Jüdische Gemeinde Gattendorf: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Synagoge Gattendorf ===
=== Synagoge Gattendorf ===
Die Synagoge wurde 1862 errichtet. Sie war damit eine von 10 Synagogen des Burgenlandes, die dort von 1834 (Eisenstadt) bis 1878 (Kittsee) errichtet wurden. Zu den Synagogenbauten schreibt der Autor: „Alle im 17. und 18. Jahrhundert errichteten Landsynagogen waren schlichte Zweckbauten, die auf jede äussere Prachtentfaltung verzichteten und durch architektonische Anspruchslosigkeit geprägt waren." Die Synagoge von Gattendorf, von deren Inneren sich keine zeitgenössischen Fotos erhalten haben, hatte 46 Männer- und 34 Frauensitze. Bemerkenswert ist, dass sie vom Wiener Rabbiner Isaak Noah Mannheimer eingeweiht wurde. Das Schicksal der Ritualien des Tempels konnte Derks nicht eruieren. Der Tempel blieb im Novemberprogrom verschont und wurde nach der Vertreibung der Gemeinde zu einem Lager für Getreide und Erdäpfel und zu einem Gefängnis für russische Kriegsgefangene. 1952 wurde die ehemalige Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, der Rechtsnachfolgerin aller nach der Shoah nicht mehr wieder errichteten österreichischen jüdischen Gemeinden, restituiert. 1971 verkaufte die Kultusgemeinde sie an den Unternehmer Adalbert Kovacs. Dessen Pläne, das Gebäude als Gewerbebetrieb zur Aufbereitung von Altöl zu verwenden, scheiterten. 1980 kauften Hans und Hermine Kreminger von Kovacs die ehemalige Synagoge. Das Gebäude wurde danach als Lager für landwirtschaftliche Fahrzeuge genutzt. 1995 beschlossen die Besitzer, das Gebäude abreissen zu lassen, wozu sie ohne weiteres die Genehmigung erhielten. Zu dem Passus „Wegen des seit der schweren Beschädigung des Objektes [...] schreibt Derks: „Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass nach Aussage etlicher Gattendorfer Zeitzeugen die Synagoge 1938 nicht im Geringsten beschädigt wurde und von ‚schweren Beschädigung‘ kann überhaupt nicht die Rede sein." Diesen Satz belegt der Autor auch dokumentenmässig.
[[Datei:Mannheimer Litho.jpg|mini|Der bekannte Wiener Rabbiner Isaak Mannheimer weihte die Gattendorfer Synagoge ein.]]
 
Die Synagoge wurde 1862 errichtet und vom bekannten Wiener Rabbiner [[w:Isaak Mannheimer|Isaak Mannheimer]] eingeweiht. Sie hatte 46 Männer- und 34 Frauensitze, zeitgenössische Fotos von ihrem Innern sind nicht erhalten. Die Synagoge blieb [[1938]] vom [[w:Novemberpogrome 1938|Novemberpogrom]] verschont und wurde nach der Vertreibung der Juden aus Gattendorf zu einem Lager für Getreide und Erdäpfel und zu einem Gefängnis für russische Kriegsgefangene. Die Rechtsnachfolgerin der jüdischen Gemeinde Gattendorf, die [[w:Israelitische Kultusgemeinde Wien|Israelitische Kultusgemeinde Wien]], erhielt die Synagoge [[1952]] [[w:Restitution (Österreich)|restituiert]]. [[1971]] verkaufte die IKG Wien das Gebäude an einen Unternehmer, der es als Gewerbebetrieb nutzen wollte. Da diese Pläne scheiterten, verkaufte dieser die ehemalige Synagoge an ein Ehepaar weiter. Sie wurde nun bis [[1995]] als Einstellplatz für landwirtschaftliche Geräte genutzt. Die neuen Besitzer beschlossen Mitte der [[1990er]]-Jahre das Gebäude abzureißen und erhielten ohne Probleme den entsprechenden Bescheid dafür. Die Abrissarbeiten begannen am 27. April [[1996]], einige Tage später war die Synagoge abgetragen. Heute befindet sich an ihrer Stelle eine Grasfläche.
Über das Ende der Gattendorfer Synagoge schreibt Derks: „Der nun unvermeidliche Abriss begann am 27. April 1996 um 15 Uhr, einem Sabbat. Aufgrund der massiven Ziegelbauweise dauerte der Abbruch länger als vorgesehen. Am 4. Mai 1996 waren die Mauern bis zum Erdniveau abgetragen. Die Synagoge war vom Erdboden verschwunden. Ein Neubau wurde an dieser Stelle nicht errichtet. Heute wächst dort Gras."


=== Jüdischer Friedhof Gattendorf ===
=== Jüdischer Friedhof Gattendorf ===
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