtlos war, sofort das Spiel abzubrechen. Insbesondere ist gegen jede Mißfallensäußerung, selbst wenn sie berechtigter Entrüstung des Zuschauers entsprungen wäre, unverzüglich einzuschreiten, um Störungen im Keime zu ersticken. Es ist zu hoffen, dass auf diese Weise die sportliche Erziehung des Publikums in die richtigen Bahnen gelenkt werden wird.<ref>Der Eishockeysport, 5. Dezember 1925</ref>   
:Die Schiedsrichter sind beauftragt, gegen jederlei Unsportlichkeit des Publikums auf das Allerstrengste einzuschreiten und wenn die erste Mahnung durch die Kapitäne fruchtlos war, sofort das Spiel abzubrechen. Insbesondere ist gegen jede Mißfallensäußerung, selbst wenn sie berechtigter Entrüstung des Zuschauers entsprungen wäre, unverzüglich einzuschreiten, um Störungen im Keime zu ersticken. Es ist zu hoffen, dass auf diese Weise die sportliche Erziehung des Publikums in die richtigen Bahnen gelenkt werden wird.<ref>Der Eishockeysport, 5. Dezember 1925</ref>   




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*18. Jänner 1926: '''Skandal beim Internationalen Kongreß der Liga'''
*18. Jänner 1926: '''Skandal beim Internationalen Kongreß der Liga'''
:Reporter bei den Europameisterschaften im Eishockey in Davos haben sich erlaubt, den Internationalen Kongreß in ungehöriger Art und Weise zu verulken. Sie haben einen Brief an den Kongreß verfaßt und auch unterschrieben, in dem vorgeschlagen wird, das sich prominente Mitglieder einem Eishockeyspiel gegen Journalisten stellen, anstatt über das Eine oder Andere zu beraten. Leider hatte auch der einzige öffentlich bestellte Berichterstatter aus Österreich diesen Brief mit unterschrieben. Der Kongreß verlangte den Ausschluß der Journalisten, die den Brief unterschrieben hatten. Die Affäire hat einen schlechten Eindruck hinterlassen.<ref>Der Morgen 25. Jänner 1926</ref>
:Reporter bei den Europameisterschaften im Eishockey in Davos haben sich erlaubt, den Internationalen Kongreß in ungehöriger Art und Weise zu verulken. Sie haben einen Brief an den Kongreß verfaßt und auch unterschrieben, in dem vorgeschlagen wird, das sich prominente Mitglieder einem Eishockeyspiel gegen Journalisten stellen, anstatt über das Eine oder Andere zu beraten. Leider hatte auch der einzige öffentlich bestellte Berichterstatter aus Österreich diesen Brief mit unterschrieben. Der Kongreß verlangte den Ausschluß der Journalisten, die den Brief unterschrieben hatten. Die Affäire hat einen schlechten Eindruck hinterlassen.<ref>Der Morgen 25. Jänner 1926</ref>


===1926/1927===
===1926/1927===
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*Die Spielerpässe werden eingeführt, wobei einige Vorurteile der Vereine zu überwinden waren. Trotz der kurzen Spielerfahrung im Scheibenspiel wird Österreich bei den Meisterschaften 1927 in Wien Europameister im Eishockey.  
*Die Spielerpässe werden eingeführt, wobei einige Vorurteile der Vereine zu überwinden waren. Trotz der kurzen Spielerfahrung im Scheibenspiel wird Österreich bei den Meisterschaften 1927 in Wien Europameister im Eishockey.  
*31. Dezember 1926: '''Bericht des Provinzreferenten Hans Weinberger zur Situation der Vereine'''
:Hans Weinberger schreibt in der Verbandszeitschrift "Der Eishockeysport" über die Situation des Eishockeys in der Provinz. Zur Zeit des Bandyspieles hätte es vermutlich schon Eishockeyvereine in Innsbruck und am Wörthersee gegeben. Es würde aber keine nachprüfbaren Unterlagen aus dieser Zeit vorliegen. 1924 habe der OeEHV quasi vor dem Nichts gestanden und begonnen, Eishockey in der Provinz aufzubauen.
:-Stockerau: Hier ist man seit 1922 aktiv im Eishockeysport.
:-Korneuburg: Hier wurde ab 1923 Eishockey gespielt.
:-St. Pölten: Als dritter Verein nahm man 1925 in St. Pölten der Eislaufverein das Spiel auf. Der Versuch, einen zweiten Eishockeyvereine aufzubauen, scheiterte.
:-Alleinsteig: Der Versuch, auch hier einen Verein aufzubauen, schlug fehl. Die Initiative ging hier auf Ing. Ball zurück, der im Waldviertel das Eishockeyspiel forcieren wollte.
:-Semmering: Hier waren die Gespräche erfolgreich und zu Weihnachten 1926 konnten die ersten beiden Eishockeyspiele auf dem neu ausgebauten Platz stattfinden.
:-Mödling, Baden, Wiener Neustadt: Die Initiative des Referenten, an der Südbahnstrecke neue Eishockeyvereine ins Leben zu rufen, war bisher erfolglos.
:-Innsbruck: Im Dez. 1925 wurde der IEV Mitglied im Verband
:-Graz: Grazer Athletiksport Club wurde Dez. 1925 Mitglied. Der Akademische Eislauf Club Graz wurde ebenfalls 1925 Mitglied, ging aber vor kurzem im Grazer Eisport Verein auf, der damit das neue Mitglied werden wird.
:-Bad Aussee will prüfen, ob ein Verein gegründet werden kann.
:-Kitzbühel: Hier besteht seit drei Jahren ein Verein, eine Mannschaft konnte jedoch bisher nicht aufgebaut werden. Turniere werden aber laufend veranstaltet.
:-Seefeld bei Innsbruck: Es hat sich jemand gemeldet, der eine Eisbahn und einen Verein aufbauen will.
:-Kufstein: Auch hier werden Überlegungen zur Schaffung eines Vereins angestellt.
:-Villach: Im letzen wurde der Villacher Sportverein Mitglied im Verband.
:-Klagenfurt: Der KAC wurde letztes Jahr Mitglied.
:-Hofgastein: Seit 2 Jahren laufen Bemühungen, die aber noch nicht zur Gründung eines Vereins führten.
:-Salzburg: Hier fehlt scheinbar das Interesse.
:-Vorarlberg: Hier wird mitgeteilt, dass die Eisverhältnisse im Land nicht geeignet sind.
:-Burgenland: Hier muss der Sport noch insgesamt neu aufgebaut werden. Der Neusiedler See bietet aber eine gute Grundlage.
:-Oberösterreich: Hält sich insgesamt noch zurück.
:Abschließend geht Hans Weinberger davon aus, dass wohl in baldiger Zukunft eigene Landesverbände für den Eishockeybereich entstehen werden.(Hier änderte der Verband später seine Meinung und ließ Landesverbände, die geplant wurden, nicht zu)


*'''Die [[Eishockey-Europameisterschaft 1927 in Wien]]''' findet vom 24. Jänner bis 29. Jänner 1927 in Wien statt. Die Spiele finden auf der Kunsteisbahn des WEV statt. Es nehmen sechs Nationen an der Meisterschaft teil.  
*'''Die [[Eishockey-Europameisterschaft 1927 in Wien]]''' findet vom 24. Jänner bis 29. Jänner 1927 in Wien statt. Die Spiele finden auf der Kunsteisbahn des WEV statt. Es nehmen sechs Nationen an der Meisterschaft teil.  
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===1927/1928===
===1927/1928===
*31. Dezember 1927: '''Wie lange dauern Eishockeyspiele'''
:Die internationalen Regeln schreiben eine Spielzeit von 3x 15 Minuten vor. Zwei Pausen von jeweils 10 Minuten sind einzuhalten. Alle Spielunterbrechungen werden zur Spielzeit hinzu gezählt. Geht man von rd. 10 Minuten für Unterbrechungen aus, so dauert ein Spiel in der Regel eine Stund und 15 Minuten.


*03. Dez. 1927: '''Neue Eishockeyregeln treten in Kraft'''
*03. Dez. 1927: '''Neue Eishockeyregeln treten in Kraft'''
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:§ 76: Die Mannschaften spielen drei Spielzeiten von je 15 Minuten zwischen welchen Pausen von je 10 Minuten eingeschaltet werden.  
:§ 76: Die Mannschaften spielen drei Spielzeiten von je 15 Minuten zwischen welchen Pausen von je 10 Minuten eingeschaltet werden.  
:§ 82: Welt- und Europameisterschaften bilden von dieser Vorschrift keine Ausnahmen.
:§ 82: Welt- und Europameisterschaften bilden von dieser Vorschrift keine Ausnahmen.


*17. Dezember 1927: '''Zwei neue Kunsteisbahnen in Wien?'''
*17. Dezember 1927: '''Zwei neue Kunsteisbahnen in Wien?'''
:Der Aufschwung des Eislaufsports bringt zwei neue Kunsteisbahnen für Wien ins Gespräch. Zum einen will der Österreichische Eishockeyverband Betreiber eines solchen Kunsteisbahn werden. Es fragt sich nur, wie er die Gelder für dieses Projekt aufbringen will. Die Eishockeyspieler würden sich freuen, da nach dem Bau die jetzigen Probleme mit Eisplätzen zum üben und spielen vorbei wären.  
:Der Aufschwung des Eislaufsports bringt zwei neue Kunsteisbahnen für Wien ins Gespräch. Zum einen will der Österreichische Eishockeyverband Betreiber eines solchen Kunsteisbahn werden. Es fragt sich nur, wie er die Gelder für dieses Projekt aufbringen will. Die Eishockeyspieler würden sich freuen, da nach dem Bau die jetzigen Probleme mit Eisplätzen zum üben und spielen vorbei wären.  
:Als weiteres ist der Cottage Eislauf Verein im Gespräch. Es sollen Wirtschaftsleute aus Wien bereit sein, hier finanziell zu helfen. Der CEV hatte schon einmal eine Kunsteisbahn, hat dann die Einrichtung aber ins Ausland verkauft. Der Platz für die Kunsteisbahn wäre hier vorhanden.   
:Als weiteres ist der Cottage Eislauf Verein im Gespräch. Es sollen Wirtschaftsleute aus Wien bereit sein, hier finanziell zu helfen. Der CEV hatte schon einmal eine Kunsteisbahn, hat dann die Einrichtung aber ins Ausland verkauft. Der Platz für die Kunsteisbahn wäre hier vorhanden.   


*21. Dezember 1927: '''Damen-Eishockey stößt auf Widerstand'''
*21. Dezember 1927: '''Damen-Eishockey stößt auf Widerstand'''
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:Es spricht aber auch noch ein anderer wichtiger Grund gegen diese neue Sportart für Frauen. Das ist die Platzfrage. Durch die außergewöhnliche Kälte sind derzeit genügend Natureisplätze vorhanden. Dieses ist aber die Ausnahme. Ansonsten stehen überwiegend nur die Kunsteisplätze zur Verfügung, die beide nur eine begrenzte Anzahl an Eishockeyspielern aufnehmen können. Jetzt sollen dazu noch die Damen kommen, denen man ja tatsächlich dann, wenn das übliche Winterwetter herrscht, kaum irgendeine Möglichkeit geben könnte, das Spiel auszuüben und noch weniger es soweit zu lernen, dass es ihnen und den Zuschauern irgendein Vergnügen bereiten würde.  
:Es spricht aber auch noch ein anderer wichtiger Grund gegen diese neue Sportart für Frauen. Das ist die Platzfrage. Durch die außergewöhnliche Kälte sind derzeit genügend Natureisplätze vorhanden. Dieses ist aber die Ausnahme. Ansonsten stehen überwiegend nur die Kunsteisplätze zur Verfügung, die beide nur eine begrenzte Anzahl an Eishockeyspielern aufnehmen können. Jetzt sollen dazu noch die Damen kommen, denen man ja tatsächlich dann, wenn das übliche Winterwetter herrscht, kaum irgendeine Möglichkeit geben könnte, das Spiel auszuüben und noch weniger es soweit zu lernen, dass es ihnen und den Zuschauern irgendein Vergnügen bereiten würde.  
:Die geringe Eignung der Frau für diesen Sprotzweig wäre schon ein Einwand gegen die Gründung einer Damenmannschaft, die aber durch den Mangel genügend zahlreicher Kunsteisplätze einfach praktisch unmöglich gemacht wird. Es ist das ein Traum einzelner, der wohl nie verwirklicht werden wird und mit dessen Verwirklichung auch niemand ein Gefallen geschehen würde, weder dem Sport noch den Zuschauern und nicht einmal den Damen, die einer Modesache zuliebe - und etwas anderes wäre ja der Eishockeyspiel für sie nicht - eine für sie kaum erträgliche Last auf sich nehmen müssten. Eislaufen sollen die Damen ja so lang und so schön sie wollen und können, sie müssen aber deshalb noch nicht unbedingt Eishockey spielen.<ref>SportTagblatt 21. Dezember 1927</ref>       
:Die geringe Eignung der Frau für diesen Sprotzweig wäre schon ein Einwand gegen die Gründung einer Damenmannschaft, die aber durch den Mangel genügend zahlreicher Kunsteisplätze einfach praktisch unmöglich gemacht wird. Es ist das ein Traum einzelner, der wohl nie verwirklicht werden wird und mit dessen Verwirklichung auch niemand ein Gefallen geschehen würde, weder dem Sport noch den Zuschauern und nicht einmal den Damen, die einer Modesache zuliebe - und etwas anderes wäre ja der Eishockeyspiel für sie nicht - eine für sie kaum erträgliche Last auf sich nehmen müssten. Eislaufen sollen die Damen ja so lang und so schön sie wollen und können, sie müssen aber deshalb noch nicht unbedingt Eishockey spielen.<ref>SportTagblatt 21. Dezember 1927</ref>       


*31. Dezember 1927: '''Einige Spielregeln der Eischockeys'''  
*31. Dezember 1927: '''Einige Spielregeln der Eischockeys'''  
Der Eishockeysport nahm nach der Eishockey-Europameisterschaft 1927 in Wien und die Erfolge der österreichischen Eishockeyvereine bei Auslandsspielen einen immer größer werdenden Stellenwert in der Bevölkerung ein. Zu den alten Spielregeln kamen jetzt auch einige Neuerungen durch die internationale Liga. Das SportTagblatt druckte daher einen Artikel nach, den die Berliner Zeitung am Mittwoch gebracht hatte. Hier wurden einige der Spielregeln allgemein verständlich erläutert.
:Der Eishockeysport nahm nach der Eishockey-Europameisterschaft 1927 in Wien und die Erfolge der österreichischen Eishockeyvereine bei Auslandsspielen einen immer größer werdenden Stellenwert in der Bevölkerung ein. Zu den alten Spielregeln kamen jetzt auch einige Neuerungen durch die internationale Liga. Das SportTagblatt druckte daher einen Artikel nach, den die Berliner Zeitung am Mittwoch gebracht hatte. Hier wurden einige der Spielregeln allgemein verständlich erläutert.
:"Die ungeheure Schnelligkeit dieses Spiels, dass so recht in das Tempo der heutigen Zeit paßt, und sich wahrscheinlich auch deshalb einer sich so außerordentlichen Beliebtheit erfreut, ist zum Teil maßgebend für die Entwicklung und Gestaltung der Regeln gewesen. Ein großer Teil des Publikums unterschätzt immer noch die enorme Geschwindigkeit beim Eishockey und die Härte der Scheibe. Man übersieht aber auch zu leicht, daß das was zum Beispiel beim Landhockey verboten, beim Eishockey durchaus erlaubt ist; daß eine jede Unterbrechung im Spiel, im Gegensatz zu anderen Sportarten, abgezogen wird, wozu gesondere Zeitnehmer angestellt werden, daß also voll ung ganz dremal 15 Minuten gespielt werden, daß es zur Unterstützung des Schiedsrichters besondere Torrichter gibt die ihm aber nur beratend zur Seite stehen, und zuletzt gibt es  noch zwei Auswechselspieler und einen Ersatztorwart. Bei dem rasenden Tempo müssen immer abwechselnd die Spieler Gelegenheit haben, sich für einige Minuten auszuruhen. Dieses auswechseln der Spieler, daß bei jeder Unterbrechung erfolgen dar, ist beim Fußball, Handball oder Landhockey nicht üblich und nur bei Mannschftsradrennen bekannt.  
:"Die ungeheure Schnelligkeit dieses Spiels, dass so recht in das Tempo der heutigen Zeit paßt, und sich wahrscheinlich auch deshalb einer sich so außerordentlichen Beliebtheit erfreut, ist zum Teil maßgebend für die Entwicklung und Gestaltung der Regeln gewesen. Ein großer Teil des Publikums unterschätzt immer noch die enorme Geschwindigkeit beim Eishockey und die Härte der Scheibe. Man übersieht aber auch zu leicht, daß das was zum Beispiel beim Landhockey verboten, beim Eishockey durchaus erlaubt ist; daß eine jede Unterbrechung im Spiel, im Gegensatz zu anderen Sportarten, abgezogen wird, wozu gesondere Zeitnehmer angestellt werden, daß also voll ung ganz dremal 15 Minuten gespielt werden, daß es zur Unterstützung des Schiedsrichters besondere Torrichter gibt die ihm aber nur beratend zur Seite stehen, und zuletzt gibt es  noch zwei Auswechselspieler und einen Ersatztorwart. Bei dem rasenden Tempo müssen immer abwechselnd die Spieler Gelegenheit haben, sich für einige Minuten auszuruhen. Dieses auswechseln der Spieler, daß bei jeder Unterbrechung erfolgen dar, ist beim Fußball, Handball oder Landhockey nicht üblich und nur bei Mannschftsradrennen bekannt.  
:Nun sollen einige der wichtigsten Spielregeln besprochen werden, Regeln, die besonders bei den Zuschauern einige Verwirrung hervorrufen.  
:Nun sollen einige der wichtigsten Spielregeln besprochen werden, Regeln, die besonders bei den Zuschauern einige Verwirrung hervorrufen.  
Zeile 817: Zeile 1.112:
:'''Fünf Minuten''', dem Spieler, der Beamte beleidigt und verletzende Ausdrücke gebraucht, nach dem Gegner mit den Schlittschuhen stößt oder mit dem Schläger auf den Kopf schlägt.  
:'''Fünf Minuten''', dem Spieler, der Beamte beleidigt und verletzende Ausdrücke gebraucht, nach dem Gegner mit den Schlittschuhen stößt oder mit dem Schläger auf den Kopf schlägt.  
:'''Zehn Minuten''', dem Spieler, der absichtlich einen Gegner verletzt oder mit dem Ende des Schlägers trifft. Beim Schlagen ist natürlich scharf darauf zu achten, ob es Absicht war oder nur eine unwillkürliche Bewegung im Stolpern, beim Verlust der Gleichgewichtes.   
:'''Zehn Minuten''', dem Spieler, der absichtlich einen Gegner verletzt oder mit dem Ende des Schlägers trifft. Beim Schlagen ist natürlich scharf darauf zu achten, ob es Absicht war oder nur eine unwillkürliche Bewegung im Stolpern, beim Verlust der Gleichgewichtes.   




Zeile 835: Zeile 1.131:




*Der WEV gründete eine Kinderriege von sechs bis 14 Jahren und schafft damit die Grundlage für eine gute Nachwuchsarbeit. Dieses ist die Umsetzung einer Idee des damals 15jährigen Kurt Münz.  
*Der WEV gründete eine Kinderriege von sechs bis 14 Jahren und schafft damit die Grundlage für eine gute Nachwuchsarbeit. Dieses ist die Umsetzung einer Idee des damals 15jährigen Kurt Münz.
 
 
 
 


===1928/1929===
===1928/1929===
Zeile 1.158: Zeile 1.450:
:Eishockey wird auf einer Eisfläche gespielt, deren Ausmaße regurlär 60 x 25 Meter betragen sollten und die durch Holzbanden von mindestens 25 cm Höhe umgeben ist. Das Spielfeld ist durch Striche an den Banden oder auf dem Eis in drei gleiche Drittel geteilt. Die Tore befinden sich so in der Mitte der Breitseite des Spielfeldes, dass auch hinter Ihnen gespielt werden kann. Sie besitzen eine Breite von 1,83 Meter und eine Höhe von 1,22 Meter. Die Gesamtlänge der Schläger ist mit 1,37 Meter festgesetzt, sie dürfen an keiner Stelle breiter wie 9 cm sein. Die aus gehärtetem Kautschuk hergestellte Scheibe ist im Durchmesser 7,62 cm breit und 2,54 cm stark. Die Mannschaften bestehen aus je einem Tormann und fünf Feldspielern. Drei Leute dürfen bei einer Spieluntrbrechung ausgetauscht werden, und zwar beliebig oft und für beliebig lange Zeit. Die reine Spielzeit beträgt 3 x 15 Minuten, jede Unterbrechung des Spieles muss nachgeholt werden. Das Spiel wird bei Beginn, bei Erzielung eines Tores, bei Out und bei jedem Regelverstoß mit einem Bully wieder eingeleitet. Das Bully besteht darin, dass der Schiedsrichter die Scheibe zwischen die Stöcke zweier sich gegenüber stehender Spieler wirft. Bully wird zu Beginn und bei Erzielung eines Tores im Mittelpunkt des Spielfeldes vorgenommen, bei Goalout auf der näherliegenden Drittellinie, in den übrigen Fällen an der Stelle des Regelverstoßes.     
:Eishockey wird auf einer Eisfläche gespielt, deren Ausmaße regurlär 60 x 25 Meter betragen sollten und die durch Holzbanden von mindestens 25 cm Höhe umgeben ist. Das Spielfeld ist durch Striche an den Banden oder auf dem Eis in drei gleiche Drittel geteilt. Die Tore befinden sich so in der Mitte der Breitseite des Spielfeldes, dass auch hinter Ihnen gespielt werden kann. Sie besitzen eine Breite von 1,83 Meter und eine Höhe von 1,22 Meter. Die Gesamtlänge der Schläger ist mit 1,37 Meter festgesetzt, sie dürfen an keiner Stelle breiter wie 9 cm sein. Die aus gehärtetem Kautschuk hergestellte Scheibe ist im Durchmesser 7,62 cm breit und 2,54 cm stark. Die Mannschaften bestehen aus je einem Tormann und fünf Feldspielern. Drei Leute dürfen bei einer Spieluntrbrechung ausgetauscht werden, und zwar beliebig oft und für beliebig lange Zeit. Die reine Spielzeit beträgt 3 x 15 Minuten, jede Unterbrechung des Spieles muss nachgeholt werden. Das Spiel wird bei Beginn, bei Erzielung eines Tores, bei Out und bei jedem Regelverstoß mit einem Bully wieder eingeleitet. Das Bully besteht darin, dass der Schiedsrichter die Scheibe zwischen die Stöcke zweier sich gegenüber stehender Spieler wirft. Bully wird zu Beginn und bei Erzielung eines Tores im Mittelpunkt des Spielfeldes vorgenommen, bei Goalout auf der näherliegenden Drittellinie, in den übrigen Fällen an der Stelle des Regelverstoßes.     


*7. Dezember 1933: '''Spesen für die Platzmiete'''
 
*02. Dezember 1933: '''Neue Regeln im Eishockey'''
:Fritz Goldsteiner vom IEV erklärt den Lesern einer Innsbrucker Zeitung die neuen Spielregeln und bittet sie, sich bei den nächsten Spielen nicht sofort aufzuregen, sondern erst einmal zu schauen, ob hier nicht die neuen Vorschriften umgesetzt werden. Da man nicht ins Spielfeld schreien sollte, spreche man ggfls. erst den Nachbarn an. Bisher gab es nur im eigenen Drittel kein Abseits. Jetzt ist auch das Mittelfeld einbezogen worden. Kicken war bisher verboten, jetzt ist es nur noch im gegnerischen Drittel verboten. Kicken darf man aber nur mit dem Fuß zum eigenen Stock und nicht quer über das Spielfeld.
:Bei einem starken Gegner durfte man bisher mit allen sechs Spielern vor dem eigenen Tor die Verteidigung übernehmen. Jetzt nicht mehr. Jetzt dürfen sich im eignen Drittel nur noch drei Mann inklusive des Tormannes aufhalten, wenn die Scheibe außerhalb des eigenen Drittels ist. Erst mit der Scheibe können die restlichen Spieler zurück kommen. Beim zweiten Vergehen gegen diese Vorschrift gibt es eine Minute Ausschluss.
:Auch eine neue Spezialstrafe ist jetzt gültig. Begeht der Tormann ein leichtes Vergehen oder bei Zurückhaltung der Scheibe um Zeit zu schinden, wird der Schiedsrichter jetzt abpfeifen und ein Strafbulli drei Meter vorm Tor geben. Die zwei Spieler für das Strafbulli und der Tormann sind auf ihren Plätzen, die restlichen Spieler fünf Meter vom Tor entfernt. Sie dürfen erst wieder ins Spiel eingreifen, wenn die Scheibe aus dem Fünfmeterbereich herauskommt. Dieses ist quasi ein Elfmeter-Ersatz.     
 
 
*07. Dezember 1933: '''Spesen für die Platzmiete'''
:Vom Verband wird nochmals darauf hingewiesen, dass bei Meisterschaftsspielen der Verein, der die Platzwahl hat, grundsätzlich auch alle Spesen für die Platzmiete übernehmen muss. Wenn der Platz durch den Verband festgelegt wurde, sind diese Kosten von beiden zu gleicher Teilen zu tragen.  
:Vom Verband wird nochmals darauf hingewiesen, dass bei Meisterschaftsspielen der Verein, der die Platzwahl hat, grundsätzlich auch alle Spesen für die Platzmiete übernehmen muss. Wenn der Platz durch den Verband festgelegt wurde, sind diese Kosten von beiden zu gleicher Teilen zu tragen.  


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:Es wurde ein Komietee eingesetzt, welches über die Vergabe des Fair-Play-Pokals entscheiden soll.<ref>SportTagblatt 13. Februar 1934</ref>
:Es wurde ein Komietee eingesetzt, welches über die Vergabe des Fair-Play-Pokals entscheiden soll.<ref>SportTagblatt 13. Februar 1934</ref>


*8. Februar 1934: Das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft der oberösterreichischen Mittelschulen gewann die Höhere Gewerbeschule gegen die Handelsakademie Linz mit 2:0 Toren.  
*8. Februar 1934: Das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft der oberösterreichischen Mittelschulen gewann die Höhere Gewerbeschule gegen die Handelsakademie Linz mit 2:0 Toren.


===1934/1935===
===1934/1935===
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*Mit dem Einmarsch der Deutschen ändert sich die Berichterstattung im SportTagblatt erheblich. Die Sportinformationen aus Deutschland nehmen breiten Raum ein. Die bisherige wichtige Stellung des Eishockeys ist nicht mehr vorhanden. Das SportTagblatt wird dann auch Mitte des Jahres [[1938]] eingestellt. Hierdurch fehlen auch wichtige Informationen über das Eishockey im EKE. Auch der Österreichische Eishockeyverband mit seiner Zeitung "Der Eishockeysport" ist aufgelöst. Die folgenden Informationen sind aus verschiedenen Tageszeitungen entnommen.
*Mit dem Einmarsch der Deutschen ändert sich die Berichterstattung im SportTagblatt erheblich. Die Sportinformationen aus Deutschland nehmen breiten Raum ein. Die bisherige wichtige Stellung des Eishockeys ist nicht mehr vorhanden. Das SportTagblatt wird dann auch Mitte des Jahres [[1938]] eingestellt. Hierdurch fehlen auch wichtige Informationen über das Eishockey im EKE. Auch der Österreichische Eishockeyverband mit seiner Zeitung "Der Eishockeysport" ist aufgelöst. Die folgenden Informationen sind aus verschiedenen Tageszeitungen entnommen.
Im ersten Jahr  der Besetzung Österreichs durch die Deutsche Wehrmacht blieben die Vereine WEV und EKE noch selbstständig. Im Oktober 1939 wurde dann der Eishockey Klub Engelmann mit dem Wiener Eislauf Verein in die Wiener Eissportgemeinschaft zusammengelegt. Dieser Zusammenschluss war auf die NSDAP-Führung zurückzuführen. Dieses kann man auch der Presseverlautbarung im Kleinen Blatt entnehmen, in der die tatkräftige Förderung dieser Maßnahme durch den Sportgauführer Kozich ausdrücklich erwähnt wird. Ziel der Fusion war es, die größte und geschlossenste Sportkampfgruppe in der Welt  zu schaffen, um die einzigartige Tradition der Wiener Kunstlaufschule und den jungen Ruhm des neuerstandenen Wiener Eishockeysports zu erhalten und zu festigen. Der neue Verein stand unter der Leitung des SA-Brigadeführers Ing. Heribert Seidler.<ref>{{ANNO|dkb|28|10|1939|10|Wiener Eissportgemeinschaft}}</ref>


===Saison 1938/39===
===Saison 1938/39===


====[[Eishockey-Meisterschaften in der Ostmark (Österreich) 1938/39]]====


*20. November 1938: '''Ausschreibung der Meisterschaft 1938/39'''
:Die Eishockey-Meisterschaften wurden für den Bereich der Ostmark ausgeschrieben. Der Meldetermin war der 27. November 1938. Die Ostmark wird in zwei Teilbereiche unterteilt:
:-Gruppe Ost: Wien, Niederdonau, Steiermark,
:-Gruppe West: Kärnten, Oberdonau, Salzburg, Tirol,
:Gespielt wird jeder gegen jeden. Die Sieger der Gruppen Ost und West bilden zusammen mit den Mannschaften, die an der Deutschen Meisterschaft teilgenommen haben, die Schlussrunde und spielen den Sieger aus. Die beiden besten Mannschaften qualifizieren sich für die Deutsche Eishockey-Meisterschaft 1939/40.


'''4. Winterkampfspiele der HJ'''
In der Deutschen Eishockey-Meisterschaft nahmen in der Vorrunde für die Ostmark(Österreich) die Vereine EKE, WEV und KAC teil. Der WEV konnte sich nicht qualifizieren, EKE und KAC kamen weiter. In der Zwischenrunde spielte der EKE in der Gruppe A und der KAC in der Gruppe B. Der EKE schaffte es bis in die Endrund und wurde Deutscher Eishockey-Meister 1939.  
:Die 4. Winterkampfspiele der HJ fanden in Garmisch-Partenkirchen vom 21. bis 26. Februar 1939 statt. In der Disziplin Eishockey wurde eine Vorrunde gespielt. Die beiden Gruppenersten kamen in die Zwischenrunde.  


'''Vorbereitungen auf die 4. Winterkampfspiele der HJ'''


Weiterhin gab es in dem Gebiet des früheren Östereichs zwei Kreismeisterschaften und Gebietsmeisterschaften der HJ, der früheren Jugendmannschaften der Vereine. Zumindest in Wien wurde noch die Gaumeisterschaft ausgespielt.


====4. Winterkampfspiele der HJ====
:Die 4. Winterkampfspiele der HJ fanden in Garmisch-Partenkirchen vom 21. bis 26. Februar 1939 statt. In der Disziplin Eishockey wurde eine Vorrunde gespielt. Die beiden Gruppenersten kamen in die Zwischenrunde.


'''Spiel 07. Februar 1939 HJ Wien Team 1 – Team 2'''  
'''Vorbereitungen auf die 4. Winterkampfspiele der HJ'''
*Die Mannschaften der HJ Wien, welche für die 4. Winterkampfspiele in Garmisch vorgesehen sind, spielen heute auf dem WEV-Platz, damit der Jugendfachwart Spevak, die endgültigen Mannschaften nominieren kann. Das Spiel endet 4:2(1-0, 1-1,2-1).


'''Spiel 07. Februar 1939 HJ Wien Team 1 – Team 2'''
*Schiedsrichter:
:Mannschaft A: Karl Veit (EKE), Hans Hladik (WEV), Franz Weigel (EKE), Helfrid Winger (WEV), Julius Juhn (WEV), Ernst Travnicek (WEV), Ersatz: Specht (WEV).
:Mannschaft B: Schweida (MEC), Fritz Walter (EKE), Ludwig Lenz (MEC), Rudolf Wurmbrand (EKE), Herbert Föderl (EKE), Kurt Wurmbrand (EKE), Ersatz: Hans Cehak (MEC), 
*Die für die 4. Winterkampfspiele in Garmisch vorgesehen Spieler wurden vom Jugendfachwart Spevak einberufen und werden heute erstmals in dieser Zusammensetzung spielen. Das Team A gewann das Spiel mit 4:2(1-0, 1-1,2-1). Die Tore für das Team A schossen Weigel(2), Winger und Travnicek. Für das Team B waren Föderl und Lenz erfolgreich.


*08. Februar 1939: '''Mannschaft HJ Wien wird benannt'''
:Der Jugendfachwart Spevak benennt die Teilnehmer für die 4. Witnerkampfspiele der HJ Wien:
:Anmerkung zur Mannschaftsaufstellung: Alfred Kwasny steht mit im Aufgebot, dafür fehlen Specht und Schweida.<ref>Kronenzeitung Wien 25. Februar 1939</ref>
:Mannschaft A: Veit (EKE), Hladik (WEV), Weigel (EKE), Winger (WEV), Juhn (WEV), Travnicek (WEV), Ersatz: Specht (WEV).
:Mannschaft B: Schweida (MEC), Walter (EKE), Lenz (MEC), Wurmbrand1 (EKE), Föderl (MEC), Wurmbrand2 (EKE), Ersatz: Cehak (MEC),
 


'''Vorrunde:'''
:-HJ Kärnten – HJ Berlin    3:2(1-1,1-0,1-1)
:-Wien - Mittelrheingau    5:0
:-Steiermark – Westfalen    1:3
:-Kärnten – Bay. Ostmark    5:0
:-HJ Wien – HJ Kärnten      4:0
:-HJ Wien – HJ Berlin A    1:0
:-Steiermark – Württemberg  2:1




Zeile 1.286: Zeile 1.606:
:Gruppensieger: Wien, Hochland, Ostland und Westfalen.
:Gruppensieger: Wien, Hochland, Ostland und Westfalen.
:Gruppenzweite: Kärnten, Franken, Düsseldorf und Steiermark:
:Gruppenzweite: Kärnten, Franken, Düsseldorf und Steiermark:


'''Spiele der Zwischenrunde'''  
'''Spiele der Zwischenrunde'''  
:Ostland - Westfalen 5:0
:-Ostland - Westfalen 5:0
:Wien - Hochland 1:1
:-Wien - Hochland 1:1
:Franken - Kärnten 1:1
:-Franken - Kärnten 1:1
:Düsseldorf - Steiermark 5:0
:-Düsseldorf - Steiermark 5:0. Dieses Spiel wurde im letzten Drittel abgebrochen, da der Tormann der Steiermark verletzt wurde.  
:Dieses Spiel wurde im letzten Drittel abgebrochen, da der Tormann der Steiermark verletzt wurde.  
:-Hochland - Kärnten: Bei diesem Spiel kamen die Kärntner kampflos weiter, da sich Hochland zu spät zum Spielbeginn antrat.   
:Bei dem Spiel Hochland - Kärnten kamen die Kärntner kampflos weiter, da sich Hochland zu spät zum Spielbeginn antrat.   
:-HJ Hochland – Kärnten 0:0. Hochland wurde begnadigt und durfte noch nochmal antreten.
:-Wien – Franken        1:1
:-Düsseldorf – Wien 1:0  Wien weiter, besseres Torverhältnis
:-Kärnten – Hochland 4:2
:-Ostland -Steiermark kamplos an Ostland, Steiermark hat keinen Torwart
 
 
 
'''Endrunde:'''
*Spiel um den 3. Platz:
:-HJ Düsseldorf – HJ Kärnten  3:1 vor 8000 Zuschauern
 
*Spiel um den 1. Platz:
:-HJ Ostland – HJ Wien 2:1 vor 8000 Zuschauern
 
:-1. Platz: HJ Ostland
:-2. Platz: HJ Wien
:-3. Platz: HJ Düsseldorf
:-4. Platz: HJ Kärnten




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*Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes "Der Eishockeysport"
*Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes "Der Eishockeysport"


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