Eishockey Klub Engelmann: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Eishockey Klub Engelmann wurde am [[21. November]] [[1932]] in der Mitgliederversammlung des [[Pötzleinsdorfer Sport Klub]] (PSK) in den Räumen der Kunsteisbahn Engelmann durch Namensänderung gegründet.<ref>Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbanes "Der Eishockeysport", Jahrgang 1932/33, Seite 64</ref> Der PSK trainiert schon immer auf der Kunsteisbahn von Bauing. Engelmann jun., der selbst mehrere Jahre im alten Verein mitgespielt hatte. Eines der großen Probleme der Eishockeyvereine war eine geeignete, wetterunabhängige Trainingsmöglichkeit. Dieses Problem hatte der Eishockey Klub Engelmann nicht, da sein Eisplatz die Kunsteisbahn Engelmann war und Engelmann jun. eine der größten Förderer des Vereins.  
Der Eishockey Klub Engelmann wurde am [[21. November]] [[1932]] in der Mitgliederversammlung des [[Pötzleinsdorfer Sport Klub]] (PSK) in den Räumen der Kunsteisbahn Engelmann durch Namensänderung gegründet.<ref>Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbanes "Der Eishockeysport", Jahrgang 1932/33, Seite 64</ref> Der PSK trainiert schon immer auf der Kunsteisbahn von Bauing. Engelmann jun., der selbst mehrere Jahre im alten Verein mitgespielt hatte. Eines der großen Probleme der Eishockeyvereine war eine geeignete, wetterunabhängige Trainingsmöglichkeit. Dieses Problem hatte der Eishockey Klub Engelmann nicht, da sein Eisplatz die Kunsteisbahn Engelmann war und Engelmann jun. eine der größten Förderer des Vereins.  


Im ersten Jahr nach der Besetzung Österreichs durch die Deutsche Wehrmacht blieb der Verein noch selbstständig. Im Oktober 1939 wurde dann der Eishockey Klub Engelmann mit dem Wiener Eislauf Verein in die Wiener Eissportgemeinschaft zusammengelegt. Dieser Zusammenschluss war wohl mehr auf die NSDAP-Führung als auf die Initiative der beiden Vereine zurückzuführen. Dieses kann man auch der Presseverlautbarung im Kleinen Blatt entnehmen, in der die tatkräftige Förderung dieser Maßnahme durch den Sportgauführer Kozich ausdrücklich erwähnt wird. Ziel der Fusion war es, die größte und geschlossenste Sportkampfgruppe in der Welt  zu schaffen, um die einzigartige Tradition der Wiener Kunstlaufschule und den jungen Ruhm des neuerstandenen Wiener Eishockeysports zu erhalten und zu festigen. Der neue Verein stand unter der Leitung des SA-Brigadeführers Ing. Heribert Seidler.
Im Oktober 1939 wurden der Eishockey Klub Engelmann und der Wiener Eislauf Verein zwangsweise die neue "Wiener Eissportgemeinschaft" überführt.  
 
 


*'''Vereinsplatz:''' Kunsteisbahn Engelmann, Wien, 17. Bezirk Hernals, Jörgerstr. 24 (durchgehend)
*'''Vereinsplatz:''' Kunsteisbahn Engelmann, Wien, 17. Bezirk Hernals, Jörgerstr. 24 (durchgehend)
*'''Eishockeyspiele:''' Bisher erfasst sind 161 nationale und 95 internationale Spiele, sowie nach März 1938 14 österreichische und 22 Spiele außerhalb Österreichs
*'''Eishockeyspiele:''' Bisher erfasst sind 161 nationale und 95 internationale Spiele, sowie nach März 1938 14 österreichische und 22 Spiele außerhalb Österreichs


=Erfolge=
=Erfolge=
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*1939 Deutscher Eishockey-Meister
*1939 Deutscher Eishockey-Meister
*1939 Engelmann-Cup <ref>Spiel EKE-WEV 2:0 am 01. Februar 1939 auf dem Engelmann-Platz in Wien</ref>
*1939 Engelmann-Cup <ref>Spiel EKE-WEV 2:0 am 01. Februar 1939 auf dem Engelmann-Platz in Wien</ref>
=Spieler mit dem Internationalen Abzeichen des österreichischen Eishockeyverbandes=
Ein [[Internationales Abzeichen des österreichischen Eishockeyverbandes]] erhielten Eishockeyspieler nur verliehen, wenn sie in die Nationalmannschaft berufen wurden. <ref>Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes "Der Eishockeysport" Jahrgang 1936/37, Nummer 21, vom 20. März 1937</ref>Andere Eishockeyspieler durften diese Auszeichnung nicht tragen.
{| class="wikitable"
|-
!Spieler !! Verleihungen ges. !! beim EKE !! Verleihungsjahr beim EKE
|-
| [[Hans Tatzer]] || 11 || 5 || 1933, 1934, 1935, 1936, 1937
|-
| [[Josef Göbl ]] || 10 || 1 || 1936
|-
|  Hans Ertl. || 6 || 1 || 1933
|-
| Ernst Schmucker || 4|| 1 || 1933
|-
|  Karl Oerdögh || 7 || 5 || 1933, 1934, 1935, 1936, 1937
|-
|  Oskar Nowak || 5 || 5 || 1933, 1934, 1935, 1936, 1937
|-
| Kurt Stuchly || 2 || 1 || 1934
|-
| Franz Schüssler || 3 || 3 || 1934, 1935, 1936
|-
|  Franz Csöngei || 5|| 3 || 1935, 1936, 1937
|-
|  Hans Schneider || 1 || 1 || 1935
|-
|  Josef Wurm || 1 || 1 || 1935
|}
=Tatzer und Schneider fahren nach Südafrika=
Zwei Spieler des Eishockey Klub Engelmann beteiligten sich 1937 an der längsten Reise eines Eishockeyvereins. Hans Tatzer und [[Hans Schneider]] fuhren mit den Spielern des WEV nach Südafrika zur Eröffnung des Eispalastes in Johannesburg. Dort wurden acht Spiele gegen Südafrika, Südafrikanische Mannschaften und örtliche Vereine ausgetragen. Die Reise dauerte vom 19. Mai 1937 bis 2. August 1937.<ref>Programmheft zur Eröffnung des Eispalastes in Johannesburg im Juni 1937</ref>Die Einzelheiten der Reise und der durchgeführten Spiele sind unter [[Hans Tatzer in Südafrika]] zu finden.


=Das Eishockeyspiel=
=Das Eishockeyspiel=
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=Spiele nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Österreich=
=Nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Österreich=
In der deutschen Eishockey-Meisterschaft 1938/39 wurde der EKE als österreichischer Eishockeymeister des Vorjahres der Gruppe A und der KAC als zweiter der Gruppe B zugeteilt. Gegen den EKE spielten so gute Mannschaften wie der Berliner Schlittschuhclub, der Rastenburger SV, der ESV Füssen und der LTTC Rot-Weiß Berlin mit. EKE und Berliner Schlittschuhclub erreichten Punktgleich mit 6:2 das Halbfinale. Dort besiegten sie ihre Gegner und erreichten das Endspiel im Berliner Sportpalast. Vor 8.000 Zuschauern besiegte der EKE den Berliner Schlittschuhclub mit 1:0 durch ein Tor von Hans Schneider 17 Sekunden vor Spielschluss.<ref>Wikipedia Deutsche Eishockey-Meisterschaft 1938</ref>Trainiert wurde der EKE für die Meisterschaftsspiele von dem früheren Eishockey-Nationalspieler Josef Göbl.<ref>Wiener neueste Nachrichten vom 11. April 1939</ref> Der Mannschaft gehörten an: Wurm, Nowak, Csöngei, Heim, Tatzer, Tschamler, Zehetmayer, Voit, Glück, Hintermayer und Schneider  
In der deutschen Eishockey-Meisterschaft 1938/39 wurde der EKE als österreichischer Eishockeymeister des Vorjahres der Gruppe A und der KAC als zweiter der Gruppe B zugeteilt. Gegen den EKE spielten so gute Mannschaften wie der Berliner Schlittschuhclub, der Rastenburger SV, der ESV Füssen und der LTTC Rot-Weiß Berlin mit. EKE und Berliner Schlittschuhclub erreichten Punktgleich mit 6:2 das Halbfinale. Dort besiegten sie ihre Gegner und erreichten das Endspiel im Berliner Sportpalast. Vor 8.000 Zuschauern besiegte der EKE den Berliner Schlittschuhclub mit 1:0 durch ein Tor von Hans Schneider 17 Sekunden vor Spielschluss.<ref>Wikipedia Deutsche Eishockey-Meisterschaft 1938</ref>Trainiert wurde der EKE für die Meisterschaftsspiele von dem früheren Eishockey-Nationalspieler Josef Göbl.<ref>Wiener neueste Nachrichten vom 11. April 1939</ref> Der Mannschaft gehörten an: Wurm, Nowak, Csöngei, Heim, Tatzer, Tschamler, Zehetmayer, Voit, Glück, Hintermayer und Schneider  


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Im ersten Jahr nach der Besetzung Österreichs durch die Deutsche Wehrmacht blieb der Verein noch selbstständig. Im Oktober 1939 wurde dann der Eishockey Klub Engelmann mit dem Wiener Eislauf Verein in die Wiener Eissportgemeinschaft zusammengelegt. Dieser Zusammenschluss war auf die NSDAP-Führung zurückzuführen. Dieses kann man auch der Presseverlautbarung im Kleinen Blatt entnehmen, in der die tatkräftige Förderung dieser Maßnahme durch den Sportgauführer Kozich ausdrücklich erwähnt wird. Ziel der Fusion war es, die größte und geschlossenste Sportkampfgruppe in der Welt  zu schaffen, um die einzigartige Tradition der Wiener Kunstlaufschule und den jungen Ruhm des neuerstandenen Wiener Eishockeysports zu erhalten und zu festigen. Der neue Verein stand unter der Leitung des SA-Brigadeführers Ing. Heribert Seidler.<ref>Das Kleine Blatt vom 28. Oktober 1939</ref>
 
 
=Tatzer und Schneider fahren nach Südafrika=
Zwei Spieler des Eishockey Klub Engelmann beteiligten sich 1937 an der längsten Reise eines Eishockeyvereins. Hans Tatzer und [[Hans Schneider]] fuhren mit den Spielern des WEV nach Südafrika zur Eröffnung des Eispalastes in Johannesburg. Dort wurden acht Spiele gegen Südafrika, Südafrikanische Mannschaften und örtliche Vereine ausgetragen. Die Reise dauerte vom 19. Mai 1937 bis 2. August 1937.<ref>Programmheft zur Eröffnung des Eispalastes in Johannesburg im Juni 1937</ref>Die Einzelheiten der Reise und der durchgeführten Spiele sind unter [[Hans Tatzer in Südafrika]] zu finden.  
 
 
 
 
=Spieler mit dem Internationalen Abzeichen des österreichischen Eishockeyverbandes=
Ein [[Internationales Abzeichen des österreichischen Eishockeyverbandes]] erhielten Eishockeyspieler nur verliehen, wenn sie in die Nationalmannschaft berufen wurden. <ref>Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes "Der Eishockeysport" Jahrgang 1936/37, Nummer 21, vom 20. März 1937</ref>Andere Eishockeyspieler durften diese Auszeichnung nicht tragen.
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!Spieler !! Verleihungen ges. !! beim EKE !! Verleihungsjahr beim EKE
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| [[Hans Tatzer]] || 11 || 5 || 1933, 1934, 1935, 1936, 1937
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| [[Josef Göbl ]] || 10 || 1 || 1936
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|  Hans Ertl. || 6 || 1 || 1933
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| Ernst Schmucker || 4|| 1 || 1933
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|  Karl Oerdögh || 7 || 5 || 1933, 1934, 1935, 1936, 1937
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|  Oskar Nowak || 5 || 5 || 1933, 1934, 1935, 1936, 1937
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| Franz Schüssler || 3 || 3 || 1934, 1935, 1936
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|  Franz Csöngei || 5|| 3 || 1935, 1936, 1937
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|  Josef Wurm || 1 || 1 || 1935
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