Neuhaus am Klausenbach: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahr 1387 wurde Neuhaus dann von dem Adelsgeschlecht [[w:Széchy_(Adelsgeschlecht)|Széchy]] gekauft, welche es für über 200 Jahre beherrschten.<ref name=":0">Mag. Dr. Ernestine Wolf: ''Chronik der Marktgemeinde Neuhaus/Klb.'', Eigenverlag Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Neuhaus 2008</ref>
Im Jahr 1387 wurde Neuhaus dann von dem Adelsgeschlecht [[w:Széchy_(Adelsgeschlecht)|Széchy]] gekauft, welche es für über 200 Jahre beherrschten.<ref name=":0">Mag. Dr. Ernestine Wolf: ''Chronik der Marktgemeinde Neuhaus/Klb.'', Eigenverlag Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Neuhaus 2008</ref>


=== 1920 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ===
===1920 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs===
Seitdem das Burgenland 1921 an Österreich angeschlossen wurde, untersteht Neuhaus dem Bezirk Jennersdorf. Die Gemeinden Krottendorf, Bonsidorf, Kalch und Mühlgraben wurden in eine Verwaltungsgemeinschaft mit dem Gemeindeamt in Neuhaus zusammengefasst. Nachdem Österreich 1938 an das [[w:Nationalsozialismus|Nationalsozialistische]] [[w:NS-Staat|Deutsche Reich]] angeschlossen wurde, hat man das gesamte Südburgenland in den Reichsgau Steiermark eingegliedert. Daher gehörte Neuhaus ab dem Zeitpunkt zum politischen Bezirk [[Feldbach|Feldbach.]]
Seitdem das Burgenland 1921 an Österreich angeschlossen wurde, untersteht Neuhaus dem Bezirk Jennersdorf. Die Gemeinden Krottendorf, Bonisdorf, Kalch und Mühlgraben wurden in eine Verwaltungsgemeinschaft mit dem Gemeindeamt in Neuhaus zusammengefasst. Nachdem Österreich 1938 an das [[w:Nationalsozialismus|Nationalsozialistische]] [[w:NS-Staat|Deutsche Reich]] angeschlossen wurde, hat man das gesamte Südburgenland in den Reichsgau Steiermark eingegliedert. Daher gehörte Neuhaus ab dem Zeitpunkt zum politischen Bezirk [[Feldbach|Feldbach.]]


Insgesamt verloren circa 90 Männer aus der Gemeinde Neuhaus ihr Leben im [[w:Zweiter_Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], das [[w:Kriegerdenkmal|Kriegerdenkmal]] im Zentrum von Neuhaus erinnert an ihr Opfer.
Insgesamt verloren circa 90 Männer aus der Gemeinde Neuhaus ihr Leben im [[w:Zweiter_Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], das [[w:Kriegerdenkmal|Kriegerdenkmal]] im Zentrum von Neuhaus erinnert an ihr Opfer.
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===Burgruine===
===Burgruine===
Das genau Entstehungsdatum der Burg Dobra ist heute nicht mehr bekannt. Man weiß nur dass sie vor dem Jahr 1271 erbaut wurde. Die Burg, welche sich auf einem 359 Meter hohen Vulkankegel befindet bietet einen guten Überblick über die Region und bis weit in die damals feindliche Steiermark. Deshalb wird sie auch als das Gegenstück zur steierischen Burg [[Kapfenstein]] bezeichnet. Aufgabe der Burg war es die Grenzregion zwischen [[w:Raab_(Fluss)|Raab]] und [[w:Mur_(Fluss)|Mur]] zu schützen. Die Burg Dobra war oft Mittelpunkt von Kämpfen und wurde zuletzt von [[Andreas Baumkircher]] im Jahre 1467 bei seinem Kreuzzug gegen [[Kaiser Friedrich III.]] erobert.
Das genau Entstehungsdatum der Burg Dobra ist heute nicht mehr bekannt. Man weiß nur dass sie vor dem Jahr 1271 erbaut wurde. Die Burg, welche sich auf einem 359 Meter hohen Vulkankegel befindet, bietet einen guten Überblick über die Region und bis weit in die damals feindliche Steiermark. Deshalb wird sie auch als das Gegenstück zur steierischen Burg [[Kapfenstein]] bezeichnet. Aufgabe der Burg war es die Grenzregion zwischen [[w:Raab_(Fluss)|Raab]] und [[w:Mur_(Fluss)|Mur]] zu schützen. Die Burg Dobra war oft Mittelpunkt von Kämpfen und wurde zuletzt von [[Andreas Baumkircher]] im Jahre 1467 bei seinem Kreuzzug gegen [[Kaiser Friedrich III.]] erobert.


Aufgrund von Steuermaßnahmen wie zum Beispiel der "Dachflächensteuer" von [[w:Joseph_II.|Kaiser Joseph II.]] wurde die Burg von ihren Besitzern aufgegeben und zur Abtragung freigegeben. Heute ist die Marktgemeinde Neuhaus am Klausenbach Eigentümer der Ruine.<ref name=":0" /><ref>[https://www.neuhaus-klausenbach.at/index.php/marktgemeinde/geschichte-kultur/kulturbauten Kulturbauten in Neuhaus/Klb.] auf der Website der Marktgemeinde, abgerufen am 14. Dezember 2020</ref><gallery>
Aufgrund von Steuermaßnahmen wie zum Beispiel der "Dachflächensteuer" von [[w:Joseph_II.|Kaiser Joseph II.]] wurde die Burg von ihren Besitzern aufgegeben und zur Abtragung freigegeben. Heute ist die Marktgemeinde Neuhaus am Klausenbach Eigentümer der Ruine.<ref name=":0" /><ref>[https://www.neuhaus-klausenbach.at/index.php/marktgemeinde/geschichte-kultur/kulturbauten Kulturbauten in Neuhaus/Klb.] auf der Website der Marktgemeinde, abgerufen am 14. Dezember 2020</ref><gallery>
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===Römisch Katholische Kirche===
===Römisch-Katholische Kirche===
Das Gebäude der heutigen Römisch Katholischen Kirche wurde um 1690 von [[w:Adam_II._Batthyány|Graf Adam II. Batthyány]] neu errichtet da die alte Kirche sehr baufällig war. Um der relativ armen Pfarre wirtschaftlich zu helfen veranlasste [[w:Adam_II._Batthyány|Graf Adam II. Batthyány]] eine Stiftung von 3 [[w:Zentner|Zentnern]] Fleisch, 3 [[w:Zentner|Zentnern]] Salz, einem Fass Wein und 10 [[w:Metzen_(Hohlmaß)|Metzen]] Frucht pro Jahr für den Pfarrer. Nach dem Tot des Grafen, beendeten seine Beamten die jährlichen Stiftungen an den Pfarrer. Danach spendete die Witwe des ehemaligen Stifters, [[w:Eleonore_Batthyány-Strattmann|Eleonore Batthyány-Strattmann]], einen Betrag von 60 [[w:Gulden|fl.]] wöchentlich für die Heilige Messe. Nach der Übernahme durch Graf Sigismund Batthyány kam dem Pfarrer nichts mehr zu.<ref>Mag. Dr. Ernestine Wolf: ''Chronik der Marktgemeinde Neuhaus/Klb.'', Eigenverlag Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Neuhaus 2008, S. 129,130</ref>
Das Gebäude der heutigen römisch-katholischen Kirche wurde um 1690 von [[w:Adam_II._Batthyány|Graf Adam II. Batthyány]] neu errichtet da die alte Kirche sehr baufällig war. Um der relativ armen Pfarre wirtschaftlich zu helfen veranlasste [[w:Adam_II._Batthyány|Graf Adam II. Batthyány]] eine Stiftung von 3 [[w:Zentner|Zentnern]] Fleisch, 3 [[w:Zentner|Zentnern]] Salz, einem Fass Wein und 10 [[w:Metzen_(Hohlmaß)|Metzen]] Frucht pro Jahr für den Pfarrer. Nach dem Tod des Grafen, beendeten seine Beamten die jährlichen Stiftungen an den Pfarrer. Danach spendete die Witwe des ehemaligen Stifters, [[w:Eleonore_Batthyány-Strattmann|Eleonore Batthyány-Strattmann]], einen Betrag von 60 [[w:Gulden|fl.]] wöchentlich für die Heilige Messe. Nach der Übernahme durch Graf Sigismund Batthyány kam dem Pfarrer nichts mehr zu.<ref>Mag. Dr. Ernestine Wolf: ''Chronik der Marktgemeinde Neuhaus/Klb.'', Eigenverlag Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Neuhaus 2008, S. 129,130</ref>


===Evangelische Kirche===
===Evangelische Kirche===
Nachdem die Evangelischen Jahrelang verfolgt und vertrieben wurden, endete diese Zeit für sie am 13. Oktober 1781, aufgrund des Erlasses des [[w:Toleranzpatent|Toleranzpatentes]] durch Kaiser [[w:Joseph_II.|Josef II.]]. Nun durften überall wo sich 100 Familien fanden, die Protestanten ein Bethaus und eine Schule bauen. Diese Gebäude durften aber nicht direkt an der Straße liegen, weiters waren runde Fenster, sowie Glocken und ein Turm untersagt. Von dem Recht machten die 2661 Evangelischen des Bezirkes [[Jennersdorf]] gebrauch, und suchten gemeinsam am 4. Oktober 1783 für die Gründung der Pfarrgemeinde [[Eltendorf]] an. Sofort danach wurde ein, den Bestimmungen entsprechendes, hölzernes Bethaus gebaut. Die Neuhauser Protestanten gingen von da an, nach Eltendorf in die Kirche, was fast immer einen ganzen Tag in Anspruch nahm.
Nachdem die Evangelischen Jahrelang verfolgt und vertrieben wurden, endete diese Zeit für sie am 13. Oktober 1781, aufgrund des Erlasses des [[w:Toleranzpatent|Toleranzpatentes]] durch Kaiser [[w:Joseph_II.|Josef II.]]. Nun durften überall wo sich 100 Familien fanden, die Protestanten ein Bethaus und eine Schule bauen. Diese Gebäude durften aber nicht direkt an der Straße liegen, weiters waren runde Fenster, sowie Glocken und ein Turm untersagt. Von dem Recht machten die 2661 Evangelischen des Bezirkes [[Jennersdorf]] gebrauch, und suchten gemeinsam am 4. Oktober 1783 für die Gründung der Pfarrgemeinde [[Eltendorf]] an. Sofort danach wurde ein, den Bestimmungen entsprechendes, hölzernes Bethaus gebaut. Die Neuhauser Protestanten gingen von da an, nach Eltendorf in die Kirche, was fast immer einen ganzen Tag in Anspruch nahm.


Neun Jahre danach, am 18. Februar 1792 wurde dann um die Gründung einer eigenen Pfarrgemeinde Neuhaus/Klb. angesucht. 1018 Menschen bekannten sich damals in Neuhaus evangelisch. Um einen Baugrund für das neue Bethaus zu haben, schenkte Maximilian Graf von Batthyány den Neuhauser Protestanten den Baugrund für das Gebäude auf dem die Kirche heute noch steht. Noch im gleichen Jahr starteten die Evangelischen den Bau des "[[w:Toleranzkirche|Toleranzbethauses]]" und verwendeten Steine, die sie von der Neuhauser Burg brachen. Nachdem die Baueinschränkungen des Toleranzpatents aufgehoben wurden, konnte das Gebäude 1801 um einen Turm erweitert werden.<ref>Mag. Dr. Ernestine Wolf: ''Chronik der Marktgemeinde Neuhaus/Klb.'', Eigenverlag Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Neuhaus 2008, S. 146 ff.</ref><ref>[https://evang-bgld.at/ort/neuhaus-am-klausenbach/ Neuhaus am Klausenbach] auf der Seite der evangelischen Kirche A.B. im Burgenland, abgerufen am 7. Dezember 2020</ref><br /><gallery>
Neun Jahre danach, am 18. Februar 1792 wurde dann um die Gründung einer eigenen Pfarrgemeinde Neuhaus/Klb. angesucht. 1018 Menschen bekannten sich damals in Neuhaus evangelisch. Um einen Baugrund für das neue Bethaus zu haben, schenkte Maximilian Graf von Batthyány den Neuhauser Protestanten den Grund für das Gebäude auf dem die Kirche heute noch steht. Noch im gleichen Jahr starteten die Evangelischen den Bau des "[[w:Toleranzkirche|Toleranzbethauses]]" und verwendeten Steine, die sie von der Neuhauser Burg brachen. Nachdem die Baueinschränkungen des Toleranzpatents aufgehoben wurden, konnte das Gebäude 1801 um einen Turm erweitert werden.<ref>Mag. Dr. Ernestine Wolf: ''Chronik der Marktgemeinde Neuhaus/Klb.'', Eigenverlag Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Neuhaus 2008, S. 146 ff.</ref><ref>[https://evang-bgld.at/ort/neuhaus-am-klausenbach/ Neuhaus am Klausenbach] auf der Seite der evangelischen Kirche A.B. im Burgenland, abgerufen am 7. Dezember 2020</ref><br /><gallery>
Datei:Katholische Pfarrkirche Neuhaus am Klausenbach.jpg|Katholische Kirche
Datei:Katholische Pfarrkirche Neuhaus am Klausenbach.jpg|Katholische Kirche
Datei:Evangelische Pfarrkirche Neuhaus am Klausenbach.jpg|Evangelische Kirche
Datei:Evangelische Pfarrkirche Neuhaus am Klausenbach.jpg|Evangelische Kirche
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====Apfelweg====
====Apfelweg====
Der Apfelweg besteht aus mehreren Teilbereichen. Darunter sind der Rundwanderweg sowie der Sternweg. Der Beginn des Apfelweges ist beim sogenannten "Informationsapfel" im Zentrum von Neuhaus/Klb. Insgesamt umfasst dieser Weg eine Strecke von 3,8 km auf der sich sechs Stationen befinden. Dieser Weg ist besonders für Familien geeignet weil er an vielen Stellen mit Tischen und Stühlen sowie mit Spielmöglichkeiten für Kinder ausgestattet ist.<ref>[https://www.burgenlandtourismus.at/de/natur/22/apfelweg-neuhaus-am-klausenbach.html Apfelweg Neuhaus am Klausenbach] auf burgenlandtourismus.at abgerufen am 28. November 2020</ref>
Der Apfelweg besteht aus mehreren Teilbereichen. Darunter sind der Rundwanderweg sowie der Sternweg. Der Beginn des Apfelweges ist beim sogenannten "Informationsapfel" im Zentrum von Neuhaus/Klb. Insgesamt umfasst dieser Weg eine Strecke von 3,8 km, auf der sich sechs Stationen befinden. Dieser Weg ist besonders für Familien geeignet, weil er an vielen Stellen mit Tischen und Stühlen sowie mit Spielmöglichkeiten für Kinder ausgestattet ist.<ref>[https://www.burgenlandtourismus.at/de/natur/22/apfelweg-neuhaus-am-klausenbach.html Apfelweg Neuhaus am Klausenbach] auf burgenlandtourismus.at abgerufen am 28. November 2020</ref>


====Grenzweg====
====Grenzweg====
[[Datei:MT Grenzstein bei A-8385 Neuhaus am Klausenbach.jpg|mini|180x180px|Maria Theresien-Grenzstein auf dem Themenweg Alte Grenze]]
[[Datei:MT Grenzstein bei A-8385 Neuhaus am Klausenbach.jpg|mini|180x180px|Maria Theresien-Grenzstein auf dem Themenweg Alte Grenze]]
Der Themenweg Alte Grenze ist ein Rundwanderweg entlang der früheren Grenze zwischen Österreich und Ungarn mit rund 8 km länge. Start ist der Parkplatz der zwei Kirchen in Neuhaus/Klb. Die Hauptsehenswürdigkeiten auf dem Weg sind das [[w:Schloss_Tabor|Schloss Tabor]], der Märchenwald und die Straußenfarm. Außerdem sind der alte Maria Theresia-Grenzstein und das Galgenkreuz sehenswert.<ref>[https://www.holidaycheck.at/prd/themenweg-alte-grenze-alter-grenzweg/d27ea9e6-2b5c-3d99-a888-da278704dac0 Reisetipp Themenweg Alte Grenze] abgerufen am 28. November 2020</ref>
Der Themenweg Alte Grenze ist ein Rundwanderweg entlang der früheren Grenze zwischen Österreich und Ungarn mit rund 8 km Länge. Start ist der Parkplatz der zwei Kirchen in Neuhaus/Klb. Die Hauptsehenswürdigkeiten auf dem Weg sind das [[w:Schloss_Tabor|Schloss Tabor]], der Märchenwald und die Straußenfarm. Außerdem sind der alte Maria Theresia-Grenzstein und das Galgenkreuz sehenswert.<ref>[https://www.holidaycheck.at/prd/themenweg-alte-grenze-alter-grenzweg/d27ea9e6-2b5c-3d99-a888-da278704dac0 Reisetipp Themenweg Alte Grenze] abgerufen am 28. November 2020</ref>


===Sportanlagen===
===Sportanlagen===
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*Pensionistenverband Neuhaus-Mühlgraben
*Pensionistenverband Neuhaus-Mühlgraben
*Reit- und Fahrclub Pfaffenriegel
*Reit- und Fahrclub Pfaffenriegel
*Röhmisch-Katholischer Kirchenchor
*Römisch-Katholischer Kirchenchor
*Seniorenverbund Neuhaus/Klb.
*Seniorenverbund Neuhaus/Klb.
*SPÖ Neuhaus/Klb.
*SPÖ Neuhaus/Klb.