Ulrich Sild: Unterschied zwischen den Versionen

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== Familie ==
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[[Datei:Hans + Cenzi Sild Wald im Pinzgau Sommer 1936.png|mini|hochkant|Uli Silds Eltern Hans und [[w:Cenzi Sild|Cenzi Sild]], [[w:Wald im Pinzgau|Wald im Pinzgau]], Sommer 1936]]
[[Datei:Hans + Cenzi Sild Wald im Pinzgau Sommer 1936.png|mini|hochkant|Uli Silds Eltern Hans und [[w:Cenzi Sild|Cenzi Sild]], [[w:Wald im Pinzgau|Wald im Pinzgau]], Sommer 1936]]
Uli Sild war ein Abkömmling der bekannten österreichischen Bergsteigerfamilien ''Sild'' und ''von Ficker''. Er war der älteste Sohn von [[w:Cenzi Sild|Creszentia Sild]] (* 1. September 1878 in [[w:München|München]], [[w:Königreich Bayern|Königreich Bayern]], [[w:Deutsches Kaiserreich|Deutsches Reich]]; † 26. August 1956 auf [[w:Burg Stauf|Burg Stauf]] bei [[w:Nürnberg|Nürnberg]], [[w:Mittelfranken|Mittelfranken]], [[w:Bayern|Bayern]], [[w:Westdeutschland|Bundesrepublik Deutschland]]), unehelich geborene ''Tschafeller'' (vom leiblichen Vater etwa 18 Jahre später adoptierte ''von Ficker''),<ref name="SchabingvSchowingen">[[w:Karl Emil Schabinger von Schowingen|Karl von Schowingen]]: ''Portrait einer Gelehrtenfamilie – Die Familie Ficker und Feldhaus in Westfalen und Tirol'', Manuskript, 1977, S. 71, {{OCLC|254733802}}.</ref> genannt „Cenzi“ und „[[w:Uschba|Uschba]]-Mädel“,<ref>Der Vorname von Ulrich Silds Mutter ist in vielen unterschiedlichen Schreibweisen überliefert: ''Crescentia'', ''Creszentia'', ''Creszenz'', ''Crescenz'', ''Crescenc'', ''Kreszenz'', ''Cenzi'', ''Cenci'', ''Tsentsi'', ''Zenzi'', ''Zenz'', … Sie selbst unterschrieb mit ''Creszenz'', ''Cenzi'', ''Cenci'' oder ''Zenz'', ihr Briefpapier war mit ''Cenci Sild'' bedruckt. Ihr Geburtsname wird fälschlich zumeist mit ''von Ficker'' angegeben, obwohl ihr Vater zum Zeitpunkt der Geburt sämtlicher Kinder mit einer anderen Frau kinderlos verheiratet war. Cenzi und ihre Geschwister wurden sämtlich unehelich geboren. Deren Mutter heiratete der leibliche Vater nach dem Tod (1896) seiner ersten Ehefrau, so dass erst später alle Kinder unter dem Namen ''von Ficker'' adoptiert wurden. Cenzi Tschafeller führte den Familiennamen ''von Ficker'' somit erst, nachdem sie 18 oder 19 Jahre alt war. Zitiert nach: Karl von Schowingen: ''Portrait einer Gelehrtenfamilie – Die Familie Ficker und Feldhaus in Westfalen und Tirol'', Manuskript, 1977, {{OCLC|254733802}}.</ref><ref>[https://diglib.uibk.ac.at/ulbtirolhs/search?operation=searchRetrieve&query=dc.subject%3D%22Ulrich%20Sild%22 ''Ulrich Sild'']. In: Universität Innsbruck, Digitale Bibliothek, auf: uibk.ac.at</ref><ref>Hans Gasser: [https://www.sueddeutsche.de/reise/georgien-kaukasischer-traum-1.2931004 ''Mitten im kaukasischen Traum'']. In: ''Süddeutsche Zeitung'', 9. April 2016, auf: sueddeutsche.de</ref> und ihres Ehemanns, des passionierten Bergsteigers ''Johann Sild'', genannt „Hans“ und „Hannes“ († 15. November 1937),<ref>Hermann Rosmann: ''Dr. Hanns Sild''. In: ''Österreichische Alpenzeitung'' 60, (1938), Nr. 1189, S. 7–11.</ref> der als [[w:Promotion (Doktor)|promovierter]] Rechtsanwalt in Wien wirkte.<ref>Der Vorname von Ulrich Silds Vater ist in unterschiedlichen Varianten überliefert: Hans, Hanns, Hannes, Johann. Im Wiener Adressbuch von 1930 ist er als JDr. Hans Sild verzeichnet. Zitiert nach: [https://www.digital.wienbibliothek.at/periodical/pageview/197585 Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger, 1930, Band 1, S. 1524, 1. Spalte], auf: wienbibliothek.at; Am Familiengrab im Wiener Friedhof Jedlesee ist er als Johann Sild verzeichnet; Zitiert nach: friedhoefewien.at</ref>
Uli Sild war ein Abkömmling der bekannten österreichischen Bergsteigerfamilien ''Sild'' und ''von Ficker''. Er war der älteste Sohn von [[w:Cenzi Sild|Creszentia Sild]] (* 1. September 1878 in [[w:München|München]], [[w:Königreich Bayern|Königreich Bayern]], [[w:Deutsches Kaiserreich|Deutsches Reich]]; † 26. August 1956 auf [[w:Burg Stauf|Burg Stauf]] bei [[w:Nürnberg|Nürnberg]], [[w:Mittelfranken|Mittelfranken]], [[w:Bayern|Bayern]], [[w:Westdeutschland|Bundesrepublik Deutschland]]), unehelich geborene ''Tschafeller'' (vom leiblichen Vater etwa 18 Jahre später adoptierte ''von Ficker''),<ref name="SchabingvSchowingen">[[w:Karl Emil Schabinger von Schowingen|Karl von Schowingen]]: ''Portrait einer Gelehrtenfamilie – Die Familie Ficker und Feldhaus in Westfalen und Tirol'', Manuskript, 1977, S. 71, {{OCLC|254733802}}.</ref> genannt „Cenzi“ und „[[w:Uschba|Uschba]]-Mädel“,<ref>Der Vorname von Ulrich Silds Mutter ist in vielen unterschiedlichen Schreibweisen überliefert: ''Crescentia'', ''Creszentia'', ''Creszenz'', ''Crescenz'', ''Crescenc'', ''Kreszenz'', ''Cenzi'', ''Cenci'', ''Tsentsi'', ''Zenzi'', ''Zenz'', … Sie selbst unterschrieb mit ''Creszenz'', ''Cenzi'', ''Cenci'' oder ''Zenz'', ihr Briefpapier war mit ''Cenci Sild'' bedruckt. Ihr Geburtsname wird fälschlich zumeist mit ''von Ficker'' angegeben, obwohl ihr Vater zum Zeitpunkt der Geburt sämtlicher Kinder mit einer anderen Frau kinderlos verheiratet war. Cenzi und ihre Geschwister wurden sämtlich unehelich geboren. Deren Mutter heiratete der leibliche Vater nach dem Tod (1896) seiner ersten Ehefrau, so dass erst später alle Kinder unter dem Namen ''von Ficker'' adoptiert wurden. Cenzi Tschafeller führte den Familiennamen ''von Ficker'' somit erst, nachdem sie 18 oder 19 Jahre alt war. Zitiert nach: Karl von Schowingen: ''Portrait einer Gelehrtenfamilie – Die Familie Ficker und Feldhaus in Westfalen und Tirol'', Manuskript, 1977, {{OCLC|254733802}}.</ref><ref>[https://diglib.uibk.ac.at/ulbtirolhs/search?operation=searchRetrieve&query=dc.subject%3D%22Ulrich%20Sild%22 ''Ulrich Sild'']. In: Universität Innsbruck, Digitale Bibliothek, auf: uibk.ac.at</ref><ref>Hans Gasser: [https://www.sueddeutsche.de/reise/georgien-kaukasischer-traum-1.2931004 ''Mitten im kaukasischen Traum'']. In: ''Süddeutsche Zeitung'', 9. April 2016, auf: sueddeutsche.de</ref> und ihres Ehemanns, des passionierten Bergsteigers ''Johann Sild'', genannt „Hans“ und „Hannes“ (* 1880; † 15. November 1937),<ref>Hermann Rosmann: ''Dr. Hanns Sild''. In: ''Österreichische Alpenzeitung'' 60, (1938), Nr. 1189, S. 7–11.</ref> der nach 1917 als [[w:Promotion (Doktor)|promovierter]] Rechtsanwalt in Wien wirkte.<ref>Der Vorname von Ulrich Silds Vater ist in unterschiedlichen Varianten überliefert: Hans, Hanns, Hannes, Johann. Im Wiener Adressbuch von 1930 ist er als JDr. Hans Sild verzeichnet. Zitiert nach: [https://www.digital.wienbibliothek.at/periodical/pageview/197585 Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger, 1930, Band 1, S. 1524, 1. Spalte], auf: wienbibliothek.at; Am Familiengrab im Wiener Friedhof Jedlesee ist er als Johann Sild verzeichnet; Zitiert nach: friedhoefewien.at</ref> Ulis Eltern hatten im Jahr 1903 geheiratet,<ref name="Amstädter487">Rainer Amstädter: ''Der Alpinismus. Kultur – Organisation – Politik''. WUV-Universitätsverlag, Wien 1996. ISBN 978-3-8511-4273-0, S. 487, 532.</ref> als der zu dieser Zeit 23-jährige Hans Sild noch Rechtswissenschaft an der Universität Wien studierte, er wurde im Jahr nach Ulis Geburt (1917) in die Advokatenliste eingetragen.<ref>[https://www.google.de/books/edition/Verordnungsblatt_des_K_K_Justizministeri/5nrnnJZ6pV8C?hl=de&gbpv=1&dq=Hans+Sild&pg=PA84&printsec=frontcover ''Verordnungsblatt des K.K. Justizministeriums''], XXXIII. Jahrgang 1917, Druck und Verlag der K.K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1917, S. 84. Zitat: „In die Advokatenliste werden eingetragen: […] Dr. Hans Sild mit dem Wohnsitze in Wien (XXI. Bezirk), […]“</ref><ref>Im Jahr der Hochzeit seiner Eltern beschäftigte sich das Abgeordnetenhaus mit Hans Sild, der zu dieser Zeit als stud. iur. Obmann des Hochschulausschusses der Studentenschaft der Universität Wien war. Zitiert nach: [https://www.google.de/books/edition/Stenographische_protokolle_%C3%BCber_die_sit/pkIZAAAAYAAJ?hl=de&gbpv=1&bsq=Hans%20Sild ''Stenographische Protokolle über die Sitzungen des Hauses der Abgeordneten des österreichischen Reichsrathes'']. K.K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1903, S. 20615, 20616, 20626.</ref>


Ulis jüngere Brüder waren der Bergsteiger ''Hans Henning Sild'' (* 1914; vermisst/† 1943 als [[w:Wehrmacht|Wehrmachtsoffizier]] an der [[w:Ostfront (Zweiter Weltkrieg)|Ostfront]]) sowie der promovierte Jurist, Autor und Bergsteiger ''[[Meinhart Sild]]'' (* 1918; † 26. Mai 1944 als [[w:Leutnant#Reichsheer, Reichswehr und Wehrmacht|Leutnant]] der Wehrmacht in [[w:Arce (Latium)|Arce]], Italien),<ref name="SchabingvSchowingen" /><ref name="AufgebotHansHenningSild">[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=19490621&query=%22Meinhart%22+%22Sild%22&ref=anno-search&seite=6 ''Amtsblatt zur Wiener Zeitung''], Aufgebote, Bezirksgericht Floridsdorf, Abt. 2, AZ 2 A 361/45, 8. Juni 1949. In: ''Wiener Zeitung'', Nr. 142, 21. Juni 1949, S. 6, Spalte 3–4.</ref> der kurz nach der [[w:Schlacht um Monte Cassino|Schlacht um Monte Cassino]] im weiteren Umfeld der [[w:Abtei Montecassino|Abtei]] fiel.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vob&datum=19440812&query=%22Dr.%22+%22Meinhart%22+%22Sild%22+%22Dr.%22+%22Arthur%22+%22Sey%c3%9f-Inquart%22&ref=anno-search&seite=7 Todesanzeige Dr. Meinhart Sild]. In: ''Völkischer Beobachter'', Kampfblatt der nationalsozialistischen Bewegung Großdeutschlands, Wiener Ausgabe, 57. Jahrg., 225. Ausg., 12. August 1944, S. 7, Spalte 1.</ref><ref name="AufgebotHansHenningSild" /><ref>[https://de1.zetcom-group.de/MpWeb-mpHistorischesAlpenarchiv/v?mode=online&searchOnline=Sild&x=0&y=0#!m/Person/14998/form/PerCatalogViewFrm ''Meinhart Sild'']. In: Historisches Alpenarchiv, auf: zetcom-group.de</ref> Meinhart Sild wirkte ab 1938 als persönlicher Referent des von [[w:Adolf Hitler|Hitler]] zum „Führer des [[w:Deutscher Alpenverein|Deutschen Alpenvereins]] (DAV)“ ernannten [[w:Arthur Seyß-Inquart|Arthur Seyß-Inquart]].<ref>Raimund von Klebelsberg: ''Reichsstatthalter Dr. Arthur Seyß-Inquart der Führer des Deutschen Alpenvereins''. In: ''Der Bergsteiger'', 11, 1938, S. 225–226.</ref><ref>Zeitschrift des Deutschen Alpenvereins, Band 70, München 1939, S. 1, 5, 7f.</ref><ref>''Hauptversammlung des Deutschen Alpenvereins'' (30. Juli 1939 in Graz). In: ''Das Archiv – Nachschlagewerk für Politik, Wirtschaft, Kultur'', Ausgaben 61–66 (1939). O. Stollberg, Berlin 1939, {{OCLC|183329293}}.</ref><ref>Rainer Amstädter: ''Der Alpinismus: Kultur – Organisation – Politik''. WUV-Universitätsverlag, Wien 1996. ISBN 978-3-8511-4273-0, S. 472.</ref><ref>Sean Moore Ireton, Caroline Schaumann (Hrsg.): ''Heights of Reflection – Mountains in the German Imagination from the Middle Ages to the Twenty-first Century''. Camden House Publishing, Rochester, NY, 2012. ISBN 978-1571135025, S. 289.</ref><ref>Helmuth Zebhauser: [https://web.archive.org/web/20140809133431/http://www.rother.de/leseprob/8102.htm#anum ''Aktive Nationalsozialisten und »Mitläufer«''] (= ''Dokumente des Alpinismus'', Band 1). Bergverlag Rother, München 1998. ISBN 3-7633-8102-3.</ref>
Ulis jüngere Brüder waren der Bergsteiger ''Hans Henning Sild'' (* 1914; vermisst/† 1943 als [[w:Wehrmacht|Wehrmachtsoffizier]] an der [[w:Ostfront (Zweiter Weltkrieg)|Ostfront]]) sowie der promovierte Jurist, Autor und Bergsteiger ''[[Meinhart Sild]]'' (* 1918; † 26. Mai 1944 als [[w:Leutnant#Reichsheer, Reichswehr und Wehrmacht|Leutnant]] der Wehrmacht in [[w:Arce (Latium)|Arce]], Italien),<ref name="AufgebotHansHenningSild">[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=19490621&query=%22Meinhart%22+%22Sild%22&ref=anno-search&seite=6 ''Amtsblatt zur Wiener Zeitung''], Aufgebote, Bezirksgericht Floridsdorf, Abt. 2, AZ 2 A 361/45, 8. Juni 1949. In: ''Wiener Zeitung'', Nr. 142, 21. Juni 1949, S. 6, Spalte 3–4.</ref><ref name="SchabingvSchowingen" /> der kurz nach der [[w:Schlacht um Monte Cassino|Schlacht um Monte Cassino]] im weiteren Umfeld der [[w:Abtei Montecassino|Abtei]] fiel.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vob&datum=19440812&query=%22Dr.%22+%22Meinhart%22+%22Sild%22+%22Dr.%22+%22Arthur%22+%22Sey%c3%9f-Inquart%22&ref=anno-search&seite=7 Todesanzeige Dr. Meinhart Sild]. In: ''Völkischer Beobachter'', Kampfblatt der nationalsozialistischen Bewegung Großdeutschlands, Wiener Ausgabe, 57. Jahrg., 225. Ausg., 12. August 1944, S. 7, Spalte 1.</ref><ref name="AufgebotHansHenningSild" /><ref>[https://de1.zetcom-group.de/MpWeb-mpHistorischesAlpenarchiv/v?mode=online&searchOnline=Sild&x=0&y=0#!m/Person/14998/form/PerCatalogViewFrm ''Meinhart Sild'']. In: Historisches Alpenarchiv, auf: zetcom-group.de</ref> Meinhart Sild wirkte ab 1938 als persönlicher Referent des von [[w:Adolf Hitler|Hitler]] zum „Führer des [[w:Deutscher Alpenverein|Deutschen Alpenvereins]] (DAV)“ ernannten [[w:Arthur Seyß-Inquart|Arthur Seyß-Inquart]].<ref>Raimund von Klebelsberg: ''Reichsstatthalter Dr. Arthur Seyß-Inquart der Führer des Deutschen Alpenvereins''. In: ''Der Bergsteiger'', 11, 1938, S. 225–226.</ref><ref>Zeitschrift des Deutschen Alpenvereins, Band 70, München 1939, S. 1, 5, 7f.</ref><ref>''Hauptversammlung des Deutschen Alpenvereins'' (30. Juli 1939 in Graz). In: ''Das Archiv – Nachschlagewerk für Politik, Wirtschaft, Kultur'', Ausgaben 61–66 (1939). O. Stollberg, Berlin 1939, {{OCLC|183329293}}.</ref><ref>Rainer Amstädter: ''Der Alpinismus: Kultur – Organisation – Politik''. WUV-Universitätsverlag, Wien 1996. ISBN 978-3-8511-4273-0, S. 472.</ref><ref>Sean Moore Ireton, Caroline Schaumann (Hrsg.): ''Heights of Reflection – Mountains in the German Imagination from the Middle Ages to the Twenty-first Century''. Camden House Publishing, Rochester, NY, 2012. ISBN 978-1571135025, S. 289.</ref><ref>Helmuth Zebhauser: [https://web.archive.org/web/20140809133431/http://www.rother.de/leseprob/8102.htm#anum ''Aktive Nationalsozialisten und »Mitläufer«''] (= ''Dokumente des Alpinismus'', Band 1). Bergverlag Rother, München 1998. ISBN 3-7633-8102-3.</ref><ref>[[w:Wolfgang Müller-Funk|Wolfgang Müller-Funk]]: ''Zeitreise Heldenberg – Lauter Helden. Niederösterreichische Landesausstellung 2005'', Band 1 (= Publikation des Niederösterreichischen Landesmuseums, N.F. Nr. 458). Niederösterreichisches Landesmuseum, Sankt Pölten 2005. ISBN 978-3-8546-0225-5, S. 149.</ref>


{{Zitat|[…] Uli, Henning und Meinhart, alle ihrer Eltern würdig. Uli war der eigentliche Bergsteiger unter den Brüdern ([[w:Piz Badile|Badilekante]], Nordwand des [[w:Piz Roseg|Piz Roseg]] usw.).|[[w:Willi Rickmer Rickmers|Willi Rickmer Rickmers]]<ref>Willi Rickmer Rickmers: ''Cenzi Sild zum Gedenken''. In: ''Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins'', 6. Jahrg., Nr. 10 (1956), S. 166–167.</ref>}}
{{Zitat|[…] Uli, Henning und Meinhart, alle ihrer Eltern würdig. Uli war der eigentliche Bergsteiger unter den Brüdern ([[w:Piz Badile|Badilekante]], Nordwand des [[w:Piz Roseg|Piz Roseg]] usw.).|[[w:Willi Rickmer Rickmers|Willi Rickmer Rickmers]]<ref>Willi Rickmer Rickmers: ''Cenzi Sild zum Gedenken''. In: ''Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins'', 6. Jahrg., Nr. 10 (1956), S. 166–167.</ref>}}
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[[Datei:Schule am Meer Abiturienten 1931.png|mini|hochkant|Abschlussjahrgang 1931: Uli Sild (stehend, 2. von links), auf dem Dach der [[w:Theaterhalle der Schule am Meer|schuleigenen Theaterhalle]], März 1931]]
[[Datei:Schule am Meer Abiturienten 1931.png|mini|hochkant|Abschlussjahrgang 1931: Uli Sild (stehend, 2. von links), auf dem Dach der [[w:Theaterhalle der Schule am Meer|schuleigenen Theaterhalle]], März 1931]]
[[Datei:Sild ulrich mountain 1930s.png|mini|hochkant|Uli Sild in den Bergen, um 1935]]
[[Datei:Sild ulrich mountain 1930s.png|mini|hochkant|Uli Sild in den Bergen, um 1935]]
Zu Beginn des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] siedelte Uli Sild mit seiner Mutter von [[w:Wien-Floridsdorf|Wien-Floridsdorf]], Am Spitz 6, auf einen Bauernhof bei [[w:Igls|Igls]] nahe [[w:Innsbruck|Innsbruck]] in [[w:Nordtirol|Nordtirol]] um, als der Vater im Rang eines Leutnants mit dem 1. Regiment der [[w:K.u.k. Kaiserjäger|Tiroler Kaiserjäger]] an die Gebirgsfront ging und im weiteren Kriegsverlauf u. a. mit der [[w:Tapferkeitsmedaille (Österreich)|Goldenen Tapferkeitsmedaille]] ausgezeichnet wurde.<ref name="Nachruf">Rudolf Schwarzgruber: ''Uli Sild''. In: ''Österreichische Alpenzeitung'', Folge 1182, Juni 1937, S. 142–144.</ref><ref>[[w:Raimund von Klebelsberg|Raimund von Klebelsberg]]: ''Reichsdeutsche und österreichische Waffenbrüderschaft im Kampf um Tirol''. In: ''Lebendiges Tirol'', Beilage der ''Neuesten Zeitung'', 26. Jahrg., Nr. 70, 26. März 1938, Beilagenseiten nicht nummeriert [S. 1–2 der Beilage].</ref> Bei Igls wohnten Ulis Großeltern zuletzt auf [[w:Hohenburg (Igls)|Schloss Hohenburg]], das sein Großvater erworben hatte.
Zu Beginn des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] siedelte Uli Sild mit seiner Mutter von [[w:Wien-Floridsdorf|Wien-Floridsdorf]], Am Spitz 6, auf einen Bauernhof bei [[w:Igls|Igls]] nahe [[w:Innsbruck|Innsbruck]] in [[w:Nordtirol|Nordtirol]] um, als der Vater im Rang eines Leutnants mit dem 1. Regiment der [[w:K.u.k. Kaiserjäger|Tiroler Kaiserjäger]] an die Gebirgsfront ging und im weiteren Kriegsverlauf u. a. mit der [[w:Tapferkeitsmedaille (Österreich)|Goldenen Tapferkeitsmedaille]] ausgezeichnet, aber auch schwerverwundet wurde.<ref name="Nachruf">Rudolf Schwarzgruber: ''Uli Sild''. In: ''Österreichische Alpenzeitung'', Folge 1182, Juni 1937, S. 142–144.</ref><ref>[[w:Raimund von Klebelsberg|Raimund von Klebelsberg]]: ''Reichsdeutsche und österreichische Waffenbrüderschaft im Kampf um Tirol''. In: ''Lebendiges Tirol'', Beilage der ''Neuesten Zeitung'', 26. Jahrg., Nr. 70, 26. März 1938, Beilagenseiten nicht nummeriert [S. 1–2 der Beilage].</ref><ref>Rainer Amstädter: ''Der Alpinismus. Kultur – Organisation – Politik''. WUV-Universitätsverlag, Wien 1996. ISBN 978-3-8511-4273-0, S. 488.</ref> Bei Igls wohnten Ulis Großeltern zuletzt auf [[w:Hohenburg (Igls)|Schloss Hohenburg]], das sein Großvater erworben hatte.


Nach Kriegsende begleitete der Siebenjährige bereits beide Eltern zum Bergsteigen auf den [[w:Habicht (Berg)|Habicht]] in den [[w:Stubaier Alpen|Stubaier Alpen]], die [[w:Serles|Serles]] zwischen [[w:Stubaital|Stubaital]] und [[w:Wipptal|Wipptal]], ins [[w:Birkkarspitze|Birkkar]] und auf die [[w:Lamsenspitze|Lamsenspitze]] im [[w:Karwendel|Karwendel]]. Die Natur und die Bergwelt hinterließen bei dem kleinen Bub offenbar einen tiefen und nachhaltigen Eindruck. Im Alter von 9 Jahren zog er mit seinen Eltern wieder nach Wien, eine große Umstellung für den kleinen Jungen, mit der er zumindest klimatisch und gesundheitlich nicht ganz klar kam, wie sich später erweisen sollte. Im [[Floridsdorf|21. Bezirk]] besuchte er in der Folge das [[w:Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Franklinstraße 21|21er Gymnasium]].<ref name="Nachruf" /> In Wien-Floridsdorf soll er dann auch, vermutlich ab etwa 1922/23, gemeinsam mit einem Sohn des Wiener Musikverlegers Friedrich Wilhelm Lienau (1876–1973), in einer ''[[w:Wandervogel|Wandervogel]]''-Ortsgruppe aktiv gewesen sein.<ref name="KellerLienau">Schriftlich übermittelte Angaben einer Enkelin des Wiener Musikverlegers Friedrich Wilhelm Lienau (1876–1973), Barbara Keller (* 1944), geborene Lienau, vom 29. April 2021</ref> Den Bergen blieb er verbunden und führte beispielsweise schon als Fünfzehnjähriger eine Gruppe von 15 bergsteigerischen Anfängern auf den Polinik und den Mittagskogel (beide Bezeichnungen unspezifiziert und wegen Mehrfachvergabe nicht eindeutig zuzuordnen).<ref name="Nachruf" />
Nach Kriegsende begleitete der Siebenjährige bereits beide Eltern zum Bergsteigen auf den [[w:Habicht (Berg)|Habicht]] in den [[w:Stubaier Alpen|Stubaier Alpen]], die [[w:Serles|Serles]] zwischen [[w:Stubaital|Stubaital]] und [[w:Wipptal|Wipptal]], ins [[w:Birkkarspitze|Birkkar]] und auf die [[w:Lamsenspitze|Lamsenspitze]] im [[w:Karwendel|Karwendel]]. Die Natur und die Bergwelt hinterließen bei dem kleinen Bub offenbar einen tiefen und nachhaltigen Eindruck. Im Alter von 9 Jahren zog er mit seinen Eltern wieder nach Wien, eine große Umstellung für den kleinen Jungen, mit der er zumindest klimatisch und gesundheitlich nicht ganz klar kam, wie sich später erweisen sollte. Im [[Floridsdorf|21. Bezirk]] besuchte er in der Folge das [[w:Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Franklinstraße 21|21er Gymnasium]].<ref name="Nachruf" /> In Wien-Floridsdorf soll er dann auch, vermutlich ab etwa 1922/23, gemeinsam mit einem Sohn des Wiener Musikverlegers Friedrich Wilhelm Lienau (1876–1973), in einer ''[[w:Wandervogel|Wandervogel]]''-Ortsgruppe aktiv gewesen sein.<ref name="KellerLienau">Schriftlich übermittelte Angaben einer Enkelin des Wiener Musikverlegers Friedrich Wilhelm Lienau (1876–1973), Barbara Keller (* 1944), geborene Lienau, vom 29. April 2021</ref> Den Bergen blieb er verbunden und führte beispielsweise schon als Fünfzehnjähriger eine Gruppe von 15 bergsteigerischen Anfängern auf den Polinik und den Mittagskogel (beide Bezeichnungen unspezifiziert und wegen Mehrfachvergabe nicht eindeutig zuzuordnen).<ref name="Nachruf" />
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Als gesundheitliche Einschränkung machte ihm in diesem Alter ein [[w:Bronchialasthma|Bronchialasthma]] zu schaffen. Seine Eltern ermöglichten ihm deshalb den Besuch einer privaten [[w:Freiluftschule|Freiluftschule]] im [[w:Freistaat Preußen|Freistaat Preußen]]. Auf der zwischen [[w:Wattenmeer|Wattenmeer]] und [[w:Nordsee|Nordsee]] gelegenen [[w:Sandbank|Sandbank]] [[w:Juist|Juist]] sollte er von dem dort herrschenden [[w:Reizklima|Reizklima]] profitieren.<ref name="Nachruf" /> Ab dem 14. Juli 1927 besuchte er die Untersekunda (UII; Jahrgangsstufe 10) des [[w:Reformpädagogik|reformpädagogischen]] [[w:Landerziehungsheim|Landerziehungsheims]] [[w:Schule am Meer|Schule am Meer]],<ref name="SaM-Schülerbuch83">Schülerbuch der ''Schule am Meer'', Blatt 83 (Ulrich Sild, Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Hans Sild, Wien). In: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, Handschriftenabteilung, Nachlass Luserke, Martin, Signatur Cb 37.</ref> das von [[w:Martin Luserke|Martin Luserke]] geleitet wurde. Dort war Uli Sild als evangelisch verzeichnet. Für den Jugendlichen war das Leben so nah am, im und auf dem Meer ein neuer Erfahrungshorizont.
Als gesundheitliche Einschränkung machte ihm in diesem Alter ein [[w:Bronchialasthma|Bronchialasthma]] zu schaffen. Seine Eltern ermöglichten ihm deshalb den Besuch einer privaten [[w:Freiluftschule|Freiluftschule]] im [[w:Freistaat Preußen|Freistaat Preußen]]. Auf der zwischen [[w:Wattenmeer|Wattenmeer]] und [[w:Nordsee|Nordsee]] gelegenen [[w:Sandbank|Sandbank]] [[w:Juist|Juist]] sollte er von dem dort herrschenden [[w:Reizklima|Reizklima]] profitieren.<ref name="Nachruf" /> Ab dem 14. Juli 1927 besuchte er die Untersekunda (UII; Jahrgangsstufe 10) des [[w:Reformpädagogik|reformpädagogischen]] [[w:Landerziehungsheim|Landerziehungsheims]] [[w:Schule am Meer|Schule am Meer]],<ref name="SaM-Schülerbuch83">Schülerbuch der ''Schule am Meer'', Blatt 83 (Ulrich Sild, Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Hans Sild, Wien). In: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, Handschriftenabteilung, Nachlass Luserke, Martin, Signatur Cb 37.</ref> das von [[w:Martin Luserke|Martin Luserke]] geleitet wurde. Dort war Uli Sild als evangelisch verzeichnet. Für den Jugendlichen war das Leben so nah am, im und auf dem Meer ein neuer Erfahrungshorizont.


In diesem Internat waren – vom deutschen Erziehungswissenschaftler [[w:Ulrich Schwerdt|Ulrich Schwerdt]] als bis heute vorbildlich bezeichnet – der wissenschaftliche, künstlerische und sportliche Unterricht gleichberechtigt,<ref>[Prof. Dr.] Ulrich Schwerdt: ''Martin Luserke (1880–1968). Reformpädagogik im Spannungsfeld von pädagogischer Innovation und kulturkritischer Ideologie – Eine biographische Rekonstruktion''. Dissertation Universität Paderborn 1992; Peter Lang Internationaler Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main u. a. 1993. ISBN 3-6314-6119-4, S. 378–385.</ref> nahezu täglich ergänzt durch handwerkliche und gartenbauliche Aktivitäten.
In diesem Internat waren – vom deutschen Erziehungswissenschaftler [[w:Ulrich Schwerdt|Ulrich Schwerdt]] als bis heute vorbildlich bezeichnet – der wissenschaftliche, künstlerische und sportliche Unterricht gleichberechtigt,<ref>[Prof. Dr.] Ulrich Schwerdt: ''Martin Luserke (1880–1968). Reformpädagogik im Spannungsfeld von pädagogischer Innovation und kulturkritischer Ideologie – Eine biographische Rekonstruktion''. Dissertation, Universität Paderborn 1992; Peter Lang Internationaler Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main u. a. 1993. ISBN 3-6314-6119-4, S. 378–385.</ref> nahezu täglich ergänzt durch handwerkliche und gartenbauliche Aktivitäten.


Zu Uli Silds Lehrern zählten dort neben Luserke u. a. [[w:Rudolf Aeschlimann|Rudolf Aeschlimann]], [[w:Fritz Hafner|Fritz Hafner]], [[w:Walter Jockisch|Walter Jockisch]], [[w:Friedrich Könekamp|Friedrich Könekamp]], [[w:Heinrich Meyer (Literaturhistoriker)|Heinrich Meyer]], [[w:Paul Reiner|Paul Reiner]], [[w:Günther Rönnebeck|Günther Rönnebeck]], [[w:Kurt Sydow|Kurt Sydow]] und [[w:Eduard Zuckmayer|Eduard Zuckmayer]].
Zu Uli Silds Lehrern zählten dort neben Luserke u. a. [[w:Rudolf Aeschlimann|Rudolf Aeschlimann]], [[w:Fritz Hafner|Fritz Hafner]], [[w:Walter Jockisch|Walter Jockisch]], [[w:Friedrich Könekamp|Friedrich Könekamp]], [[w:Heinrich Meyer (Literaturhistoriker)|Heinrich Meyer]], [[w:Paul Reiner|Paul Reiner]], [[w:Günther Rönnebeck|Günther Rönnebeck]], [[w:Kurt Sydow|Kurt Sydow]] und [[w:Eduard Zuckmayer|Eduard Zuckmayer]].
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Am 16. Juni 1929 wurden die Lehrerin Irmgard Könekamp (1902–1969), geb. Leverkus sowie die beiden Unterprimaner Hans Reyersbach (1911–1976) und Uli Sild in die Verwaltung der Geschäftsstelle der ''Außengemeinde der Schule am Meer'' gewählt.<ref>''Die Erweiterung des „Bundes Freunde der Schule am Meer“ zur Aussengemeinde''. In: ''Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer Juist'', 1. Rundbrief, Juli 1929, S. 3–4.</ref> Die so genannte ''Außengemeinde'' bestand aus ehemaligen Schülern und Lehrern, den Eltern von Schülern, den Vertrauensleuten und Förderern des Internats.
Am 16. Juni 1929 wurden die Lehrerin Irmgard Könekamp (1902–1969), geb. Leverkus sowie die beiden Unterprimaner Hans Reyersbach (1911–1976) und Uli Sild in die Verwaltung der Geschäftsstelle der ''Außengemeinde der Schule am Meer'' gewählt.<ref>''Die Erweiterung des „Bundes Freunde der Schule am Meer“ zur Aussengemeinde''. In: ''Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer Juist'', 1. Rundbrief, Juli 1929, S. 3–4.</ref> Die so genannte ''Außengemeinde'' bestand aus ehemaligen Schülern und Lehrern, den Eltern von Schülern, den Vertrauensleuten und Förderern des Internats.


Nachdem Uli Sild im Sommer 1929 mit seinen Eltern Bergwanderungen in die [[w:Sextner Rotwand|Sextner Rotwand]] und die [[w:Kleine Zinne|Kleine Zinne]], Besteigungen der [[w:Marmolata|Marmolata]] (3343 m) und der [[w:Sellatürme|Sellatürme]] (2696 m) unternommen hatte, führte er im Herbst 1929 Schulkameraden auf den [[w:Triglav|Triglav]] in den [[w:Julische Alpen|Julischen Alpen]] und auf die [[w:Große Zinne|Große Zinne]] in den [[w:Sextner Dolomiten|Sextner Dolomiten]]. Über solche Skiwochen berichtete er in Folgejahren im Periodikum der ''Schule am Meer''.<ref>Uli Sild: ''Bericht über unsere Skiwochen in Radstadt''. In: ''[[w:Stiftung Schule am Meer|Stiftung Schule am Meer]]'' (Hrsg.): ''Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer Juist (Nordsee)'', 8. Rundbrief, April 1931, S. 16–20.</ref><ref>Als Teilnehmer der ''S.a.M.''-Skiwochen vom 3. bis 16. Jänner 1931 in Österreich ([[w:Schloss Tandalier|Schloss Tandalier]], Niederösterreichisches Landesjugendamt) sind dokumentiert: die beiden ''S.a.M.''-Lehrer Erich Henning (* 30. März 1907 in Crailsheim) und [[w:Kurt Sydow|Kurt Sydow]], die ''S.a.M.''-Schüler Hilde Appel (* 17. August 1911 in Hannover, Tochter des [[w:Heinz Appel (Unternehmer)|Heinz Appel]] / [[w:Appel Feinkost|Appel Feinkost]]); Herta Irmgard Haubold (* 19. Mai 1911 in Chemnitz), Tochter des Oberstudiendirektors Dr. Rudolf Haubold, Chemnitz; Woldemar Hörnig (* 19. März 1914 in Chemnitz), Designer des ersten [[w:ZDF|ZDF]]-Logos 1962, Sohn des Fabrikbesitzers Otto Hörnig, Chemnitz; Jens Uwe Köster (* 17. März 1915 in Blankenese bei Hamburg), Sohn des ehemaligen deutschen Reichsaußenministers und Reichsinnenministers sowie Diplomaten [[w:Adolf Köster|Adolf Köster]]); die Geschwister Lieselotte „Lolle“ Lienau (* 1914), Marion Lienau (* 1912) und Wilhelm Otto Wolfgang Lienau (* 15. Jänner 1916; vermisst/† 1945), Kinder des Wiener Musikverlegers Friedrich Wilhelm Lienau (1876–1973); Hans Hermann Gottlob Raitelhuber (* 5. Juni 1912 in Hechingen), Sohn des Apothekers Hermann Raitelhuber, Hechingen; Uli Sild (1911–1937), Sohn des Rechtsanwaltes und Bergsteigers Dr. iur. Hans Sild († 15. November 1937) und der Bergsteigerin [[w:Cenzi Sild|Cenzi Sild]] („[[w:Uschbamädel|Uschbamädel]]“), Wien. Teilnehmernamen zitiert nach: Uli Sild: ''Bericht über unsere Skiwochen in Radstadt''. In: Stiftung Schule am Meer (Hrsg.): ''Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer Juist (Nordsee)'', 8. Rundbrief, April 1931, S. 16–20.</ref>
Nachdem Uli Sild im Sommer 1929 mit seinen Eltern Bergwanderungen in die [[w:Sextner Rotwand|Sextner Rotwand]] und die [[w:Kleine Zinne|Kleine Zinne]], Besteigungen der [[w:Marmolata|Marmolata]] (3343 m) und der [[w:Sellatürme|Sellatürme]] (2696 m) unternommen hatte, führte er im Herbst 1929 Schulkameraden auf den [[w:Triglav|Triglav]] in den [[w:Julische Alpen|Julischen Alpen]] und auf die [[w:Große Zinne|Große Zinne]] in den [[w:Sextner Dolomiten|Sextner Dolomiten]]. Über solche Skiwochen berichtete er in Folgejahren im Periodikum der ''Schule am Meer''.<ref>Uli Sild: ''Bericht über unsere Skiwochen in Radstadt''. In: ''[[w:Stiftung Schule am Meer|Stiftung Schule am Meer]]'' (Hrsg.): ''Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer Juist (Nordsee)'', 8. Rundbrief, April 1931, S. 16–20.</ref><ref>Als Teilnehmer der ''S.a.M.''-Skiwochen vom 3. bis 16. Jänner 1931 in Österreich ([[w:Schloss Tandalier|Schloss Tandalier]], Niederösterreichisches Landesjugendamt) sind dokumentiert: die beiden ''S.a.M.''-Lehrer Erich Henning (* 30. März 1907 in Crailsheim) und [[w:Kurt Sydow|Kurt Sydow]], die ''S.a.M.''-Schüler Hilde Appel (* 17. August 1911 in Hannover, Tochter des [[w:Heinz Appel (Unternehmer)|Heinz Appel]] / [[w:Appel Feinkost|Appel Feinkost]]); Herta Irmgard Haubold (* 19. Mai 1911 in Chemnitz), Tochter des Oberstudiendirektors Dr. Rudolf Haubold, Chemnitz; Woldemar Hörnig (* 19. März 1914 in Chemnitz), Designer des ersten [[w:ZDF|ZDF]]-Logos 1962, Sohn des Fabrikbesitzers Otto Hörnig, Chemnitz; Jens Uwe Köster (* 17. März 1915 in Blankenese bei Hamburg), Sohn des ehemaligen deutschen Reichsaußenministers und Reichsinnenministers sowie Diplomaten [[w:Adolf Köster|Adolf Köster]]); die Geschwister Lieselotte „Lolle“ Lienau (* 1914), Marion Lienau (* 1912) und Wilhelm Otto Wolfgang Lienau (* 15. Jänner 1916; vermisst/† 1945), Kinder des Wiener Musikverlegers Friedrich Wilhelm Lienau (1876–1973); Hans Hermann Gottlob Raitelhuber (* 5. Juni 1912 in Hechingen), Sohn des Apothekers Hermann Raitelhuber, Hechingen; Uli Sild (1911–1937), Sohn des Rechtsanwaltes und Bergsteigers Dr. iur. Hans Sild (* 1880; † 15. November 1937) und der Bergsteigerin [[w:Cenzi Sild|Cenzi Sild]] („[[w:Uschbamädel|Uschbamädel]]“), Wien. Teilnehmernamen zitiert nach: Uli Sild: ''Bericht über unsere Skiwochen in Radstadt''. In: Stiftung Schule am Meer (Hrsg.): ''Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer Juist (Nordsee)'', 8. Rundbrief, April 1931, S. 16–20.</ref>


Zu seinen Bergkameraden zählte u. a. sein rund viereinhalb Jahre jüngerer ''S.a.M.''-Mitschüler Wilhelm Otto Wolfgang Lienau (* 15. Jänner 1916 in [[w:Białogard|Belgard]], [[w:Westpommern|Westpommern]]; vermisst/† 1945), Sohn des Wiener Musikverlegers Friedrich Wilhelm Lienau (1876–1973).<ref name="KellerLienau" /><ref>[https://www.deutsche-biographie.de/sfz51312.html ''Lienau, Wilhelm'']. In: Deutsche Biographie, auf: deutsche-biographie.de</ref><ref>[http://d-nb.info/gnd/1073477096 ''Lienau, Friedrich Wilhelm'']. In: Deutsche Nationalbibliothek, auf: d-nb.info</ref> Wilhelm Otto Wolfgang Lienau legte seine [[w:Reifezeugnis|Reifeprüfung]] ([[w:Matura|Matura]]) drei Jahre nach Uli Sild im März 1934 an der ''Schule am Meer'' ab.<ref>Schülerbuch der ''Schule am Meer'', Blatt 120 (Wilhelm Otto Wolfgang Lienau, Sohn des Musikverlegers Wilhelm Lienau, Wien). In: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, Handschriftenabteilung, Nachlass Luserke, Martin, Signatur Cb 37.</ref>
Zu seinen Bergkameraden zählte u. a. sein rund viereinhalb Jahre jüngerer ''S.a.M.''-Mitschüler Wilhelm Otto Wolfgang Lienau (* 15. Jänner 1916 in [[w:Białogard|Belgard]], [[w:Westpommern|Westpommern]]; vermisst/† 1945), Sohn des Wiener Musikverlegers Friedrich Wilhelm Lienau (1876–1973).<ref name="KellerLienau" /><ref>[https://www.deutsche-biographie.de/sfz51312.html ''Lienau, Wilhelm'']. In: Deutsche Biographie, auf: deutsche-biographie.de</ref><ref>[http://d-nb.info/gnd/1073477096 ''Lienau, Friedrich Wilhelm'']. In: Deutsche Nationalbibliothek, auf: d-nb.info</ref> Wilhelm Otto Wolfgang Lienau legte seine [[w:Reifezeugnis|Reifeprüfung]] ([[w:Matura|Matura]]) drei Jahre nach Uli Sild im März 1934 an der ''Schule am Meer'' ab.<ref>Schülerbuch der ''Schule am Meer'', Blatt 120 (Wilhelm Otto Wolfgang Lienau, Sohn des Musikverlegers Wilhelm Lienau, Wien). In: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, Handschriftenabteilung, Nachlass Luserke, Martin, Signatur Cb 37.</ref>
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Während seiner Schulzeit (ab 1929) und seines Studiums organisierte und führte er für die ''Schule am Meer'' während der Weihnachtsferien Skifreizeiten für aktuelle und ehemalige Schüler, Lehrer sowie Vertrauensleute des Internats. Dabei übernahm er teils auch die Funktion eines Skilehrers. Die Gruppen-Skiwanderungen führten beispielsweise vom 3. bis 17. Jänner 1932 durch die [[w:Schladminger Tauern|Schladminger Tauern]] in Tagestouren auf das Sauschneiderhörndl (1500 m), den Rostbrandl (1791 m), das Grieskareck (1939 m) oder mehrtägig zum Seekarhaus (1800 m), von dem aus mehrere Gipfel bis zu einer Höhe von 2450 m Höhe gemeinsam bestiegen wurden.<ref>Wilhelm [Otto Wolfgang] Lienau: ''Unser diesjähriger Skikurs in Radstadt''. In: ''Stiftung Schule am Meer'' (Hrsg.): ''Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer Juist'', 11. Rundbrief, März 1932, S. 15–16.</ref>
Während seiner Schulzeit (ab 1929) und seines Studiums organisierte und führte er für die ''Schule am Meer'' während der Weihnachtsferien Skifreizeiten für aktuelle und ehemalige Schüler, Lehrer sowie Vertrauensleute des Internats. Dabei übernahm er teils auch die Funktion eines Skilehrers. Die Gruppen-Skiwanderungen führten beispielsweise vom 3. bis 17. Jänner 1932 durch die [[w:Schladminger Tauern|Schladminger Tauern]] in Tagestouren auf das Sauschneiderhörndl (1500 m), den Rostbrandl (1791 m), das Grieskareck (1939 m) oder mehrtägig zum Seekarhaus (1800 m), von dem aus mehrere Gipfel bis zu einer Höhe von 2450 m Höhe gemeinsam bestiegen wurden.<ref>Wilhelm [Otto Wolfgang] Lienau: ''Unser diesjähriger Skikurs in Radstadt''. In: ''Stiftung Schule am Meer'' (Hrsg.): ''Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer Juist'', 11. Rundbrief, März 1932, S. 15–16.</ref>


1934 wurde Ulrich Sild durch den Alpinisten [[w:Rudolf Schwarzgruber|Rudolf Schwarzgruber]] in das Bergsteigen im Eis eingeführt.<ref name="Loibl" /> Für den Sommer desselben Jahres ist dokumentiert, dass Uli Sild ein Motorrad des Typs [[w:Puch 500 (Motorrad)|Puch 500]] besaß, mit dem er auch zu Bergtouren aufbrach, teils mit Bergkamerad im Beiwagen.<ref>''Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins'', Neue Folge Band 51, der ganzen Reihe 61. Band, München/Wien Jahrgang 1935, S. 29.</ref>
1934 wurde Ulrich Sild durch den Alpinisten [[w:Rudolf Schwarzgruber|Rudolf Schwarzgruber]] in das Bergsteigen im Eis eingeführt.<ref name="Loibl" /> Unter dessen Anleitung entwickelte Uli sich während der 1930er Jahre zu einem extremen [[w:Hochtour|Hochalpinisten]].<ref name="Amstädter487" /> Für den Sommer desselben Jahres ist dokumentiert, dass Uli Sild ein Motorrad des Typs [[w:Puch 500 (Motorrad)|Puch 500]] besaß, mit dem er auch zu Bergtouren aufbrach, teils mit Bergkamerad im Beiwagen.<ref>''Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins'', Neue Folge Band 51, der ganzen Reihe 61. Band, München/Wien Jahrgang 1935, S. 29.</ref>


Ab 1935 war Uli Sild Vorstand der ''Akademischen Sektion Wien'' (ASW) des ''Deutschen und Österreichischen Alpenvereins'' (DÖAV).<ref name="FestschriftAkad" />
Ab 1935 war Uli Sild Vorstand der ''Akademischen Sektion Wien'' (ASW) des ''Deutschen und Österreichischen Alpenvereins'' (DÖAV).<ref name="FestschriftAkad" />
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Zwischen 1934 und 1936 unternahm er zahlreiche Touren im Fels und im Eis. Er bezwang unter anderem die Nordflanke des [[w:Piz Bernina|Piz Bernina]] (4049 m) in der Schweiz und die Nordwestwand der [[w:Klockerin|Klockerin]] (3425 m). Mit seiner Mutter und seinem jüngsten Bruder Meinhart unternahm er im Jahr 1936 die fünfzehnstündige Besteigung des Großvenediger-Nordgrats (3666 m) und bezwang mit beiden die Südwand des [[w:Dachstein (Berg)|Dachstein]] (2995 m) zum Gipfel.<ref>Cenzi Sild: ''Berge im Abendlicht'' (Vortrag), Sonderabdruck. In: ''Österreichische Alpenzeitung'', Nr. 1181 (1937), S. 109–120.</ref><ref>Lena Schöler: ''Cenci von Ficker/Sild – Das »Uschba«-Mädel. Eine Biographie''. Diplomarbeit, Universität Innsbruck, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Kernfach Österreichische Geschichte, Innsbruck, Jänner 2019, S. 36–37.</ref>
Zwischen 1934 und 1936 unternahm er zahlreiche Touren im Fels und im Eis. Er bezwang unter anderem die Nordflanke des [[w:Piz Bernina|Piz Bernina]] (4049 m) in der Schweiz und die Nordwestwand der [[w:Klockerin|Klockerin]] (3425 m). Mit seiner Mutter und seinem jüngsten Bruder Meinhart unternahm er im Jahr 1936 die fünfzehnstündige Besteigung des Großvenediger-Nordgrats (3666 m) und bezwang mit beiden die Südwand des [[w:Dachstein (Berg)|Dachstein]] (2995 m) zum Gipfel.<ref>Cenzi Sild: ''Berge im Abendlicht'' (Vortrag), Sonderabdruck. In: ''Österreichische Alpenzeitung'', Nr. 1181 (1937), S. 109–120.</ref><ref>Lena Schöler: ''Cenci von Ficker/Sild – Das »Uschba«-Mädel. Eine Biographie''. Diplomarbeit, Universität Innsbruck, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Kernfach Österreichische Geschichte, Innsbruck, Jänner 2019, S. 36–37.</ref>


In einer Wiener Buchveröffentlichung aus dem Jahr 1996 wird behauptet, Uli Sild habe zusammen mit seinem Bruder Meinhart [[w:Nationalsozialismus|nationalsozialistisch]] [[w:Agitation|agitiert]]. Anhand eines übermäßig [[w:Pathos|pathetischen]] Zitats aus einer Veröffentlichung Meinhart Silds während seines Kriegseinsatzes im nordnorwegischen [[w:Narvik|Narvik]], das der Buchautor als vermeintlichen Beleg anführt, lässt sich dies jedoch nicht eindeutig verifizieren: „Du [gemeint: Uli Sild] konntest nicht mehr mit uns den stolzen Weg gehen, der aus unserem Kampf in verborgenen Kellern und auf feuerbrennenden Höhen durch die letzten Jahre mit diesem Krieg in Deutschlands bessere Zukunft führt“.<ref>Rainer Amstädter: ''Der Alpinismus. Kultur – Organisation – Politik''. WUV-Universitätsverlag, Wien 1996. ISBN 978-3-8511-4273-0, S. 487, 532.</ref> Das Zitat belegt Meinhart Silds Einstellung während des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]. Es belegt jedoch nicht automatisch die Einstellung seines Bruders Uli Sild vor dessen Tod im Mai 1937, als der [[w:Bundesstaat Österreich|Bundesstaat Österreich]] noch nicht durch die [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] okkupiert (März 1938) und als Teil des [[w:NS-Staat#Großdeutsches Reich|Großdeutschen Reiches]] bzw. Großdeutschlands proklamiert (August 1943) worden war.<ref>''Erlaß des Reichsministers und Chefs der Reichskanzlei vom 26. Juni 1943 – R K 7669 E –''. In: ''Reichsarbeitsblatt'', Teil I, Nr. 23 (1943), S. I 413.</ref> Das im Zitat verwendete [[w:Adverb|Adverb]] „mehr“ stellt in Verbindung mit der [[w:Negation|Negation]] ebenso wie das verwendete [[w:Pronomen|Pronomen]] „unserem (Kampf)“ [[w:Indiz|Indizien]] dar, die jedoch eindeutige Belege aus den Archivalien der ASW des DÖAV erfordern.
In einer Wiener Buchveröffentlichung aus dem Jahr 1996 wird behauptet, Uli Sild habe zusammen mit seinem Bruder Meinhart [[w:Nationalsozialismus|nationalsozialistisch]] [[w:Agitation|agitiert]]. Anhand eines übermäßig [[w:Pathos|pathetischen]] Zitats aus einer Veröffentlichung Meinhart Silds während seines Kriegseinsatzes im nordnorwegischen [[w:Narvik|Narvik]], das der Buchautor als vermeintlichen Beleg anführt, lässt sich dies jedoch nicht eindeutig verifizieren: „Du [gemeint: Uli Sild] konntest nicht mehr mit uns den stolzen Weg gehen, der aus unserem Kampf in verborgenen Kellern und auf feuerbrennenden Höhen durch die letzten Jahre mit diesem Krieg in Deutschlands bessere Zukunft führt“.<ref name="Amstädter487" /> Das Zitat belegt Meinhart Silds Einstellung während des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]. Es belegt jedoch nicht automatisch die Einstellung seines Bruders Uli Sild vor dessen Tod im Mai 1937, als der [[w:Bundesstaat Österreich|Bundesstaat Österreich]] noch nicht durch die [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] okkupiert (März 1938) und als Teil des [[w:NS-Staat#Großdeutsches Reich|Großdeutschen Reiches]] bzw. Großdeutschlands proklamiert (August 1943) worden war.<ref>''Erlaß des Reichsministers und Chefs der Reichskanzlei vom 26. Juni 1943 – R K 7669 E –''. In: ''Reichsarbeitsblatt'', Teil I, Nr. 23 (1943), S. I 413.</ref> Das im Zitat verwendete [[w:Adverb|Adverb]] „mehr“ stellt in Verbindung mit der [[w:Negation|Negation]] ebenso wie das verwendete [[w:Pronomen|Pronomen]] „unserem (Kampf)“ [[w:Indiz|Indizien]] dar, die jedoch eindeutige Belege aus den Archivalien der ASW des DÖAV erfordern.


Fakt ist, dass Uli Sild ab etwa 1934 nationalsozialistischen Einflüssen ausgesetzt war, namentlich durch seinen Bergkameraden [[w:Rudolf Schwarzgruber|Rudolf Schwarzgruber]], der von 1934 bis 1942 als Erster Vizepräsident des ''Österreichischen Alpenklubs'' (ÖAK) wirkte,<ref>G. Schirmer: [http://www.biographien.ac.at/oebl_12/31.pdf ''Schwarzgruber, Rudolf (1900–1943), Alpinist und Alpenvereinsfunktionär''] (PDF-Datei; 38 KB). In: ''Österreichisch-Biographisches Lexikon'' (ÖBL), 1815–1950, Bd. 12 (Lfg. 55, 2001), S. 31.</ref> durch seine beiden jüngeren Brüder Hans Henning und Meinhart sowie durch den ''Deutschen und Österreichischen Alpenverein'' (DÖAV).<ref>Schreiben des Hans Henning Sild an Rudolf von Ficker, datiert München, 21. Juli 1935. In: ''Forschungsinstitut Brenner-Archiv'' der Universität Innsbruck, Nachlass Rudolf von Ficker, (Nachlassteil 2), Signatur 214-013-047.</ref><ref>Wolfgang Albers: [https://www.zeit.de/2012/09/Interview-Alpenverein ''Schweres Gepäck'']. In: ''Die Zeit'', Nr. 9 (2012), 23. Februar 2012, auf: zeit.de</ref>
Fakt ist, dass Uli Sild ab etwa 1934 nationalsozialistischen Einflüssen ausgesetzt war, namentlich durch seinen Bergkameraden [[w:Rudolf Schwarzgruber|Rudolf Schwarzgruber]], der von 1934 bis 1942 als Erster Vizepräsident des ''Österreichischen Alpenklubs'' (ÖAK) wirkte,<ref>G. Schirmer: [http://www.biographien.ac.at/oebl_12/31.pdf ''Schwarzgruber, Rudolf (1900–1943), Alpinist und Alpenvereinsfunktionär''] (PDF-Datei; 38 KB). In: ''Österreichisch-Biographisches Lexikon'' (ÖBL), 1815–1950, Bd. 12 (Lfg. 55, 2001), S. 31.</ref> durch seine beiden jüngeren Brüder Hans Henning und Meinhart sowie durch den ''Deutschen und Österreichischen Alpenverein'' (DÖAV).<ref>Schreiben des Hans Henning Sild an Rudolf von Ficker, datiert München, 21. Juli 1935. In: ''Forschungsinstitut Brenner-Archiv'' der Universität Innsbruck, Nachlass Rudolf von Ficker, (Nachlassteil 2), Signatur 214-013-047.</ref><ref>Wolfgang Albers: [https://www.zeit.de/2012/09/Interview-Alpenverein ''Schweres Gepäck'']. In: ''Die Zeit'', Nr. 9 (2012), 23. Februar 2012, auf: zeit.de</ref>
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== Schriften (Auszug) ==
== Schriften (Auszug) ==
* Uli Sild: ''Bericht über unsere Skiwochen in Radstadt''. In: Stiftung Schule am Meer (Hrsg.): ''Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer Juist (Nordsee)'', 8. Rundbrief, April 1931, S. 16–20.
* Uli Sild: ''Bericht über unsere Skiwochen in Radstadt''. In: Stiftung Schule am Meer (Hrsg.): ''Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer Juist (Nordsee)'', 8. Rundbrief, April 1931, S. 16–20.
* ders.: ''Die [[w:Piz Badile|Badilekante]]''. In: ''Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins'', Jahrg. 1935, Nr. 6, S. 134–137.
* ders.: [https://www.google.de/books/edition/Mittheilungen_des_Deutschen_und_Oesterre/uOLHcglXVPcC?hl=de&gbpv=1&bsq=Ulrich+Sild&dq=Ulrich+Sild ''Die Badilekante'']. In: ''Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins'', Band 61, Jahrg. 1935, Nr. 6, S. 134–137.
* ders.: ''Dachstein-Südwand, Steinerweg''. In: ''Österreichische Alpenzeitung'', 59 (1937), Nr. 1182, S. 146.
* ders.: ''Dachstein-Südwand, Steinerweg''. In: ''Österreichische Alpenzeitung'', 59 (1937), Nr. 1182, S. 146.


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