Krainerhütte: Unterschied zwischen den Versionen

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== Krainer Hütten ==
==Krainer Hütten==
[[Datei:Krainer Hütten im Helenental bei Baden um 1800.jpg|mini|439x439px|Krainer Hütten im Helenental um 1800]]
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Die Geschichte der ''Krainerhütte'' beginnt damit, dass Mitte des 18. Jhdt.  [[w:Maria_Theresia|Kaiserin Maria Theresia]] Holzfäller aus der [[w:Krain|Krain]] im [[w:Helenental|Helenental]] bei [[Baden bei Wien|Baden]] gegenüber dem Burgstall am rechten Ufer des Schwechatbaches ansiedelte. Diese erbauten dort einfache Holzhütten für sich und ihre Familien und daher leitet sich der Name ''Krainerhütte'' ab. Anfang der 1810er Jahre, so erzählt die Geschichte, lies [[w:Anton_Viktor_von_Österreich|Erzherzog Anton (1779-1835)]], ein großer Förderer von Baden, im Helenental Wege anlegen und die hohe Gesellschaft flanierte mit ihren Familien durch das herrliche wildromantische Tal. Um diese zu erfrischen bewirtete ein gewisses Fräulein Henriette in einer dieser „Krainer Hütten“ die Gäste mit frischer wohlschmeckender Milch und es entstand eine Milchschenke.
Die Geschichte der ''Krainerhütte'' beginnt damit, dass Mitte des 18. Jhdt.  [[w:Maria_Theresia|Kaiserin Maria Theresia]] Holzfäller aus der [[w:Krain|Krain]] im [[w:Helenental|Helenental]] bei [[Baden bei Wien|Baden]] gegenüber dem Burgstall am rechten Ufer des Schwechatbaches ansiedelte. Diese erbauten dort einfache Holzhütten für sich und ihre Familien und daher leitet sich der Name ''Krainerhütte'' ab. Anfang der 1810er Jahre, so erzählt die Geschichte, lies [[w:Anton_Viktor_von_Österreich|Erzherzog Anton (1779-1835)]], ein großer Förderer von Baden, im Helenental Wege anlegen und die hohe Gesellschaft flanierte mit ihren Familien durch das herrliche wildromantische Tal. Um diese zu erfrischen bewirtete ein gewisses Fräulein Henriette in einer dieser „Krainer Hütten“ die Gäste mit frischer wohlschmeckender Milch und es entstand eine Milchschenke.


== Krainerhütte ==
==Alte und Neue Krainerhütte==
Der Wirt der „Gastwirtschaft Zur Weintraube“ in Gutenbrunn (heute Teil von Baden) Georg Hutterer (1775-1840) lies 1828 gegenüber von den „Krainer Hütten“ am linken Ufer des [[w:Schwechat_(Fluss)|Schwechatbaches]] eine neue Gastwirtschaft unter dem Namen ''„die große Krainerhütte zur Aussicht“'' erbauen und eröffnet diese im Juni 1829. Die Gastwirtschaft war schnell beliebt, denn auch der spätere [[w:Ferdinand_I._(Österreich)|Kaiser Ferdinand I. von Österreich (1793-1875)]] von Österreich besuchte als junger König von Ungarn mit seiner Gemahlin Maria-Anna von Savoyen die ''„Neue Krainerhütte“'' im Jahr 1832. Um 1835 übernimmt der Sohn von Georg Hutterer (1775-1840), Anton Hutterer (1808-1840) die Gastwirtschaft im Helenental. 1840 wurde zum Trauerjahr für die Familie Hutterer. Anton verstirbt am 18. Februar, sein Vater Georg am 18. März und die Ehegattin von Anton, Maria Hutterer am 21. Juni 1840. Die „''Neue Krainerhütte“'' kam danach zur öffentlichen [[w:Auktion|Lizitation]]. Wer die ''„Neue Krainerhütte“'' ersteigert hat ist nicht bekannt.  
Der Wirt der „Gastwirtschaft Zur Weintraube“ in Gutenbrunn (heute Teil von Baden) Georg Hutterer (1775-1840) lies 1828 gegenüber von den „Krainer Hütten“ am linken Ufer des [[w:Schwechat_(Fluss)|Schwechatbaches]] eine neue Gastwirtschaft unter dem Namen ''„die große Krainerhütte zur Aussicht“'' erbauen und eröffnet diese im Juni 1829. Die Gastwirtschaft war schnell beliebt, denn auch der spätere [[w:Ferdinand_I._(Österreich)|Kaiser Ferdinand I. von Österreich (1793-1875)]] von Österreich besuchte als junger König von Ungarn mit seiner Gemahlin Maria-Anna von Savoyen die ''„Neue Krainerhütte“'' im Jahr 1832. Um 1835 übernimmt der Sohn von Georg Hutterer (1775-1840), Anton Hutterer (1808-1840) die Gastwirtschaft im Helenental. 1840 wurde zum Trauerjahr für die Familie Hutterer. Anton verstirbt am 18. Februar, sein Vater Georg am 18. März und die Ehegattin von Anton, Maria Hutterer am 21. Juni 1840. Die „''Neue Krainerhütte“'' kam danach zur öffentlichen [[w:Auktion|Lizitation]]. Wer die ''„Neue Krainerhütte“'' ersteigert hat ist nicht bekannt.  



Version vom 2. Oktober 2019, 18:46 Uhr

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Krainer Hütten

Krainer Hütten im Helenental um 1800

Die Geschichte der Krainerhütte beginnt damit, dass Mitte des 18. Jhdt. Kaiserin Maria Theresia Holzfäller aus der Krain im Helenental bei Baden gegenüber dem Burgstall am rechten Ufer des Schwechatbaches ansiedelte. Diese erbauten dort einfache Holzhütten für sich und ihre Familien und daher leitet sich der Name Krainerhütte ab. Anfang der 1810er Jahre, so erzählt die Geschichte, lies Erzherzog Anton (1779-1835), ein großer Förderer von Baden, im Helenental Wege anlegen und die hohe Gesellschaft flanierte mit ihren Familien durch das herrliche wildromantische Tal. Um diese zu erfrischen bewirtete ein gewisses Fräulein Henriette in einer dieser „Krainer Hütten“ die Gäste mit frischer wohlschmeckender Milch und es entstand eine Milchschenke.

Alte und Neue Krainerhütte

Der Wirt der „Gastwirtschaft Zur Weintraube“ in Gutenbrunn (heute Teil von Baden) Georg Hutterer (1775-1840) lies 1828 gegenüber von den „Krainer Hütten“ am linken Ufer des Schwechatbaches eine neue Gastwirtschaft unter dem Namen „die große Krainerhütte zur Aussicht“ erbauen und eröffnet diese im Juni 1829. Die Gastwirtschaft war schnell beliebt, denn auch der spätere Kaiser Ferdinand I. von Österreich (1793-1875) von Österreich besuchte als junger König von Ungarn mit seiner Gemahlin Maria-Anna von Savoyen die „Neue Krainerhütte“ im Jahr 1832. Um 1835 übernimmt der Sohn von Georg Hutterer (1775-1840), Anton Hutterer (1808-1840) die Gastwirtschaft im Helenental. 1840 wurde zum Trauerjahr für die Familie Hutterer. Anton verstirbt am 18. Februar, sein Vater Georg am 18. März und die Ehegattin von Anton, Maria Hutterer am 21. Juni 1840. Die „Neue Krainerhütte“ kam danach zur öffentlichen Lizitation. Wer die „Neue Krainerhütte“ ersteigert hat ist nicht bekannt.

Viele Jahre später lies der Pächter der Cholerakapelle im Helenental, Karl Rauchberger die alten Holzfällerhütten, die sogenannten „Krainer Hütten“ gegenüber der „Neuen Krainerhütte“ schleifen und durch den Badener Stadtbaumeister Josef Schmid 1885 am rechten Schwechatufer ein neues Hotel mit 14 Hotelzimmern bauen und gab dem Gebäude den Namen „Alte Krainerhütte“. Nur drei Jahre später tauchen 1888 auf der „Alten Krainerhütte“ zwei Besitzer auf – Karl Rauchberger und Ignaz Mössl. 1890 die nächste Änderung – Rauchberger übernimmt die Leitung als Pächter der „Neuen Krainerhütte“ und Mössl leitet die gemeinsame „Alte Krainerhütte“ weiter.

Zwei Jahre später übernimmt Ignaz Mössl im September 1892 das „Hotel Europe“ in Meran und schließt über den Winter die „Alte Krainerhütte“.

Im Juni1894 scheint der Restaurateuer Karl Wunsch als Pächter der „Neuen Krainerhütte“ auf und am 1. Oktober desselben Jahres kauft Johann Weinzinger sen., eine vermögender Holzhändler aus Wien, diese vom Schwechatbacher Wirtschaftsbesitzer Josef Hirschhofer um 15.000 Gulden. Weinzinger hatte im Fall des Zustandekommens einer Bahnverbindung durchs Helenental vor, eine größere Hotelanlage und eine Kaltwasserheilanstalt an diesem Standort sowie ein Villenviertel in der Nähe des Hotels zu errichten. Daraus wurde aber nichts und es dauerte nicht sehr lange und die „Neue Krainerhütte“ bekam mit Jänner 1897 wiederum neue Pächter. Diesmal waren es die Herren Josef Angerer und Julius Hueber, ehemalige Restaurateure des Vöslauer Kursalons, die ihr Glück versuchten.

Wir schreiben das Datum 15. April 1899 und eine Meldung ergeht durch die Zeitungen: „Konkurs: Über das Vermögen des bekannten Gastwirtes der „Alten Krainerhütte" im Helenental und Pächters des „Hotel Walder" in Meran, Herrn Ignaz Mössl, wurde dortselbst der Konkurs eröffnet." Josef Dietmann (1863-1945), der sich zu dieser Zeit in Meran aufhält, springt ein und pachtet im Mai desselben Jahres die „Alte Krainerhütte“ und um den Konkurs abzuwenden, erwirbt Dietmann ein Jahr später von diesen das Anwesen im Eigentum.

Im Juli 1900 bekommt die „Neue Krainerhütte“ schon wieder einen neuen Pächter – diesmal heißt dieser Alois Bammer und im Dezember diesen Jahres verstirbt der in Baden sehr beliebte Besitzer der „Neuen Krainerhütte“ Johann Weinzinger mit 71 Jahren und wird auf den Heiligenstädter Friedhof zur letzten Ruhe bestattet.

Josef Dietmann (1863-1945) führt nun die „Alte Krainerhütte“ ganzjährig und baut aus. Um einen allgemeinen Bedürfnis und den verwöhntesten Ansprüchen seiner Gäste Rechnung zu tragen, gesellt sich 1904 ein stattlicher Hotelneubau mit 20 komfortablen Gästezimmern zu dem bereits bestehenden Gebäudekomplex.

Die nächste Schreckensmeldung kommt im Juli 1908 – Brand der „Alten Krainerhütte“. Durch die Unvorsichtigkeit eines Hotelgastes, der auf seinem Gästezimmer einen Spirituskocher anzündete, brach ein Feuer aus, welches die älteren Gebäudekomplexe des Hotels einäscherte. Der 1904 neu erbaute Hotelbau war durch den zu diesem Zeitpunkt vorherrschenden starken Ostwind, der die Flammen in die entgegen gesetzte Richtung züngeln lies, nicht betroffen. Ein Heustadel der gegenüberliegenden „Neuen Krainerhütte“ sowie zwei kleine Weghäuser brannten ebenfalls ab. An der Brandbekämpfung waren alle Feuerwehren aus der Umgebung beteiligt. An der „Alten Krainerhütte“ entstand ein Schaden von 100.000 Kronen. Da Josef Dietmann versichert war, lies dieser die abgebrannten Gebäude unverzüglich durch einen Neubau ersetzen und nach mehrmonatiger Bauzeit erstrahlte die „Alte Krainerhütte“ im neuen Glanz.

Im Juni 1910 erwirbt Josef Dietmann auch die gegenüberliegende „Neue Krainerhütte“ von der Familie Weinzinger im Eigentum um darin selbst kleine Wohnungen preiswert zu vermieten, der ständige Pächterwechsel hatte somit ein Ende.

Im Jänner 1945 verstarb der mittlerweile zum Kommerzialrat ernannte Josef Dietmann kurz vor Kriegsende. Danach zogen Soldaten der russischen Besatzungsmacht, die Baden zu ihrem Hauptquartier erkoren hatte, in das Hotel ein. Die Familie Dietmann übersiedelte in die auch ihr gehörige „Neue Krainerhütte“ bei der auch eine Landwirtschaft dabei war. Josef Leopold Dietmann (1903-1953), Sohn und Erbe des Kommerzialrates kehrte 1946 aus englischer Kriegsgefangenschaft zurück und übernahm die beiden Krainerhütten; er verstarb 7 Jahre später an einem Verkehrsunfall in der Badener Helenestraße.

Nun ging der Besitz auf dessen Sohn Franz Josef Dietmann (*1928) über und dieser verpachtete vorerst die „Alte Krainerhütte“ an den österreichischen Kriegsopferverband, welcher diese ein paar Jahre später käuflich erwarb, in „Franz Schulz-Heim“ umbenannte und als Erholungsheim für Kriegsversehrte verwendete.

Franz Josef Dietmann (*1928) lies um 1955 das alte 1829 erbaute Gebäude der „Neuen Krainerhütte“ schleifen und errichtete an dieser Stelle ein neues Hotel-Kaffee-Restaurant nunmehr unter den Namen „Krainerhütte“. 1970 kam der große Hotelneubau mit ca. 50 Zimmern dazu. Die „Krainerhütte“ beherbergte viele prominente Gäste. So war auch Anfang der 1970er-Jahre Mohammad Reza Pahlavi, der Schah von Persien mit seiner Gemahlin Farah Diba und Familie zu Gast.

Im Oktober 2002 übernahm Josef Michael Dietmann (*1974) der Sohn von Franz Josef Dietmann (*1928) die Krainerhütte von seinem Vater und verwandelte den Betrieb zu einem Seminar- und Eventhotel um. In den Jahren 2010/11 wurde das Gebäude komplett umgebaut und erhielt so seine heutige Gestalt.