Österreichischer Eishockeyverband: Unterschied zwischen den Versionen

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→Der '''Österreichische Eishockeyverband''' (OeEHV) wird hier von seiner Gründung bis zum März 1938 behandelt. Die Schreibweise des Verbandes ist grundsätzlich die der 20er und 30er Jahre und nicht die, welche in den jeweiligen Jahren verwandt wurde, wie z.B. "Oesterreichischer Eisballverband".  
Der '''Österreichische Eishockeyverband''' (OeEHV) wird hier von seiner Gründung bis zum März 1938 behandelt. Die Schreibweise des Verbandes ist grundsätzlich die der 20er und 30er Jahre und nicht die, welche in den jeweiligen Jahren verwandt wurde, wie z.B. "Oesterreichischer Eisballverband".  


==Geschichte==
==Geschichte==
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*10. November 1911: Die Wiener Eishockeyvereine haben nach dem vergeblichen Versuch im Oktober 1909 jetzt einen neuen Anlauf genommen, um einen österreichischen Eishockeyverband zu gründen. Einer der stärksten Verfechter für diesen Gedanken ist Gustav Feix vom TEC in Wien. Die DEHG in Prag wurde gebeten, sich an der Gründung des neuen Verbandes zu beteiligen und auch andere Prager Vereine zum mitmachen zu animieren. Durch die Wiener Kunsteisbahn Engelmann, wo Feix beschäftigt ist, besteht die Möglichkeit, auch bei schlechteren Witterungsbedingungen internationale und nationale Eishockeyspiele ins Programm zu nehmen.<ref>Prager Tagblatt 10. November 1911</ref>
*10. November 1911: Die Wiener Eishockeyvereine haben nach dem vergeblichen Versuch im Oktober 1909 jetzt einen neuen Anlauf genommen, um einen österreichischen Eishockeyverband zu gründen. Einer der stärksten Verfechter für diesen Gedanken ist Gustav Feix vom TEC in Wien. Die DEHG in Prag wurde gebeten, sich an der Gründung des neuen Verbandes zu beteiligen und auch andere Prager Vereine zum mitmachen zu animieren. Durch die Wiener Kunsteisbahn Engelmann, wo Feix beschäftigt ist, besteht die Möglichkeit, auch bei schlechteren Witterungsbedingungen internationale und nationale Eishockeyspiele ins Programm zu nehmen.<ref>Prager Tagblatt 10. November 1911</ref>


*23. Dezember 1911: Die Gründungsväter des OeEHV sind weiter aktiv, wie ein Artikel des Neues Wiener Tagblatt zeigt. Dort wird mitgeteilt, dass die Proponenten zur Gründung des Verbandes auch für die zum Jahreswechsel stattfindenden Eishockeyspiel einer Wiener Auswahl gegen die Oxforder Canadiens verantwortlich zeichnen.  
*23. Dezember 1911: Die Gründungsväter des OeEHV sind weiter aktiv, wie ein Artikel des Neues Wiener Tagblatt zeigt. Dort wird mitgeteilt, dass die Proponenten zur Gründung des Verbandes auch für die zum Jahreswechsel stattfindenden Eishockeyspiel einer Wiener Auswahl gegen die Oxforder Canadiens verantwortlich zeichnen.  


*Die Gründung des österreichischen Eishockeyverbandes erfolgte am 13. Jänner 1912. Bisher war Prag das Zentrum des Eishockeyspiels. Dort waren viele Aktivitäten und die Prager waren der Meinung, dass der Verband eigentlich seinen Sitz in Prag haben müsste. Durch die Neugründung soll aber Wien jetzt der Mittelpunkt des Eishockeyspiels in Österreich werden. Am 15. Jänner 1912 wird die Satzung durch die Statthalterei genehmigt.
*Die Gründung des österreichischen Eishockeyverbandes erfolgte am 13. Jänner 1912. Bisher war Prag das Zentrum des Eishockeyspiels. Dort waren viele Aktivitäten und die Prager waren der Meinung, dass der Verband eigentlich seinen Sitz in Prag haben müsste. Durch die Neugründung soll aber Wien jetzt der Mittelpunkt des Eishockeyspiels in Österreich werden. Am 15. Jänner 1912 wird die Satzung durch die Statthalterei genehmigt.


*Der Verband leitete die Geschicke des Eishockeysports in Österreich bis zu seiner Auflösung durch den Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich am 12. März 1938.  
*Der Verband leitete die Geschicke des Eishockeysports in Österreich bis zu seiner Auflösung durch den Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich am 12. März 1938.  


===Saison 1911/12===
===Saison 1911/12===
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:-Schriftführer: Theodor Müller
:-Schriftführer: Theodor Müller
:-Zahlmeister: Ludwig Tondl
:-Zahlmeister: Ludwig Tondl
:-Sachverwalter: Anton Mellich
:-Revisoren: L.K. Neumann und Heinrich Retschury
:-Revisoren: L.K. Neumann und Heinrich Retschury
:-Verbandskapitän: Gustav Feix
:-Verbandskapitän: Gustav Feix
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:-Sitz des Vereins ist die Wiener Kunsteisbahn Engelmann, Jörgerstr. 24 in Wien.  
:-Sitz des Vereins ist die Wiener Kunsteisbahn Engelmann, Jörgerstr. 24 in Wien.  
:-Nur der Verbandskapitän ist befugt, die Verbandsmannschaften aufzustellen.  
:-Nur der Verbandskapitän ist befugt, die Verbandsmannschaften aufzustellen.  
:-Als Beitrittsgebühr wrrden 50% des Mitgliedsbeitrages und als Mitgliedsbeitrag für Wiener Vereine 30 Kronen und auswärtige Vereine 20 Kronen festgelegt.  
:-Als Beitrittsgebühr werden 50% des Mitgliedsbeitrages und als Mitgliedsbeitrag für Wiener Vereine 30 Kronen und auswärtige Vereine 20 Kronen festgelegt.  
:-Wegen der fortgeschrittenen Zeit in der Saison 1911/12 soll in dieser Saison keine Eishockey-Meisterschaft mehr durchgeführt werden.   
:-Wegen der fortgeschrittenen Zeit in der Saison 1911/12 soll in dieser Saison keine Eishockey-Meisterschaft mehr durchgeführt werden.   
:-Der Verband wird die Verantwortung für die Durchführung von Wettspielen der Vereine in seiner Hand behalten. Es sollen jeden Sonn- und Feiertag Wettspiele stattfinden.  
:-Der Verband wird die Verantwortung für die Durchführung von Wettspielen der Vereine in seiner Hand behalten. Es sollen jeden Sonn- und Feiertag Wettspiele stattfinden.  
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:-Verbandskapitän: Heinrich Retschury,  
:-Verbandskapitän: Heinrich Retschury,  
:-Revisoren: L.K. Neuburger und Josef Vratnik
:-Revisoren: L.K. Neuburger und Josef Vratnik
:-(Sachverwalter: Anton Mellich nicht im Artikel genannt)
 


:Neuaufnahmen: Der Aufnahme der Vereine  
:Neuaufnahmen: Der Aufnahme der Vereine  
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'''Generalversammlung des OeEHV am 6. November 1913'''
'''Generalversammlung des OeEHV am 6. November 1913'''
:Die 2. ordentliche Generalversammlung der OeEHV findet am 6. November 1913 in den Räumen der Kunsteisbahn am Sportplatz Engelmann statt. Es sind vertreten: TEC, (Delegierte Gustav Feix, Max Posch), WSC (Delegierte Theodor Müller, Franz Beck), WBC (Delegierte Karl Neuburger und Rudolf Zimmermann), FVFC (Delegierte Max Tauber, E. Müller). Entschuldigt war der Akademische Sport Club Wien, unentschuldigt fehlten Slovan und DFC Prag.  
:Die 2. ordentliche Generalversammlung der OeEHV findet am 6. November 1913 in den Räumen der Kunsteisbahn am Sportplatz Engelmann statt. Es sind vertreten: TEC, (Delegierte Gustav Feix, Max Posch), WSC (Delegierte Theodor Müller, Franz Beck), WBC (Delegierte Karl Neuburger und Rudolf Zimmermann), FVFC (Delegierte Max Taussig, Hans Müller). Entschuldigt war der Akademische Sport Club Wien, unentschuldigt fehlten Slovan und DFC Prag.  
:Dem Jahresbericht ist zu entnehmen, dass 20 Eishockeyspiele stattfanden, davon 2 auswärtige Spiele und ein Spiel der Wiener Auswahl.   
:Dem Jahresbericht ist zu entnehmen, dass 20 Eishockeyspiele stattfanden, davon 2 auswärtige Spiele und ein Spiel der Wiener Auswahl.   
:Die Mitgliedsbeiträge für die Vereine bleiben in bisheriger Höhe bestehen: 30 Kronen für Wiener Vereine, 20 Kronen für Provinzvereine. Die Beitrittsgebühr beträgt 50 % des Jahresbeitrages.  
:Die Mitgliedsbeiträge für die Vereine bleiben in bisheriger Höhe bestehen: 30 Kronen für Wiener Vereine, 20 Kronen für Provinzvereine. Die Beitrittsgebühr beträgt 50 % des Jahresbeitrages.  
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:-Präsident: Gustav Feix,
:-Präsident: Gustav Feix,
:-Vizepräsident: Theodor Müller,
:-Vizepräsident: Theodor Müller,
:-Schriftführer: Max Bosch,
:-Schriftführer: Max Posch,
:-Kassierer: Paul Neuburger,
:-Kassierer: Paul Neuburger,
:-Revisoren: Franz Beck, Hans Taussig   
:-Revisoren: Franz Beck, Max Taussig   
:-Verbandskapitän: Heinrich Retschury
:-Verbandskapitän: Heinrich Retschury


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:Außerdem ist eine Meisterschaft für die Reservemannschaften vorgesehen.
:Außerdem ist eine Meisterschaft für die Reservemannschaften vorgesehen.
    
    
:In das Schiedsrichterkollegium werden gewählt: Pfeiffer, Feix, Müller, Retschury, Weiß,  
:In das Schiedsrichterkollegium werden gewählt: Pfeiffer, Feix, Müller, Heinrich Retschury, Weiß,  


:Dem Verein Kunsteisbahn am Sportplatz Engelmann wird der Dank für seine Unterstützung ausgesprochen. Gleiches gilt auch für den technischen Leiter der Kunsteisbahn Oberbaurat Engelmann.  
:Dem Verein Kunsteisbahn am Sportplatz Engelmann wird der Dank für seine Unterstützung ausgesprochen. Gleiches gilt auch für den technischen Leiter der Kunsteisbahn Oberbaurat Engelmann.  
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'''*3. ordentliche Generalversammlung des OeEHV'''
*12. Dezember 1914:'''3. ordentliche Generalversammlung des OeEHV'''
:Am 12. Dezember 1914 findet die 3. ordentliche Generalversammlung des OeEHV in den Räumen des Cottage Eislauf Vereins in Wien statt.  
:Am 12. Dezember 1914 findet die 3. ordentliche Generalversammlung des OeEHV in den Räumen des Cottage Eislauf Vereins in Wien statt.  


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:-[[Wiener Sport Club]],
:-[[Wiener Sport Club]],
:-[[Währinger Bicycle Club]],
:-[[Währinger Bicycle Club]],
:-[[Akademischer Sport Club]], noch Mitglied?
:-[[Deutscher Fußball Club Prag]]
:-[[Deutscher Fußball Club Prag]]
:-[[Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag]]
:-[[Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag]]
:-[[Erste Simmeringer Sportclub]]
:-[[Verein Kunsteisbahn am Sportplatz Engelmann]]
:-[[Wiener Eislauf Verein]]


:Die Leitung der Versammlung hat Präsident Gustav Feix. Vor den anderen Tagesordnungspunkten wird die Aufnahme von drei neuen Vereinen in den Verband behandelt.  
:Die Leitung der Versammlung hat Präsident Gustav Feix. Vor den anderen Tagesordnungspunkten wird die Aufnahme von drei neuen Vereinen in den Verband behandelt.  
:Es sollen der Wiener Eislauf Verein, der Simmeringer Sportklub und der Verein Kunsteisbahn am Sportplatz Engelmann aufgenommen werden. Der Wiener Eislauf Verein und der Simmeringer Sportklub erhalten sofort die Zustimmung der Delegierten. Gegen die Aufnahme des Vereins Kunsteisbahn erhebt der Delegierte des Training Eis Club (TEC), Rechnungsrat Hans Pfeiffer, Einspruch. Er weist nach, dass nach den Statuten des Verbandes eine Aufnahme nicht möglich ist. Diesem Einspruch wird nicht stattgegeben. Die Delegierten stimmen trotz der rechtlichen Probleme der Aufnahme des Vereins Kunsteisbahn am Sportplatz Engelmann zu.
:Es sollen der Wiener Eislauf Verein, der Erste Simmeringer Sportclub und der Verein Kunsteisbahn am Sportplatz Engelmann aufgenommen werden. Der Wiener Eislauf Verein und der Simmeringer Sportklub erhalten sofort die Zustimmung der Delegierten. Gegen die Aufnahme des Vereins Kunsteisbahn erhebt der Delegierte des Training Eis Club (TEC), Rechnungsrat Hans Pfeiffer, Einspruch. Er weist nach, dass nach den Statuten des Verbandes eine Aufnahme nicht möglich ist. Diesem Einspruch wird nicht stattgegeben. Die Delegierten stimmen trotz der rechtlichen Probleme der Aufnahme des Vereins Kunsteisbahn am Sportplatz Engelmann zu.
:Das Fremden Blatt Wien geht in seinen Ausführungen davon aus, dass die jungen Delegierten der Vereine der Aufnahme zugestimmt haben, da mehrere Wiener Vereine den Engelmann-Platz für ihren Verein zum Üben benötigen. Es empfiehlt den Verbänden, zukünftig Delegierte zu entsenden, die über eine gewisse Erfahrung verfügen.  
:Das Fremden Blatt Wien geht in seinen Ausführungen davon aus, dass die jungen Delegierten der Vereine der Aufnahme zugestimmt haben, da mehrere Wiener Vereine den Engelmann-Platz für ihren Verein zum Üben benötigen. Es empfiehlt den Verbänden, zukünftig Delegierte zu entsenden, die über eine gewisse Erfahrung verfügen.  


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'''Leserbrief des Präsidenten Gustav Feix'''
'''Leserbrief des Präsidenten Gustav Feix'''
:Am 31. Dezember 1914 wird ein Leserbrief des Präsidenten des OeEHV Gustav Feix veröffentlicht. Hierin bittet der Präsident einige Punkte richtig stellen zu dürfen. Vom 1. Juli 1914 bis einen Tag vor der Hauptversammlung sei er beurlaubt gewesen und habe nichts mit der Geschäftsführung zu tun gehabt. Am Tag vor der Versammlung sei der geschäftsführende Stellvertreter in den Krieg einberufen worden. Er sei kein bezahlter artistischer Leiter einer Kunsteisbahn. Vielmehr wäre er der mit der artistischen Leitung betraute gewählte Verwaltungsrat des Vereins Kunsteisbahn am Sportplatz Engelmann. Nach § 1 der Statuten versehen die Mitglieder des Verwaltungsrates ihr Amt ehrenamtlich. Angestellte und Beamte des Vereins sind nicht in den Verwaltungsrat wählbar. Er erhalte vom Verein nur Kostenersatz z.B. für Reisekosten. Im weiteren erläutert er den § 14 der Verbandsstatuten und gibt die Begründung bekannt, warum er die Erlaubnis erteilte, Vereinen die Kunsteisbahn für Übungsspiele zur Verfügung zu stellen. Wert legt er auch auf die Feststellung, dass sämtliche Spieler ohne Überredung zum Verein Kunsteisbahn gewechselt hätten und von seiner Seite keinerlei Druck ausgeübt worden sei.<ref>Fremden Blatt Wien vom 31. Dezember 1914</ref>
:Am 31. Dezember 1914 wird ein Leserbrief des Präsidenten des OeEHV Gustav Feix veröffentlicht. Hierin bittet der Präsident einige Punkte richtig stellen zu dürfen. Vom 1. Juli 1914 bis einen Tag vor der Hauptversammlung, an dem der geschäftsführende Vizepräsident des Verbandes auf den Kriegsschauplatz abberufen wurde, sei er beurlaubt gewesen und habe nichts mit der Geschäftsführung zu tun gehabt. Am Tag vor der Versammlung sei der geschäftsführende Stellvertreter in den Krieg einberufen worden. Er sei kein bezahlter artistischer Leiter einer Kunsteisbahn. Vielmehr wäre er der mit der artistischen Leitung betraute gewählte Verwaltungsrat des Vereins Kunsteisbahn am Sportplatz Engelmann. Nach § 1 der Statuten versehen die Mitglieder des Verwaltungsrates ihr Amt ehrenamtlich. Angestellte und Beamte des Vereins sind nicht in den Verwaltungsrat wählbar. Er erhalte vom Verein nur Kostenersatz z.B. für Reisekosten. Im weiteren erläutert er den § 14 der Verbandsstatuten und gibt die Begründung bekannt, warum er die Erlaubnis erteilte, Vereinen die Kunsteisbahn für Übungsspiele zur Verfügung zu stellen. Wert legt er auch auf die Feststellung, dass sämtliche Spieler ohne Überredung zum Verein Kunsteisbahn gewechselt hätten und von seiner Seite keinerlei Druck ausgeübt worden sei.<ref>Fremden Blatt Wien vom 31. Dezember 1914</ref>


===Saison 1914/15===
===Saison 1914/15===
*'''[[Wiener Eishockey-Meisterschaft 1914/15]]'''
*'''[[Wiener Eishockey-Meisterschaft 1914/15]]'''
:Für die 3. Wiener Eishockey-Meisterschaft haben sich die Vereine Cottage Eislauf Verein (CEV), First Vienna FC 1894 (Vienna), Sportklub Slovan (Slovan), Verein Kunsteisbahn am Sportplatz Engelmann (Kunsteisbahn oder VKE),Währinger Bicycle Club (WBC), Wiener Eislauf Verein (WEV) und Wiener Sport Club (WSC) gemeldet. Der WSC zieht seine Bewerbung wegen fehlender Spieler zurück. Die Mannschaft des Training Eis Club (TEC) verzichtet auf eine Bewerbung. Der Verein Kunsteisbahn ist nach seiner Aufnahme in den Verband im Dezember erstmalig dabei. Es nehmen somit sechs Vereine teil. Wegen der vielen Einberufungen von Eishockeyspielern ins Feld soll die Meisterschaft eigentlich abgesagt werden. Dann beschließt der Verband Kampfspiele zu veranstalten, was einer Meisterschaft gleichkommt.<ref>Illustriertes Sportblatt 25. Dezember 1914</ref> Ein Problem ist aber in dieser Saison, dass die Mannschaften sich teilweise erst kurz vor Beginn einer Begegnung darüber einigen, ob das Spiel zur Meisterschaft gehört oder ob es ein Freundschaftsspiel ist. Das wichtigste Spiel der zwei stärksten Mannschaften zwischen WEV und VKE kommt wegen mehrfachem Tauwetter nicht zum Tragen. Daher wird für die Saison 1914/15 kein Titel vergeben. Der Verein Kunteisbahn hat seine bisherigen vier Spiele gewonnen und ein Torverhältnis von 53:10. Der Wiener Eislauf Verein hat ebenfalls seine vier Spiele gewonnen und 39:15 Tore.     
:Für die 3. Wiener Eishockey-Meisterschaft vom 24.12.1914 bis 21.02.1915 haben sich die Vereine Cottage Eislauf Verein (CEV), First Vienna FC 1894 (Vienna), Sportklub Slovan (Slovan), Verein Kunsteisbahn am Sportplatz Engelmann (Kunsteisbahn oder VKE),Währinger Bicycle Club (WBC), Wiener Eislauf Verein (WEV) und Wiener Sport Club (WSC) gemeldet. Der WSC zieht seine Bewerbung wegen fehlender Spieler zurück. Die Mannschaft des Training Eis Club (TEC) verzichtet auf eine Bewerbung. Der Verein Kunsteisbahn ist nach seiner Aufnahme in den Verband im Dezember erstmalig dabei. Es nehmen somit sechs Vereine teil. Wegen der vielen Einberufungen von Eishockeyspielern ins Feld soll die Meisterschaft eigentlich abgesagt werden. Dann beschließt der Verband Kampfspiele zu veranstalten, was einer Meisterschaft gleichkommt.<ref>Illustriertes Sportblatt 25. Dezember 1914</ref> Ein Problem ist aber in dieser Saison, dass die Mannschaften sich teilweise erst kurz vor Beginn einer Begegnung darüber einigen, ob das Spiel zur Meisterschaft gehört oder ob es ein Freundschaftsspiel ist. Das wichtigste Spiel der zwei stärksten Mannschaften zwischen WEV und VKE kommt wegen mehrfachem Tauwetter nicht zum Tragen. Daher wird für die Saison 1914/15 kein Titel vergeben. Der Verein Kunteisbahn hat seine bisherigen vier Spiele gewonnen und ein Torverhältnis von 53:10. Der Wiener Eislauf Verein hat ebenfalls seine vier Spiele gewonnen und 39:15 Tore.     




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*17. Dezember 1914: Erste Damen-Eishockeymannschaft im OeEHV
:In dieser Saison hat der Verein Kunsteisbahn Engelmann eine Damenriege ins Leben gerufen. Hier spielen unter anderem die Paarlaufmeisterin Helene Engelmann und die Siegerin vom Schwimmen quer durch Wien, Irene Neumann, mit.




*Da in dieser Saison viele Spieler einberufen wurden, wird von der Austragung einer Meisterschaft abgesehen. Es werden nur Kampfspiele ausgetragen.






*31. Dezember 1914: '''OeEHV setzt Schiedsrichterkollegium ein'''
:Der OeEHV hat die Gründung eines Schiedsrichterkollegiums beschlossen. In dieses wurden folgende Mitgliedern gewählt:
:-Siegmund Färber
:-Gustav Feix
:-Mehlich
:-Rechnungsrat Pfeiffer
:-Heinrich Retschury
:-Ing. Tronner


*Zur Ausarbeitung einer neuen Satzung wird ein Ausschuss mit den Herren Dostal, Mehlich und Hahn gewählt.






*15. Jänner 1915: '''OeEHV ändert seinen Namen'''
:Der Verband hat in seiner letzten Sitzung den Beschluss gefasst, keine Fremdwörter mehr in seinen Verlautbarungen zu benutzen und auch seinen Namen zu ändern. Das Wort Eishockey wird dabei durch "Eisball" ersetzt. Somit ist der neue Name des Verbandes jetzt "Österreichischer Eisballverband".


* Jänner 1915: Der Verband beschließt die Gründung eines Schiedsrichterkollegiums. In dieses wurden folgende Mitgliedern gewählt:
:Färber
:Gustav Feix
:Mehlich
:Rechnungsrat Pfeiffer
:Retschury
:Ing. Tronner


 
*11. Dezember 1915: '''Außerordentliche Hauptversammlung des OeEHV '''
 
:Eine außerordentliche Hauptversammlung des OeEHV findet am 11. Dezember 1915 in den Räumen des Wiener Eislauf Vereines statt. Anwesend sind nachstehende Vereine: WEV, VKE, Slovan, Vienna, WBC, TEC, CEV und das Olympische Komitee für Österreich. Zum Präsidenten wird Ing. F. Reiner (TEC) gewählt, 1. Vizepräsidenten: O. Schlesinger (WEV), 2. Vizepräsident: Dr. Brandeis (DEHG), 3. Vizepräsident: Dr. Schiff (CEV), 1. Schriftfüher: M. Posch (TEC), 2. Schriftführer: Edgar Dietrichstein (CEV), Zahlmeister: Melich (Slovan), Rechnungsprüfer: Heinrich Worell (WEV), Ing. Hans Tronner (WBC).
 
:Eine Kriegsmeisterschaft soll in dieser Saison stattfinden. In den Ausschuss Schiedsrichterkommitee werden die Herren Melich, Galler, Ing. Tronner und Retschury berufen. Dieser Ausschuss wird die Ausschreibung der Meisterschaft vornehmen und geeignete Personen auswählen, die  für die Leitung der Eishockeyspiele geeignet sind. Damit soll dem Schiedsrichtermangel, der in der vergangenen Spielzeit bestand, abgeholfen werden. Der Sitz des Verbandes wird von der Kunsteisbahn Engelmann in die Räume des WEV verlegt, der diese dem Verband zur Verfügung stellt. Ferner beschließt man eine Satzungsänderung, die durch einen Sonderausschuss erarbeitet wird.
*15. Jänner 1915: '''OeEHV ändert seinen Namen'''  
:Der Verband hat in seiner letzten Sitzung den Beschluss gefasst, keine Fremdwörter mehr in seinen Verlautbarungen zu benutzen und auch seinen Namen zu ändern. Das Wort Eishockey wird dabei durch "Eisball" ersetzt. Somit ist der neue Name des Verbandes jetzt "Österreichischer Eisballverband".


===Saison 1915/16===
===Saison 1915/16===
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*Vier Vereine spielen die Meisterschaft 1915/16 aus.   
*Vier Vereine spielen die Meisterschaft 1915/16 aus.   


'''Generalversammlung des OeEHV am 07. September 1916'''
*'''5. Generalversammlung des OeEHV am 07. September 1916'''
:Ing. Fritz Reiner leitet als Präsident die Generalversammlung am 7. September 1916. Der Präsident erstattet den Rechenschaftsbericht für die Saison 1915/16. Danach sind mehr als 200 aktive Mitglieder gemeldet. Dann berichtet der Kassenwart des Verbandes Worel über die Finanzlage. Der Verband hat ein Guthaben von 587,89 Kronen. Die Berichte werden genehmigt und die Entlastung des Vorstandes erteilt. Ein Kostenplan wird der Versammlung nicht unterbreitet, da die Spielermeldungen für die kommende Saison noch nicht erfolgt sind.  
:Ing. Fritz Reiner leitet als Präsident die Generalversammlung am 07. September 1916. Der Präsident erstattet den Rechenschaftsbericht für die Saison 1915/16. Danach sind mehr als 200 aktive Mitglieder gemeldet. Dann berichtet der Kassenwart des Verbandes Worel über die Finanzlage. Der Verband hat ein Guthaben von 587,89 Kronen. Die Berichte werden genehmigt und die Entlastung des Vorstandes erteilt. Ein Kostenplan wird der Versammlung nicht unterbreitet, da die Spielermeldungen für die kommende Saison noch nicht erfolgt sind.  


:Die Wahlen haben nachstehendes Ergebnis:
:Die Wahlen haben nachstehendes Ergebnis:
:-Präsident: Ing. Fritz Reiner (TEC),   
:-Präsident: Ing. Fritz Reiner (TEC),   
:-1. Vizepräsident: Ernst Oskar Schlesinger (WEV),
:-1. Vizepräsident: Oberleutnant Ernst Oskar Schlesinger (WEV),
:-2. Vizepräsident: Dr. Schiff (CEV),  
:-2. Vizepräsident: Dr. Schiff (CEV),  
:-3. Vizepräsident: Dr. Brandeis (DEHG Prag),
:-3. Vizepräsident: Dr. Brandeis (DEHG Prag),
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:-1. Kassierer: Worel (WEV),
:-1. Kassierer: Worel (WEV),
:-2. Kassierer: Ing. von Kaler (WEV),
:-2. Kassierer: Ing. von Kaler (WEV),


===Saison 1916/17===
===Saison 1916/17===
*Am 10. November 1916 findet im WEV-Heim eine Sitzung des Verbandes statt, die sich im wesentlichen mit den Regelungen der Schiedsrichterfrage für die kommende Saison beschäftigt. Die langjährigen Schiedsricher Retschury und Trinks wurden zwecks fachkundiger Vorschläge zu dieser Sitzung eingeladen.
*Am 10. November 1916 findet im WEV-Heim eine Sitzung des Verbandes statt, die sich im wesentlichen mit den Regelungen der Schiedsrichterfrage für die kommende Saison beschäftigt. Die langjährigen Schiedsricher Heinrich Retschury und Trinks wurden zwecks fachkundiger Vorschläge zu dieser Sitzung eingeladen.




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:Am Donnerstag, den 1. Februar 1917 findet im Wiener Eislauf Verein eine Besprechung des neu gebildeten Schiedrichterkollegiums statt. Interessenten, die Schiedsrichter werden möchten, können sich an diesem Abend um 20 Uhr melden. Der OeEHV hofft, durch diesen Aufruf neue Schiedsrichter werben zu können. Erst am letzten Sonntag musste ein Eishockeyspiel ausfallen, da keine Vertretung für den ausgefallenen Schiedsrichter eingesetzt werden konnte.  
:Am Donnerstag, den 1. Februar 1917 findet im Wiener Eislauf Verein eine Besprechung des neu gebildeten Schiedrichterkollegiums statt. Interessenten, die Schiedsrichter werden möchten, können sich an diesem Abend um 20 Uhr melden. Der OeEHV hofft, durch diesen Aufruf neue Schiedsrichter werben zu können. Erst am letzten Sonntag musste ein Eishockeyspiel ausfallen, da keine Vertretung für den ausgefallenen Schiedsrichter eingesetzt werden konnte.  


:Das Fremden-Blatt weist in seinen weiteren Ausführungen darauf hin, dass, wie vor einiger Zeit gemeldet,  das Eishockey-Schiedrichterkollegium vom Fußballschiedsrichter Retschury und einigen anderen Mitgliedern des ÖFB-Schiedsrichterkollegium gebildet werden sollte. Nun wird bekannt, dass Herr Weinberg die Bildung des neuen Kollegiums übernommen hätte. Herrn Weinberg sei aber nicht mehr Schiedsrichter des Österreichischen Fußballverbandes, wie die Zeitung vor einiger Zeit berichtet hatte. Dieses verlautete aus Verbandskreisen. Herr Weinberg sei aus dem Schiedrichterkollegium der Fußballer ausgeschlossen worden. Aus diesem Grunde hatte Herr Retschury sein vorgesehenes Amt an den OeEHV zurückgegeben. Nähers könne der Eishockeyverband sicherlich beim Fußballverband erfahren.<ref>Fremden-Blatt Wien vom 30. Jänner 1917</ref>   
:Das Fremden-Blatt weist in seinen weiteren Ausführungen darauf hin, dass, wie vor einiger Zeit gemeldet,  das Eishockey-Schiedrichterkollegium vom Fußballschiedsrichter Heinrich Retschury und einigen anderen Mitgliedern des ÖFB-Schiedsrichterkollegium gebildet werden sollte. Nun wird bekannt, dass Herr Weinberg die Bildung des neuen Kollegiums übernommen hätte. Herrn Weinberg sei aber nicht mehr Schiedsrichter des Österreichischen Fußballverbandes, wie die Zeitung vor einiger Zeit berichtet hatte. Dieses verlautete aus Verbandskreisen. Herr Weinberg sei aus dem Schiedrichterkollegium der Fußballer ausgeschlossen worden. Aus diesem Grunde hatte Herr Heinrich Retschury sein vorgesehenes Amt an den OeEHV zurückgegeben. Nähers könne der Eishockeyverband sicherlich beim Fußballverband erfahren.<ref>Fremden-Blatt Wien vom 30. Jänner 1917</ref>   


   
   
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===Saison 1917/18===
===Saison 1917/18===
:Eine Eishockey-Meisterschaft kann nicht durchgeführt werden, da ein Verbot zur Herstellung von Kunsteis erlassen wurde. Die Beleuchtung von Eislaufplätzen ist verboten worden und diese sind daher bei Einbruch der Dämmerung geschlossen.
*Eine Eishockey-Meisterschaft kann nicht durchgeführt werden, da ein Verbot zur Herstellung von Kunsteis erlassen wurde. Die Beleuchtung von Eislaufplätzen ist verboten worden und diese sind daher bei Einbruch der Dämmerung geschlossen.


*11. November 1918: '''Verbandstag des OeEHV 1918'''
*11. November 1918: '''Verbandstag des OeEHV 1918'''
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*29. Dezember 1918: '''außerordentl. Verbandstag des OeEHV 1918'''
*29. Dezember 1918: '''außerordentl. Verbandstag des OeEHV 1918'''
:In der ordentlichen Verbandssitzung am 11. November 1918 wwird beschlossen, die Tagesordnungspunkte Wahlen und Anträge auf eine außerordentliche Verbandstagung zu verschieben. Zu dieser war für heute vormittags in das Sitzungszimmer des WEV eingeladen worden. Die Sitzung wird von Vizepräsident Worel geleitet, da der bisherige Präsident Ing. Fritz Reiner zwischenzeitlich schriftlich erklärt hat, von seinem Amt zurück zu treten. Als Grund gab er an, auf Grund der vielen sportschädigenden Verfügungen der Behörden nicht mehr an ein ersprießliches Arbeiten zu glauben. Auf Antrag des Delegierten Schlesinger wird beschlossen, mit dem Ausdruck des Bedauerns und des Dankes den Rücktritt des bisherien Präsidentn zur Kenntnis zu nehmen. Den Betrag von 200 Kronen, den Ing. Reiner für einen Preis zur Verfügung gestellt hatte, hält er weiterhin bereit.  
:In der ordentlichen Verbandssitzung am 11. November 1918 wurde beschlossen, die Tagesordnungspunkte Wahlen und Anträge auf eine außerordentliche Verbandstagung zu verschieben. Zu dieser war für heute, vormittags in das Sitzungszimmer des WEV eingeladen worden.  
:Es sind nachstehende Mitgliedsverbände vertreten:
:Es sind nachstehende Mitgliedsverbände vertreten:
:-Wiener Eislauf Verein: Ing. Kahler, Schlesinger, Worel,
:-Wiener Eislauf Verein: Ing. Kahler, Schlesinger, Worel,
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:-First Vienna FC 1894: Simotta,  
:-First Vienna FC 1894: Simotta,  


:Präsident Schlesinger informiert die Anwesenden über seine Pläne für das kommende Jahr. Er will Verbindung mit dem Ausland aufnehmen, vor allem mit Deutschland, Ungarn und der Tschechoslowakei, um für das nächste Jahr internationale Spiele austragen zu können. Ein weiterer Punkt sind Gespräche mit der Kunsteisbahn Engelmann, Die Eisplätze des WEV und CEV reichen für die Austragung einer Meisterschaft nicht immer aus. Wichtig sei ihm auch, im nächsten Jahr vom Ball- zum Scheibenspiel zu wechseln. Dieses sei notwendig, um mit ausländischen Vereinen Spiele vereinbaren zu können. Er hofft auch auf Subventionen des Staates für die internationalen Spiele.
:Die Sitzung wird von Vizepräsident Worel geleitet, da der bisherige Präsident Ing. Fritz Reiner zwischenzeitlich schriftlich erklärt hat, von seinem Amt zurück zu treten. Als Grund gab er an, auf Grund der vielen sportschädigenden Verfügungen der Behörden nicht mehr an ein ersprießliches Arbeiten zu glauben. Auf Antrag des Delegierten Schlesinger wird beschlossen, mit dem Ausdruck des Bedauerns und des Dankes den Rücktritt des bisherigen Präsidentrn zur Kenntnis zu nehmen. Den Betrag von 200 Kronen, den Ing. Reiner für einen Preis zur Verfügung gestellt hatte, hält er weiterhin bereit.  
 
:Die eingebrachten Anträge werden behandelt und wie folgt beschlossen:
:1. Ein Delegierter des Schiedsrichterkollegiums ist als ständiges Mitglied zu den Sitzungen des Vorstandes hinzuzuziehen. Er darf aber nur bei Schiedsricherfragen mitsprechen. Bei diesem Antrag war von der Hinzuziehung eines Schiedrichter- und eines Spielervertreters die Rede gewesen. Auf den Spielervertreter kann man sich nicht einigen. Der Beschluss erfolgte einstimmig. 
:2. In der Stadionfrage hat der Verband dafür einzutreten, das für den Sportplatz ein eigener Eishockeyplatz geschaffen wird.
:3. Der Verband hat ungesäumt Schritte einzuleiten, um die internationalen Beziehungen mit den Vertretern des Eisballsportes wieder aufzunehmen.  


:Die Wahlen bringen folgendes Ergebnis:
:Die Wahlen bringen folgendes Ergebnis:
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:-1. Kassierer: Simotta (Vienna),
:-1. Kassierer: Simotta (Vienna),
:-2. Kassierer: Pridal (Slovan),
:-2. Kassierer: Pridal (Slovan),
:Zu Revisoren werden gewählt: Ing. von Kahler (WEV), Albrecht (ÖLehrer), 


:Zu Revisoren werden gewählt: Ing. von Kahler (WEV), Albrecht (ÖLehrer), 
:Zuvor war darüber diskutiert worden, ob man eine Stelle bei den Wahlen für die Provinz frei halten soll. Dieser Vorschlag wurde jedoch auf Grund der ungeklärten Verhältnisse nicht angenommen.  
:Zuvor war darüber diskutiert worden, ob man eine Stelle bei den Wahlen für die Provinz frei halten soll. Dieser Vorschlag wurde jedoch auf Grund der ungeklärten Verhältnisse nicht angenommen.  


:Im Anschluss an die Verbandsversammlung tagt sofort der neue Vorstand, um sich mit den Ausführungen des neuen Präsidenten zu befassen. Pfeiffer sah es als wichtigste Aufgabe an, die Platzfrage zu regeln. Die Frage der internationalen Kontakte sieht er nur als politisch klärbar an.  Auch andere Fragen werden angesprochen.
:Präsident Schlesinger informiert die Anwesenden über seine Pläne für das kommende Jahr. Er will Verbindung mit dem Ausland aufnehmen, vor allem mit Deutschland, Ungarn und der Tschechoslowakei, um für das nächste Jahr internationale Spiele austragen zu können. Ein weiterer Punkt sind Gespräche mit der Kunsteisbahn Engelmann, Die Eisplätze des WEV und CEV reichen für die Austragung einer Meisterschaft nicht immer aus. Wichtig sei ihm auch, im nächsten Jahr vom Ball- zum Scheibenspiel zu wechseln. Dieses sei notwendig, um mit ausländischen Vereinen Spiele vereinbaren zu können. Er hofft auch auf Subventionen des Staates für die internationalen Spiele.
 
 
 
 
 
 
 


:Der Präsident stellt den Antrag des Verbandes vor, einen Vertreter der Schiedsrichter in den Vorstand hinein zu nehmen. Es sei auch der Wunsch von den Spielern geäußert worden, einen gleichen Vertreter zu bekommen. Die eingebrachten Anträge werden behandelt. Der Delegierte Pfeiffer erklärt, den Wunsch der Schiedsrichter zu unterstützen. Einen Spielervertreter sieht er nicht als notwendig an. Jede Gruppe in den Vereinen glaube derzeit, in den Vorständen und Räten vertreten sein zu müssen. Hier würden dann aber Scharfmacher gewählt und Unruhe in die Gremien tragen. Dietrichstein vom CEV unterstützt die Äußerungen seines Vorredners. Nach weiterer Diskussion wird dann wie folgt beschlossen:
:Antrag 1: Ein Delegierter des Schiedsrichterkollegiums ist als ständiges Mitglied zu den Sitzungen des Vorstandes hinzuzuziehen. Er darf aber nur bei Schiedsrichterfragen mitsprechen. Dieser Antrag wird einstimmig angenommen. Ein Spielervertreter im Vorstand wird einstimmig abgelehnt.
:Auch bei den Anträgen 2 und 3 besteht Einigkeit.
:Antrag 2: In der Stadionfrage hat der Verband dafür einzutreten, das für den Sportplatz ein eigener Eishockeyplatz geschaffen wird.
:Antrag 3: Der Verband hat ungesäumt Schritte einzuleiten, um die internationalen Beziehungen mit den Vertretern des Eisballsportes wieder aufzunehmen.


:Im Anschluss an die Verbandsversammlung tagt sofort der neue Vorstand, um sich mit den Ausführungen des neuen Präsidenten zu befassen. Der Delegierte Pfeiffer sieht es als wichtigste Aufgabe an, die Platzfrage zu regeln. Die Frage der internationalen Kontakte sieht er nur als politisch klärbar an.  Auch andere Fragen werden angesprochen.


===Saison 1918/19===
===Saison 1918/19===
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*07. November 1919: '''Schlesinger nicht im Dienst'''
*07. November 1919: '''Schlesinger nicht im Dienst'''
:Der Präsident des OeEHV erklärt, dass er das Amt des Präsidenten nicht zurück gibt, sondern er nimmt vielmehr aus gesundheitlichen Gründen einen Urlaub von einem Monat.  
:Der Präsident des OeEHV erklärt, dass er das Amt des Präsidenten nicht zurück gibt, sondern er nimmt vielmehr aus gesundheitlichen Gründen einen Urlaub von einem Monat. In dieser Zeit wird der Vizepräsident Hugo Apfelthaler die Geschäfte des Verbandes führen. 




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*Es finden keine Eishockeyspiele statt.  
*Es finden keine Eishockeyspiele statt.


===Saison 1920/21===


 
*01. Dezember 1920: '''Keine Meisterschaft, dafür ein Cup'''
 
:Es wird nach den Beschlüssen des OeEHV in dieser Saison keine Eishockey-Meisterschaft im Bandyspiel ausgetragen, dafür aber ein Cup-Spiel. Der Nennungsschluß ist der 3. Dezember 1920. Nachstehende Vereine nehmen an dem Cup teil: WEV, VfB, Slovan, Sportclub, Fünfhaus, WBC, ÖLehrer und WAC.  
 
:Es wird aber später ein Cup für die 1. Mannschaften und die Reserven ausgeschrieben. Die 1. Mannschaften begannen mit den Spielen, führten sie aber nicht zu Ende. Bei den Reserven erfolgte kein Spiel.   
 
 
 
===Saison 1920/21===
 
*01. Dezember 1920: '''Keine Meisterschaft, dafür ein Cup'''
:Es wird nach den Beschlüssen des OeEHV in dieser Saison keine Eishockey-Meisterschaft im Bandyspiel ausgetragen, dafür aber ein Cup-Spiel. Der Nennungsschluß ist der 3. Dezember 1920. Nachstehende Vereine nehmen an dem Cup teil: WEV, VfB, Slovan, Sportclub, Fünfhaus, WBC, ÖLehrer und WAC.  
:Es wird aber später ein Cup für die 1. Mannschaften und die Reserven ausgeschrieben. Die 1. Mannschaften begannen mit den Spielen, führten sie aber nicht zu Ende. Bei den Reserven erfolgte kein Spiel.   




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Wahlen zum Vorstand:
Wahlen zum Vorstand:
*Präsident: Dr. Alfred Schwarz
*Präsident: Dr. Alfred Schwarz
*Wahlen zum Vorstand: Albrecht, Ing. Edgar Dietrichstein, Färber, Rosenfeld, Reginald Spevak, Schärf, Dr. Steingraber, Weinberger, Kurt Wollinger und Wollner, Alois Schaffer,  
*Wahlen zum Vorstand: Albrecht, Ing. Edgar Dietrichstein, Siegmund Färber, Rosenfeld, Reginald Spevak, Schärf, Dr. Steingraber, Weinberger, Kurt Wollinger und Wollner, Alois Schaffer,  


Durch den Vorstand erfolgte dann am folgenden Donnerstag die weitere Mandatsverteilung:
Durch den Vorstand erfolgte dann am folgenden Donnerstag die weitere Mandatsverteilung:
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*06. November 1936: '''Ausgliederung der Eishockeysektion aus dem WEV'''
*06. November 1936: '''Ausgliederung der Eishockeysektion aus dem WEV'''
:Der Wiener Eislauf Verein hat dem Österreichischen Eishockeyverband (OeEHV) mitgeteilt, dass man beabsichtigt, die Eishockeysektion zukünftige als selbständigen Verein zu führen. Der Eishockeyverband hat den WEV gebeten, ihm weitere Auskünfte über das Vorhaben zu geben.   
:Der Wiener Eislauf Verein hat dem Österreichischen Eishockeyverband (OeEHV) mitgeteilt, dass man beabsichtigt, die Eishockeysektion zukünftige als selbständigen Verein zu führen. Der Eishockeyverband hat den WEV gebeten, ihm weitere Auskünfte über das Vorhaben zu geben.   


*06. November 1936: '''Amateurstatus: Umzugskosten bei Spielerwechsel'''  
*06. November 1936: '''Amateurstatus: Umzugskosten bei Spielerwechsel'''  
:Die Liga hat ein Schreiben an den Verband gerichtet, in dem darauf hingewiesen wird, das bei der Zahlung von Umzugshilfen an einen Spieler bei einem Ortswechsel dessen Amateurstatus verloren geht. Der Liga sind Zeitungsartikel bekannt geworden, aus dem ein solcher Sachverhalt hervorgeht. Es ist davon auszugehen, dass es sich hier um die Behandlung der Kanadier handelt. Diese werden in dem Schreiben aber nicht besonders erwähnt. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Erklärung der Liga praktische Auswirkungen folgen.  
:Die Liga hat ein Schreiben an den Verband gerichtet, in dem darauf hingewiesen wird, das bei der Zahlung von Umzugshilfen an einen Spieler bei einem Ortswechsel dessen Amateurstatus verloren geht. Der Liga sind Zeitungsartikel bekannt geworden, aus dem ein solcher Sachverhalt hervorgeht. Es ist davon auszugehen, dass es sich hier um die Behandlung der Kanadier handelt. Diese werden in dem Schreiben aber nicht besonders erwähnt. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Erklärung der Liga praktische Auswirkungen folgen.  


*10. November 1936: Die Entscheidung des WEV, die Kunsteisbahnfläche um ein Drittel zu verkleinern zeigt erhebliche Auswirkungen auf den Spielbetrieb der Eishockeyvereine. Innerhalb einer Woche stehen den Vereinen nur noch 9 Eisplätze zur Verfügung. Auch die alten Gebühren werden erhöht. Der Verband will zwar finanziell helfen, ihm fehlen aber selbst Gelder für die Arbeit. Durch eigene Veranstaltungen will der OeEHV daher einen Fond schaffen, aus dem Zuschüsse für Bandenmiete an die Vereine gezahlt werden sollen. Den Vereinen bleibt nur die Hoffnung, dass diesen Winter viel Natureis zur Verfügung steht. Dann könnte man zumindest auf den Natureisbahnen trainieren und spielen.   
*10. November 1936: Die Entscheidung des WEV, die Kunsteisbahnfläche um ein Drittel zu verkleinern zeigt erhebliche Auswirkungen auf den Spielbetrieb der Eishockeyvereine. Innerhalb einer Woche stehen den Vereinen nur noch 9 Eisplätze zur Verfügung. Auch die alten Gebühren werden erhöht. Der Verband will zwar finanziell helfen, ihm fehlen aber selbst Gelder für die Arbeit. Durch eigene Veranstaltungen will der OeEHV daher einen Fond schaffen, aus dem Zuschüsse für Bandenmiete an die Vereine gezahlt werden sollen. Den Vereinen bleibt nur die Hoffnung, dass diesen Winter viel Natureis zur Verfügung steht. Dann könnte man zumindest auf den Natureisbahnen trainieren und spielen.   




*10. November 1936: Der Verband beabsichtigt, in dieser Saison besonders den Jugendsport im Eishockey zu fördern. Der Referent für Jugendsport Dr. Scheuner sucht daher ältere Spieler, die bereit sind, als Trainingsleiter zu fungieren. Ulli Lederer ist der erste Spieler, der bereit ist, eine solche Aufgabe zu übernehmen. Aber auch die Geräte, wie Stöcke, Scheiben usw. müssen zur Verfügung stehen. Zur Zeit wird geprüft, welche Gelder der Verband hierfür zur Verfügung stellen kann.   
*10. November 1936: Der Verband beabsichtigt, in dieser Saison besonders den Jugendsport im Eishockey zu fördern. Der Referent für Jugendsport Dr. Scheuner sucht daher ältere Spieler, die bereit sind, als Trainingsleiter zu fungieren. Ulli Lederer ist der erste Spieler, der bereit ist, eine solche Aufgabe zu übernehmen. Aber auch die Geräte, wie Stöcke, Scheiben usw. müssen zur Verfügung stehen. Zur Zeit wird geprüft, welche Gelder der Verband hierfür zur Verfügung stellen kann.   


*12. November 1936: '''Mitropa-Eishockey Cup 1936/37'''
*12. November 1936: '''Mitropa-Eishockey Cup 1936/37'''
:Das eingesetzte Komitee des OeEHV ist zu einer Entscheiung gekommen. Der Vorstand des Verbandes hat daher in seiner Sitzung am 11. November 1936 beschlossen, dass die Teilnahme von WEV und EKE an diesem Mitropa-Cup nicht genehmigt wird. Die Gründe hierfür sind, dass die Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft in London teilnehmen wird und dann nicht die notwendige Zeit hat, gemeinsam zu trainieren. Es ging das Gerücht um, dass bei einem Verbot der Teilnahme, die beiden Vereine trotzdem im Pokal mitspielen würden. Bisher gab es hierzu aber keine Bestätigung.  
:Das eingesetzte Komitee des OeEHV ist zu einer Entscheiung gekommen. Der Vorstand des Verbandes hat daher in seiner Sitzung am 11. November 1936 beschlossen, dass die Teilnahme von WEV und EKE an diesem Mitropa-Cup nicht genehmigt wird. Die Gründe hierfür sind, dass die Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft in London teilnehmen wird und dann nicht die notwendige Zeit hat, gemeinsam zu trainieren. Es ging das Gerücht um, dass bei einem Verbot der Teilnahme, die beiden Vereine trotzdem im Pokal mitspielen würden. Bisher gab es hierzu aber keine Bestätigung.  


*17. November 1936: Es findet eine Vollversammlung aller Eishockeyschiedsrichter des OeEHV um 20.00 Uhr im Verbandsheim statt. Die Teilnahme ist Pflicht.  
*17. November 1936: Es findet eine Vollversammlung aller Eishockeyschiedsrichter des OeEHV um 20.00 Uhr im Verbandsheim statt. Die Teilnahme ist Pflicht.  


*05. Dezember 1936: Der WBC ist als ordentliches Mitglied aus dem OeEHV ausgetreten, bleibt aber als Schutzverein im Verband.
*05. Dezember 1936: Der WBC ist als ordentliches Mitglied aus dem OeEHV ausgetreten, bleibt aber als Schutzverein im Verband.


*05. Dezember 1936: Zum 27. November 1936 erklärt Alt-Turm seinen Austritt als ordentliches Mitglied aus dem OeEHV. Als Schutzverein gehört Alt-Turm weiterhin dem Verband an.  
*05. Dezember 1936: Zum 27. November 1936 erklärt Alt-Turm seinen Austritt als ordentliches Mitglied aus dem OeEHV. Als Schutzverein gehört Alt-Turm weiterhin dem Verband an.  


*14. Dezember 1936: Die Eishockeysektion von Arsenal hat dem OeEHV seinen Austritt zum 1. Dezember 1936 mitgeteilt.  
*14. Dezember 1936: Die Eishockeysektion von Arsenal hat dem OeEHV seinen Austritt zum 1. Dezember 1936 mitgeteilt.  




*17. Dezember 1936: Direktor Eduard Engelmann hat sein Amt als Vizepräsident des OeEHV zurückgegeben. Der Rücktritt erfolgte nicht wegen persönlicher Differenzen, sondern wegen der Probleme mit den Spielen gegen die kanadische Mannschaft in Wien. Vormittags hatte es  noch so ausgesehen, als wenn die Probleme beseitigt wären und es eine Einigung gegeben hätte.<ref>SportTagblatt 18. Dezember 1936</ref>
*17. Dezember 1936: Direktor Eduard Engelmann hat sein Amt als Vizepräsident des OeEHV zurückgegeben. Der Rücktritt erfolgte nicht wegen persönlicher Differenzen, sondern wegen der Probleme mit den Spielen gegen die kanadische Mannschaft in Wien. Vormittags hatte es  noch so ausgesehen, als wenn die Probleme beseitigt wären und es eine Einigung gegeben hätte.<ref>SportTagblatt 18. Dezember 1936</ref>


*29. Dezember 1936: Nach dem Rücktritt von Adolf Eder vom Schiedsrichterreferat ist jetzt der Schiedsrichter Focke mit der kommissrischen Leitung des Referats beauftragt worden.
*29. Dezember 1936: Nach dem Rücktritt von Adolf Eder vom Schiedsrichterreferat ist jetzt der Schiedsrichter Focke mit der kommissrischen Leitung des Referats beauftragt worden.


*22. Jänner 1937:  '''Ausschreitungen beim Spiel 5.1.1937 [[Wiener Eislauf Verein]] - KAC'''
*22. Jänner 1937:  '''Ausschreitungen beim Spiel 5.1.1937 [[Wiener Eislauf Verein]] - KAC'''
Der KAC muss eine Geldstraße von 30 Schilling lt. Beschluss des OeEHV zahlen, da der Ordnungsdient am Tag des Spieles unzulänglich war und so die schweren Ausschreitungen nicht verhindert wurden. <ref>SportTagblatt 22. Jänner 1937</ref>
Der KAC muss eine Geldstraße von 30 Schilling lt. Beschluss des OeEHV zahlen, da der Ordnungsdient am Tag des Spieles unzulänglich war und so die schweren Ausschreitungen nicht verhindert wurden. <ref>SportTagblatt 22. Jänner 1937</ref>


*22. Jänner 1937: '''Ausschreitungen nach dem Spiel 1. Jänner 1937 WAC - St. Pölten'''
*22. Jänner 1937: '''Ausschreitungen nach dem Spiel 1. Jänner 1937 WAC - St. Pölten'''
Nach dem Spiel wurden die Spieler des WAC mit Fußtritten taktiert und der Schiedsrichter anspuckt und beschimpft. Der St. Pöltener Spieler und Funktionär Hofstädter wurde darauf hin vom [[Österreichischer Eishockeyverband|Österreichischen Eishockeyverband]] (OeEHV) für 3 Monate disqualifiziert. Er wird somit in dieser Saison an keinem Wettspiel mehr teilnehmen können. Geholfen hat diese Bestrafung nicht, da Hofstädter beim Spiel zwischen St. Pölten und dem MEC am 19. Jänner 1937 wiederum skandalös auffiel.<ref>SportTagblatt 22. Jänner 1937</ref>  
Nach dem Spiel wurden die Spieler des WAC mit Fußtritten taktiert und der Schiedsrichter anspuckt und beschimpft. Der St. Pöltener Spieler und Funktionär Hofstädter wurde darauf hin vom [[Österreichischer Eishockeyverband|Österreichischen Eishockeyverband]] (OeEHV) für 3 Monate disqualifiziert. Er wird somit in dieser Saison an keinem Wettspiel mehr teilnehmen können. Geholfen hat diese Bestrafung nicht, da Hofstädter beim Spiel zwischen St. Pölten und dem MEC am 19. Jänner 1937 wiederum skandalös auffiel.<ref>SportTagblatt 22. Jänner 1937</ref>  




*30. Jänner 1937: '''Keine Teilnahme an den Welt- und Europameisterschaften in London'''
*30. Jänner 1937: '''Keine Teilnahme an den Welt- und Europameisterschaften in London'''
Der Österreichische Eishockeyverband (OeEHV) hat in seiner Sitzung am 29. Jänner 1937 den Beschluss gefasst, an den Eishockey Welt- und Europameisterschaften in London aus finanziellen Gründen nicht teilzunehmen. Das finanzielle Gründe gegen eine Teilnahme sprechen, wird in den Medien bestritten. Die Veranstalter in London waren dem OeEHV finanziell so weit entgegen gekommen, dass nur noch ein kleiner Betrag zu finanzieren war. Österreich hat sich einen Namen im Eishockey gemacht und daraus entwachsen dem Verband auch Verpflichtungen, sich international zu beteiligen. Seit 1925 hat Österreich bei keiner Meisterschaft in Europa gefehlt.<ref>SportTagblatt 1. Februar 1937</ref>   
Der Österreichische Eishockeyverband (OeEHV) hat in seiner Sitzung am 29. Jänner 1937 den Beschluss gefasst, an den Eishockey Welt- und Europameisterschaften in London aus finanziellen Gründen nicht teilzunehmen. Das finanzielle Gründe gegen eine Teilnahme sprechen, wird in den Medien bestritten. Die Veranstalter in London waren dem OeEHV finanziell so weit entgegen gekommen, dass nur noch ein kleiner Betrag zu finanzieren war. Österreich hat sich einen Namen im Eishockey gemacht und daraus entwachsen dem Verband auch Verpflichtungen, sich international zu beteiligen. Seit 1925 hat Österreich bei keiner Meisterschaft in Europa gefehlt.<ref>SportTagblatt 1. Februar 1937</ref>   


*01. Februar 1937: Der Spieler und Funktionäur Hofstetter vom Eislauf Verein St. Pölten, der wegen skandalösem Verhalten für drei Monate disqualifiziert wurde, ist aus dem Verein ausgetreten. Die St. Pöltener haben gegen die Bestrafung einen Protest eingelegt. Ein Protestsenat aus den Herren Theo Zasche, Hans Weinberger und Schärf wurde gebildet und soll den Protest bearbeiten.  
*01. Februar 1937: Der Spieler und Funktionäur Hofstetter vom Eislauf Verein St. Pölten, der wegen skandalösem Verhalten für drei Monate disqualifiziert wurde, ist aus dem Verein ausgetreten. Die St. Pöltener haben gegen die Bestrafung einen Protest eingelegt. Ein Protestsenat aus den Herren Theo Zasche, Hans Weinberger und Schärf wurde gebildet und soll den Protest bearbeiten.  


*14. Februar 1937: '''Emil Seidler suspendiert'''
*14. Februar 1937: '''Emil Seidler suspendiert'''
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*01. März 1937: '''Emil Seidler disqualifiziert'''
*01. März 1937: '''Emil Seidler disqualifiziert'''
Die Struma des Eishockeyverbandes hat jetzt über den internationalen des Deutschen Sportvereins Leoben Emil Seidler auch die disqualifikation ausgesprochen. Er wurde wegen Mißachtung und Beleidigung von Funktionären während der Weltwinterspiele der Studenten in Zell am See für 8 Wochen gesperrt. Weiterhin ist er ein Jahr von allen internationalen Spielen in einem Team ausgeschlossen.   
Die Struma des Eishockeyverbandes hat jetzt über den internationalen des Deutschen Sportvereins Leoben Emil Seidler auch die disqualifikation ausgesprochen. Er wurde wegen Mißachtung und Beleidigung von Funktionären während der Weltwinterspiele der Studenten in Zell am See für 8 Wochen gesperrt. Weiterhin ist er ein Jahr von allen internationalen Spielen in einem Team ausgeschlossen.   




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Ich muss Sie, sehr geehrter Herr Doktor, in diesem Falle auf Ihre Stellung und auf Ihre unbedingte Pflicht im Österreichischen Olympischen Komitee aufmerksam machen und Sie bitten, sich - einstweilen mir persönlich gegenüber - in dieser hochwichtigen Frage demnächst zu äußern. Ich würde es natürlich außerordentlich bedauern, wenn Ihre Erklärungen derart wären, dass das Österreichische Olympische Komitee die österreichischen Eishockeyspieler zu den kommenden Olympischen Spielen nicht zulassen könnte.  
Ich muss Sie, sehr geehrter Herr Doktor, in diesem Falle auf Ihre Stellung und auf Ihre unbedingte Pflicht im Österreichischen Olympischen Komitee aufmerksam machen und Sie bitten, sich - einstweilen mir persönlich gegenüber - in dieser hochwichtigen Frage demnächst zu äußern. Ich würde es natürlich außerordentlich bedauern, wenn Ihre Erklärungen derart wären, dass das Österreichische Olympische Komitee die österreichischen Eishockeyspieler zu den kommenden Olympischen Spielen nicht zulassen könnte.  
Indem ich Sie höflich bitte, dieser hochwichtigen Angelegenheit Ihre besondere Beachtung zu schenken und sich in derselben demnächst mit mir ins Einvernehmen zu setzen, verbleibe ich mit den besten Empfehlungen, sehr geehrter Herr Doktor, Ihr sehr ergebener Dr. Theodor Schmidt c.h.<ref>SportTagblatt 5. März 1937</ref>
Indem ich Sie höflich bitte, dieser hochwichtigen Angelegenheit Ihre besondere Beachtung zu schenken und sich in derselben demnächst mit mir ins Einvernehmen zu setzen, verbleibe ich mit den besten Empfehlungen, sehr geehrter Herr Doktor, Ihr sehr ergebener Dr. Theodor Schmidt c.h.<ref>SportTagblatt 5. März 1937</ref>


*11. März 1937: '''Amateurbestimmungen'''  
*11. März 1937: '''Amateurbestimmungen'''  
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:In der selben Vorstandssitzung wurde auch die Reise einer Eishockey-Mannschaft nach Südafrika besprochen. Die allgemeine Stimmung ging dahin, dass gegen eine solche Expedition nichts einzuwenden sei, der Verband wird aber doch noch mit dem Wiener Eislauf Verein Rücksprache pflegen, da dieser ja den größten Teil an Spielern stellen soll.<ref>SportTagblatt 12. März 1937</ref> An der Fahrt nach Südafrika sind Spieler vom Wiener Eislauf Verein  (Veranstalter), Eishockeyklub Engelmann und dem Wiener Athletiksport Club vorgesehen.  
:In der selben Vorstandssitzung wurde auch die Reise einer Eishockey-Mannschaft nach Südafrika besprochen. Die allgemeine Stimmung ging dahin, dass gegen eine solche Expedition nichts einzuwenden sei, der Verband wird aber doch noch mit dem Wiener Eislauf Verein Rücksprache pflegen, da dieser ja den größten Teil an Spielern stellen soll.<ref>SportTagblatt 12. März 1937</ref> An der Fahrt nach Südafrika sind Spieler vom Wiener Eislauf Verein  (Veranstalter), Eishockeyklub Engelmann und dem Wiener Athletiksport Club vorgesehen.  
:Die Antwort des Wiener Eislauf Vereins soll dem Vernehmen nach lauten, das keiner der Spieler des WEV für die Ausübung des Eishockeysports jemals bezahlt wurde. Man habe aber bei bedürftigen Spielern die Gelegenheit geboten, als Billetverkäufer oder Ordner bei Vereinsveranstaltungen einige Schilling zu verdienen. Der EKE wird mitteilen, dass seine Spieler kein wie immer geartetes Entgelt für ihre Tätigkeit in der Eishockeymannschaft erhalten haben.<ref>Wiener Neueste Nachrichten 11. März 1937</ref>   
:Die Antwort des Wiener Eislauf Vereins soll dem Vernehmen nach lauten, das keiner der Spieler des WEV für die Ausübung des Eishockeysports jemals bezahlt wurde. Man habe aber bei bedürftigen Spielern die Gelegenheit geboten, als Billetverkäufer oder Ordner bei Vereinsveranstaltungen einige Schilling zu verdienen. Der EKE wird mitteilen, dass seine Spieler kein wie immer geartetes Entgelt für ihre Tätigkeit in der Eishockeymannschaft erhalten haben.<ref>Wiener Neueste Nachrichten 11. März 1937</ref>   


*19. März 1937: Der Vorstand hat dem langjährigen Sektionsleiter des Klagenfurter AC, Herrn Rudolf Nowak, wegen seiner Verdienste um den österreichischen Eishockeysport die goldene Ehrennadel des OeEHV verliehen.  
*19. März 1937: Der Vorstand hat dem langjährigen Sektionsleiter des Klagenfurter AC, Herrn Rudolf Nowak, wegen seiner Verdienste um den österreichischen Eishockeysport die goldene Ehrennadel des OeEHV verliehen.  


*26. März 1937: Der Eishockeyschiedsrichter Franz Paces ist mit dem Motorrad tödlich verunglückt.
*26. März 1937: Der Eishockeyschiedsrichter Franz Paces ist mit dem Motorrad tödlich verunglückt.


*2. April 1937: Das Wahlkomitee hat bereits zweimal getagt. Damit es zur Verbandsversammlung keine Kampfabstimmungen gibt, wird zu einer Sektionsleiterversammlung in das Verbandsheim eingeladen.


*Der '''Verbandstag''' findet am 4. April 1937 ins Verbandsheim, Wien I, Vorlaufstraße 1, statt.


Der Präsident Dr. Albert Schwarz eröffnet den Verbandstag. Es sind 24 Vereine mit 62 Stimmen vertreten. Die Vertretungsvollmachten folgender Vereine werden vorgelegt: Bernhard Altmann, Amateure Steyr-Daimler-Puch, Brigittenau, EKE, Gymnastik, EK Graz, Innsbruck, Kitzbühel, KAC, Leoben, Linz, WSV, Zell am See, Mariazell, Mödling, Meidling, Merkur, Salzburg, Slovan, Sokol XX, Villach, WAC, WEV und ÖWSC. Die Tagesordnungspunkte Verlesung des Protokolls des letzten Verbandstages und der Tätigkeitsbericht gehen zügig vonstatten. Dann werden die Pokale und Meisterschaftsplaketten an die siegenden Vereine überreicht. Anträge des Verbandes und der Vereine lagen keine vor. Der Villlacher Sportverein, der bisher ein Schutzverein war, wird als ordentliches Mitglied aufgenommen. Es folgten die Wahlen. Die Vertreter des Wahlkomitees waren nicht zur Versammlung entschieden.
*02. April 1937: Das Wahlkomitee hat bereits zweimal getagt. Damit es zur Verbandsversammlung keine Kampfabstimmungen gibt, wird zu einer Sektionsleiterversammlung in das Verbandsheim eingeladen.
:Prasident: Es erfolgte die Wiederwahl des Präsidenten Dr. Alfred Schwarz per Akklamation. Dr. Schwarz ist jetz 11 Jahre Präsident des Verbandes.  
 
 
 
 
'''ordentliche Verbandsversammlung des OeEHV am 04. April 1937'''
:Der Verbandstag für die Saison 1936/37 findet am 04. April 1937, 09.30 Uhr, im Verbandsheim, Wien I, Vorlaufstraße 1, statt.
:Schon am Vortag weist das SportTagblatt in der Vorankündigung zu dieser Veranstaltung darauf hin, das die Sitzung wohl nicht reibungslos verlaufen werden. Es bestehen Spannungen zwischen den Kunsteisbahnen und dem Verband, ebenso zwischen den Bereichen Wien und der Provinz. Auch die Amateurfrage ist noch nicht vom Tisch. Persönliche Interessen sollten die Teilnehmer hinten anstellen. Vielleicht sind die Probleme auch so groß, dass alle doch wieder zusammen finden.
:Der Präsident Dr. Albert Schwarz eröffnet den Verbandstag. Es sind 24 Vereine mit 62 Stimmen vertreten. Die Vertretungsvollmachten folgender Vereine werden vorgelegt: Bernhard Altmann, Amateure Steyr-Daimler-Puch, Brigittenau, EKE, Gymnastik, EK Graz, Innsbruck, Kitzbühel, KAC, Leoben, Linz, WSV, Zell am See, Mariazell, Mödling, Meidling, Merkur, Salzburg, Slovan, Sokol XX, Villach, WAC, WEV und ÖWSC. Die Tagesordnungspunkte Verlesung des Protokolls des letzten Verbandstages und der Tätigkeitsbericht gehen zügig vonstatten. Dann werden die Pokale und Meisterschaftsplaketten an die siegenden Vereine überreicht:
-Ö-Staatsmeisterschaft: Wiener Eislauf Verein und Klagenfurter Athletiksport Club,
-Wiener Meisterschaft, Verbandspokal, Jugendpokal: Wiener Eislauf Verein,
-Alpenländerpokal: Deutscher Sportverein Leoben.  
Anträge des Verbandes und der Vereine lagen keine vor. Der Villlacher Sportverein, der bisher ein Schutzverein war, wird als ordentliches Mitglied aufgenommen. Es folgten die Wahlen. Die Vertreter des Wahlkomitees waren nicht zur Versammlung entschieden.
:Prasident: Es erfolgte die Wiederwahl des Präsidenten Dr. Alfred Schwarz per Akklamation. Dr. Schwarz ist jetzt 11 Jahre Präsident des Verbandes.  


:-'''Vorstandswahlen:'''
:-'''Vorstandswahlen:'''
:-Bugno, Richard, Mödling
:-Bugno, Richard (Mödling)
:-Focke, Othmar
:-Focke, Othmar (Schiedsrichter)
:-Hofer, Hans
:-Hofer, Hans (Provinz)
:-Königstorfer, Ing. Helmar
:-Königsdorfer, Ing. Helmar (Provinz)
:-Samwald, Theodor
:-Samwald, Theodor (Brigittenau)
:-Schärf, Heinz
:-Schärf, Heinz (Provinz)
:-Schenner, Dr. Karl  
:-Schenner, Dr. Karl (WAC)
:-Schwarz, Dr. Alfred
:-Schwarz, Dr. Alfred
:-Sell, Walter
:-Sell, Walter (WEV)
:-Stuchly, Kurt
:-Stuchly, Kurt (EKE)
:-Weinberger, Hans
:-Weinberger, Hans
:-Zasche, Theodor
:-Zasche, Theodor (ÖWSC)


:-'''Rechnungsprüfer:''' Ing. Edurard Engelmann, Richard Jahnke, Ersatz: Solar  
:-'''Rechnungsprüfer:''' Ing. Eduard Engelmann, Richard Jahnke, Ersatz: Solar  
:-Die Wahl des Verbandskapitäns wurde dem Vorstand überlassen.
:-Die Wahl des Verbandskapitäns wurde dem Vorstand überlassen.


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:Dem Wirtschaftsbericht ist zu entnehmen, dass der Umsatz des Verband rd. 100.000 Schilling betrug. Im laufenden Rechnungsjahr ist ein Verlust von 3.133,06 Schilling entstanden.  
:Dem Wirtschaftsbericht ist zu entnehmen, dass der Umsatz des Verband rd. 100.000 Schilling betrug. Im laufenden Rechnungsjahr ist ein Verlust von 3.133,06 Schilling entstanden.  


:Es gibt eine lange Rede des Vertreters des Klagenfurter Athletiksport Clubs Direktor Gustav Heinisch. Er stellt die Ansichten und Wünsche der Provinzvereine dar. Er appeliert an die Bereitschaft aller Vereine im Verband, die Gegensätze zwischen den Bundesländern und Wien zu beseitigen. Er erhält auf seine Ausführungen aber keine Anwort. Auch die Vertreter der Wiener Vereine geben hierzu keine Stellungnahme ab. Dabei hatte sich ja in der laufenden Saison doch einiges ereignet, was eigentlich diskutiert hätte werden müssen.  
:Es gibt eine lange Rede des Vertreters des Klagenfurter Athletiksport Clubs Direktor Gustav Heinisch. Er stellt die Ansichten und Wünsche der Provinzvereine dar. Er appelliert an die Bereitschaft aller Vereine im Verband, die Gegensätze zwischen den Bundesländern und Wien zu beseitigen. Er erhält auf seine Ausführungen aber keine Anwort. Auch die Vertreter der Wiener Vereine geben hierzu keine Stellungnahme ab. Dabei hatte sich ja in der laufenden Saison doch einiges ereignet, was eigentlich hätte diskutiert werden müssen.  
:Mit dem Theam Amateurstatus soll sich das Direktorium weiter befassen.  
:Mit dem Thema Amateurstatus soll sich das Direktorium weiter befassen. Die Versammlung beschäftigte sich damit nicht.  


:So verlief die Verbandsversammlung friedlich, aber auch unbefriedigend. Es ist wie die Ruhe vor dem Sturm. Bereits beim Abschluss des Verbandstages geht das Gerücht um, das die neuen Vorstandsmitglieder der Kunsteisbahnvereine Walter Sell und Kurt Stuchly ihre gerade angetretenen Posten wieder zurück geben wollen.
:So verlief die Verbandsversammlung friedlich, aber auch unbefriedigend. Es ist wie die Ruhe vor dem Sturm. Die heikle Frage des Amateurstatus wurde nicht behandelt. Sie soll im Direktorium besprochen werden. Bereits beim Abschluss des Verbandstages geht das Gerücht um, das die neuen Vorstandsmitglieder der Kunsteisbahnvereine Walter Sell und Kurt Stuchly ihre gerade angetretenen Posten wieder zurück geben wollen.


===Saison 1937/38===
===Saison 1937/38===
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:Der Melde-, Ordnungs- und Beglaubigungsausschuss des Österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) hat am 07. September 1937 die ersten Einvernahmen in der Angelegenheit der Südafrikareise der Mannschaft des Wiener Eislauf Vereins durchgeführt. Es handelt sich um die Anschuldigung, dass die Spieler des Eislaufvereines gegen Bezahlung ihr Johannisburger Spiel gegen das Team der Südafrikanischen Union absichtlich verloren haben, weil die dortigen Veranstalter dieses für notwendig hielten, um das Publikumsinteresse für weitere Spiele anzuregen. Die Spieler haben bei ihrer Einvernahme die Behauptungen mit Entrüstung zurückgewiesen. Die Untersuchung ist noch nicht beendet; sie wird nächste Woche durch Einvernahmen von Amtswaltern ergänzt werden.<ref>Freie Stimmen 10. September 1937</ref>
:Der Melde-, Ordnungs- und Beglaubigungsausschuss des Österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) hat am 07. September 1937 die ersten Einvernahmen in der Angelegenheit der Südafrikareise der Mannschaft des Wiener Eislauf Vereins durchgeführt. Es handelt sich um die Anschuldigung, dass die Spieler des Eislaufvereines gegen Bezahlung ihr Johannisburger Spiel gegen das Team der Südafrikanischen Union absichtlich verloren haben, weil die dortigen Veranstalter dieses für notwendig hielten, um das Publikumsinteresse für weitere Spiele anzuregen. Die Spieler haben bei ihrer Einvernahme die Behauptungen mit Entrüstung zurückgewiesen. Die Untersuchung ist noch nicht beendet; sie wird nächste Woche durch Einvernahmen von Amtswaltern ergänzt werden.<ref>Freie Stimmen 10. September 1937</ref>
   
   
*10. September 1937: '''Südafrikansicher Eishockeyverband widerspricht Gerüchten'''
:Mit Schreiben vom 16. August 1937 antwortete der Südafrikanische Eishockeyverband auf eine Anfrage des Wiener Eislauf Vereins. In der Antwort wird festgestellt, dass es keine unerfreulichen Zwischenfälle bei dem Besuch der Wiener Mannschaft  gegeben hat. Vielmehr sei das Verhalten der Spieler beispielgebend gewesen. Der Südafrikanische Verband weiß es zu schätzen, dass der WEV eine so ausgezeichnete Mannschaft mit so hohen Fähigkeiten geschickt hatte und bestätigt, dass sich alle Mitglieder der Gruppe ausgezeichnet verhalten hätten.
:Im Kommentar zu seinem Artikel weist das SportTagblatt darauf hin, dass die maßgeblichen Stellen die Vorwürfe und Anschuldigungen als Verleumdungen zu sehen sind. Es wäre wünschenswert, wenn die noch offenen Frangen nunmehr beschleunigt bearbeitet und zum Abschluss gebracht werden.<ref>SportTagblatt 10. September 1937</ref> 






*18. September 1937: '''Wiener Eishockeyspieler werden zu Professionals erklärt'''
*18. September 1937: '''Wiener Eishockeyspieler werden zu Professionals erklärt'''
:Im Zusammenhang mit der seinerzeitigen Südafrikareise eines Wiener Eishockeyteams wurden die bekannten Spieler Hans Tatzer, Max Demmer, Hermann Weiss und Hans Schneider zu Professionals erklärt. Damit wäre ihrer sportlichen Laufbahn ein Ende gesetzt, wenn nicht zugleich beschlossen worden wäre, dass in Hinkunft je zwei Professionalspieler in Wiener Vereinen tätig sein können.<ref>Salzburger Chronik für Stadt und Land 18. September 1937</ref>
:In seiner gestrigen Sitzung hat sich der Österreichische Eishockeyverband mit verschiedenen Vorfällen bei der Reise einer Mannschaft des Wiener Eislauf Vereins nach Südafrika befasst. Am Ende der Erörterungen wurden die Spieler Friedrich Demmer und Hermann Weiss vom Wiener Eislauf Verein und Hans Tatzer und Hans Schneider vom EKE zu Professionals erklärt, da sie ihre Teilnahme an der Reise nach Südafrika von der Ausfolgung von Beträgen außerhalb der Diäten und sonstigen Vergütungen abhängig gemacht hätten. <ref>Salzburger Chronik für Stadt und Land 18. September 1937</ref> Damit wäre ihrer sportlichen Laufbahn ein Ende gesetzt, wenn nicht zugleich beschlossen worden wäre, dass in Hinkunft je zwei Professionalspieler in Wiener Vereinen tätig sein können. Der Spieler Karl Kirchberger vom WEV wurde wegen unbotsmäßigem Benehmen gegen die Reiseleitung für 14 Wochen vom Spielbetrieb suspendiert.  




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[[Kategorie:Eishockey]]
[[Kategorie:Gegründet 1912]]
[[Kategorie:Gegründet 1912]]
[[Kategorie:Sportverein]]
[[Kategorie:Sportverein]]
[[Kategorie:Österreichischer Eishockeyverband und vieles andere mehr bis 1938]]
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