Philipp Schlucker: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Schluckerdenkmal.JPG|mini|Schluckerdenkmal in Alland]]
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'''Philipp Schlucker''' (* [[7. Mai]] [[1748]], in [[Alland]], Niederösterreich; † [[9. April]] [[1820]], in [[w:Nikolsdorf (Wien)|Nikolsdorf]] [[Wien]])<ref name="oebl">vgl. ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 48, 1992), S. 221</ref> war der legendenumwobene Erbauer der Mauer um den [[w:Lainzer Tiergarten|Lainzer Tiergarten]] in Wien.
'''Philipp Schlucker''' (* [[7. Mai]] [[1748]], in [[Alland]], Niederösterreich; † [[9. April]] [[1820]], in [[Nikolsdorf]] [[Wien]])<ref name="oebl">vgl. ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 48, 1992), S. 221</ref> war der legendenumwobene Erbauer der Mauer um den [[w:Lainzer Tiergarten|Lainzer Tiergarten]] in Wien.


==Herkunft und Familie<ref name="oebl" />==
==Herkunft und Familie<ref name="oebl" />==
Philipp Schlucker kam als Sohn des Maurergesellen Gotthard Schlucker 1748 in Alland zur Welt<ref name="oebl2">vgl. ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 48, 1992), S. 221</ref>. Er heiratete seine Frau Katharina (†1831), mit der er zwei Töchter hatte: Theresia, sie war später mit dem Müllermeister Andreas Rollett aus [[Altenmarkt an der Triesting|Altenmarkt /Triesting]] verheiratet - eine Tochter aus dieser Ehe heiratete später den Allander Fleischhauer Ferdinand Ladein (1783-1859). Die zweite Tochter Katharina kam 1784 zur Welt und war mit dem Maurergesellen Johann Nothaft (*1774) verheiratet mit dem sie sieben Kinder hatte. Philipp Schlucker verstarb am 9. April 1820 in Nikolsdorf, und wurde auf dem [[Matzleinsdorf (Wien)|Matzleinsdorfer Friedhof]] (heute zu Wien gehörig) begraben.
Philipp Schlucker kam als Sohn des Maurergesellen Gotthard Schlucker 1748 in Alland zur Welt<ref name="oebl2">vgl. ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 48, 1992), S. 221</ref>. Er heiratete seine Frau Katharina (†1831), mit der er zwei Töchter hatte: Theresia, sie war später mit dem Müllermeister Andreas Rollett aus [[Altenmarkt an der Triesting|Altenmarkt /Triesting]] verheiratet - eine Tochter aus dieser Ehe heiratete später den Allander Fleischhauer Ferdinand Ladein (1783-1859). Die zweite Tochter Katharina kam 1784 zur Welt und war mit dem Maurergesellen Johann Nothaft (*1774) verheiratet mit dem sie sieben Kinder hatte. Philipp Schlucker verstarb am 9. April 1820 in Nikolsdorf<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/05-st-florian-matzleinsdorf/03-13/?pg=27 Wien, Pfarre Matzleinsdorf - Sterbematrikel 1820 (fol25)]</ref>, und wurde auf dem [[Matzleinsdorf (Wien)|Matzleinsdorfer Friedhof]] (heute zu Wien gehörig) begraben.


==Leben==
==Leben==
Philipp Schlucker erlernte wie schon sein Vater den Beruf des Maurers<ref name="czeike2">vgl. {{Czeike|5|102||Schlucker Philipp}}</ref>. Des Lesens und Schreibens unkundig erhielt er 1782 von [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] aufgrund seines weit unter dem der Konkurrenten liegenden Anbotes den Auftrag zur Errichtung der über 22 km langen Mauer um den [[w:Lainzer_Tiergarten|Lainzer Tiergarten]] (damals ein Jagdrevier, heute Teil des [[Hietzing|13. Wiener Gemeindebezirks]]). Nach der erfolgreichen Beendigung dieses Bauwerkes wurde Schlucker 1787 mit dem Titel eines k.k. Waldamt-Baumeisters belohnt<ref name="oebl3" /> und erhielt vom Kaiser ein Grundstück (Alland Nr. 65<ref name="czeike2" />) geschenkt, auf welchem er sein ''"Bergwirtshaus"'' errichtete und auch selbst bewirtschaftete. 1945 wurde das Gebäude zerstört.<ref name="oebl3" /> Außerdem erbaute er einige Kirchen, Pfarrhöfe, Schul-, Maut- und Forsthäuser sowie Wasserbauten im südlichen [[Wienerwald]]<ref name="oebl3" />, darunter die [[Pfarrkirche Sulz|Pfarrkirche]], den Pfarrhof und die Pfarrschule (das spätere Gemeindeamt) in [[Wienerwald (Gemeinde)|Sulz im Wienerwald]]<ref>vgl.  Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)''. Kral-Verlag, Berndorf, 2015, ISBN 978-3-99024-372-5, S. 96</ref> .
Philipp Schlucker erlernte wie schon sein Vater den Beruf des Maurers<ref name="czeike2">vgl. {{Czeike|5|102||Schlucker Philipp}}</ref>. Des Lesens und Schreibens unkundig erhielt er 1782 von [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] aufgrund seines weit unter dem der Konkurrenten liegenden Anbotes den Auftrag zur Errichtung der über 22 km langen Mauer um den Lainzer Tiergarten (damals ein Jagdrevier, heute Teil des [[Hietzing|13. Wiener Gemeindebezirks]]). Nach der erfolgreichen Beendigung dieses Bauwerkes wurde Schlucker 1787 mit dem Titel eines k.k. Waldamt-Baumeisters belohnt<ref name="oebl3" /> und erhielt vom Kaiser ein Grundstück (Alland Nr. 65<ref name="czeike2" />) geschenkt, auf welchem er sein ''"Bergwirtshaus"'' errichtete und auch selbst bewirtschaftete. 1945 wurde das Gebäude zerstört.<ref name="oebl3" /> Außerdem erbaute er einige Kirchen, Pfarrhöfe, Schul-, Maut- und Forsthäuser sowie Wasserbauten im südlichen [[Wienerwald]]<ref name="oebl3" />, darunter die [[Pfarrkirche Sulz|Pfarrkirche]], den Pfarrhof und die Pfarrschule (das spätere Gemeindeamt) in [[Wienerwald (Gemeinde)|Sulz im Wienerwald]]<ref>vgl.  Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)''. Kral-Verlag, Berndorf, 2015, ISBN 978-3-99024-372-5, S. 96</ref> .


==Bauwerke==
==Bauwerke==