Huber & Lerner, Wien: Unterschied zwischen den Versionen

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''Huber & Lerner'' boten neben Schreibwaren, auch exklusives Briefpapier an, welches auch im Kaiserhaus großen Anklang fand. So zählten auch der Kabinettchef von Kaiser [[w:Franz Joseph I.|Franz Joseph I.]] sowie später [[w:Kaiserin Zita|Kaiserin Zita]], Persönlichkeiten wie [[w:Richard Strauss|Richard Strauss]], [[w:Arthur Schnitzler|Arthur Schnitzler]], [[w:Franz Lehar|Franz Lehar]], [[w:Alma Mahler|Alma Mahler]] und [[w:Sigmund Freud|Sigmund Freud]] zu den Stammkunden. Um die Modalitäten zur Herstellung von gesellschaftlichen Drucksorten, deren grafische Gestaltung sowie auch protokollarischen Richtlinien besser kennen zulernen, bildeten sich die Firmengründer auf vielen Auslandsreisen weiter, gründeten eine eigene kleine Druckerei und boten ihre eigenen Druckwerke mit fachlicher Beratung dem werten Kunden an. Somit wurde der Grundstein für den langfristigen Erfolg der Schreibwarenhandlung gelegt.
''Huber & Lerner'' boten neben Schreibwaren, auch exklusives Briefpapier an, welches auch im Kaiserhaus großen Anklang fand. So zählten auch der Kabinettchef von Kaiser [[w:Franz Joseph I.|Franz Joseph I.]] sowie später [[w:Kaiserin Zita|Kaiserin Zita]], Persönlichkeiten wie [[w:Richard Strauss|Richard Strauss]], [[w:Arthur Schnitzler|Arthur Schnitzler]], [[w:Franz Lehar|Franz Lehar]], [[w:Alma Mahler|Alma Mahler]] und [[w:Sigmund Freud|Sigmund Freud]] zu den Stammkunden. Um die Modalitäten zur Herstellung von gesellschaftlichen Drucksorten, deren grafische Gestaltung sowie auch protokollarischen Richtlinien besser kennen zulernen, bildeten sich die Firmengründer auf vielen Auslandsreisen weiter, gründeten eine eigene kleine Druckerei und boten ihre eigenen Druckwerke mit fachlicher Beratung dem werten Kunden an. Somit wurde der Grundstein für den langfristigen Erfolg der Schreibwarenhandlung gelegt.


Der Betrieb wurde unter der nächsten Generation unter Rudolf Huber-Pock und dem Sohn von Peter Lerner, Kommerzialrat Heinrich Lerner zu einem mittelständischen Betrieb ausgebaut, wobei Rudolf Huber-Pock für die Kundenbetreuung und den Verkauf am Kohlmarkt und Heinrich Lerner für die Druckerei, die sich seit 1928 am Vogelweidplatz 13 im 15. Wiener Gemeindebezirk befand<ref>Wienbibliothek > [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/2470020?query=%22Huber%20%26%20Lerner%22 Adressbuch Lehmann]</ref>, zuständig war. Nach dem Franz Huber im Juni 1931 verstorben war<ref>[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/2470020?query=%22Huber%20%26%20Lerner%22 Wien XXIII., Pfarre Atzgersdorf – Sterbebuch 1928-1938 (fol.44)] Franz Huber († 6. Juni 1931)</ref>, übernahm seine Witwe Karoline mit 1. Jänner 1932 im Namen der Firma Huber & Lerner auch das im 18. Jhdt. gegründete Papierwarenunternehmen Theyer & Hardtmuth auf der Kärntnerstraße 9, in welchem sich ihr verstorbener Ehegatte und  Peter Lerner Jahre zuvor als Verkäufer kennen gelernt hatten.
Der Betrieb wurde unter der nächsten Generation unter Rudolf Huber-Pock und dem Sohn von Peter Lerner, Kommerzialrat Heinrich Lerner zu einem mittelständischen Betrieb ausgebaut, wobei Rudolf Huber-Pock für die Kundenbetreuung und den Verkauf am Kohlmarkt und Heinrich Lerner für die Druckerei, die sich seit 1928 am Vogelweidplatz 13 im 15. Wiener Gemeindebezirk befand<ref>Wienbibliothek > [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/2470020?query=%22Huber%20%26%20Lerner%22 Adressbuch Lehmann]</ref>, zuständig war. Nach dem Franz Huber im Juni 1931 verstorben war<ref>[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/2470020?query=%22Huber%20%26%20Lerner%22 Wien XXIII., Pfarre Atzgersdorf – Sterbebuch 1928-1938 (fol.44)] Franz Huber († 6. Juni 1931)</ref>, übernahm seine Witwe Karoline mit 1. Jänner 1932 im Namen der Firma ''Huber & Lerner'' auch das im 18. Jhdt. gegründete Papierwarenunternehmen ''Theyer & Hardtmuth''<ref>{{ANNO|wrz|01|01|1932|14|Firma Protokollierungen|HERVORHEBUNG=Karoline_Huber}}</ref> auf der Kärntner Straße 9, in welchem sich ihr verstorbener Ehegatte und  Peter Lerner Jahre zuvor als Verkäufer kennengelernt hatten. Da auch ''Theyer & Hardtmuth'' für das Kaiserhaus tätig war und unter anderem auch für [[w:Kaiserin Sissi|Kaiserin Sisi]] gearbeitet hatte, ging die Stanze für deren höchstpersönliches Briefpapier in den Besitz von ''Huber & Lerner'' über. Mit der [[w:Gaufrieren|Pägerei]], die bei ''Theyer & Hardtmuth'' eingerichtet wurde, konnten ab dieser Zeit auch [[w:Monogramm|Monogramme]], Wappen und Namensprägungen gefertigt und angeboten werden.  


Da auch Theyer & Hardtmuth für das Kaiserhaus tätig war und unter anderem auch für Kaiserin Sisi gearbeitet hatte, ging die Stanze für deren höchstpersönliches Briefpapier in den Besitz von Huber & Lerner über. Mit der Pägerei, die bei Theyer & Hardtmuth eingerichtet wurde, konnten ab dieser Zeit auch Monogramme, Wappen und Namensprägungen gefertigt und angeboten werden.
Im [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] musste Rudolf Huber-Pock in [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] einrücken und Heinrich Lerner oblag es, das Geschäft durch diese schwere Zeit weiterzuführen. Nach dem Krieg gelang zügig der Wiederaufbau und viele Staatsbesuche wurden offiziell mit den Drucksorten von ''Huber & Lerner'' ausgestattet. Anfang der 1950er Jahre erfolgte eine Erweiterung der Verkaufsfläche am Kohlmarkt mit der Übernahme der Räumlichkeiten des Nachbargeschäftes. In den 1970er-Jahren erhielten die Firmen ''Huber & Lerner'' sowie ''Theyer & Hardtmuth'' als Auszeichnung das [[w:Staatliche Auszeichnung|österreichische Staatswappen]].


Im Zweiten Weltkrieg musste Rudolf Huber-Pock in Wehrmacht einrücken und Heinrich Lerner oblag es, das Geschäft in dieser schweren Zeit weiterzuführen.
Mit dem Sohn von Rudolf Huber-Pock, Hon.-Prof. Dr. Franz Huber-Pock und Heinrich Lerner’s Sohn Kommerzialrat Dr. Peter Lerner gelang es ab 1981 in dritter Generation, die Geschäfte des Traditionsbetriebes weiterzuführen. So konnte der Vertrieb der internationalen renommierten Marke [[w:Montblanc (Unternehmen)|Montblanc]] in ihren Geschäften integriert werden und die Firma betrieb somit die ersten Montblanc-Schreibwarenboutiquen in Österreich. Für das Geschäft am Kohlmarkt war Franz Huber-Pock zuständig, dem es in den 1970er-Jahren gelang, das Jordanische Königshaus als Kundschaft zu gewinnen und für die Betreuung der österreichischen Präsidentschaftskanzlei, des österreichischen Bundeskanzleramtes und des königlichen Hofes in [[w:Amman|Amman]] das [[w:Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1952)|Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich]] und den Königlichen Jordanischen Al-Istiqlal Orden zu erhalten.


Nach dem Krieg gelang zügig der Wiederaufbau und viele Staatsbesuche wurden offiziell mit den Drucksorten von Huber & Lerner ausgestattet. Anfang der 1950er Jahre erfolgte eine Erweiterung der Verkaufsfläche am Kohlmarkt mit der Übernahme der Räumlichkeiten des Nachbargeschäftes. In den 1970er-Jahren erhielten die Firmen Huber & Lerner sowie Theyer & Hardtmuth als Auszeichnung das österreichische Staatswappen.
In der vierten Generation führten Mag. Gabriela Palfy, die Tochter von Peter Lerner die Geschäfte, leitete 2002 den Standortwechsel des Geschäftes vom Kohlmarkt 9 auf die neue Adresse Weihburggasse 4 und bereute deren zeitgemäße Umgestaltung durch den Architekten [[w:Gregor Eichinger|Gregor Eichinger]]. Nach ihrem Rückzug aus dem Geschäftsleben führen ab 2006 die Geschwister Mag. Pia Huber-Pock und Johannes Huber-Pock, BA das Familienunternehmen weiter.


Mit dem Sohn von Rudolf Huber-Pock, Hon.-Prof. Dr. Franz Huber-Pock und Heinrich Lerner’s Sohn Kommerzialrat Dr. Peter Lerner gelang es ab 1981 in dritter Generation, die Geschäfte des Traditionsbetriebes weiterzuführen. So konnte der Vertrieb der internationalen renommierten Marke Montblanc in ihren Geschäften integriert werden und die Firma betrieb somit die ersten Montblanc-Schreibwarenboutiquen in Österreich.
== Literatur ==


Für das Geschäft am Kohlmarkt war Franz Huber-Pock zuständig, dem es in den 1970er-Jahren gelang, das Jordanische Königshaus als Kundschaft zu gewinnen und für die Betreuung der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei, des Österreichischen Bundeskanzleramtes und des königlichen Hofes in Amman das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und den Königlichen Jordanischen Al-Istiqlal Orden zu erhalten.
* Huber & Lerner > [https://huber-lerner.at/de/ueberuns/geschichte Webpräsenz]
 
* Wikipedia > [[w:Theyer_&_Hardtmuth|Theyer & Hardtmuth]]
In der vierten Generation führten Mag. Gabriela Palfy, die Tochter von Peter Lerner die Geschäfte, leitete 2002 den Standortwechsel des Geschäftes vom Kohlmarkt 9 auf die neue Adresse Weihburggasse 4 und bereute deren zeitgemäße Umgestaltung durch den Architekten Gregor Eichinger. Nach ihrem Rückzug aus dem Geschäftsleben führen ab 2006 die Geschwister Mag. Pia Huber-Pock und Johannes Huber-Pock, BA das Familienunternehmen weiter. 
 
 
Literatur
https://huber-lerner.at/de/ueberuns/geschichte
https://de.wikipedia.org/wiki/Theyer_%26_Hardtmuth


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
(4) {{ANNO|wrz|28|08|1931|10|Firmenprotokollierungen|HERVORHEBUNG=Heinrich_Lerner}}