Hans Wührer: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Porträt Hans Wührer.png|thumb|Hans Wührer]]
[[Datei:Porträt Hans Wührer.png|thumb|Hans Wührer]]
'''Hans Wührer''' (* [[28. Januar|28. Jänner]] [[1943]] in [[Losenstein]] ([[Oberösterreich]])) ist ein [[österreich]]ischer [[katholisch]]er [[Priester]].
'''Hans Wührer''' (* [[28. Januar|28. Jänner]] [[1943]] in [[Losenstein]] ([[Oberösterreich]])) ist ein [[österreich]]ischer [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischer]] [[Priester (Christentum)|Priester]].


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Hans Wührer wurde als fünftes von elf Kindern einer [[Bergbauer|Bergbauern]]-Familie geboren, deren Armut durch den frühen Tod des Vaters mit 48 Jahren verschärft wurde. Nach vier Jahren [[Volksschule]] kam Wührer auf Vorschlag des örtlichen [[Pfarrer]]s als Zehnjähriger ins Bischöfliche [[Knabenseminar]] [[Bischöfliches Gymnasium Petrinum|Petrinum]]nach [[Linz]], wo er das [[Gymnasium]] 1961 mit der [[Matura]] (= Abitur) abschloss. Anschließend nahm er ein [[Studium]] der [[Katholische Theologie|Katholischen Theologie]] an der [[Philosophie|Philosophisch]]-theologischen Lehranstalt“ Linz auf, die zugleich [[Katholisches Priesterseminar|Priesterseminar]] ist.
Hans Wührer wurde als fünftes von elf Kindern einer [[Bergbauer]]nfamilie geboren, deren Armut durch den frühen Tod des Vaters mit 48 Jahren verschärft wurde. Nach vier Jahren [[Volksschule]] kam Wührer auf Vorschlag des örtlichen [[Pfarrer]]s als Zehnjähriger ins [[Bischöfliches Knabenseminar|Bischöfliche Knabenseminar]] [[Bischöfliches Gymnasium Petrinum|Petrinum]] nach [[Linz]], wo er das [[Gymnasium]] 1961 mit der [[Matura]] abschloss. Anschließend nahm er ein Studium der [[Katholische Theologie|Katholischen Theologie]] an der [[Philosophie|Philosophisch]]-theologischen Lehranstalt Linz auf, die zugleich [[Katholisches Priesterseminar|Priesterseminar]] ist.


Im Jahre 1966 wurde Wührer zum römisch-katholischen Priester [[Ordination|geweiht]] und trat seine erste [[Kaplan]]sstelle in [[Schwertberg]] an, dem Ort mit den meisten [[Industrie]]-Arbeitsplätzen im [[Mühlviertel]] (nördlicher Teil Oberösterreichs, zwischen [[Donau]] und [[Tschechien|tschechischer]] Grenze). Von Anfang an arbeitete er in der [[Katholische Jugend Österreich|Katholischen ArbeiterInnenjugend]] (KAJ) auf Pfarr-, Bezirks- und [[Diözese|Diözesanebene]] mit. Wührer absolvierte auch ein Betriebspraktikum. Ab diesem Zeitpunkt hatte er großes Interesse an Arbeiter- und Betriebs-Pastoral. Auch seine zweite Kaplansstelle in [[Steyr]]-Ennsleite hatte wieder den Schwerpunkt arbeitende Jugend und [[Berufsschule|Berufsschul]]-[[Religionsunterricht]]. 1971 nahm Wührer als [[Delegierter]] an der oberösterreichischen Diözesan[[synode]] teil (als gewählter Vertreter der Kapläne im diözesanen Priesterrat). Im Jahr 1972 war er Gründungs- und seither Vorstandsmitglied der „Aktion Kritisches Christentum“.
Im Jahre 1966 wurde Wührer zum römisch-katholischen Priester [[Weihesakrament#Presbyterat|geweiht]] und trat seine erste [[Kaplan]]sstelle in [[Schwertberg]] an, dem Ort mit den meisten [[Industrie]]-Arbeitsplätzen im [[Mühlviertel]]. Von Anfang an arbeitete er in der [[Katholische Jugend Österreich|Katholischen ArbeiterInnenjugend]] (KAJ) auf Pfarr-, Bezirks- und [[Diözese|Diözesanebene]] mit. Wührer absolvierte auch ein Betriebspraktikum. Ab diesem Zeitpunkt hatte er großes Interesse an Arbeiter- und Betriebspastoral. Auch seine zweite Kaplansstelle in [[Steyr]]-Ennsleite hatte wieder den Schwerpunkt arbeitende Jugend und [[Berufsschule|Berufsschul]]-[[Religionsunterricht]]. 1971 nahm Wührer als [[Delegierter]] an der oberösterreichischen [[Diözesansynode]] teil (als gewählter Vertreter der Kapläne im diözesanen Priesterrat). Im Jahr 1972 war er Gründungs- und seither Vorstandsmitglied der „Aktion Kritisches Christentum“.


Von 1973 bis 1983 arbeitete Hans Wührer als Pfarrer in [[Franking]] und [[Haigermoos]], zwei Kleinpfarren im [[Innviertel]] (im westlichen Oberösterreich an der Grenze zu [[Bayern]]). Von dort aus ging er zu einem weiteren Studium der [[Psychologie]] in [[Salzburg]] mit Ausbildungen in [[Psychotherapie|Gesprächstherapie]] und [[Eheberatung]]. Von 1983 bis 2000 war Wührer [[Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt|Betriebsseelsorger]] (Werkspfarrer) im größten österreichischen Industriebetrieb, der [[Voestalpine|VOEST-Alpine Linz]] mit mehreren Arbeitseinsätzen. Im Sommer 1984 nahm er an der [[Nicaragua]]-Arbeitsbrigade „[[Österreichischer Bürgerkrieg|Februar 1934]]“ teil. In den 1990er Jahren war Wührer Sprecher der [[Bürgerinitiative]] ''Verteidigung der Verstaatlichten und Gemeinwirtschaft''in Oberösterreich. Auf gesamtösterreichischer Ebene unterstützte er u. a. die [[Friedensbewegung]] und das Sozialstaatsvolksbegehren. So veröffentlichte er am [[Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki|Hiroshima-Tag]] 1999 folgende Grußbotschaft seitens der VOEST-Betriebsgemeinde:
Von 1973 bis 1983 arbeitete Hans Wührer als Pfarrer in [[Franking]] und [[Haigermoos]], zwei Kleinpfarren im [[Innviertel]] (im westlichen Oberösterreich an der Grenze zu [[Bayern]]). Von dort aus ging er zu einem weiteren Studium der [[Psychologie]] in [[Salzburg]] mit Ausbildungen in [[Psychotherapie|Gesprächstherapie]] und [[Eheberatung]]. Von 1983 bis 2000 war Wührer [[Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt|Betriebsseelsorger]] (Werkspfarrer) im größten österreichischen Industriebetrieb, der [[Voestalpine|VOEST-Alpine Linz]] mit mehreren Arbeitseinsätzen. Im Sommer 1984 nahm er an der [[Nicaragua]]-Arbeitsbrigade „[[Österreichischer Bürgerkrieg|Februar 1934]]“ teil. In den 1990er Jahren war Wührer Sprecher der [[Bürgerinitiative]] ''Verteidigung der Verstaatlichten und Gemeinwirtschaft'' in Oberösterreich. Auf gesamtösterreichischer Ebene unterstützte er u. a. die [[Friedensbewegung]] und das Sozialstaatsvolksbegehren. So veröffentlichte er am [[Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki|Hiroshima-Tag]] 1999 folgende Grußbotschaft seitens der VOEST-Betriebsgemeinde:


:''Wissenschaftler, Politiker und Militärs unseres Jahrhunderts haben massenhaftes maschinelles Töten entwickelt und durchexerziert, bis herauf in unsere Tage.''  
:''Wissenschaftler, Politiker und Militärs unseres Jahrhunderts haben massenhaftes maschinelles Töten entwickelt und durchexerziert, bis herauf in unsere Tage.''