Bandy- und Scheibenspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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===Eishockey in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie===
===Eishockey in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie===
Von 1867 bis 1918 bestand die Österreichisch-Ungarische Monarchie, auch "K.-K.Monarchie" oder Donaumonarchie genannt. Oberhaupt war der Kaiser von Österreich Franz-Joseph I, der gleichzeitig auch Apostolischer König von Ungarn war. Die Staat war hinter Rußland der zweitgrößte in Europa. Er hatte 680.000 qkm Fläche und 53 Millionen Einwohner. Zu Österreich gehörten Böhmen, Mähren, Österreich-Schlesien, Galizien, Bukowina, Österreichisches Küstenland, Krain, Dalmatien. Zu Ungarn gehörte Kroatien und Slawonien. Bosnien und Herzegowina war anektiertes Gebiet beider Bereiche. Das die genannten Gebiete zu Östereich gehörten, läßt sich daran erkennen, dass für alle die österreichische Staatsbürgerschaft galt.   
Von 1867 bis 1918 bestand die österreichisch-ungarische Monarchie, auch "K.u.K.-Monarchie" oder "Donaumonarchie" genannt. Oberhaupt war der Kaiser von Österreich Franz-Joseph I, der gleichzeitig auch Apostolischer König von Ungarn war. Die Staat war hinter Rußland der zweitgrößte in Europa. Er hatte 680.000 qkm Fläche und 53 Millionen Einwohner. Zu Österreich gehörten Böhmen, Mähren, Österreich-Schlesien, Galizien, Bukowina, Österreichisches Küstenland, Krain, Dalmatien. Zu Ungarn gehörte Kroatien und Slawonien. Bosnien und Herzegowina war anektiertes Gebiet beider Bereiche. Das die genannten Gebiete zu Östereich gehörten, läßt sich daran erkennen, dass für alle die österreichische Staatsbürgerschaft galt.   


Nimmt man die heutigen Staatsgrenzen, so würde die K.u.K.Monarchie nachstehende Staaten umfassen: Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Vojvodina (Serbien), Siebenbürgen und Banat (Rumänien), Ostgalizien, Nordmarmarosch und Nordbukowina (Ukraine), Trentino, Südtirol und Teile von Friaul (Italien), Gemeinden an der Küste Montenegros, Westgalizien (Polen).
Nimmt man die heutigen Staatsgrenzen, so würde die K.u.K.-Monarchie nachstehende Staaten umfassen: Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Vojvodina (Serbien), Siebenbürgen und Banat (Rumänien), Ostgalizien, Nordmarmarosch und Nordbukowina (Ukraine), Trentino, Südtirol und Teile von Friaul (Italien), Gemeinden an der Küste Montenegros, Westgalizien (Polen).


Die in Wikipedia und anderen Medien vorgenommenen Artikel zum "Eishockey in Österreich" geben nicht die Geschichte des österreichischen Eishockeys wieder, sondern die Geschichte des Eishockeys in Wien. Die Anfänge des österreichischen Eishockeys gehen zurück auf die Jahre 1894/95. Es begann in der Hauptstadt Böhmens, in Prag. Der Eishockeysport entwickelte sich gut und Prag wurde zum Zentrum des Eishockeysports.  
Die in Wikipedia und anderen Medien vorgenommenen Artikel zum "Eishockey in Österreich" geben nicht die Geschichte des österreichischen Eishockeys wieder, sondern die Geschichte des Eishockeys in Wien. Die Anfänge des österreichischen Eishockeys gehen zurück auf die Jahre 1894/95. Es begann in der Hauptstadt Böhmens, in Prag. Der Eishockeysport entwickelte sich gut und Prag wurde zum Zentrum des Eishockeysports.  
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Erst mit der Gründung des Österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) in Wien 1912 wurde angefangen, den Schwerpunkt von den Landesteilen Böhmen und Ungarn nach Wien zu verlegen. In der Saison 1913/14 schied Böhmen aus dem Dachverband aus und der [[Österreichischer Eishockeyverband|OeEHV]] wurde alleiniger Interessenvertreter Östereichs in diesem Gremium.  
Erst mit der Gründung des Österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) in Wien 1912 wurde angefangen, den Schwerpunkt von den Landesteilen Böhmen und Ungarn nach Wien zu verlegen. In der Saison 1913/14 schied Böhmen aus dem Dachverband aus und der [[Österreichischer Eishockeyverband|OeEHV]] wurde alleiniger Interessenvertreter Östereichs in diesem Gremium.  


Die Ergänzung der Geschehnisse des Eishockeysports vor der Jahrhundertwende wird zu einem späteren Zeitpunkt noch erfolgen. Soweit bekannt wird im Folgenden aber auch schon auf Ereignisse außerhalb von Wien eingegangen.  
Die Ergänzung der Geschehnisse des Eishockeysports vor der Jahrhundertwende wird zu einem späteren Zeitpunkt noch erfolgen. Soweit bekannt wird im Folgenden aber auch schon auf Ereignisse außerhalb von Wien eingegangen.
 
 


===Deutschösterreich und die Republik Österreich===
===Deutschösterreich und die Republik Österreich===
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Die Umstellung vom Bandy- auf das Scheibenspiel Anfang der 20er Jahre erforderte große Anstrengungen, da auch die wirtschaftlichen Probleme nach dem 1. Weltkrieg zu überwinden waren. Es spielten ausschließlich Wiener Vereine bis [[1921]] der Stockerauer Athletikverein und [[1924]] die Spielvereinigung Korneuburg hinzukamen. Es wurde mit der Einführung einer Meisterschaft im Scheibenspiel sofort ein österreichischer Meister ausgespielt, obwohl bis auf die beiden genannten Ausnahmen, nur Wiener Eishockey-Vereine daran teilnahmen. Die Übermacht der Wiener Vereine erklärt sich unter anderem aus den bisherigen Bandyaktivitäten mit dem Schwerpunkt in Wien, aber auch aus dem Vorhandensein der beiden Kunsteisbahnen beim [[Wiener Eislauf Verein]] (WEV) im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße und bei Engelmann im 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals. Da über lange Zeit alle wesentlichen Spiele in Wien stattfanden, sprach man im Ausland auch nicht immer vom österreichischen, sondern häufig vom Wiener Eishockey. Die Regeln wurden laufend geändert und den neuen Erkenntnissen angepasst. [[Wien und das Eishockeyspiel]] zeigt den chronologischen Aufbau beider Spielarten bis zum 2. Weltkrieg. Wien hatte erst großen Nachholbedarf im Aufbau dieser Sportart, entwickelte sich dann aber mit seiner Nationalmannschaft, der Wiener Auswahl und den Vereinen zu einem gefragten Spielpartner in Europa. Als Jahrhundertspiel wurde ein Sieg der österreichischen Nationalmannschaft über ein kanadisches Team gefeiert. Erstmals konnten die Kanadier nach Jahren von einer europäischen Mannschaft geschlagen werden.
Die Umstellung vom Bandy- auf das Scheibenspiel Anfang der 20er Jahre erforderte große Anstrengungen, da auch die wirtschaftlichen Probleme nach dem 1. Weltkrieg zu überwinden waren. Es spielten ausschließlich Wiener Vereine bis [[1921]] der Stockerauer Athletikverein und [[1924]] die Spielvereinigung Korneuburg hinzukamen. Es wurde mit der Einführung einer Meisterschaft im Scheibenspiel sofort ein österreichischer Meister ausgespielt, obwohl bis auf die beiden genannten Ausnahmen, nur Wiener Eishockey-Vereine daran teilnahmen. Die Übermacht der Wiener Vereine erklärt sich unter anderem aus den bisherigen Bandyaktivitäten mit dem Schwerpunkt in Wien, aber auch aus dem Vorhandensein der beiden Kunsteisbahnen beim [[Wiener Eislauf Verein]] (WEV) im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße und bei Engelmann im 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals. Da über lange Zeit alle wesentlichen Spiele in Wien stattfanden, sprach man im Ausland auch nicht immer vom österreichischen, sondern häufig vom Wiener Eishockey. Die Regeln wurden laufend geändert und den neuen Erkenntnissen angepasst. [[Wien und das Eishockeyspiel]] zeigt den chronologischen Aufbau beider Spielarten bis zum 2. Weltkrieg. Wien hatte erst großen Nachholbedarf im Aufbau dieser Sportart, entwickelte sich dann aber mit seiner Nationalmannschaft, der Wiener Auswahl und den Vereinen zu einem gefragten Spielpartner in Europa. Als Jahrhundertspiel wurde ein Sieg der österreichischen Nationalmannschaft über ein kanadisches Team gefeiert. Erstmals konnten die Kanadier nach Jahren von einer europäischen Mannschaft geschlagen werden.


==Bandyspiel==
==Bandyspiel==
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*04. Dezember 1901: Der [[Währinger Bicycle Club]] (WBC) stellt derzeit auch eine Eishockeymannschaft auf. Die Bedingungn hierzu sind gut, da der Verein über einen eigenen Eisplatz verfügt. Genügend Spieler des Rasenhockeys stehen ebenfalls zur Verfügung. <ref>Neues Wiener Tagblatt 4. Dezember 1901</ref>
*04. Dezember 1901: Der [[Währinger Bicycle Club]] (WBC) stellt derzeit auch eine Eishockeymannschaft auf. Die Bedingungn hierzu sind gut, da der Verein über einen eigenen Eisplatz verfügt. Genügend Spieler des Rasenhockeys stehen ebenfalls zur Verfügung. <ref>Neues Wiener Tagblatt 4. Dezember 1901</ref>


08. Dezember 1901: Der Hitzinger Sport Club ist dabei eine Eishockeymannschaft aufzustellen. Als Eisplatz steht der Eislaufplatz Pole Nord in Hitzing zur Verfügung.  
*08. Dezember 1901: Der Hitzinger Sport Club ist dabei eine Eishockeymannschaft aufzustellen. Als Eisplatz steht der Eislaufplatz Pole Nord in Hitzing zur Verfügung.  


*04. Dezember 1901: Der bekannte Fußballspieler R.E. Wagner, der bisher beim TEC Eishockey gespielt hat, soll jetzt in Budapest die Ausbildung des BEV übernehmen. Der Vorstand hat beschlossen, dass Eishockeyspiel zum festen Bestandteil der Vereinsarbeit zu machen. Spiele gegen Drittmannschaften sollen noch in dieser Saison erfolgen. <ref>Neues Wiener Tagblatt 4. Dezember 1901</ref>
*04. Dezember 1901: Der bekannte Fußballspieler R.E. Wagner, der bisher beim TEC Eishockey gespielt hat, soll jetzt in Budapest die Ausbildung des BEV übernehmen. Der Vorstand hat beschlossen, dass Eishockeyspiel zum festen Bestandteil der Vereinsarbeit zu machen. Spiele gegen Drittmannschaften sollen noch in dieser Saison erfolgen. <ref>Neues Wiener Tagblatt 4. Dezember 1901</ref>
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*24. Dezember 1901: Die Vereine Primatoreninsel und der Radfahrverein Prag sind schon mit dem Eishockeytraining auf ihren Plätzen beschäftigt. Der Deutsche Sportclub und der DBC Sturm suchen noch nach Plätzen für ihr Training.  
*24. Dezember 1901: Die Vereine Primatoreninsel und der Radfahrverein Prag sind schon mit dem Eishockeytraining auf ihren Plätzen beschäftigt. Der Deutsche Sportclub und der DBC Sturm suchen noch nach Plätzen für ihr Training.
 


===1902/03===
===1902/03===
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*11. Jänner 1905: '''Gleiche Regeln im Eishockeyspiel'''
*11. Jänner 1905: '''Gleiche Regeln im Eishockeyspiel'''
Der Radfahrverein Prag hat ein Schreiben an alle Eishockeyvereine in Deutschland und Österreich versandt und gebeten, die in St. Moritz un Davos gebräuchlichen Regeln, die von Dr. Rosenbaum-Jenkins zusammengefaßt wurden, in der Spielpraxis anzuwenden und dieses auch gegenüber dem Prager Verein zu bestätigen. Die deutschen Klubs in Prag und die Wiener Vereine haben dieses bereits erklärt. Damit wäre gewährleistet, dass bei Begegnungen der verschiedenen Klubs auch die gleichen Regeln angewandt werden.  
:Der Radfahrverein Prag hat ein Schreiben an alle Eishockeyvereine in Deutschland und Österreich versandt und gebeten, die in St. Moritz un Davos gebräuchlichen Regeln, die von Dr. Rosenbaum-Jenkins zusammengefaßt wurden, in der Spielpraxis anzuwenden und dieses auch gegenüber dem Prager Verein zu bestätigen. Die deutschen Klubs in Prag und die Wiener Vereine haben dieses bereits erklärt. Damit wäre gewährleistet, dass bei Begegnungen der verschiedenen Klubs auch die gleichen Regeln angewandt werden.  




*28. Jänner 1905: '''Eine hochadelige Eishockeymannschaft'''
*28. Jänner 1905: '''Eine hochadelige Eishockeymannschaft'''
Auf der Judeninsel trainiert derzeit eine Eishockeymannschaft, die ausschließlich aus Adeligen besteht und die in der Spielstärke besser ist, als manche örtliche Eishockeymannschaft. Der Mannschaft gehören an: Zdenko Graf Schönborn, Erbprinz F. Lobkowiecz, Prinz Auersperg, Graf Almaida, Graf Karl, Buquoy, Prinz Josef Lobkowitz, Prinz Kari Schwarzenberg, Graf Adalbert Schöndorn,  
:Auf der Judeninsel trainiert derzeit eine Eishockeymannschaft, die ausschließlich aus Adeligen besteht und die in der Spielstärke besser ist, als manche örtliche Eishockeymannschaft. Der Mannschaft gehören an: Zdenko Graf Schönborn, Erbprinz F. Lobkowiecz, Prinz Auersperg, Graf Almaida, Graf Karl, Buquoy, Prinz Josef Lobkowitz, Prinz Kari Schwarzenberg, Graf Adalbert Schöndorn,
 


===1905/1906===
===1905/1906===
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*07. März 1907: '''Böhmische Eishockeyvereine wollen einen Eishockeyverband'''
*07. März 1907: '''Böhmische Eishockeyvereine wollen einen Eishockeyverband'''
In der nächsten Delegiertenversammlung wollen die Eishockeyvereine darüber beraten, einen Eishockeyverband für Böhmen zu gründen. Auch soll über den Wechsel vom Bandy- zum Scheibenspiel diskutiert werden. Hierfür treten Kenner des Eissports, wie der Reichsdeutsche Pitkairn Knowles als Gründer des deutschen Eishockeys, stark ein.  
:In der nächsten Delegiertenversammlung wollen die Eishockeyvereine darüber beraten, einen Eishockeyverband für Böhmen zu gründen. Auch soll über den Wechsel vom Bandy- zum Scheibenspiel diskutiert werden. Hierfür treten Kenner des Eissports, wie der Reichsdeutsche Pitkairn Knowles als Gründer des deutschen Eishockeys, stark ein.  




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*16. März 1907: '''Eishockeyvereine in Prag für einen Böhmischen Eishockeyverband'''
*16. März 1907: '''Eishockeyvereine in Prag für einen Böhmischen Eishockeyverband'''
In Prag trafen sich Vertreter der Vereine LTC Prag, Slavia, Sparta, Smichow, Ruch, Akademiker und Ml. Boleslaw unter Vorsitz von Herrn Pelc. Eishockey soll nach den Regeln von St. Moritz gespielt werden. Die deutschen Klubs waren eingeladen, da man die freundschaftliche Zusammenarbeit weiter pflegen will. Dr. Rosenbaum-Jenkins war als ihr Vertreter bei der Sitzung dabei. Eine weitere Delegiertenversammlung wird noch abgehalten.  
In Prag trafen sich Vertreter der Vereine LTC Prag, Slavia, Sparta, Smichow, Ruch, Akademiker und Ml. Boleslaw unter Vorsitz von Herrn Pelc. Eishockey soll nach den Regeln von St. Moritz gespielt werden. Die deutschen Klubs waren eingeladen, da man die freundschaftliche Zusammenarbeit weiter pflegen will. Dr. Rosenbaum-Jenkins war als ihr Vertreter bei der Sitzung dabei. Eine weitere Delegiertenversammlung wird noch abgehalten.
 
 
 




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===1907/1908===
===1907/1908===
*19. Dezember 1907: '''EG Bubentsch wird DEHG'''
*19. Dezember 1907: '''EG Bubentsch wird DEHG'''
Die bisherige Eishockey Gesellschaft Bubentsch hat sich umbenannt in Deutsche Eishockeygesellschaft Prag. Zum Präsidenten wurde Dr. Arnold Brandeis gewählt.  
:Die bisherige Eishockey Gesellschaft Bubentsch hat sich umbenannt in Deutsche Eishockeygesellschaft Prag. Zum Präsidenten wurde Dr. Arnold Brandeis gewählt.  




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*Am 26. Jänner 1908 spielte der TEC als erste Wiener Mannschaft in Budapest.
*Am 26. Jänner 1908 spielte der TEC als erste Wiener Mannschaft in Budapest.
   
   
*Am 5. und 6. Jänner 1908 wird in Prag eine österreichische Eishockey-Meisterschaft vom Prager Sportklub Ruch durchgeführt. Es gewann der Leipziger Sportklub. Aus Wien war kein Verein vertreten. "Prag hatte wieder den Beweis erbracht, dass es an der sportlichen Spitze Österreichs steht", schrieb die Prager Zeitung.


Spielergebnisse der österreichischen Bandy-Meisterschaft 1908 in Prag:
*05. Jänner 1908: Jungbunzlauer Sport Klub - Sportklub Ruch Prag 15:5
*05. Jänner 1908: Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag - Eisklub Großmeseritsch(Mähren) 14:2
*05. Jänner 1908: Leipziger Sportklub - Jungbunzlauer Sport Klub 10:1
*Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag- Sparta Prag 5:4
*06. Jänner 1908: Leipziger Sportklub - Deutsche Eishockey-Gesellschaft Prag (Endspiel) 13:3


*Über die Situation im österreichischen Eishockeyspiel in Prag äußerte sich der Trainer der Leipziger wie folgt:
 
Anläßlich der Teilnahme des Leipziger Sportklubs an der von dem Prager Sportklub Ruch ausgeschriebenen Eishockey-Meisterschaft von Österreich hatte ich Gelegenheit, die Prager Eishockeyverhältnisse näher kenne zu lernen. Ich bin erstaunt gewesen über die Menge der Klubs, die hier Eishockey betreiben. Es dürften meiner Schätzung nach etwa 12  dieser Klubs vorhanden sein. Sehr verschieden ist jedoch die Spielstärke und die Technik der einzelnen Klubs. Am höchsten, bei den mir zu Gesicht gekommenen Klubs entwickelt, ist die Technik entschieden bei der Eishockeygesellschaft. Die Stürmerreihe ist gut, nur nicht ganz schnell genug. Die ganze Mannschaft kennt das Spiel und spielt überlegt und fair. Die beste tschechische Mannschaft, die Sparta, die nur sehr knapp gegen die Eishockeygesellschaft verlor, sie steht technisch nicht auf der gleichen Höhe wie die deutsche Mannschaft. Sie spielt jedoch ein bedeutend energischeres und schärferes Spiel und erreicht dadurch ziemlich viel; das Zusammenspiel der Sparta ist schlechter als das der Eishockeygesellschaft, überhaupt fehlt den tschechischen Spielern noch viel an Balltechnik. Dies liegt meiner Meinung nach vor allem an dem fehlerhaften Einhandspiel. Eine wirkliche Sicherheit in der Ballbehandlung ist dadurch nicht zu erzielen. Verschiedenen Klubs scheint überhaupt der Unterschied zwischen Fußball und Hockey noch nicht bekannt zu sein. Ein Mannhalten  wie beim Fußball gibt es nun einmal nicht beim Hockey. Auch das Anfahren und das blindlings Hineinschlagen müßte vermieden werden. Die Mannschaft von Jung-Punzlau, die ich auch noch erwähnen möchte, ist ein klein wenig schwächer als Sparta. Ihre Spieler müßten vor allem noch lernen, ihre Gegner nicht anzufahren, da ein schönes Spiel auf diese Weise nicht zu Stande kommen kann.  
 
*Am 5. und 6. Jänner 1908 wird in Prag die [[Österreichische Eishockey-Meisterschaft 1907/08]] vom Prager Sportklub Ruch durchgeführt. Es gewann der Leipziger Sportklub. Aus Wien war kein Verein vertreten. "Prag hatte wieder den Beweis erbracht, dass es an der sportlichen Spitze Österreichs steht", schrieb die Prager Zeitung.
 
:Über die Situation im österreichischen Eishockeyspiel in Prag äußerte sich der Trainer der Leipziger wie folgt:
:Anlässlich der Teilnahme des Leipziger Sportklubs an der von dem Prager Sportklub Ruch ausgeschriebenen Eishockey-Meisterschaft von Österreich hatte ich Gelegenheit, die Prager Eishockeyverhältnisse näher kenne zu lernen. Ich bin erstaunt gewesen über die Menge der Klubs, die hier Eishockey betreiben. Es dürften meiner Schätzung nach etwa 12  dieser Klubs vorhanden sein. Sehr verschieden ist jedoch die Spielstärke und die Technik der einzelnen Klubs. Am höchsten, bei den mir zu Gesicht gekommenen Klubs entwickelt, ist die Technik entschieden bei der Eishockeygesellschaft. Die Stürmerreihe ist gut, nur nicht ganz schnell genug. Die ganze Mannschaft kennt das Spiel und spielt überlegt und fair. Die beste tschechische Mannschaft, die Sparta, die nur sehr knapp gegen die Eishockeygesellschaft verlor, sie steht technisch nicht auf der gleichen Höhe wie die deutsche Mannschaft. Sie spielt jedoch ein bedeutend energischeres und schärferes Spiel und erreicht dadurch ziemlich viel; das Zusammenspiel der Sparta ist schlechter als das der Eishockeygesellschaft, überhaupt fehlt den tschechischen Spielern noch viel an Balltechnik. Dies liegt meiner Meinung nach vor allem an dem fehlerhaften Einhandspiel. Eine wirkliche Sicherheit in der Ballbehandlung ist dadurch nicht zu erzielen. Verschiedenen Klubs scheint überhaupt der Unterschied zwischen Fußball und Hockey noch nicht bekannt zu sein. Ein Mannhalten  wie beim Fußball gibt es nun einmal nicht beim Hockey. Auch das Anfahren und das blindlings Hineinschlagen müsste vermieden werden. Die Mannschaft von Jung-Punzlau, die ich auch noch erwähnen möchte, ist ein klein wenig schwächer als Sparta. Ihre Spieler müssten vor allem noch lernen, ihre Gegner nicht anzufahren, da ein schönes Spiel auf diese Weise nicht zu Stande kommen kann.  
 
 




*15. Mai 1908: Die "Ligue internationale de hockey sur glace(LIHG)"  
*15. Mai 1908: Die "Ligue internationale de hockey sur glace(LIHG)"  
Die LIHG wird von den Verbänden aus Belgien, Großbritannien, Schweiz und Frankreich gegründet.  Es wurde Eishockey mit dem Ball gespielt.  
:Die LIHG wird von den Verbänden aus Belgien, Großbritannien, Schweiz und Frankreich gegründet.  Es wurde Eishockey mit dem Ball gespielt.  




*15. August 1908: Gründung des Böhmischen Eishockeyverbandes
*In Prag gründete sich am 15. August 1908 der Böhmische Eishockeyverband. Er tritt der LIHG sofort als fünftes Mitglied bei. Österreich war somit in der internationalen Liga vertreten. In Prag gab es in dieser Zeit deutsche und tschechische Eishockeyvereine. Bei den Tschechen war Slavia Prag führend, bei den Deutschen die Deutsche Eishockey-Gesellschaft Prag.




*15. August 1908: '''Gründung[[Böhmischer Eishockeyverband]]'''
:In Prag gründete sich am 15. August 1908 der Böhmische Eishockeyverband. Er tritt der LIHG sofort als fünftes Mitglied bei. Österreich war somit in der internationalen Liga vertreten. In Prag gab es in dieser Zeit deutsche und tschechische Eishockeyvereine. Bei den Tschechen war Slavia Prag führend, bei den Deutschen die Deutsche Eishockey-Gesellschaft Prag.


===1908/1909===
===1908/1909===
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*14. März 1911: '''LIHG übernimmt kanadische Regeln'''
*14. März 1911: '''LIHG übernimmt kanadische Regeln'''
Der LIHG beschließt die übernahme der kanadieschen Eishockeyregeln. Ab sofort werden alle Spiele der LIHG nur noch mit der Scheibe durchgeführt. Die Spiele dauern 3 x 20 Minuten.  
Der LIHG beschließt die übernahme der kanadieschen Eishockeyregeln. Ab sofort werden alle Spiele der LIHG nur noch mit der Scheibe durchgeführt. Die Spiele dauern 3 x 20 Minuten.  




===1911/1912===
===1911/1912===
*10. November 1911: Die Wiener Eishockeyvereine haben nach dem vergeblichen Versuch im Oktober 1909 jetzt einen neuen Anlauf genommen, um einen österreichischen Eishockeyverband zu gründen. Einer der stärksten Verfechter für diesen Gedanken ist Gustav Feix vom TEC in Wien. Die DEHG in Prag wurde gebeten, sich an der Gründung des neuen Verbandes zu beteiligen und auch andere Prager Vereine zum mitmachen zu animieren. Durch die Wiener Kunsteisbahn Engelmann, wo Feix beschäftigt ist, besteht die Möglichkeit, auch bei schlechteren Witterungsbedingungen internationale und nationale Eishockeyspiele ins Programm zu nehmen.<ref>Prager Tagblatt 10. November 1911</ref>
*10. November 1911: Die Wiener Eishockeyvereine haben nach dem vergeblichen Versuch im Oktober 1909 jetzt einen neuen Anlauf genommen, um einen österreichischen Eishockeyverband zu gründen. Einer der stärksten Verfechter für diesen Gedanken ist Gustav Feix vom TEC in Wien. Die DEHG in Prag wurde gebeten, sich an der Gründung des neuen Verbandes zu beteiligen und auch andere Prager Vereine zum mitmachen zu animieren. Durch die Wiener Kunsteisbahn Engelmann, wo Feix beschäftigt ist, besteht die Möglichkeit, auch bei schlechteren Witterungsbedingungen internationale und nationale Eishockeyspiele ins Programm zu nehmen.<ref>Prager Tagblatt 10. November 1911</ref>


*28. November 1911: '''Eishockey im Wiener Parkklub'''
*28. November 1911: '''Eishockey im Wiener Parkklub'''
:Der Wiener Parkkclub beabsichtigt eine Eishockeysektion aufzustellen. Es stehen der Sektion eine ca. 3000 qm große Eislauffläsche am Pole Nord in Hietzing zur Verfügung. Dort kann an jedem Wochentag von 14 - 16 Uhr trainiert werden. Auch Nichtmitglieder können aufgenommen werden. Auskünfte erteilt das Sekreteriat des Wiener Parkklubs, Wien, II. Bezirk, Prinzenallee 1.<ref>Neues Wiener Tagblatt 28. November 1911</ref>
:Der Wiener Parkkclub beabsichtigt eine Eishockeysektion aufzustellen. Es stehen der Sektion eine ca. 3000 qm große Eislauffläsche am Pole Nord in Hietzing zur Verfügung. Dort kann an jedem Wochentag von 14 - 16 Uhr trainiert werden. Auch Nichtmitglieder können aufgenommen werden. Auskünfte erteilt das Sekreteriat des Wiener Parkklubs, Wien, II. Bezirk, Prinzenallee 1.<ref>Neues Wiener Tagblatt 28. November 1911</ref>




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*Der OeEHV beauftragte die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag mit der Vertretung Österreichs bei der Eishockey-Europameisterschaft 1912. Böhmen war schon Mitglied in der LIHG und so spielten zwei österreichische Mannschaften bei der EM 1912 mit. Ein Antrag auf Aufnahme in den LIHG war zwar gestellt, aber noch nicht formell genehmigt.  
*Der OeEHV beauftragte die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag mit der Vertretung Österreichs bei der Eishockey-Europameisterschaft 1912. Böhmen war schon Mitglied in der LIHG und so spielten zwei österreichische Mannschaften bei der EM 1912 mit. Ein Antrag auf Aufnahme in den LIHG war zwar gestellt, aber noch nicht formell genehmigt.  


*Ende Februar berichtete eine Berliner Zeitung über eine Stellungnahme des Präsidenten der Liga zu der Teilnahme von zwei österreichischen Eishockeymannschaften bei der EM 1912. Gegen dieses doppelte Teilnahme an der EM 1912 hatte die deutsche Delegation einen Protest beim internationalen Verband eingelegt. Der Präsident des LIHG Magnus aus Paris teilte mit, dass die EM 1912 in Prag für ungültig erklärt wird und eine Widerholung stattzufinden habe. Begründung war, dass der Verband die Teilnahme der DEHG aus Prag nicht hätte gestatten dürfen. Magnus schlug weiter vor, anläßlich eines Turniers in Brüssel die Böhmen und die Deutschen gegeneinander antreten zu lassen und den Europameister neu auszuspielen. Sofort nach dieser Mitteilung bemühen sich die Deutschen, das Spiel nach Berlin zu verlegen. Böhmen hatte durch diese Entscheidung der LIHG seinen zweiten EM-Titel verloren.


*Anfang März 1912 wird veröffentlicht, das der Präsident des LIHG in der Ausgabe des Liga-Information vom 29. Februar, Nr. 22, am Schluss einer längeren Publikations über Briefe und gutachten für das Problem der letzten Europameisterschaft folgendes vorschlägt: 1. Anerkennung der EM 1912, 2. Die Aufnahme der DEHG Prag als Vertreterin Österreichs.<ref>Prager Tagblatt 7. März 1912</ref>  
 
 
*Der Antrag auf Aufnahme wird am 18. März 1912 von der LIHG genehmigt. Somit war der österreichische Verband zur EM 1912 noch keine Mitglied in der LIHG.  
*Ende Februar berichtete eine Berliner Zeitung über eine Stellungnahme des Präsidenten der Liga zu der Teilnahme von zwei österreichischen Eishockeymannschaften bei der EM 1912. Gegen dieses doppelte Teilnahme an der EM 1912 hatte die deutsche Delegation einen Protest beim internationalen Verband eingelegt. Der Präsident des LIHG Magnus aus Paris teilte mit, dass die EM 1912 in Prag für ungültig erklärt wird und eine Widerholung stattzufinden habe. Begründung war, dass der Verband die Teilnahme der DEHG aus Prag nicht hätte gestatten dürfen. Magnus schlug weiter vor, anläßlich eines Turniers in Brüssel die Böhmen und die Deutschen gegeneinander antreten zu lassen und den Europameister neu auszuspielen. Sofort nach dieser Mitteilung bemühen sich die Deutschen, das Spiel nach Berlin zu verlegen. Böhmen hatte durch diese Entscheidung der LIHG seinen zweiten EM-Titel verloren.
 
 
 
*Anfang März 1912 wird veröffentlicht, das der Präsident des LIHG in der Ausgabe des Liga-Information vom 29. Februar, Nr. 22, am Schluss einer längeren Publikations über Briefe und gutachten für das Problem der letzten Europameisterschaft folgendes vorschlägt: 1. Anerkennung der EM 1912, 2. Die Aufnahme der DEHG Prag als Vertreterin Österreichs.<ref>Prager Tagblatt 7. März 1912</ref>  
 
 
 
*Der Antrag auf Aufnahme wird am 18. März 1912 von der LIHG genehmigt. Somit war der österreichische Verband zur EM 1912 noch keine Mitglied in der LIHG.  
 
 




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*Die Oxford Canadiens aus England kommen nach Wien. Da die [[Eishockeyspiele der Wiener Auswahl bis 1940|Wiener Auswahl]] nur das Bandyspiel beherrscht, spielen auch die Qxforder mit dem Ball antretendiesen, trotzdem  diese Spielart diesen zum Teil völlig unbekannt ist. Das erste Spiel gewinnt die Wiener Auswahl mit 7:4, das zweite geht 4:14 verloren.
*Die Oxford Canadiens aus England kommen nach Wien. Da die [[Eishockeyspiele der Wiener ;Auswahl bis 1940|Wiener Auswahl]] nur das Bandyspiel beherrscht, spielen auch die Qxforder mit dem Ball antretendiesen, trotzdem  diese Spielart diesen zum Teil völlig unbekannt ist. Das erste Spiel gewinnt die Wiener Auswahl mit 7:4, das zweite geht 4:14 verloren.
 




*Der Währinger Bicycle Club gründet eine Eishockeysektion.
*Der Währinger Bicycle Club gründet eine Eishockeysektion.


'''Eishockeyspiel in Gossensaß'''
'''Eishockeyspiel in Gossensaß'''
:Der Wintersportverein Gossensaß am Brenner in Tirol schreibt für den 6. Jänner 1912 neben verschiedenen anderen Wettbewerben auch ein Eishockeyspiel aus. Ein weiteres Spiel soll am 23. Februar 1912 stattfinden.<ref>Illustriertes Sportblatt 6. Jänner 1912</ref>
:Der Wintersportverein Gossensaß am Brenner in Tirol schreibt für den 6. Jänner 1912 neben verschiedenen anderen Wettbewerben auch ein Eishockeyspiel aus. Ein weiteres Spiel soll am 23. Februar 1912 stattfinden.<ref>Illustriertes Sportblatt 6. Jänner 1912</ref>
:Wegen des schlechten Wetters mussten die Eishockeyspiele vom 6. Jänner 1912 auf den 15. Jänner 1912 verschoben werden.  
:Wegen des schlechten Wetters mussten die Eishockeyspiele vom 6. Jänner 1912 auf den 15. Jänner 1912 verschoben werden.  


'''Kössener Sportwoche'''
'''Kössener Sportwoche'''
:Im Rahmen der Kössener Sporwoche findet am 4. Februar 1912 um 15.30 ein Eishockey-Wettspiel statt.   
:Im Rahmen der Kössener Sporwoche findet am 4. Februar 1912 um 15.30 ein Eishockey-Wettspiel statt.   


'''Eishockey in Kitzbühel'''
'''Eishockey in Kitzbühel'''
:Für den 4. Februar 1912 organisierte der Wintersportverein Kitzbühel Eishockeyspiele.<ref>Linzer Volksblatt 2. Februar 1912</ref>  
:Für den 4. Februar 1912 organisierte der Wintersportverein Kitzbühel Eishockeyspiele.<ref>Linzer Volksblatt 2. Februar 1912</ref>  




'''OeEHV plant eine Eishockeymannschaft im Scheibenspiel'''
'''OeEHV plant eine Eishockeymannschaft im Scheibenspiel'''
Am 29. Jänner 1913 ist im Prager Tagblatt zu lesen, dass der Österreichische Eishockeyverband die Gründung einer Eishockeymannschaft im Scheibenspiel plant. Bisher wird im Verband nur das Spiel mit dem Ball (Bandy) betrieben.  
:Am 29. Jänner 1913 ist im Prager Tagblatt zu lesen, dass der Österreichische Eishockeyverband die Gründung einer Eishockeymannschaft im Scheibenspiel plant. Bisher wird im Verband nur das Spiel mit dem Ball (Bandy) betrieben.
 
 




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'''1. Österreichische Eishockey-Meisterschaft mit Terminproblemen'''
'''1. Österreichische Eishockey-Meisterschaft mit Terminproblemen'''
:In der 1. österreichischen Eishockey-Meisterschaft wird das Endspiel zwischen dem Wiener Sportclub und dem DFC Prag wegem Tauwetter verschoben<ref>Prager Tagblatt vom 7.3.13, Seite 5</ref> und dann vom Verband für diese Saison endgütig abgesagt.
:In der 1. österreichischen Eishockey-Meisterschaft wird das Endspiel zwischen dem Wiener Sportclub und dem DFC Prag wegem Tauwetter verschoben<ref>Prager Tagblatt vom 7.3.13, Seite 5</ref> und dann vom Verband für diese Saison endgütig abgesagt.




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===1913/1914===
===1913/1914===


'''[[Wiener Eishockey-Meisterschaft 1913/14]]'''
'''[[Wiener Eishockey-Meisterschaft 1913/14]]'''
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:-Schweiz
:-Schweiz
*Der OeEHV hatte auf die Entsendung einer eigenen Mannschaft verzichtet.  
*Der OeEHV hatte auf die Entsendung einer eigenen Mannschaft verzichtet.  
*Cesky Svaz Hockeyovy trat für den Eishockeyverband Böhmen an.   
:-Cesky Svaz Hockeyovy trat für den Eishockeyverband Böhmen an.   
*Da die Schweizer Mannschaft erst am dritten Tag komplett vor Ort war, nahm sie an der Europameisterschaft nicht teil. Dafür fanden drei Ersatzspiele für die Zuschauer statt.  
:-Da die Schweizer Mannschaft erst am dritten Tag komplett vor Ort war, nahm sie an der Europameisterschaft nicht teil. Dafür fanden drei Ersatzspiele für die Zuschauer statt.  
:Eishockey-Europameister wurde die Mannschaft des [[Böhmischer Eishockeyverband|Böhmischen Eishockeyverbandes]].  
 
*Eishockey-Europameister wurde die Mannschaft des [[Böhmischer Eishockeyverband|Böhmischen Eishockeyverbandes]].  




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===1914/1915===


*15. Jänner 1915: '''OeEHV ändert seinen Namen'''
:Der Verband hat in seiner letzten Sitzung den Beschluss gefasst, keine Fremdwörter mehr in seinen Verlautbarungen zu benutzen und auch seinen Namen zu ändern. Das Wort Eishockey wird dabei durch "Eisball" ersetzt. Somit ist der neue Name des Verbandes jetzt "Österreichischer Eisballverband".<ref>Fremden-Blatt 15. Jänner 1915</ref>




===1914/1915===
*Die 3. [[Wiener Eishockey-Meisterschaft 1914/15]] im Bandyspiel wird ausgeschrieben. Sieben Vereine melden Mannschaften.  Wegen der Einberufung der Spieler in den 2. Weltkrieg kann die Meisterschaft jedoch nicht zu Ende ausgespielt werden. Das Endscheidungspiel zwischen dem TEC und und dem WEV wird mehrfach verschoben und dann endgültig abggesagt. Der Wiener Sportclub kann keine Mannschaft mehr aufstellen, da seine Spieler der 1. Mannschaft fast alle einrücken mussten. Aktiv sind noch TEC, WEV, Slovan, CEV, Vienna und WBC. Durch die vielen Einberufungen ist man in den Vereinen froh, jeweils noch eine Mannschaft zu den Spielen aufstellen zu können.


*15. Jänner 1915: '''OeEHV ändert seinen Namen'''
Der Verband hat in seiner letzten Sitzung den Beschluss gefasst, keine Fremdwörter mehr in seinen Verlautbarungen zu benutzen und auch seinen Namen zu ändern. Das Wort Eishockey wird dabei durch "Eisball" ersetzt. Somit ist der neue Name des Verbandes jetzt "Österreichischer Eisballverband".<ref>Fremden-Blatt 15. Jänner 1915</ref>




*Die 3. Wiener Bandy-Meisterschaft wird ausgeschrieben. Sieben Vereine melden Mannschaften.  Wegen der Einberufung der Spieler in den 2. Weltkrieg kann die Meisterschaft jedoch nicht zu Ende ausgespielt werden. Das Endscheidungspiel zwischen dem TEC und und dem WEV wird mehrfach verschoben und dann endgültig abggesagt. Der Wiener Sportclub kann keine Mannschaft mehr aufstellen, da seine Spieler der 1. Mannschaft fast alle einrücken mussten. Aktiv sind noch TEC, WEV, Slovan, CEV, Vienna und WBC. Durch die vielen Einberufungen ist man in den Vereinen froh, jeweils noch eine Mannschaft zu den Spielen aufstellen zu können.


*Der [[Wiener Eislauf Verein]] absolvierte sein erstes Spiel gegen einen auswärtigen Verein am 28. Februar 1915. Er verliert 2:14.
*Der [[Wiener Eislauf Verein]] absolvierte sein erstes Spiel gegen einen auswärtigen Verein am 28. Februar 1915. Er verliert 2:14.
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===1915/1916===


*Der Verein Kunsteisbahn beginnt mit dem Eishockeyspiel und beteiligt sich auch sofort an der Wiener Eishockey-Meisterschaft.


===1915/1916===
*Die 4. Wiener Bandy-Meisterschaft wird gespielt. Es sind vier Vereine beteiligt.
Der Wiener Eislauf Verein gewinnt erstmalig eine Wiener Bandey-Meisterschaft.
*Der Training Eis Club stellt seinen Eishockeybetrieb ein. Neu nimmt der Verein Kunsteisbahn das Eishockeyspiel auf und beteiligt sich auch sofort an der Wiener Bandy-Meisterschaft.




*Die 4. [[Wiener Eishockey-Meisterschaft 1915/16]] im Bandyspiel wird durchgeführt. Es sind vier Vereine beteiligt. Der Wiener Eislauf Verein gewinnt erstmalig eine Meisterschaft.






*Der Training Eis Club stellt seinen Eishockeybetrieb ein.




===1916/1917===
*Die 5. Bandy-Meisterschaft wird gespielt. Es beteiligen sich fünf Vereine.
Wie im Vorjahr gewinnt der [[Wiener Eislauf Verein]] (WEV) die Meisterschaft.
*Beim WEV spielt der Kanadier Dalbear als Mittelstürmer. Seine Erfahrungen im Bandyspiel helfen dem WEV, die Spielstärke des Mannschaft lfd. zu verbessern.
*Der Wiener Eislauf Verein gewinnt am 4. Februar 1917 in Budapest den Czakypreis.


===1917/1918===
*Es wird keine Meisterschaft gespielt. Die Herstellung von Kunsteis wird verboten. Ebenso verboten wird die Beleuchtung der Eisplätze. Somit muss aller Spielbetrieb zur Dämmerung eingestellt werden.






===1918/1919===
===1916/1917===
Die 6. Bandy-Meisterschaft wird ausgeschrieben. Sechs Vereine geben Meldungen ab. Eine Verein tritt vor dem ersten Spieltermin zurück. Meister 1918/19 wird der Wiener Eislauf Verein (WEV)
*Die 5. [[Wiener Eishockey-Meisterschaft 1916/17]] wird gespielt. Es beteiligen sich fünf Vereine. Wie im Vorjahr gewinnt der [[Wiener Eislauf Verein]] (WEV) die Meisterschaft.
Im Jänner 1919 wird im Vorstand des OeEHV darüber gesprochen, ob nicht das Scheibenspiel eingeführt werden soll, da nur noch in Wien und Budapest mit dem Ball gespielt wird (siehe auch Scheibenspiel 1918/19).






===1919/1920===
*01. Dezember 1920: '''Eishockey-Wanderpreis des WEV'''
*Beim WEV spielt der Kanadier Dalbear als Mittelstürmer. Seine Erfahrungen im Bandyspiel helfen dem WEV, die Spielstärke des Mannschaft lfd. zu verbessern.  
:Der Vorstand des OeEHV hat ins einer letzten Sitzung dem WEV die "Propositionen" zu der Ausschreibung seines neuen Wanderpreises. Es darf aus jeder Stadt nur eine Mannschaft teilnehmen. Mindestens drei Vereine müssen eine Meldung abgeben, damit die Austragung stattfinden kann. Verteidiger des Wanderpreises ist der WEV. Jeder teilnehmende Vereine muss gegen den WEV spielen. Erleidet der WEV mehr Niederlagen als Siege, so geht der Wanderpreis in den Besitz desjenigen Teilnehmers über, der das beste Resultat gegen den WEV erzielte. Die Austragung läuft jährlich zwischem dem 1. Dezember und dem 1. März des Folgejahres.
:Der Wanderpreis besteht aus einem schönen und wertvollen Kunstwerk. Es ist eine Bronzefigur eines Eishockeyspielers, die auf einem Marmorblock steht. Der WEV rechnet mit Meldungen von Mannschaften zumindest aus Berlin, München und Prag.<ref>SportTagblatt 2. Dezember 1920</ref>




*Eine Eishockey-Meisterschaft ist in dieser Saison nicht möglich, da eine Klassifizierung der Vereine nicht möglich ist. Es sind neue Mannschaften entstanden, deren Stärke man nicht kennt.  Hierunter fallen der Wiener Athletiksport Club, der Erste Fünfhauser Sportklub und der Wiener Sport Club. Durch Spielerwechsel sind einige Eishockeyvereine geschwächt. So haben die besten Kräfte des CEV zum WBC gewechselt. Vienna fehlt in dieser Saison ganz, da der Verein zur Zeit einen neuen Sportplatz baut. Die Vereine müssen alle junge Kräfte ausbilden und zu neuen Kernmannschaften kommen. Der einzige Verein, der von diesen Problemen nicht betroffen ist, ist der WEV.<ref>SportTagblatt 21. Dezember 1920</ref>


*Der Vorstand des OeEHV beschloss in seiner Sitzung am 16. Dezember 1920 einen Eishockey-Cup auszuschreiben. Die Ersatzmannschaften der meldenden Vereine sollten zuerst, beginnend über die Weihnachtstage, eine Turnier nach dem Cup-System ausspielen- Abwechselnd damit dann die Kampfmannschaften den Pokal. 


*Der Wiener Eislauf Verein gewinnt am 4. Februar 1917 in Budapest den Czaky-Preis.


*Der Währinger Bicycle Club ändert in einer außerordentlichen Generalversammlung seinen Namen in Währinger Bewegungssport Club.




*28. Dezember 1920: '''Für die Kunsteiserzeugung fehlt Ammoniak'''
Bisher konnte die Kunsteisbahn noch kein Kunsteis produzieren, da das notwendige Ammoniak erst jetzt geliefert werden konnte. Es wird davon ausgegangen, dass über den Jahreswechsel trotz Tauwetter die Kunsteisproduktion aufgenommen werden kann und somit die Eisbahn zur Verfügung steht.<ref>SportTagblatt 28. Dezember 1920</ref>


===1920/1921===
*Es findet keine Bandy-Meisterschaft, dafür aber ein Bandy-Cup für die 1. Mannschaften und die Reserven statt. Die Spiele der 1. Mannschaften beginnen, werden aber nicht zu Ende geführt. Bei den Reserven wird nicht ein Spiel absolviert.
*Die besten Spieler gehen 1920 vom CEV zum neuen VfB.






===1921/1922===
===1917/1918===
*Da keine Bandy-Meisterschaft ausgespielt wird, kommt ein Bandy-Cup zur Austragung. Der [[Cottage Eislauf Verein]] (CEV) wird mit der Durchführung beauftragt. Es gewinnt der [[Verein für Bewegungsspiele]] (VfB) diesen letzten Bandy-Cup im Endspiel gegen den WAC. Es waren aber Proteste gegen das Spiel WAC - TEC noch nicht abgearbeitet. Der zuständige Ausschuss erklärte wegen nicht erlaubten Spielereinsatz das Spiel WAC - TEC mit 0:6 dem TEC zu. Damit war auch das Endspiel zwischen VfB und WAC ungültig. Das angeordnete neue Endspiel zwischen TEC und VfB fand nicht mehr statt.[[Eishockey-Cup des OeEHV 1921/22]]
*Es wird keine Meisterschaft gespielt. Die Herstellung von Kunsteis wird verboten. Ebenso verboten wird die Beleuchtung der Eisplätze. Somit muss aller Spielbetrieb zur Dämmerung eingestellt werden.






===1922/1923===
Das [[Bandy-Turnier Wien 1922]] wird vom OeEHV ausgeschrieben und ist die letzte Meisterschaft mit dem Ball. Die Meisterschaft wird zwar begonnen, aber nicht mehr zu Ende geführt. Die Organisation wird dem Cottage Eislauf Verein übertragen. Das letzte Bandy-Meitsterschaftsspiel findet am 23. Jänner 1923 in Wien, zwischen [[Wiener Bewegungssport Club]] (WBC) und [[Sportclub Nicholson]] (Nicholson) statt.






===1923/1924===
*Nach den Vorstellungen des Österreichischen Eishockeyverbandes soll neben einer Eishockey-Meisterschaft mit der Scheibe auch noch ein Bandy-Turnier stattfinden.<ref>SportTagblatt 16. November 1923</ref> Der Verband entschließt sich dann aber doch, nur noch das Spiel mit der Scheibe weiter zu betreiben.


*Das letzte Bandyspiel in Österreich findet am 31. Dezember 1923 zwischen dem [[Training Eis Club]] (TEC) und dem [[Cottage Eislauf Verein]] (CEV) statt. Hiernach gibt es das Bandyspiel nicht mehr.
===1918/1919===
*Der [[Währinger Bewegungssport Club]] geht in den [[Wiener Bewegungssport Club]] über.
:Die 6. [[Wiener Eishockey-Meisterschaft 1918/19]] im Bandyspiel wird ausgeschrieben. Sechs Vereine geben Meldungen ab. Eine Verein tritt vor dem ersten Spieltermin zurück. Meister 1918/19 wird der Wiener Eislauf Verein (WEV)




:Im Jänner 1919 wird im Vorstand des OeEHV darüber gesprochen, ob nicht das Scheibenspiel eingeführt werden soll, da nur noch in Wien und Budapest mit dem Ball gespielt wird (siehe auch Scheibenspiel 1918/19).




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===1919/1920===
*01. Dezember 1920: '''Eishockey-Wanderpreis des WEV'''
:Der Vorstand des OeEHV hat ins einer letzten Sitzung dem WEV die "Propositionen" zu der Ausschreibung seines neuen Wanderpreises. Es darf aus jeder Stadt nur eine Mannschaft teilnehmen. Mindestens drei Vereine müssen eine Meldung abgeben, damit die Austragung stattfinden kann. Verteidiger des Wanderpreises ist der WEV. Jeder teilnehmende Vereine muss gegen den WEV spielen. Erleidet der WEV mehr Niederlagen als Siege, so geht der Wanderpreis in den Besitz desjenigen Teilnehmers über, der das beste Resultat gegen den WEV erzielte. Die Austragung läuft jährlich zwischem dem 1. Dezember und dem 1. März des Folgejahres.
:Der Wanderpreis besteht aus einem schönen und wertvollen Kunstwerk. Es ist eine Bronzefigur eines Eishockeyspielers, die auf einem Marmorblock steht. Der WEV rechnet mit Meldungen von Mannschaften zumindest aus Berlin, München und Prag.<ref>SportTagblatt 2. Dezember 1920</ref>


==Das Scheibenspiel==
[[Datei:Ice hockey puck - 2.jpg|thumb|300px|Eishockey Scheibe - auch bekannt als Puck]]


*Eine Eishockey-Meisterschaft ist in dieser Saison nicht möglich, da eine Klassifizierung der Vereine nicht möglich ist. Es sind neue Mannschaften entstanden, deren Stärke man nicht kennt.  Hierunter fallen der Wiener Athletiksport Club, der Erste Fünfhauser Sportklub und der Wiener Sport Club. Durch Spielerwechsel sind einige Eishockeyvereine geschwächt. So haben die besten Kräfte des CEV zum WBC gewechselt. Vienna fehlt in dieser Saison ganz, da der Verein zur Zeit einen neuen Sportplatz baut. Die Vereine müssen alle junge Kräfte ausbilden und zu neuen Kernmannschaften kommen. Der einzige Verein, der von diesen Problemen nicht betroffen ist, ist der WEV.<ref>SportTagblatt 21. Dezember 1920</ref>


Es gibt eine Vielzahl von Veröffentlichungen über das Eishockeyspiel mit der Scheibe. Eishockeyfans wissen, dass sich die Regeln seit der Einführung des Scheibenspiels jährlich veränderten. Schreibt man über die Geschichte des Eishockeys, so muß man auch über die laufenden Änderungen berichten. Es gibt hier nicht viele vollständige Informationen. In den einzelnen Spielzeiten sind die Änderungen, soweit bekannt, aufgeführt. In dem Artikel nachstehend wird das Eishockeyspiel von 1932 beschrieben, da es dem heutigen doch grob entspricht. Unter dem '''27. Dezember 1927''' findet man eine Darstellung zu wesentlichen Regeln des Eishockeyspiels, die man als Zuschauer damals wissen sollte. In dieser Spielzeit wurde wesenstliches geändet. Da die Regeln über die Internationale Liga kamen, sind im Nachgang in den einzelnen Spielzeiten auch die Kongresse der Liga aufgeführt. Die Entscheidungen für Österreich findet man im Artikel des [[Österreichischer Eishockeyverband|Österreichischen Eishockeyverbandes]].
*Der Vorstand des OeEHV beschloss in seiner Sitzung am 16. Dezember 1920 den [[Eishockey-Cup des OeEHV 1920/21]] auszuschreiben. Die Ersatzmannschaften der meldenden Vereine sollten zuerst, beginnend über die Weihnachtstage, eine Turnier nach dem Cup-System ausspielen- Abwechselnd damit dann die Kampfmannschaften den Pokal.
Beim Scheibenspiel wurde mit einer Hartgummischeibe, einem sogenannten Puck, gespielt. Da es zu Beginn kaum einen Körperschutz gab, war die Sicherheit der Spieler, aber auch der Zuschauer, die am Anfang manchen Puck abbekamen, ein großes Anliegen der Verantwortlichen. Die Mannschaften bestanden aus sechs Spielern: ein Tormann, zwei Verteidiger und drei Stürmer. Drei Ersatzspieler standen in Reserve bereit und konnten bei Spielunterbrechungen mit Spielern auf dem Eis ausgetauscht werden. Da auch die Eishockeyregeln einer laufenden Änderung unterlagen, wird hier von den Regeln des Jahres [[1932]] berichtet.<ref>SportTagblatt vom 8. Jänner 1932, Seite 5</ref> Das Spielfeld auf dem Eis durfte nicht länger als 80 Meter und nicht breiter als 40 Meter sein. An den Seiten des Spielfeldes gab es Holzbanden, die den Puck im Spiel hielten und gleichzeitig verhinderten, dass Zuschauer verletzt wurden, wie es vor der Einführung der Banden häufig vorkam. An den Breitseiten des Spielfeldes standen die Tore und dahinter waren es noch drei Meter bis zur Bande sodass man die Tore umfahren konnte. Ein wesentlicher Unterschied zum Bandyspiel, wo mit der Torlinie das Spielfeld an den Kopfseiten zu Ende war. Jedes Spiel hatte drei Spielabschnitte zu je 15 Minuten. Unterbrechungen zählten nicht zur Spielzeit. Durch ein „Bully“ wurde die Scheibe ins Spiel gebracht wenn ein Tor gefallen, der Puck aus dem Spielfeld geflogen ist oder ein Verstoß gegen die Regeln vorlag. Beim Bully standen sich zwei gegnerische Spieler gegenüber und der Schiedsrichter warf den Puck auf das Eis zwischen den Spielern. Gab es zu Beginn nur einen Schiedsrichter, so wurde nach einigen Jahren der Einsatz von zwei Schiedsrichtern wegen der Schnelligkeit des Spieles beschlossen. Auch ein Zeitnehmer war notwendig, da Spielunterbrechungen nicht mehr zur regulären Spielzeit zählten. Dies sind nur einige Punkte über das damalige Regelwerk. Oskar Schlesinger erklärte zu dieser Sportart in seinem bereits zitierten Bericht weiter: „Der Kampf verlangt eine weit größere Anzahl physischer und seelischer Eigenschaften. Er erfordert, außer den beim Spiel notwendigen Dingen wie: Gewandtheit, Geistesgegenwart, Klugheit, Disziplin und Ausdauer, noch ein Meer an persönlichem Mut, Selbstbeherrschung, Aufopferung für eine gemeinsame Sache und Härte.




*Der Währinger Bicycle Club ändert in einer außerordentlichen Generalversammlung seinen Namen in Währinger Bewegungssport Club.


===1907/1908===


*28. Dezember 1920: '''Für die Kunsteiserzeugung fehlt Ammoniak'''
:Bisher konnte die Kunsteisbahn noch kein Kunsteis produzieren, da das notwendige Ammoniak erst jetzt geliefert werden konnte. Es wird davon ausgegangen, dass über den Jahreswechsel trotz Tauwetter die Kunsteisproduktion aufgenommen werden kann und somit die Eisbahn zur Verfügung steht.<ref>SportTagblatt 28. Dezember 1920</ref>


*16. Mai 1908: '''1. Kongreß des Internationalen Eishockeyverbandes'''
Der 1. Kongreß des Internationalen Eishockeyverbandes "Ligue Internationale de Hockey sur Glace"  (LIHG) findet in Paris statt.<ref>Allgemeine Sport-Zeitung 23. Mai 1908</ref> Gründungsmitglieder  des neuen Verbandes sind Frankreich, Großbritannien, Belgien und die Schweiz. Der Verband beschließt die Bearbeitung folgender Aufgaben:
1. Schaffung internationaler Spielregeln
2. Gründung einer Zentrale
3. Veranstaltung von Europa- und Weltmeisterschaften


:Der Kongreß wird alle zwei Jahre zusammenkommen. Jedes Mitglied kann drei Vertreter entsenden, wobei jedes Mitglied nur eine Stimme hat.


*11. Dezember 1908: '''Gründung des böhmischen Eishockeyverbandes'''
12 Eishockeyvereine aus Böhmen gründen den böhmischen Eishockeyverband "Cesky Svaz Hockeyovy". Die Sitzung findet im Restaurant Helibut in Prag statt.
Er trat der am 16. Mai 1908 in Paris gegründeten Internationalen Eishockey-Liga (LIHG) als fünftes Mitglied bei. Österreich war somit in der Liga vertreten, auch wenn es unter der Firmierung Böhmen dort Mitglied war.




===1908/1909===


*12. Dezember 1908: [[Deutscher Sportclub Prag VII]] und [[Deutscher Fußball Club Prag]] trainieren heute gemeinsam zum ersten Mal das Scheibenspiel.<ref>Prager Tagblatt 13. Dezember 1908</ref>
===1920/1921===
*Es findet keine Bandy-Meisterschaft, dafür aber ein Bandy-Cup für die 1. Mannschaften und die Reserven statt. Die Spiele der 1. Mannschaften beginnen, werden aber nicht zu Ende geführt. Bei den Reserven wird nicht ein Spiel absolviert.
*Die besten Spieler gehen 1920 vom CEV zum neuen VfB.
 


*14. Februar 1909: '''Erstes Scheibenspiel in Wien'''
Das Freundschaftsspiel zwischen Slovan un Vienna endete 3:1. Die beiden Mannschaften spielten auf dem Vienna-Platz, da dieser kleiner war und man dort das Scheibenspiel besser austragen konnte. Es war das erste Scheibenspiel in Wien.<ref>Neues Wiener Tagblatt 16. Februar 1909</ref>






===1909/1910===
In Prag begann der SC Slovan neben dem Bandyspiel auch das Scheibenspiel zu trainieren.<ref>Neues Wiener Tagblatt vom 6. Dezember 1909</ref>


===1921/1922===
*Da keine Bandy-Meisterschaft ausgespielt wird, kommt ein Bandy-Cup zur Austragung. Der [[Cottage Eislauf Verein]] (CEV) wird mit der Durchführung beauftragt. Es gewinnt der [[Verein für Bewegungsspiele]] (VfB) diesen letzten Bandy-Cup im Endspiel gegen den WAC. Es waren aber Proteste gegen das Spiel WAC - TEC noch nicht abgearbeitet. Der zuständige Ausschuss erklärte wegen nicht erlaubten Spielereinsatz das Spiel WAC - TEC mit 0:6 dem TEC zu. Damit war auch das Endspiel zwischen VfB und WAC ungültig. Das angeordnete neue Endspiel zwischen TEC und VfB fand nicht mehr statt.[[Eishockey-Cup des OeEHV 1921/22]]




===1910/1911===


*15.- 17. Februar 1911: '''2. Eishockey-Europameisterschaft'''
:Böhmen beteiligt sich an der vom 15. bis 17. Februar in Berlin stattfindenden 2. Eishockey-Europameisterschaft. Da alle drei Eishockeyspiele gewonnen werden heißt der Europameister 1911 Böhmen.
:15. Februar 1911 Böhmen(Ö) - Schweiz 13:0
:16. Februar 1911 Böhmen(Ö) - Deutsches Reich 4:1
:17. Februar 1911 Böhmen(Ö) - Belgien 3:0




===1922/1923===


*16. - 17. Februar 1911: '''Kongreß der Eishockey-Liga in Berlin'''
*Das [[Bandy-Turnier Wien 1922]] wird vom OeEHV ausgeschrieben und ist die letzte Meisterschaft mit dem Ball. Die Meisterschaft wird zwar begonnen, aber nicht mehr zu Ende geführt. Die Organisation wird dem Cottage Eislauf Verein übertragen. Das letzte Bandy-Meitsterschaftsspiel findet am 23. Jänner 1923 in Wien, zwischen [[Wiener Bewegungssport Club]] (WBC) und [[Sportclub Nicholson]] (Nicholson) statt.
:An dem Kongreß der Liga in Berlin am 16. und 17. Februar 1911 nehmen Großbritannien, Rußland, Böhmen, Belgien, Frankreich, Schweiz und Deutschland teil. Den Vorsitz hat Präsident Magnus aus Paris. Die Liga beschließt, nur noch das kanadische Eishockey zu spielen. Dieses gilt insbesondere für die Meisterschaften. Die kanadischen Regeln sind anzuwenden. Es wird eine International und eine Europäische Eishockeymeisterschaft geben. Bei den Internationalen Spielen müssen die Spieler nicht Staatsangehörige des meldenden Landes sein. Bei der Europameisterschaft ist dieses jedoch notwendig.<ref>Prager Tagblatt 20. Februar 1911</ref> Die sogenannten französischen Regeln sollten jedoch gelten. Dabei gibt es kein Abseits, der Tormann bekam einen Schutzkreis zuerkannt und die Mannschaften bestehen aus 7 Personen, welche jedoch nicht ausgetauscht werden dürfen. dürfen. Russland wird neu in die Liga aufgenommen. Kanada tritt aus der Liga aus. Bei den Wahlen wird Präsident Magnus (Paris) wiedergewählt, stellv. Präsident Kleeberg (Berlin). Jedes Land stellt einen Beisitzer.  








===1911/1912===


*06. Dezember 1911: '''Nur noch 6 Spieler'''
Der internationale Verband hat festgelegt, dass bei dem Spiel mit der Scheibe international nur noch 6 Spieler pro Mannschaft zum Einsatz kommen und keine sieben Spieler, wie bisher. Diese Neuerung soll umgehend eingeführt werden.<ref>Prager Tagblatt 6. Dezember 1911</ref>


===1923/1924===
*Nach den Vorstellungen des Österreichischen Eishockeyverbandes soll neben einer Eishockey-Meisterschaft mit der Scheibe auch noch ein Bandy-Turnier stattfinden.<ref>SportTagblatt 16. November 1923</ref> Der Verband entschließt sich dann aber doch, nur noch das Spiel mit der Scheibe weiter zu betreiben.


*Das letzte Bandyspiel in Österreich findet am 31. Dezember 1923 zwischen dem [[Training Eis Club]] (TEC) und dem [[Cottage Eislauf Verein]] (CEV) statt. Hiernach gibt es das Bandyspiel nicht mehr.
*Der [[Währinger Bewegungssport Club]] geht in den [[Wiener Bewegungssport Club]] über.


*13. Jänner 1912: '''Gründung des Österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV)'''
:Die Gründungsversammlung des Österreichischen Eishockeyverbandes [[Österreichischer Eishockeyverband|OeEHV]] findet am 13. Jänner 1912 in den Räumen des Sportplatzes Engelmann in Wien statt.  Retschury wird in der 1. ordentlichen Verbandsversammlung zum Verbandskapitän gewählt. Das Zentrum des österreichischen Eishockeys ist zu dieser Zeit Prag. Durch die Gründung des Verbandes sollte Wien der neue Mittelpunkt dieser Sportart in Österreich werden. Von den vier Gründungsvereinen wurde nur das Bandyspiel betrieben.
:Vielfach wird in Berichten über die Gründung des Österreichischen Eishockeyverbandes der Gründungstermin mit dem 14. Jänner 1912 angegeben und als Ort der konstituierenden Sitzung die Wohnung von Gustav Feix angegeben. Diese Irrtümer beruhen  auf die Veröffentlichung des OeEHV in einer Sonderausgabe der Verbandszeitschrift "Der Eishockeysport" vom 15. Jänner 1932. Auch der Termin der 1. Verbandsversammlung ist dort falsch wiedergegeben. Sie fand nicht im März 1912, sondern am 28. Dezember 1912, statt. 


*Der Vorstand des Verbandes beschließt, Mitglied in der internationalen Eishockey-Liga zu werden und am gleichen Tag wird ein entsprechender Antrag bei der Liga eingereicht. Das österreichische Böhmen hatte bereits vor einiger Zeit einen Eishockey-Landesverband gegründet und war Mitglied des internationalen Verbandes. Böhmen hatte auch an der Eishockey-Europameisterschaft 1911 teilgenommen und war Europameister.


*Der OeEHV beauftragte die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag mit der Vertretung Österreichs bei der Eishockey-Europameisterschaft 1912. Böhmen war schon Mitglied in der LIHG und so spielten zwei österreichische Mannschaften bei der EM 1912 mit. Ein Antrag auf Aufnahme in den LIHG war zwar gestellt, aber noch nicht formell genehmigt.


*Ende Februar berichtete eine Berliner Zeitung über eine Stellungnahme des Präsidenten der Liga zu der Teilnahme von zwei österreichischen Eishockeymannschaften bei der EM 1912. Gegen dieses doppelte Teilnahme an der EM 1912 hatte die deutsche Delegation einen Protest beim internationalen Verband eingelegt. Der Präsident der LIHG Magnus aus Paris teilte mit, dass die EM 1912 in Prag für ungültig erklärt wird und eine Widerholung stattzufinden habe. Begründung war, dass der Verband die Teilnahme der DEHG aus Prag nicht hätte gestatten dürfen. Magnus schlug weiter vor, anläßlich eines Turniers in Brüssel die Böhmen und die Deutschen gegeneinander antreten zu lassen und den Europameister neu auszuspielen. Sofort nach dieser Mitteilung bemühen sich die Deutschen, das Spiel nach Berlin zu verlegen. Böhmen hatte durch diese Entscheidung des LIHG seinen zweiten EM-Titel verloren.


*Anfang März 1912 wird veröffentlicht, das der Präsident der LIHG in der Ausgabe des Liga-Information vom 29. Februar, Nr. 22, am Schluss einer längeren Publikations über Briefe und gutachten für das Problem der letzten Europameisterschaft folgendes vorschlägt: 1. Anerkennung der EM 1912, 2. Die Aufnahme der DEHG Prag als Vertreterin Österreichs.<ref>Prager Tagblatt 7. März 1912</ref>
*Der Antrag auf Aufnahme wird am 18. März 1912 von der LIHG genehmigt. Somit war der österreichische Verband zur EM 1912 noch keine Mitglied der LIHG.




:22./23. März 1912: '''Mitgliederversammlung der IIHV in Brüssel 1912'''
:In der Mitgliederversammlung des Verbandes vom 22. bis 23. März in Brüssel wurde dann bestätigt, die WM 1912 für ungültig zu erklären. Weiterhin wurde beschlossen, die nächste Meisterschaft in Berlin auszutragen. Der bisherige Präsident Magnus trat auf Grund dieser Entscheidung zurück. Neuer Präsident wurde Vandebuleke aus Brüssel. 




==Das Scheibenspiel==
[[Datei:Ice hockey puck - 2.jpg|thumb|300px|Eishockey Scheibe - auch bekannt als Puck]]




'''Eishockey-Europameisterschaft 1912 in Prag'''
Es gibt eine Vielzahl von Veröffentlichungen über das Eishockeyspiel mit der Scheibe. Eishockeyfans wissen, dass sich die Regeln seit der Einführung des Scheibenspiels jährlich veränderten. Schreibt man über die Geschichte des Eishockeys, so muß man auch über die laufenden Änderungen berichten. Es gibt hier nicht viele vollständige Informationen. In den einzelnen Spielzeiten sind die Änderungen, soweit bekannt, aufgeführt. In dem Artikel nachstehend wird das Eishockeyspiel von 1932 beschrieben, da es dem heutigen doch grob entspricht. Unter dem '''27. Dezember 1927''' findet man eine Darstellung zu wesentlichen Regeln des Eishockeyspiels, die man als Zuschauer damals wissen sollte. In dieser Spielzeit wurde wesenstliches geändet. Da die Regeln über die Internationale Liga kamen, sind im Nachgang in den einzelnen Spielzeiten auch die Kongresse der Liga aufgeführt. Die Entscheidungen für Österreich findet man im Artikel des [[Österreichischer Eishockeyverband|Österreichischen Eishockeyverbandes]].  
:Die 3. Eishockey-Europameisterschaft fand vom 2. bis 4. Februar 1912 in Prag statt. Veranstalter war der Gewinner der letzten Europa-Meisterschaft 1911, der böhmische Verein Cesky Svaz Hockeyvoy.
Beim Scheibenspiel wurde mit einer Hartgummischeibe, einem sogenannten Puck, gespielt. Da es zu Beginn kaum einen Körperschutz gab, war die Sicherheit der Spieler, aber auch der Zuschauer, die am Anfang manchen Puck abbekamen, ein großes Anliegen der Verantwortlichen. Die Mannschaften bestanden aus sechs Spielern: ein Tormann, zwei Verteidiger und drei Stürmer. Drei Ersatzspieler standen in Reserve bereit und konnten bei Spielunterbrechungen mit Spielern auf dem Eis ausgetauscht werden. Da auch die Eishockeyregeln einer laufenden Änderung unterlagen, wird hier von den Regeln des Jahres [[1932]] berichtet.<ref>SportTagblatt vom 8. Jänner 1932, Seite 5</ref> Das Spielfeld auf dem Eis durfte nicht länger als 80 Meter und nicht breiter als 40 Meter sein. An den Seiten des Spielfeldes gab es Holzbanden, die den Puck im Spiel hielten und gleichzeitig verhinderten, dass Zuschauer verletzt wurden, wie es vor der Einführung der Banden häufig vorkam. An den Breitseiten des Spielfeldes standen die Tore und dahinter waren es noch drei Meter bis zur Bande sodass man die Tore umfahren konnte. Ein wesentlicher Unterschied zum Bandyspiel, wo mit der Torlinie das Spielfeld an den Kopfseiten zu Ende war. Jedes Spiel hatte drei Spielabschnitte zu je 15 Minuten. Unterbrechungen zählten nicht zur Spielzeit. Durch ein „Bully“ wurde die Scheibe ins Spiel gebracht wenn ein Tor gefallen, der Puck aus dem Spielfeld geflogen ist oder ein Verstoß gegen die Regeln vorlag. Beim Bully standen sich zwei gegnerische Spieler gegenüber und der Schiedsrichter warf den Puck auf das Eis zwischen den Spielern. Gab es zu Beginn nur einen Schiedsrichter, so wurde nach einigen Jahren der Einsatz von zwei Schiedsrichtern wegen der Schnelligkeit des Spieles beschlossen. Auch ein Zeitnehmer war notwendig, da Spielunterbrechungen nicht mehr zur regulären Spielzeit zählten. Dies sind nur einige Punkte über das damalige Regelwerk. Oskar Schlesinger erklärte zu dieser Sportart in seinem bereits zitierten Bericht weiter: „Der Kampf verlangt eine weit größere Anzahl physischer und seelischer Eigenschaften. Er erfordert, außer den beim Spiel notwendigen Dingen wie: Gewandtheit, Geistesgegenwart, Klugheit, Disziplin und Ausdauer, noch ein Meer an persönlichem Mut, Selbstbeherrschung, Aufopferung für eine gemeinsame Sache und Härte.“
:Teilnehmer:
:-Böhmen(Österreich)mit dem Verein Cesky Svaz Hockeyvoy.  
:-Österreich mit der Deutschen Eishockey-Gesellschaft Prag
:-Deutschland mit dem Berliner Schlittschuhverband




:Spiele:
:2. Februar 1912 Österreich - Böhmen(Ö) 0:5 (0-2,0-3)
:3. Februar 1912 Österreich - Deutsches Reich 1:4(0-2,1-2)
:4. Februar 1912 Böhmen(Ö) - Deutsches Reich 2:2(1-1,1-1)


:Böhmen(Ö) belegte den 1. und Österreich den 3. Platz.
Da Österreich formell noch kein Mitglied in der Liga war, wurde die Eishockey-Europameisterschaft 1912 von der Liga in ihrer Jahresversammlung am 22./23. März 1912 in Brüssel für ungültig erklärt. Österreich hatte den Aufnahmeantrag am 14. Jänner 1912, gestellt, die Aufnahme erfolgte aber erst am 18. März 1912 durch den Verband. Böhmen verlor somit seinen zweiten Europameister-Titel im Eishockey.




'''Eishockey-Meisterschaft der böhmischen Kronländer 1912'''
===1907/1908===
:Am 21. Jänner 1912 wird in Prag die Eishockey-Meisterschaft der böhmischen Kronländer ausgetragen. Sie findet im Scheibenspiel statt,<ref>Weltblatt vom 23. Jänner 1912</ref> siehe auch [[Eishockey-Meisterschaften bis 1918 außerhalb Wiens]]




*16. Mai 1908: '''1. Kongreß des Internationalen Eishockeyverbandes'''
Der 1. Kongreß des Internationalen Eishockeyverbandes "Ligue Internationale de Hockey sur Glace"  (LIHG) findet in Paris statt.<ref>Allgemeine Sport-Zeitung 23. Mai 1908</ref> Gründungsmitglieder  des neuen Verbandes sind Frankreich, Großbritannien, Belgien und die Schweiz. Der Verband beschließt die Bearbeitung folgender Aufgaben:
1. Schaffung internationaler Spielregeln
2. Gründung einer Zentrale
3. Veranstaltung von Europa- und Weltmeisterschaften
:Der Kongreß wird alle zwei Jahre zusammenkommen. Jedes Mitglied kann drei Vertreter entsenden, wobei jedes Mitglied nur eine Stimme hat.


===1912/1913===
*11. Dezember 1908: '''Gründung des böhmischen Eishockeyverbandes'''
 
12 Eishockeyvereine aus Böhmen gründen den böhmischen Eishockeyverband "Cesky Svaz Hockeyovy". Die Sitzung findet im Restaurant Helibut in Prag statt.
*17. November 1912: '''Böhmischer Eishockeyverband stellt eine Sondergruppe im LIHG dar'''
Er trat der am 16. Mai 1908 in Paris gegründeten Internationalen Eishockey-Liga (LIHG) als fünftes Mitglied bei. Österreich war somit in der Liga vertreten, auch wenn es unter der Firmierung Böhmen dort Mitglied war.  
:Anläßlich der Aufnahme des schwedischen Fußballverbandes, der auch den Eishockeysport vertritt, stellte die LIHG fest, dass jetzt die Länder Belgien, Kanada, Deutschland, England, Frankreich, Österreich, Schweiz und Schweden der Liga angehören. Böhmen stellt eine Sondergruppe dar.<ref>Allg. Sportzeitung 17. November 1912</ref>


*Die 4. Eishockey-Europameisterschaft fand vom 25. bis 27. Jänner 1913 in München statt. Vier Länder nahmen teil. Wiederum hatten Böhmen und Österreich ihre Teilnahme angemeldet.
Der Einspruch Deutschlands gegen die Teilnahme von zwei österreichischen Mannschaften wurde von der Liga abgelehnt. Österreich wurde wieder von der Deutschen Eishockey-Gesellschaft Prag vertreten, da diese das Spiel mit der Scheibe beherrschte. Böhmen(Ö) erreichte den 2. Platz, Österreich wurde Vierter.


:25. Jänner 1913 Böhmen(Ö) - Belgien 4:4
:25. Jänner 1913 Österreich - Deutsches Reich 4:14
:26. Jänner 1913 Böhmen(Ö) - Deutsches Reich 4:2
:27. Jänner 1913 Österreich - Böhmen(Ö) 0:7




*22. Februar 1913: '''Intern. Kongreß tagt in St. Moritz'''
:Der Kongreß der Internationalen Eishockeyliga tagt am 22. Februar 1913 anläßlich der Eishockey-Weltmeisterschaften 1913 in St. Moritz. Böhmen wird von Dr. Duschek, Dr. Fleischmann und Windisch vertreten. Für Österreich ist Krünes von der DEHG Prag entsandt worden. :-Deutschland stellt den Antrag auf Einführung des Länderprinzips. Danach kann der böhmische Eishockeyverband nicht mehr Mitglied im Internationalen Verband sein. Dann zieht Detuschland aber seinen Antrag zur Einführung des Länderprinzips, und damit Ausschluß von Böhmen aus der Liga, zurück. Somit verbleibt Böhmen weiter als Mitglied ind der LIHG.
:-Dem Komitee der Liga werden als Vertreter Österreichs E. Müller von der DEHG Prag und für Böhmen Dr. Duschek Ceity Svaz Hockeyovy angehören.<ref>Prager Zeitung vom 1. März 1913</ref>


===1908/1909===




*12. Dezember 1908: [[Deutscher Sportklub Prag VII]] und [[Deutscher Fußball Club Prag]] trainieren heute gemeinsam zum ersten Mal das Scheibenspiel.<ref>Prager Tagblatt 13. Dezember 1908</ref>


===1913/1914===


*Okt. 1913: Der Kongreß der LIHG ist während der Eishockey-Meisterschaft vom 20. bis 22. Jänner 1914 in Chamonix geplant. Er findet dann aber doch während der Eishockey-Europameisterschaft in Berlin statt.


*14. Februar 1909: '''Erstes Scheibenspiel in Wien'''
Das Freundschaftsspiel zwischen Slovan und Vienna endete 3:1. Die beiden Mannschaften spielten auf dem Vienna-Platz, da dieser kleiner war und man dort das Scheibenspiel besser austragen konnte. Es war das erste Scheibenspiel in Wien.<ref>Neues Wiener Tagblatt 16. Februar 1909</ref>


'''Kongreß der LIHG in Berlin 1914'''
===1909/1910===
*Auf dem Kongreß der LIHG  vom 25. bis 27. Februar in Berlin wird der OeEHV Verband durch Dr. Schiff und Dr. Reinitz von der DEHG Prag vertreten.
*In Prag begann der SC Slovan neben dem Bandyspiel auch das Scheibenspiel zu trainieren.<ref>Neues Wiener Tagblatt vom 6. Dezember 1909</ref>  
 
:TOP 1:'''Aufnahme Österreichs als alleiniger Vertreter des Landes'''
:Bisher wurde Österreich durch die DEHG in der Liga vertreten. Jetzt hatte Österreich einen Aufnahmeantrag gestellt. Nach Beratung verweist der Kongreß den Antrag an eine Arbeitsgruppe.
In einer Falschmeldung heißt es erst, dass der OeEHV als alleiniger Vertreter für Österreich in die Liga aufgenommen wurde und der Böhmische Eishockeyverband aus der Liga ausscheidet. Die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag meldet sich als Mitglied bei OeEHV an. Er darf aber weiterhin gegen Vereine spielen, die nicht Mitglied im OeEHV sind. Der Ringhofferpokal mit den Österreichischen Meisterschaften wird dann vom OeEHV ausgeschrieben. Austragungsort wird Wien.  <ref>Fremdenblatt 26. Februar 1914</ref> Am Folgetag kommt dann die Berichtigung. Der Österreichische Eishockeyverband wurde wegen der zu spät abgegebenen Meldung nicht in die Liga aufgenommen. Somit wird sich 1914 nichts an der Situation auf Ebene des internationalen Verbandes ändern und der Ringhoffer Pokal um die Österreichische Eishockey-Meisterschaft werden erneut in Prag stattfinden.<ref>Fremden-Blatt Wien vom 27.2.1914</ref><ref>Prager Tagblatt vom 27.2.1914, Seite 7 und 11</ref> Das Prager Tagblatt sieht es als unerklärlich an, warum der OeEHV zu spät seinen Aufnahmeantrag abgegeben hat und Teilnahme an der Meisterschaft meldete. Zwei Bandy-Meisterschaften in Österreich seien sportlich nicht zu vertreten.
:TOP 2: '''Anträge'''
:Ausländer, die bereits 3 Jahre im Land wohnen, sollten spielberechtigt sein. Dieser Antrag wurde abgelehnt.
:Der Antrag, dass der Schiedsrichter alleine ein Spiel abbrechen kann, wurde ebenfalls abgelehnt.
:Am Stock des Tormannes darf die Unterseite zukünftig 10 cm nicht übersteigen.
:Die nächste Eishockey-Europameisterschaft findet in Prag statt. Gastgeber ist der Böhmische Eishockeyverband
:Die Liga-Meisterschaft (intern auch Weltmeisterschaft genannt) findet in der Schweiz statt.
:Wahlen
:-Präsident: Wiederwahl van den Boulcke
:-Komitee: Dufour (Schweiz), Kleeberg (Deutschland), Patton (England), Dusek (Böhmen), Nowak (Österreich), Pearce (Kanada), Korneroup (Schweden), Magnus (Frankreich), van der Boulcke (Belgien).






* Die 5. Eishockey-Europameisterschaft fand vom 25. bis 27. Februar in Berlin statt. Es haben vier Nationen gemeldet. Am ersten Tag fehlt die Schweiz noch und es findet ein Ersatzspiel gegen den Berliner Schlittschuh Club statt. Am zweiten Tag ist nur ein Teil der Schweizer Mannschaft vor Ort und so scheidet die Schweiz aus. Auch hier gibt es ein Ersatzspiel: Böhmen hatte eine Meldung abgegeben und nahm teil. Das Mitglied Östereich verzichtete auf die Entsendung einer eigenen Mannschaft. Böhmen gewann die Eishockey-Europameisterschaft.


:25. Februar 1914 Böhmen(Ö) - Belgien 9:1 (4-0,5-1)
:27. Februar 1914 Böhmen(Ö) - Deutsches Reich 2:0 (1:0,1:0)


===1914/1915===
===1910/1911===


*Im Novemer 1914 traf die DEHG Prag eine Absprache mit dem OeEHV. Der Verein wurde Mitglied im Verband, durfte aber weiterhin gegen Tschechische Vereine antreten, auch wenn diese kein Mitglied im [[Österreichischer Eishockeyverband|Österreichischen Eishockeyverband]]  waren. Des weiteren würde zukünftig die Österreichische Eishockey-Meisterschaft nicht mehr mit dem [[Ringhoffer Pokal]] in Prag, sondern durch den OeEHV ausgetragen.
*15.- 17. Februar 1911: '''2. Eishockey-Europameisterschaft'''
:Böhmen beteiligt sich an der vom 15. bis 17. Februar in Berlin stattfindenden 2. Eishockey-Europameisterschaft. Da alle drei Eishockeyspiele gewonnen werden heißt der Europameister 1911 Böhmen.
:15. Februar 1911 Böhmen(Ö) - Schweiz 13:0
:16. Februar 1911 Böhmen(Ö) - Deutsches Reich 4:1
:17. Februar 1911 Böhmen(Ö) - Belgien 3:0


===1915/1916===


===1916/1917===


===1917/1918===
*16. - 17. Februar 1911: '''Kongreß der Eishockey-Liga in Berlin'''
:An dem Kongreß der Liga in Berlin am 16. und 17. Februar 1911 nehmen Großbritannien, Rußland, Böhmen, Belgien, Frankreich, Schweiz und Deutschland teil. Den Vorsitz hat Präsident Magnus aus Paris. Die Liga beschließt, nur noch das kanadische Eishockey zu spielen. Dieses gilt insbesondere für die Meisterschaften. Die kanadischen Regeln sind anzuwenden. Es wird eine International und eine Europäische Eishockeymeisterschaft geben. Bei den Internationalen Spielen müssen die Spieler nicht Staatsangehörige des meldenden Landes sein. Bei der Europameisterschaft ist dieses jedoch notwendig.<ref>Prager Tagblatt 20. Februar 1911</ref> Die sogenannten französischen Regeln sollten jedoch gelten. Dabei gibt es kein Abseits, der Tormann bekam einen Schutzkreis zuerkannt und die Mannschaften bestehen aus 7 Personen, welche jedoch nicht ausgetauscht werden dürfen. dürfen. Russland wird neu in die Liga aufgenommen. Kanada tritt aus der Liga aus. Bei den Wahlen wird Präsident Magnus (Paris) wiedergewählt, stellv. Präsident Kleeberg (Berlin). Jedes Land stellt einen Beisitzer.




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===1918/1919===
*Der Vorstand des OeEHV diskutiert über die Einführung des Scheibenspiels.




*Oskar Schlesinger (WEV) unterstützt die Bestrebungen des Internationalen Verbandes zur Umstellung auf das Scheibenspiel (kanadisches Spiel). Es kam aber der 1. Weltkrieg dazwischen. Es blieb beim Bandyspiel. Es gibt technische Schwierigkeiten bei der Umsetzung auf den Kunsteisplätzen, die bei Natureisplätzen nicht vorhanden sind. Beim Scheibenspiel gibt es kein "Out". Ein Holzrahmen umschließt die Spielfläche, der einige Centimeter hoch ist und von der die Scheibe, wie beim Billardspiel die Kugel, abprallt. Das Tor ist trotz Umfassung frei. Diese Holzeinfassung zu befestigen ist das Problem. Es muss eine gewisse Festigkeit gegeben sein. Bei Natureisplätzen werden Pflöcke in das Eis geschlagen. Bei Kunsteisbahnen gibt es einen Betonboden und es laufen Rohre darüber hinweg. Bei der Berliner Kunsteisbahn wurden Versuche durchgeführt, die aber noch nicht eine absolute Lösung darstellen. Der Holzrahmen wird dabei mit Stricken gehalten. Auf dem CEV- und Engelmann-Platz wäre eine solche Lösung möglich, nicht aber auf dem WEV-Platz. Man will weiter an der Lösung des Problems arbeiten, um auch international nicht weiter den Anschluss zu verlieren.<ref>Fremdenblatt vom 15. Jänner 1919</ref>


===1911/1912===


*06. Dezember 1911: '''Nur noch 6 Spieler'''
Der internationale Verband hat festgelegt, dass bei dem Spiel mit der Scheibe international nur noch 6 Spieler pro Mannschaft zum Einsatz kommen und keine sieben Spieler, wie bisher. Diese Neuerung soll umgehend eingeführt werden.<ref>Prager Tagblatt 6. Dezember 1911</ref>


===1920/1921===
Oskar Schlesinger führt beim WEV das Scheibenspiel ein und die Mannschaft nahm an den ersten deutschen Winterkampfspielen in Garmisch-Partenkirchen teil.




*13. Jänner 1912: '''Gründung des Österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV)'''
:Die Gründungsversammlung des Österreichischen Eishockeyverbandes [[Österreichischer Eishockeyverband|OeEHV]] findet am 13. Jänner 1912 in den Räumen des Sportplatzes Engelmann in Wien statt.  Retschury wird in der 1. ordentlichen Verbandsversammlung zum Verbandskapitän gewählt. Das Zentrum des österreichischen Eishockeys ist zu dieser Zeit Prag. Durch die Gründung des Verbandes sollte Wien der neue Mittelpunkt dieser Sportart in Österreich werden. Von den vier Gründungsvereinen wurde nur das Bandyspiel betrieben.
:Vielfach wird in Berichten über die Gründung des Österreichischen Eishockeyverbandes der Gründungstermin mit dem 14. Jänner 1912 angegeben und als Ort der konstituierenden Sitzung die Wohnung von Gustav Feix angegeben. Diese Irrtümer beruhen  auf die Veröffentlichung des OeEHV in einer Sonderausgabe der Verbandszeitschrift "Der Eishockeysport" vom 15. Jänner 1932. Auch der Termin der 1. Verbandsversammlung ist dort falsch wiedergegeben. Sie fand nicht im März 1912, sondern am 28. Dezember 1912, statt. 


===1921/1922===
*Der Vorstand des Verbandes beschließt, Mitglied in der internationalen Eishockey-Liga zu werden und am gleichen Tag wird ein entsprechender Antrag bei der Liga eingereicht. Das österreichische Böhmen hatte bereits vor einiger Zeit einen Eishockey-Landesverband gegründet und war Mitglied des internationalen Verbandes. Böhmen hatte auch an der Eishockey-Europameisterschaft 1911 teilgenommen und war Europameister.  
Am [[8. Jänner]] [[1922]] findet auf dem WEV-Platz das erste Eishockey-Scheibenspiel in Wien statt. Es spielten zwei WEV-Mannschaften gegeneinander.  


*Damit die Bevölkerung von Wien auch die neue Sportart richtig kennen lernt, berichtet das SportTagblatt in einem Artikel das Wesentliche dieser neuen Sportart. Er ist nachstehend ungekürzt wiedergegeben:
*Der OeEHV beauftragte die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag mit der Vertretung Österreichs bei der Eishockey-Europameisterschaft 1912. Böhmen war schon Mitglied in der LIHG und so spielten zwei österreichische Mannschaften bei der EM 1912 mit. Ein Antrag auf Aufnahme in den LIHG war zwar gestellt, aber noch nicht formell genehmigt.  


'''Das kanadische Hockey'''
*Ende Februar berichtete eine Berliner Zeitung über eine Stellungnahme des Präsidenten der Liga zu der Teilnahme von zwei österreichischen Eishockeymannschaften bei der EM 1912. Gegen dieses doppelte Teilnahme an der EM 1912 hatte die deutsche Delegation einen Protest beim internationalen Verband eingelegt. Der Präsident der LIHG Magnus aus Paris teilte mit, dass die EM 1912 in Prag für ungültig erklärt wird und eine Widerholung stattzufinden habe. Begründung war, dass der Verband die Teilnahme der DEHG aus Prag nicht hätte gestatten dürfen. Magnus schlug weiter vor, anläßlich eines Turniers in Brüssel die Böhmen und die Deutschen gegeneinander antreten zu lassen und den Europameister neu auszuspielen. Sofort nach dieser Mitteilung bemühen sich die Deutschen, das Spiel nach Berlin zu verlegen. Böhmen hatte durch diese Entscheidung des LIHG seinen zweiten EM-Titel verloren.
::Seine Eigenheiten


Bisher wurde in Wien ausschließlich Eishockey mit dem Ball, auch Bandy genannt, gespielt; die Wiener werden nun Gelegenheit haben, auch das Eishockeyspiel mit der Scheibe, kurz Eishockey benannt, kennen zu lernen. Das Spiel mit dem Ball, ähnlich dem Asioziationsfußball, ist ein typisch englischer Sport, sehr ruhig und für große Plätze geeignet.  
*Anfang März 1912 wird veröffentlicht, das der Präsident der LIHG in der Ausgabe des Liga-Information vom 29. Februar, Nr. 22, am Schluss einer längeren Publikations über Briefe und gutachten für das Problem der letzten Europameisterschaft folgendes vorschlägt: 1. Anerkennung der EM 1912, 2. Die Aufnahme der DEHG Prag als Vertreterin Österreichs.<ref>Prager Tagblatt 7. März 1912</ref>
*Der Antrag auf Aufnahme wird am 18. März 1912 von der LIHG genehmigt. Somit war der österreichische Verband zur EM 1912 noch keine Mitglied der LIHG.  


Das Eishockey (Scheibe) ähnelt mehr dem Rugby, ist ein echt amerikanischer Sport, ist nervenaufpeitschender für den Zuseher und wird auf kleineren Plätzen gespielt. Jede Mannschaft besteht aus sieben Spielern. Die besondere Eigenheit, an die sich unsere Spieler ebenso wie die Zuseher erst werden gewöhnen müssen, ist, daß ein Pass nach vorn unstatthaft ist, daß heißt, es kann die Scheibe dem Partner nur in der Richtung zur Seite oder nach rückwärts abgegeben werden. Das Spiel erfordert daher von jedem einzelnen Spieler mehr Dribbling, mehr Können und sehr große Ausdauer; die Spielzeit ist viel kürzer, zweimal 20 Minuten, und selbst diese kurze Zeit stehen die Spieler nicht recht durch, so daß die neueste Variante auf einen dauernden Spieleraustausch, auch während des Matches, hinausläuft; es stehen je 6 Mann im Felde, je 2 Spieler gelten als Ersatzleute und können jederzeit einen ermüdeten Spieler ablösen.


Die große Inanspruchnahme der Spieler erklärt sich daraus, daß er keine Pausen während des Spieles gibt. Der Platz ist eingeplankt, es gibt kein Out und geht die Scheibe doch einmal hoch und über die Einfriedung, dann wird die dadurch verlorene Zeit der Spielzeit zugerechnet. Selbst ein Fehlschuß aufs Tor bedingt keine Pause, denn die Scheibe kann auch hinter dem Tor, welches etwa zwei Meter weit im Platz steht, weitergespielt werden. Es geht auch nicht an, daß etwa ein Stürmer, nachdem er die Scheibe vorgetragen hat und knapp vor dem gegnerischen Tor verliert an der Stelle stehen bleibt; er muß, da ja ein vorlegen nicht möglich ist, mit der Scheibe, womöglich auf gleicher Höhe, zurück, auch wenn es gegen sei eigenes Tor geht; er kann sich, falls er nicht als abseits, also außer Spiel sein will, nicht einen Augenblick ausruhen.  
:22./23. März 1912: '''Mitgliederversammlung der IIHV in Brüssel 1912'''
:In der Mitgliederversammlung des Verbandes vom 22. bis 23. März in Brüssel wurde dann bestätigt, die WM 1912 für ungültig zu erklären. Weiterhin wurde beschlossen, die nächste Meisterschaft in Berlin auszutragen. Der bisherige Präsident Magnus trat auf Grund dieser Entscheidung zurück. Neuer Präsident wurde Vandebuleke aus Brüssel. 


Man kann die Mannschaft fast mit einer Ziehharmonika vergleichen, die vom Tor aus mit der Scheibe zum Gegner gezogen wird, um ebenso, falls der Gegner im Angriff vorstößt, sich wieder aufs eigene Tor zurückziehen. Bemerkenswert wäre noch die strenge Ahndung von Vergehen; begeht ein Spieler ein ernstes Foul, kann das nur mit sofortigem Ausschluß geahndet werden. Bei der Bedeutung, die nun jedem Spieler zukommt, ist es nur zu verständlich, daß fast keine Vergehen vorkommen, denn falls die Absicht zum rohen und
gefährlichen Spiel bemerkbar wird, werden die Missetäter sofort entfernt.


In dieser Art ist das Eishockeyspiel in der ganzen Welt eingebürgert. Da es für uns neu ist, werden wir in weiteren Artikeln noch darauf eingehen. 




*17. Jänner 1922: '''Int. Kongreß der Liga in St. Moritz'''
'''Eishockey-Europameisterschaft 1912 in Prag'''
:Vor Beginn der Eishockey-Europameisterschaft 1922 wird der Intern. Kongreß der Liga in St. Moritz tagen. Auf der Tagesordnung steht auch der Punkt der Aufnahme von Deutschland, Österreich und Ungarn, den sogenannten Mittelmächten. Von Schweden und der Schweiz wird derzeit der Versuch unternommen, die Aufnahme Deutschlands durchzusetzen. Die Tschechoslowaken hatten bereits bei der Liga um die Erlaubnis gebeten, gegen Deutschland im Eishockey zu spielen. Diese Genehmigung wurde erteilt. Auf Grund einer Anfrage Deutschlands, ob man an der Europameisterschaft 1922 in St. Moritz teilnehmen dürfe, entschied der Vorsitzende Lilling (Schweiz), dass Deutschland doch eine Mannschaft entsenden solle, die nach einer positiven Entscheidung der Liga dann teilnehmen könne. 
:Die 3. Eishockey-Europameisterschaft fand vom 2. bis 4. Februar 1912 in Prag statt. Veranstalter war der Gewinner der letzten Europa-Meisterschaft 1911, der böhmische Verein Cesky Svaz Hockeyvoy.
 
:Teilnehmer:
:-Böhmen(Österreich)mit dem Verein Cesky Svaz Hockeyvoy.
:-Österreich mit der Deutschen Eishockey-Gesellschaft Prag
:-Deutschland mit dem Berliner Schlittschuhverband




*6.März 1922: '''Kongreß der Liga in St. Moritz'''
:Spiele:
:Am 6. März 1922 tagte der Kongreß der internationalen Liga in St. Moritz. 8 Nationen waren vertreten. Die Schweiz hatte den Antrag gestellt, Deutschland in die Liga aufzunehmen. Die Schweiz musste den Antrag zurück nehmen, da Frankreich und Belgien drohten, aus der Liga auszutreten.
:2. Februar 1912 Österreich - Böhmen(Ö) 0:5 (0-2,0-3)
:3. Februar 1912 Österreich - Deutsches Reich 1:4(0-2,1-2)
:4. Februar 1912 Böhmen(Ö) - Deutsches Reich 2:2(1-1,1-1)


:Böhmen(Ö) belegte den 1. und Österreich den 3. Platz.
Da Österreich formell noch kein Mitglied in der Liga war, wurde die Eishockey-Europameisterschaft 1912 von der Liga in ihrer Jahresversammlung am 22./23. März 1912 in Brüssel für ungültig erklärt. Österreich hatte den Aufnahmeantrag am 14. Jänner 1912, gestellt, die Aufnahme erfolgte aber erst am 18. März 1912 durch den Verband. Böhmen verlor somit seinen zweiten Europameister-Titel im Eishockey.




===1922/1923===
'''Eishockey-Meisterschaft der böhmischen Kronländer 1912'''
*Das erste Internationale Scheibenspiel in Wien ist am 1. Jänner 1923 verzeichnet. Es spielte der WEV gegen den Berliner SC. Die Berliner gewannen in der Verlängerung mit 8:7.  
:Am 21. Jänner 1912 wird in Prag die Eishockey-Meisterschaft der böhmischen Kronländer ausgetragen. Sie findet im Scheibenspiel statt,<ref>Weltblatt vom 23. Jänner 1912</ref> siehe auch [[Eishockey-Meisterschaften bis 1918 außerhalb Wiens]]


*Die Spielzeit betrug 2 x 20 Minuten.


*Schutzbekleidung weitgehend unbekannt. Zeitungen in den Strümpfen waren die Knieschoner. Handschuhe waren unbekannt. Man galt als verweichlicht, wenn man Schienbeinschützer aus dem Fußball trug. Der Tormann hatte ein Polster vor der Brust, um vor allem den Bauchbereich zu schützen. Die Eishockeystöcke waren gebogen und berührten mit der Rundung unten den Boden. Der Puck ging meistens am Stock vorbei, außer er traf genau die Rundung. Man trug Pumphosen und ein weißes Tennishemd.


*Der OeEHV richtet "Spielausschuss", "Schiedsrichterkollegium" und "Struma" ein.


*Der Kongreß der internationalen Liga findet am 8. und 9. März 1923 in Antwerpen anläßlich der Europameisterschaft im Eishockey 1923 im Eispalast von Antwerpen statt.
:Die Delegierten des Kongresses in Antwerpen stimmten dem Vorschlag zur Gründung eines internationalen Verbandes nicht mit der nötigen Mehrheit zu. Für die Gründung des neuen Verbandes hatten Frankreich, Belgien, Spanien und die Schweiz gestimmt. Für eine Annahme des Beschlusses wären 5 Stimmen notwendig gewesen.<ref>Prager Tageszeitung 15. März 1923</ref>




===1923/1924===
*Aufhebung des Boykotts gegen Österreich und Aufnahme in den Internationalen Verband.


*Dr. Watson kommt aus Kanada nach Wien und lernt den Wienern das kanadische Spiel.
===1912/1913===


*Internationale Spiele hatten ab diesem Jahr eine Spielzeit von 3 x 20 Minuten. In der Praxis einigte man sich jedoch auch auf Spiele mit drei Mal 15 Minuten.
*17. November 1912: '''Böhmischer Eishockeyverband stellt eine Sondergruppe im LIHG dar'''
:Anläßlich der Aufnahme des schwedischen Fußballverbandes, der auch den Eishockeysport vertritt, stellte die LIHG fest, dass jetzt die Länder Belgien, Kanada, Deutschland, England, Frankreich, Österreich, Schweiz und Schweden der Liga angehören. Böhmen stellt eine Sondergruppe dar.<ref>Allg. Sportzeitung 17. November 1912</ref>


*Die Spieler erhielten Namen und Nummern, damit sie unterschieden werden konnten.
*Die 4. Eishockey-Europameisterschaft fand vom 25. bis 27. Jänner 1913 in München statt. Vier Länder nahmen teil. Wiederum hatten Böhmen und Österreich ihre Teilnahme angemeldet.
Der Einspruch Deutschlands gegen die Teilnahme von zwei österreichischen Mannschaften wurde von der Liga abgelehnt. Österreich wurde wieder von der Deutschen Eishockey-Gesellschaft Prag vertreten, da diese das Spiel mit der Scheibe beherrschte. Böhmen(Ö) erreichte den 2. Platz, Österreich wurde Vierter.  


*25. Jänner 1924: '''Der Kongreß der Internationalen Liga tagt in Chamonix'''
:25. Jänner 1913 Böhmen(Ö) - Belgien 4:4
:Der Kongreß wurde am Abend des 25. Jänner 1924 und am kommenden Morgen abgehalten.
:25. Jänner 1913 Österreich - Deutsches Reich 4:14
:Loyequu aus Belgien wurde zum  Präsidenten gewählt
:26. Jänner 1913 Böhmen(Ö) - Deutsches Reich 4:2
:Italien und Rumänien wurden in den Verband aufgenommen.
:27. Jänner 1913 Österreich - Böhmen(Ö) 0:7
:Ein Antrag wurde an das Olympische Komitee gerichtet, zukünftig Eishockey in das Programm der Spiele aufzunehmen.
:Der Antrag des OeEHV, ein Eishockeyspiel gegen das Deutsch Reich zu vereinbaren, wird behandelt. Die Ermächtigung hierzu wird nicht erteilt. Die Austragung von Freundschafts- und Trainingsspielen sind jedoch statthaft.
:Die Europameisterschaft wird der Tschechoslowakei übertragen. Kann diese die Aufgabe nicht übernehmen, geht diese an Italien oder Belgien.
:Auch die Weltmeisterschaft soll in der Tschechoslowakei stattfinden, aber nur, wenn eine Mannschaft aus den USA oder Kanada teilnimmt.




*22. Februar 1913: '''Intern. Kongreß tagt in St. Moritz'''
:Der Kongreß der Internationalen Eishockeyliga tagt am 22. Februar 1913 anläßlich der Eishockey-Weltmeisterschaften 1913 in St. Moritz. Böhmen wird von Dr. Duschek, Dr. Fleischmann und Windisch vertreten. Für Österreich ist Krünes von der DEHG Prag entsandt worden. :-Deutschland stellt den Antrag auf Einführung des Länderprinzips. Danach kann der böhmische Eishockeyverband nicht mehr Mitglied im Internationalen Verband sein. Dann zieht Detuschland aber seinen Antrag zur Einführung des Länderprinzips, und damit Ausschluß von Böhmen aus der Liga, zurück. Somit verbleibt Böhmen weiter als Mitglied ind der LIHG.
:-Dem Komitee der Liga werden als Vertreter Österreichs E. Müller von der DEHG Prag und für Böhmen Dr. Duschek Ceity Svaz Hockeyovy angehören.<ref>Prager Zeitung vom 1. März 1913</ref>


*15. Februar 1924: '''Das Eishockeyspiel der Kanadier'''
:Der Trainer des Wiener Eislauf Vereins Franz Weiß war zur Winterolympiade nach Chamonix gefahren, um die anderen Eishockeynationen anzuschauen. Nach seiner Rückkehr berichtete er der Mannschaft des WEV von seinen Erkenntnissen. Die enorme Lauftechnik, die in zickzackartigen Fortbewegungen mit der Scheibe besteht, ist der Schlüssel des Erfolgs. Damit kann man den Gegner umspielen. Die Schußtechnik ist derart präzise, dass auch die geringste Lücke, die ein Tormann freiläßt, getroffen wird. In der Regel wird aus kurzer Distanz geschossen und damit sind die Scheiben unhaltbar. 
:Beim Training wird hauptsächlich das Zickzacklaufen ohne Scheibe trainiert. Das kann zwei Stunden dauern. Sie führen auch die Scheibe in stark vorgebeugter und tiefer Kniehaltung. Der Schwerpunkt des Körpers ist dabei nicht weit über dem Eis. Dadurch errreichen sie eine starke Körperhaltung und können nur schwer angegriffen werden. Herbert Brück und Rauch spielen beim WEV in ähnlicher Weise.


*13. März 1924: '''Keine Teilnahme an der Eishockey-Europameisterschaft 1924'''
:Der Vorstand teilte mit, an der Eishockey-Europameisterschaft 1924 in Mailand vom 14. bis 16. März 1924 nicht teilzunehmen. Eine Einladung der Internationalen Liga war per Telegramm erst am 9. März eingetroffen. In so kurzer Zeit sei eine so wichtige Enscheidung, wie die Teilnahme nicht zu enscheiden. Zudem sei Herbert Brück zur Zeit in London und könnte auch nicht mitspielen. Auf einen so wichtigen Mann könne man aber nicht verzichten. Zudem hätten die Spieler wegen Beendigung der Saison keine Spielpraxis mehr.






===1924/1925===
*06. Dezember 1924: '''Spielzeit der M-Spiele 1. Klasse'''
:Die Spielzeit der Meisterschaftsspiele wurde vom Verband auf 3 x 20 Minuten festgelegt. Dieses entspricht den internationalen Wettspielbedingungen. <ref>SportTagblatt 6. Dezember 1924</ref> 


*Zu Beginn der Saison werden zahlreiche neue Arbeiten begonnen. So wird ein Spielausschuss gegründet, eine Unfallversicherung für die Spieler wird bei der Versicherungsanstalt der Gemeinde Wien eingerichtet u.v.a. mehr. Nachzulesen ist dieses unter [[Österreichischer Eishockeyverband]].


*Wesentliche Verbandsbestimmungen, wie Strafrecht, Meldewesen usw. werden geschaffen. Der Verband stellt den Vereinen zwei Banden für Eishockeyspiele zur Verfügung
===1913/1914===


*12. Dezember 1924: Vom Verband werden als Delegierte für den Kongreß der Internationalen Liga am 6. Jänner 1925 die Personen Oskar Schlesinger, Peregrin Spevak und Edgar Dittrichstein benannt. Als internationale Schiedsrichter kommen die Herren Edgar Dittrichstein, Alfred Revy, Reginald Spevak, Kurt Wollinger und Hans Weinberger in Betracht.
*Okt. 1913: Der Kongreß der LIHG ist während der Eishockey-Meisterschaft vom 20. bis 22. Jänner 1914 in Chamonix geplant. Er findet dann aber doch während der Eishockey-Europameisterschaft in Berlin statt.  


*6. Jänner 1925: '''12. Kongreß der Internationalen Liga in Prag'''
:Der Kongreß des Internationalen Liga tagte am 6. und 7. Jänner 1925 in Prag im Saal des Repräsentationshauses. Die Tagesordnung umfaßte 11 Punkte, so dass es unmöglich war, diese am ersten Tag abzuarbeiten. Um 1.00 Uhr nachts unterbrach man die Sitzung. Nach dem zweiten Tag machten sich die Teilnehmer auf den Weg nach Strba, wo auf dem dortigen See die Eishockeymeisterschaften stattfinden. Das Wetter hatte Spiele in Prag nicht zugelassen. 


:Beim Kongreß vertreten waren Großbritannien, van Valren, Popelimont für Belgien, Spanien, die USA, Italien, Schlesinger und Dr. Werner für Österreich, Johannsen für Schweden, Dr. Müller und Fassel für die Schweiz, Dr. Fleischmann und Dr. Rezac für die Tschechoslowakei, sowie Loicq als Präsident. Unentschuldigt fehlten Rumänien, Frankreich und Kanada.  
'''Kongreß der LIHG in Berlin 1914'''
*Auf dem Kongreß der LIHG  vom 25. bis 27. Februar in Berlin wird der OeEHV Verband durch Dr. Schiff und Dr. Reinitz von der DEHG Prag vertreten.
 
:TOP 1:'''Aufnahme Österreichs als alleiniger Vertreter des Landes'''
:Bisher wurde Österreich durch die DEHG in der Liga vertreten. Jetzt hatte Österreich einen Aufnahmeantrag gestellt. Nach Beratung verweist der Kongreß den Antrag an eine Arbeitsgruppe.
:In einer Falschmeldung heißt es erst, dass der OeEHV als alleiniger Vertreter für Österreich in die Liga aufgenommen wurde und der Böhmische Eishockeyverband aus der Liga ausscheidet. Die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag meldet sich als Mitglied bei OeEHV an. Er darf aber weiterhin gegen Vereine spielen, die nicht Mitglied im OeEHV sind. Der Ringhofferpokal mit den Österreichischen Meisterschaften wird dann vom OeEHV ausgeschrieben. Austragungsort wird Wien.  <ref>Fremdenblatt 26. Februar 1914</ref> Am Folgetag kommt dann die Berichtigung. Der Österreichische Eishockeyverband wurde wegen der zu spät abgegebenen Meldung nicht in die Liga aufgenommen. Somit wird sich 1914 nichts an der Situation auf Ebene des internationalen Verbandes ändern und der Ringhoffer Pokal um die Österreichische Eishockey-Meisterschaft werden erneut in Prag stattfinden.<ref>Fremden-Blatt Wien vom 27.2.1914</ref><ref>Prager Tagblatt vom 27.2.1914, Seite 7 und 11</ref> Das Prager Tagblatt sieht es als unerklärlich an, warum der OeEHV zu spät seinen Aufnahmeantrag abgegeben hat und Teilnahme an der Meisterschaft meldete. Zwei Bandy-Meisterschaften in Österreich seien sportlich nicht zu vertreten.
:TOP 2: '''Anträge'''
:Ausländer, die bereits 3 Jahre im Land wohnen, sollten spielberechtigt sein. Dieser Antrag wurde abgelehnt.
:Der Antrag, dass der Schiedsrichter alleine ein Spiel abbrechen kann, wurde ebenfalls abgelehnt.  
:Am Stock des Tormannes darf die Unterseite zukünftig 10 cm nicht übersteigen.
:Die nächste Eishockey-Europameisterschaft findet in Prag statt. Gastgeber ist der Böhmische Eishockeyverband
:Die Liga-Meisterschaft (intern auch Weltmeisterschaft genannt) findet in der Schweiz statt.
:Wahlen
:-Präsident: Wiederwahl van den Boulcke
:-Komitee: Dufour (Schweiz), Kleeberg (Deutschland), Patton (England), Dusek (Böhmen), Nowak (Österreich), Pearce (Kanada), Korneroup (Schweden), Magnus (Frankreich), van der Boulcke (Belgien).


:Ein Thema war die Beschaffung eines Pokals für die Weltmeisterschaft.


:Zukünftig wird es im Internationalen Verband auch Schutzvereine geben, wie dieses auch beim Österreichischen Eishockeyverband der Fall ist. Es trifft auf Mitgliedsverbände zu, die noch nicht Eishockey spielen. Hier haben die Paragraphenreiter eine rein theoretische Sache in die Mitgliedsstatuten eingebracht.


:Der Internationale Verband wird beim Olympischen Kongreß in Prag, der in diesem Jahr im Mai stattfinden wird, durch folgende Delegierten vertreten: Loicq, Oskar Schlesinger, Dr. Fleischmann und Dr. Rezac.  
* Die 5. Eishockey-Europameisterschaft fand vom 25. bis 27. Februar in Berlin statt. Es haben vier Nationen gemeldet. Am ersten Tag fehlt die Schweiz noch und es findet ein Ersatzspiel gegen den Berliner Schlittschuh Club statt. Am zweiten Tag ist nur ein Teil der Schweizer Mannschaft vor Ort und so scheidet die Schweiz aus. Auch hier gibt es ein Ersatzspiel: Böhmen hatte eine Meldung abgegeben und nahm teil. Das Mitglied Östereich verzichtete auf die Entsendung einer eigenen Mannschaft. Böhmen gewann die Eishockey-Europameisterschaft.


:Zwischendurch gab es Differenzen innerhalb der Vertreter der Tschechoslowakei. Dieses waren die Vertreter von Slavia und Sparta, die sich feindlich gegenüberstanden. Der Streit konnte beigelegt werden.
:25. Februar 1914 Böhmen(Ö) - Belgien 9:1 (4-0,5-1)
:27. Februar 1914 Böhmen(Ö) - Deutsches Reich 2:0 (1:0,1:0)


:Als Noblesse wurde bewertet, dass der Österreichische Eishockeyverband statt des Mitgliedsbeitrages von 100 österreichischen Kronen einen Betrag von 100.000 Kronen einschickte. 
===1914/1915===


:Mit der Amateurfrage wird sich die Liga noch extra beschäftigen.
*Im Novemer 1914 traf die DEHG Prag eine Absprache mit dem OeEHV. Der Verein wurde Mitglied im Verband, durfte aber weiterhin gegen Tschechische Vereine antreten, auch wenn diese kein Mitglied im [[Österreichischer Eishockeyverband|Österreichischen Eishockeyverband]]  waren. Des weiteren würde zukünftig die Österreichische Eishockey-Meisterschaft nicht mehr mit dem [[Ringhoffer Pokal]] in Prag, sondern durch den OeEHV ausgetragen.


:Der Antrag Österreichs, die Meisterschaften nur an Nationen zu übertragen, die nordisches Klima oder Kunsteisbahnen besitzen, wurde als Resolution angenommen.


:Ein Antrag, die Meisterschaften in zwei Klassen auszuführen, wurde abgelehnt. Der Präsident Loicq hatte darauf hingewiesen, dass die 2. Klasse in Kanada beispielsweise rd. 250.000 Spieler umfassen würde, die überwiegend besser seien, als der Durchschnitt der europäischen Mannschaften der 1. Klasse.


:Österreich zog seine Bewerbung für die Europa- und Weltmeisterschaften 1926 zurück. Präsident Loicq betonte die hohen Kosten einer solchen Meisterschaft, da auch Kanada sich für 1926 bereit erklärt hat, an den Meisterschaften teilzunehmen. Die Meisterschaften 1926 wurden nach Davos in der Schweiz übertragen. 1927 finden sie in Wien, Österreich, statt und 1928 in Belgien.


:Die Spiele der Europameisterschaft werden auf 2 x 20 Minuten festgelegt, während bei den Weltmeisterschaften zukünftig 3 x 15 Minuten gespielt wird.


*Da Torhüter teilweise Schienbeinschützer von einem Meter Breite tragen, wie ein Foto von einem französischen Torwarts bei den letzten Europameisterschaften belegte, wird die Größe für kommende Spiele eingeschränkt. Die Schienbeinschützer dürfen nur 36 cm groß sein, da das Tor 1,85 cm breit ist.
===1915/1916===


:Es erfolgt eine Debatte über die Aufnahme Deutschlands in die Internationale Liga. Österreich schlägt vor, alle Nationen, die Eishockey betreiben, in die Liga aufzunehmen. Johanson aus Schweden fordert direkt die Aufnahme Deutschlands in die Liga und droht bei einer Ablehnung ansonsten mit energischen Maßnahmen, dass heißt, mit dem Austritt aus der Liga. Es waren die belgischen Vertreter in der Liga, die sich gegen den Antrag auf Aufnahme von Deutschland stellten. Auch Dr. Müller aus der Schweiz setzt sich für die Aufnahme Deutschlands ein. Er weist darauf hin, dass das Kriegsende schließlich 6 Jahre zurück liegen würde. Der Präsident weist darauf hin, dass Österreich und Ungarn eine Aufnahme für die Olympischen Spiele erreicht hätten, die Deutschen sich aber noch nicht darum beworden hätten. Österreich, Schweden und die Schweiz stellen den Antrag, alle Nationen schriftlich aufzufordern, sich zur Aufnahme Deutschlands in die Liga zu äußern. Die Zeitung der "Züricher Sport" schreibt in einem Kommentar zu diesem Tagesordnungspunkt, dass die Angelegenheit schon peinlich berührt, wenn eine Gesinnung, wie die belgische, in Eishockeyverband vorhanden ist. Schließlich habe man erst vor kurzen europäische Spitzenmannschaften mit einer deutschen Mannschaft friedlich vereint im Eishockeyspiel in Davos erleben dürfen.<ref>SportTagblatt 13. Jänner 1925</ref>
===1916/1917===
:Zu diesem Tagesordnungspunkt gibt es in den Medien in Europa verschiedene Berichte mit unterschiedlichen Aussagen. So wurde in Tagesblättern geschrieben, dass der Antrag Österreichs zur Aufnahme aller Eishockey spielenden Nationen von allen, außer Schweden, abgelehnt worden. Dieses kann schon nicht so sein, da in diesem Falle Österreich gegen seinen eigenen Antrag gestimmt hätte.


:Die Wahlen ergaben die Wiederwahl des Präsidentn Loicq aus Belgien. Die Stimme Schwedens erhielt er nicht. Zu Vizepräsidenten wurden Dr. Müller (Schweiz) und Hevitt (USA) gewählt. Die Liga hatte einen Antrag eingebracht, der die Formulierung des österreichischen Antrages enthielt. Damit konnte die Abstimmung über den Antrag von Österrreich entfallen. Österreich und Deutschland glaubten nun, durch die Annahme der Vorlage der Liga sei der Eintritt Deutschlands in die Liga jetzt möglich. Diese war aber nicht der Fall. Es existiert ein Beschluss aus dem Jahre 1920 aus der Sitzung in Antwerpen, der die Zentralmächte ausschließt, solange sie nicht dem Völkerbund angehören. Nach den Aussagen des Präsidenten und der Vertreter Belgiens muss der Beschluss erst beseitigt werden und dieses gehe nur mit der Rundfrage bei allen der Liga angehörenden Nationen. Ob diese Auffassung richtig oder falsch ist, kann dahingestellt werden. Schweden, Österreich und die Schweiz sprachen sich energisch gegen diese Interpretation aus. Da die Auffassung der drei Mitglieder aber die Mehrheit bei einer Abstimmung nicht erreicht hätte, müssen sich auch diese mit der Rundfrage einverstanden erklären. Diese Vorgehensweise ist eine Verzögerungstaktik der Mehrheit der Mitglieder der Liga und sonst nichts. In vier Wochen müssen die Antworten der Ligamitglieder zur Rücknahme des Beschlusses von Antwerpen vorliegen. Äußert sich ein Verband nicht, so gilt dieses als Zustimmung. Die Begründung des Antrages auf Beseitigung des Kongreßbeschlusses werden auf Antrag Österreichs von den Delegierten Österreichs und der Schweiz vorgenommen. Hierin wird eindringlich die Notwendigkeit des Friedens im Sport betont werden. Es ist davon auszugehen, dass die Aufnahme Deutschland in die Liga in einigen Wochen erfolgen kann. Die Vorgehendsweise von Schweden, Österreich und der Schweiz war richtig, um den Frieden innerhalb der Liga zu behalten. Eine Spaltung des Verbandes musste unter allen Umständen vermieden werden.<ref>SportTagblatt 14. Jänner 1925</ref> 
===1917/1918===


:Nach Beendigung des Kongresses in Prag fahren alle Mitglieder, bis auf den Schweden Johannson, am Abend des 7. Jänner 1925 nach Strba, wo die Europameisterschaften am 8. Jänner 1925 beginnen sollen.


:8. Jänner 1925: '''Keine Spiele in Strba'''
:Bei der Ankunft in Strba herrscht ein schwerer Sturm. Die Kongreßmitglieder finden abgelagerten Schnee auf der Eisfläche des Sees. Der Wind weht die Torgehäuse der Mannschaften fort. Da unter solchen Umständen ein reguläres Spiel nicht möglich war, wird die Austragung des Spiel Österreich gegen die Tschechoslowakei auf den 9. Jänner 1925 verschoben. Das zweite Spiel Schweiz gegen Belgien wird für den Nachmittag des gleichen Tages angesetzt. Dem Veranstalter wird die Meisterschaft der Verschiebungen angedacht.  Sowie ein Termin feststeht wird der Schiedsrichter bestimmt und praktische Erwägung werden diskutiert. Der Eisplatz auf dem See scheint nicht richtig zu sein und wird an eine andere Stelle des Sees verlegt. Dann stellt man fest, dass auch diese Stelle nicht gut ist und kehrt zum ersten Platz wieder zurück. Und so geht es weiter. Das Hotel ist voll  und die Gäste zeigen Interesse an den Spielen. Die Zuschauermengen, wie in Prag, sind allerdings hier nicht möglich. Der Veranstalter wird schwere finanzielle Einbußen zu tragen haben. Die Improvisation der Ortswahl drückt sich in vielen Mängeln bei der Unterbringung und der Verpflegung aus. Die Teilnehmer der Meisterschaften sind enttäuscht. Das schöne ist allerdings die Winterlandschaft mit den Bergriesen der Hohen Tatra.     


*10. Jänner 1925: Ein schwerer Schneesturm wütet über Strba. Die Teilnehmer der Eishockey-Europameisterschaft waren gezwungen, die Örtlichkeit schnellstens zu verlassen, um nicht eingeschneit zu werden. Fluchtartig checkte man aus den Hotels aus und innerhalb einer Stunde saßen alle dichtgedrängt in einem Sonderszug nach Smokovec( früher Schmecks genannt). Dort kam man um 12.30 Uhr an und innerhalb von 10 Minuten wurden 150 Personen der Europameisterschaft in den routinierten Hotels versorgt. Es stürmte noch, aber es schneite nicht mehr. Aus diesem Grunde wurde von den Verantwortlichen der Liga entschieden, das Spiel Österreich gegen die Schweiz gleich abzuhalten, da ja dann mit der Dunkelheit zu rechnen war. Bei Tageslicht konnte man gut spielen. Dann kam aber die Dunkelheit und die Torleute konnten die Scheibe nicht mehr richtig sehen. Zur Halbzeit wurde das Spiel dann abgebrochen und für ungültig erklärt. Am folgenden Tag mußten dann alle Mannschaften zwei Spiele absolvieren, damit die Meisterschaft, wie vereinbart, auch am 11. Jänner 1925 abgeschlossen werden konnte. Trotz der aufgetretenen Schwierigkeiten muss die Europameisterschaft als ein Erfolg gewertet werden. So konnte erreicht werden, dass sich Slavia Prag und Sparta Prag wieder vertragen haben. Die Österreicher konnten zum ersten Mal bei einer Meisterschaft nach dem ersten Weltkrieg zeigen, dass sie gutes kanadisches Eishockey spielen. <ref>SportTagblatt 16. Jänner 1925</ref>
*26. Jänner 1925: '''Schweden will aus der Internationalen Liga austreten'''
:Der Vorstand des schwedischen Eishockeyverbandes hat den Beschluss gefaßt, die ihm angeschlossenen Vereine schriftlich zu einer Stellungnahme zum geplanten Austritt aus dem Internationalen Verband aufzufordern. Grund für den Austritt ist der Internationale Kongreß in Prag. Der Kongreß hat gezeigt, dass der Verband durch seinen Präsidenten Loicq parteiisch und eigenmächtig handelt. Der herrrschende politische Ton sagt den schwedischen Delegierten 6 Jahre nach dem Krieg auf sportlichem Gebiet überhaupt nicht zu. 
:Anton Johannson war der Delegierte für den Kongreß als Vorsitzender des schwedischen Eishockeyverbandes. Er hat sich über den herrschenden politischen Geist im internationalen Verband sehr scharf geäußert: "Dass ein internationaler Zusammenschluß auf sportlichem Gebiete - und dazu noch in einem Sportzweig, der so großen Umfang und Bedeutung hat, wie Eishockey - fortgesetzt ausschließlich aus politischen Gesichtspunkten geleitet werden darf, ist empörent und läßt sich keinesfalls durch die dilletantenhafte Art entschuldigen, in der die Federation und ein Teil der angeschlossenen Verbände geführt werden."
:Der schwedische Verband hat die Liga schon zweimal gewarnt. Im letzten Jahr durch den bekannten Redakteur Thorsten Tegner, diesesmal durch Anton Jahanson. Durch die angekündigte Abstimmung wird man dieses mal einen Schritt weiter gehen.


*27. Jänner 1925: '''Präsident Schlesinger zum Delegierten berufen'''
 
:Der Präsident des Österreichischen Eishockeyverbandes ist als Delegierter von der Liga für den Kongreß des Internationalen Olympischen Komitees berufen worden, das in Prag tagen wird. Die Berufung zeitgt die hohe Anerkennung, die Österreich in der Liga hat.  
===1918/1919===
*Der Vorstand des OeEHV diskutiert über die Einführung des Scheibenspiels.




*Oskar Schlesinger (WEV) unterstützt die Bestrebungen des Internationalen Verbandes zur Umstellung auf das Scheibenspiel (kanadisches Spiel). Es kam aber der 1. Weltkrieg dazwischen. Es blieb beim Bandyspiel. Es gibt technische Schwierigkeiten bei der Umsetzung auf den Kunsteisplätzen, die bei Natureisplätzen nicht vorhanden sind. Beim Scheibenspiel gibt es kein "Out". Ein Holzrahmen umschließt die Spielfläche, der einige Centimeter hoch ist und von der die Scheibe, wie beim Billardspiel die Kugel, abprallt. Das Tor ist trotz Umfassung frei. Diese Holzeinfassung zu befestigen ist das Problem. Es muss eine gewisse Festigkeit gegeben sein. Bei Natureisplätzen werden Pflöcke in das Eis geschlagen. Bei Kunsteisbahnen gibt es einen Betonboden und es laufen Rohre darüber hinweg. Bei der Berliner Kunsteisbahn wurden Versuche durchgeführt, die aber noch nicht eine absolute Lösung darstellen. Der Holzrahmen wird dabei mit Stricken gehalten. Auf dem CEV- und Engelmann-Platz wäre eine solche Lösung möglich, nicht aber auf dem WEV-Platz. Man will weiter an der Lösung des Problems arbeiten, um auch international nicht weiter den Anschluss zu verlieren.<ref>Fremdenblatt vom 15. Jänner 1919</ref>


*26. Februar 1925: '''OeEHV beschließt Abbruch der Meisterschaft der 1. u. 2. Klasse'''
:In seiner letzten Vorstandssitzung hat der Verband beschlossen, die heurigen Meisterschaften der 1. und 2. Klasse abzubrechen. Eine andere Möglichkeit habe es nicht gegeben. Da die 2. Klasse auf Natureisplätzen spielen muss, war sie besonders hat vom Wetter betroffen. Eine kurze Periode der kalten Tage hatten die Vereine nicht genutzt, so dass nur die Hälfte der Spiele absolviert ist. Somit gibt es hier keinen Meister und auch keinen Auf- und Abstieg. Die 1. Klasse ist nur mit vier Spielen im Rückstand, da der WEV seine Kunsteisbahn dem Verband für Spiele zur Verfügung stellte. Der Wiener Eislaufverein hat alle seine Spiele absolviert und steht an erster Stelle. Er kann von keinem anderen Verein mehr überholt werden. Der Wiener Eislauf Verein kann wegen dem Abbruch den Titel Österreichischer Eishockey-Meister 1925 nicht erhalten. Man hat aber beschlossen, dieser durchaus würdigen Mannschaft Erinnerungsplaketten zu überreichen mit der Aufschrift: "Der besten Wiener Eishockeymannschaft". Die Meisterschaft soll zukünftig in mehreren kleinen Gruppen gespielt werden, damit ein schnellerer Ablauf gewährleistet ist. 


*10. März 1925: '''Schweden tritt aus der Internationalen Liga aus'''
:Die schwedischen Delegierten haben zu Hause über die Sitzungen der Liga berichtet und gemäß des Beschlusses des schwedischen Eishockeyverbandes wurden alle angeschlossenen Mitglieder befragt, ob der Austritt Schwedens aus der Liga wegen der Nichtaufnahme von Deutschland erfolgen soll. Die Vereine haben dem Austritt zugestimmt und Schweden ist ausgetreten. Der "Sport-Zürich" schreibt, dass 8 Jahre nach dem Kriegende es an der Zeit wäre, die Mehrklassengesellsllchaft in Europa zu beenden. Den Schweden sei Anerkennung für ihren Austritt aus der Liga zu zollen. Es sei nicht zu verstehen, dass der Präsident der Liga Loicq einen so verbohrten Stadtpunkt besitzt und die Aufnahme von Deutschland unterlaufen habe. Es bliebe zu hoffen, das Österreich und die Schweiz, sowie die anderen Mitglieder der Liga dem Beispiel Schwedens folgen, falls ein neuer energischer Versuch zur Aufnahme Deutschlands erfolglos bliebe.


*12. März 1925: '''Liga setzt Beschluss vom Kongreß immer noch nicht um'''
:Der Kongreß ist schon einige Zeit her, der Präsident der Liga Loicq hat aber immer noch nicht dafür Sorge getragen, dass das Rundschreiben über die Aufnahme Deutschlands in die Liga versandt wurde. Nur eine Antwort mit dem nein zur Aufnahme zählt, während die Nichtbeantwortung bis zum Fristende als Zustimmung gewertet wird. Man ging beim Kongreß davon aus, dass nach fünf bis sechs Wochen die Aufnahme Deutschlands in die Liga gelaufen sei. Diese Zeit ist verstrichen und die Mitgliedsverbände haben noch nicht einmal das Schreiben erhalten. Der Präsident Loicq boykottiert also den Beschluß des Kongresses. Schweden hatte schon vor zwei Jahren erklärt, dass man sich von der Liga nicht das Spielen gegen deutsche Mannschaften verbieten lassen werde. Österreich wird auf der kommenden Verbandsversammlung den Austritt aus der Liga beschließen müssen, um glaubwürdig zu bleiben. Mit anderen Staaten wie Schweden kann dann nur noch eine neue Liga gegründet werden.


26. März 1925: '''Zeitschrift "Der Leichtathlet" nimmt Stellung'''
:In seiner letzten Ausgabe nimmt die Zeitschrift "Der Leichtathlet" zur Aufnahme Deutschlands in die Liga Stellung. "Der politische Herr Loicq, der Präsident des Internationalen Eishockeyverbandes, ist ein eigenartiger Sportsmann. Er beschäftigt sich augenblicklich damit, den Zerfall des seiner Leitung unterstellten Verbandes herbeizuführen, oder doch wenigstens aus ihm einen Bund der ehemaligen Feindmächte zu machen. Ganz exklusiv.
:Herr Loicq, ein tapferer Belgier, ist nämlich ein verbitterter Feind Deutschlands. In seiner Feindschaft hat er ganz übersehen, dass der Krieg bereits 1918 endete und das wir jetzt wieder in Frieden leben. Seine geschichtlichen Kenntnisse scheint er im allgemeinen mit dem Jahre 1914 abgeschlossen zu haben.
:Ledigleich vom Völkerbund weiß er etwas. Und das Deutschland dem noch nicht angehört. Folglich - dass ist seine Logik - darf Deutschland auch nicht dem Internationalen Eishockeyverband angehören. Er hat gesprochen! Es gibt andere Sportsleute - und das sind die wahren - die sich auf den Standpunkt stellen: Sport ist Sport und Politik ist Politik. Und nicht wie Herr Loicq es will: Sport ist Politik.
:Die Schweden haben als erste die Konsequenzen gezogen. Auf dem Kongreß in Prag erklärte der schwedische Vertreter, dass sein Land keinen besonderen Wert darauf lege, einem Verbande anzugehören, in dem die politischen Ansichten ausschlaggebend seien. Was unseren teuren Herrn Loicq zu der Bemerkung veranlaßte, er stelle es den Schweden frei, auszutreten. Die Schweden traten aus. Herr Loicq, der sie sicher doch nicht leichten Herzens gehen läßt, hatte sich verrechnet. Er hat das Spiel verloren. Die schwedische Delegation furh nach Hause, erstattete Bericht und sämtliche schwedischen Vereine erklärten sich für den Austritt aus dem Verband! Dieser Austritt kann und wird weitere Folgen haben, denn der "Sport Zürichs" schreibt bereits:"Wir Schweizer haben allen Grund, den Schweden hierfür unsere Sympathie auszusprechen. ...Unter den gegebenen Umständen können wir aber nur wünschen, dass die übrigen Neutralen und auch die Österreicher dem schwedischen Beispiel folgen, und dass insbesondere auch die Schweiz nach einem nochmaligen energischen Versuch, die Angelegenheit ins Lot zu bringen, ihre Konsequenzen ebenfalls ziehen. Herr Loicq hat die Sache doch sehr auf die Spitze getrieben, die allgemeine Stimmung ist ihm bekannt, ob er wohl daraus die Konsequenzen ziehen wird? Die nächsten Wochen werden endgültig die Klärung in dieser Angelegenheit bringen müssen."     


03. Juli 1925: '''Der Aufnahme Deutschlands in die Liga steht nichts mehr im Wege'''
===1919/1920===
:Der Präsident der Liga Loicq hat den OeEHV angeschrieben und mitgeteilt, dass die schriftliche Abstimmung unter den Mitgliedsverbänden ergeben hat, dass der Beschluß aus Antwerpen über den Ausschluß Deutschlands aus der Liga aufgehoben ist. Einer Aufnahme Deutschlands in die Liga stehe nichts mehr im Wege. 1920 waren in Antwerpen Deutschland, Ungarn und Österreich aus der Liga ausgeschlossen worden. Für die Staaten Österreich und Ungarn war dieser Beschluß schon 1922 aufgehoben worden. Beim Kongreß in Prag übersahen die Österreicher und Schweizer bei ihrem Antrag zur Aufnahme Deutschlandes, dass diese Nation nicht nur auf einer schwarzen Liste stand, sondern aus dem Verband ausgeschlossen worden war. Die Belgier machten sich diesen fehlerhaften Antrag zu nutzen und ließen den Antrag Österreichs und der Schweiz aus formalen Gründen nicht zur Abstimmung zu. Nur mit Mühe gelang es den Antragsstellern dann, das ein Schreiben an alle Verbände zwecks Aufhebung des Antwerpener Beschlusses zur Grundlage hatte. Da sich die Versendung des Schreibens bei der Liga "verzögerte", traten die Schweden dann aus der Liga aus. Österreich beschloss auf dem ordentlichen Verbandstag im März d.Jahres dann, bis zum 1. Juli 1925 abzuwarten. Nach dem Verstreichen des Datum wollte Österreich dann auch seinen Austritt erklären. Es ist dem Präsidenten Schlesinger des OeEHV zu verdanken, der durch Gespräche und Schreiben dann Schweden und den Verband wieder an einen Tisch brachte und Schweden sich bereit erklärte, ggfls. wieder in die Liga einzutreten, wenn Deutschland aufgenommen würde.




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===1925/1926===
*Für die Arbeit der Schiedsrichter ergeht die Anordnung für die "Ruhe auf den Plätzen"
Die Schiedsrichter sind beauftragt, gegen jederlei Unsportlichkeit des Publikums auf das Allerstrengste einzuschreiten und wenn die erste Mahnung durch die Kapitäne fruchtlos war, sofort das Spiel abzubrechen. Insbesondere ist gegen jede Mißfallensäußerung, selbst wenn sie berechtigter Entrüstung des Zuschauers entsprungen wäre, unverzüglich einzuschreiten, um Störungen im Keime zu ersticken. Es ist zu hoffen, dass auf diese Weise die sportliche Erziehung des Publikums in die richtigen Bahnen gelenkt werden wird.<ref>Der Eishockeysport, 5. Dezember 1925</ref> 


===1920/1921===
*Oskar Schlesinger führt beim WEV das Scheibenspiel ein und die Mannschaft nimmt an den ersten deutschen Winterkampfspielen in Garmisch-Partenkirchen teil.


*Der Verband weist im Dezember 1925 ausdrücklich darauf hin, dass die Spielzeit 2 x 20 Minuten nach den internationalen Regeln beträgt. 3 x 15 Minuten gibt es nur für Spiele bei der Weltmeisterschaft.


*Das Schiedsrichterkollegium gibt sich eine Ordnung, die am 10. Dezember 1925 vom Vorstand des OeEHV genehmigt wird. Siehe [[Verbandsgesetze des OeEHV]].


*Der Verband ordnet an, dass auf den Sportplätzen der Vereine ein Verbandkasten anzubringen ist.


*Alle Vereine haben lt. Mitteilung vom 15.2.1926 eine Glocke oder einen Gong bei Spiel vorzuhalten, um Pausen und Spielende anzeigen zu können.


*Auf Anfrage teilt das ÖOC mit, dass ein Schiedsrichter, der einen höheren Auslagenersatz annimmt, als er an Kosten nachweisen kann, kein Amateur sein kann. Eine Pauschalierung des Kostenersatzes ist möglich.  
===1921/1922===
*Am [[8. Jänner]] [[1922]] findet auf dem WEV-Platz in Wien das erste Eishockey-Scheibenspiel statt. Es spielen zwei WEV-Mannschaften gegeneinander.  
*11. Jänner 1926: '''Der Kongreß der Internationalen Liga tagt in Davos'''
 
:Anläßlich der Eishockey-Europameisterschaft vom 11. bis 17. Jänner 1926 in Davos findet der Kongreß am 11. Jänner 1926 im großen Sitzungssaal des Rathauses von Davos statt. Von den Mitgliedern sind 13 Nationen anwesend.
 
:Schweden ist das einzige Mitglied, welches nicht anwesend ist. Schweden war wegen der Nichtaufnahme von Deutschland ausgetreten. Es wird beschlossen, die Schweden anzuschreiben und um Mitteilung zu bitten, ob sie nun weiter Mitglied seien oder nicht.
 
:Die Aufnahme Deutschlands und Polens wird nachträglich einstimmig betätigt.
 
:Als Austragungsort der nächsten Europameisterschaft wird Wien bestimmt. Sollte Wien die Übernahme der Spiele 1827 ablehnen, so wird Chamonix Austragungsort. 
*'''Sport-Tagblatt wirbt für das kanadische Eishockeyspiel'''
:Die Amateurbestimmungen nach dem Beschluß aus Prag werden genehmigt. Diese Unterlagen enthalten auch die Bestimmung, dass in anderen Sportarten tätige Berufsspieler im Eishockey auch keine Amateure sind. Kada und Kotzeluh, die bei der Europameisterschaft 1926 spielen sollten, sind damit nicht mehr spielberechtigt. Das trifft auch auf den Franzosen Quaglia, der Berufsläufer ist. Anläßlich des Spiels zwischen dem WEV und Sparta Prag hatte Kotzeluh noch bei den Pragern mitgespielt. Auf Nachfrage des OeEHV hatte der Vertreter des Tschechoslowakischen Eishockeyverbandes dann erklärt, dass Kotzeluh nach den Bestimmungen des tschechischen Verbandes Amateur sein. Der österreichische Hauptverband für Körpersport hält es nicht für richtig, dass Profis in Amateurspielen mitwirken, auch wenn sie prima Sportsleute sind.  
:Damit die Bevölkerung von Wien auch die neue Sportart richtig kennen lernt, berichtet das SportTagblatt in einem Artikel das Wesentliche dieser neuen Sportart. Er ist nachstehend ungekürzt wiedergegeben:
:In den Jahren der Olympischen Spiele werden keine zusätzlichen  Meisterschaften ausgetragen. Der Olympiasieger ist dann Weltmeister, die bestplazierte europäische Mannschaft Europameister.
:Präsident Loicq aus Belgien wird wiedergewählt. Vizepräsident wird der österreichische Präsident Schlesinger. 


*18. Jänner 1926: '''Skandal beim Internationalen Kongreß der Liga'''
'''Das kanadische Hockey''', seine Eigenheiten
:Reporter bei den Europameisterschaften im Eishockey in Davos haben sich erlaubt, den Internationalen Kongreß in ungehöriger Art und Weise zu verulken. Sie haben einen Brief an den Kongreß verfaßt und auch unterschrieben, in dem vorgeschlagen wird, das sich prominente Mitglieder einem Eishockeyspiel gegen Journalisten stellen, anstatt über das Eine oder Andere zu beraten. Leider hatte auch der einzige öffentlich bestellte Berichterstatter aus Österreich diesen Brief mit unterschrieben. Der Kongreß verlangte den Ausschluß der Journalisten, die den Brief unterschrieben hatten. Die Affäire hat einen schlechten Eindruck hinterlassen.<ref>Der Morgen 25. Jänner 1926</ref>
:Bisher wurde in Wien ausschließlich Eishockey mit dem Ball, auch Bandy genannt, gespielt; die Wiener werden nun Gelegenheit haben, auch das Eishockeyspiel mit der Scheibe, kurz Eishockey benannt, kennen zu lernen. Das Spiel mit dem Ball, ähnlich dem Asioziationsfußball, ist ein typisch englischer Sport, sehr ruhig und für große Plätze geeignet.  


:Das Eishockey (Scheibe) ähnelt mehr dem Rugby, ist ein echt amerikanischer Sport, ist nervenaufpeitschender für den Zuseher und wird auf kleineren Plätzen gespielt. Jede Mannschaft besteht aus sieben Spielern. Die besondere Eigenheit, an die sich unsere Spieler ebenso wie die Zuseher erst werden gewöhnen müssen, ist, daß ein Pass nach vorn unstatthaft ist, daß heißt, es kann die Scheibe dem Partner nur in der Richtung zur Seite oder nach rückwärts abgegeben werden. Das Spiel erfordert daher von jedem einzelnen Spieler mehr Dribbling, mehr Können und sehr große Ausdauer; die Spielzeit ist viel kürzer, zweimal 20 Minuten, und selbst diese kurze Zeit stehen die Spieler nicht recht durch, so daß die neueste Variante auf einen dauernden Spieleraustausch, auch während des Matches, hinausläuft; es stehen je 6 Mann im Felde, je 2 Spieler gelten als Ersatzleute und können jederzeit einen ermüdeten Spieler ablösen.


:Die große Inanspruchnahme der Spieler erklärt sich daraus, daß er keine Pausen während des Spieles gibt. Der Platz ist eingeplankt, es gibt kein Out und geht die Scheibe doch einmal hoch und über die Einfriedung, dann wird die dadurch verlorene Zeit der Spielzeit zugerechnet. Selbst ein Fehlschuß aufs Tor bedingt keine Pause, denn die Scheibe kann auch hinter dem Tor, welches etwa zwei Meter weit im Platz steht, weitergespielt werden. Es geht auch nicht an, daß etwa ein Stürmer, nachdem er die Scheibe vorgetragen hat und knapp vor dem gegnerischen Tor verliert an der Stelle stehen bleibt; er muß, da ja ein vorlegen nicht möglich ist, mit der Scheibe, womöglich auf gleicher Höhe, zurück, auch wenn es gegen sei eigenes Tor geht; er kann sich, falls er nicht als abseits, also außer Spiel sein will, nicht einen Augenblick ausruhen.


:Man kann die Mannschaft fast mit einer Ziehharmonika vergleichen, die vom Tor aus mit der Scheibe zum Gegner gezogen wird, um ebenso, falls der Gegner im Angriff vorstößt, sich wieder aufs eigene Tor zurückziehen. Bemerkenswert wäre noch die strenge Ahndung von Vergehen; begeht ein Spieler ein ernstes Foul, kann das nur mit sofortigem Ausschluß geahndet werden. Bei der Bedeutung, die nun jedem Spieler zukommt, ist es nur zu verständlich, daß fast keine Vergehen vorkommen, denn falls die Absicht zum rohen und gefährlichen Spiel bemerkbar wird, werden die Missetäter sofort entfernt.


===1926/1927===
:In dieser Art ist das Eishockeyspiel in der ganzen Welt eingebürgert. Da es für uns neu ist, werden wir in weiteren Artikeln noch darauf eingehen.
*13. Oktober 1926: Dr. Dempsey, ein kanadischer Arzt und Freund von Dr. Blake Watson, soll beabsichtigen, in Wien seine praktischen Kenntnisse weiter zu vervollständigen. Dr. Dempsey soll ein Eishockeyspieler der großen Klasse sein. Voraussichtlich wird er beim WEV spielen.  


*9. Dezember 1926: '''Neues vom OeEHV'''
:Der Verband weist in der Presse darauf hin, das bei den Eishockeyspielen nur die harten Scheiben eingesetzt werden. Die Schiedsrichter haben dieses scharf zu kontrollieren. Es darf aber die weiche Scheiben eingesetzt werden, wenn sich die Spielführer auf den Einsatz der weichen Scheibe einigen. 
:Spieler dürfen nur an den Meisterschaftsspielen teilnehmen, wenn sie im Besitz eines gültigen Spielpasses sind oder sich mit einer gültigen Interimsbescheinigung ausweisen können. Der Schiedsrichter darf keinen Spieler zulassen, wenn er nicht im Besitz eines der beiden Papiere ist.


*Die Spielerpässe werden eingeführt, wobei einige Vorurteile der Vereine zu überwinden waren. Trotz der kurzen Spielerfahrung im Scheibenspiel wird Österreich bei den Meisterschaften 1927 in Wien Europameister im Eishockey.






*31. Dezember 1926: '''Bericht des Provinzreferenten Hans Weinberger zur Situation der Vereine'''
*17. Jänner 1922: '''Int. Kongreß der Liga in St. Moritz'''
:Hans Weinberger schreibt in der Verbandszeitschrift "Der Eishockeysport" über die Situation des Eishockeys in der Provinz. Zur Zeit des Bandyspieles hätte es vermutlich schon Eishockeyvereine in Innsbruck und am Wörthersee gegeben. Es würde aber keine nachprüfbaren Unterlagen aus dieser Zeit vorliegen. 1924 habe der OeEHV quasi vor dem Nichts gestanden und begonnen, Eishockey in der Provinz aufzubauen.  
:Vor Beginn der Eishockey-Europameisterschaft 1922 wird der Intern. Kongreß der Liga in St. Moritz tagen. Auf der Tagesordnung steht auch der Punkt der Aufnahme von Deutschland, Österreich und Ungarn, den sogenannten Mittelmächten. Von Schweden und der Schweiz wird derzeit der Versuch unternommen, die Aufnahme Deutschlands durchzusetzen. Die Tschechoslowaken hatten bereits bei der Liga um die Erlaubnis gebeten, gegen Deutschland im Eishockey zu spielen. Diese Genehmigung wurde erteilt. Auf Grund einer Anfrage Deutschlands, ob man an der Europameisterschaft 1922 in St. Moritz teilnehmen dürfe, entschied der Vorsitzende Lilling (Schweiz), dass Deutschland doch eine Mannschaft entsenden solle, die nach einer positiven Entscheidung der Liga dann teilnehmen könne.
:-Stockerau: Hier ist man seit 1922 aktiv im Eishockeysport.  
 
:-Korneuburg: Hier wurde ab 1923 Eishockey gespielt.  
 
:-St. Pölten: Als dritter Verein nahm man 1925 in St. Pölten der Eislaufverein das Spiel auf. Der Versuch, einen zweiten Eishockeyvereine aufzubauen, scheiterte.  
 
:-Alleinsteig: Der Versuch, auch hier einen Verein aufzubauen, schlug fehl. Die Initiative ging hier auf Ing. Ball zurück, der im Waldviertel das Eishockeyspiel forcieren wollte.  
 
:-Semmering: Hier waren die Gespräche erfolgreich und zu Weihnachten 1926 konnten die ersten beiden Eishockeyspiele auf dem neu ausgebauten Platz stattfinden.  
*6.März 1922: '''Kongreß der Liga in St. Moritz'''
:-Mödling, Baden, Wiener Neustadt: Die Initiative des Referenten, an der Südbahnstrecke neue Eishockeyvereine ins Leben zu rufen, war bisher erfolglos.
:Am 6. März 1922 tagte der Kongreß der internationalen Liga in St. Moritz. 8 Nationen waren vertreten. Die Schweiz hatte den Antrag gestellt, Deutschland in die Liga aufzunehmen. Die Schweiz musste den Antrag zurück nehmen, da Frankreich und Belgien drohten, aus der Liga auszutreten.
:-Innsbruck: Im Dez. 1925 wurde der IEV Mitglied im Verband
 
:-Graz: Grazer Athletiksport Club wurde Dez. 1925 Mitglied. Der Akademische Eislauf Club Graz wurde ebenfalls 1925 Mitglied, ging aber vor kurzem im Grazer Eisport Verein auf, der damit das neue Mitglied werden wird.  
===1922/1923===
:-Bad Aussee will prüfen, ob ein Verein gegründet werden kann.
*Das erste Internationale Scheibenspiel in Wien ist am 1. Jänner 1923 verzeichnet. Es spielte der WEV gegen den Berliner SC. Die Berliner gewannen in der Verlängerung mit 8:7.
:-Kitzbühel: Hier besteht seit drei Jahren ein Verein, eine Mannschaft konnte jedoch bisher nicht aufgebaut werden. Turniere werden aber laufend veranstaltet.
 
:-Seefeld bei Innsbruck: Es hat sich jemand gemeldet, der eine Eisbahn und einen Verein aufbauen will.
*Die Spielzeit betrug 2 x 20 Minuten.
:-Kufstein: Auch hier werden Überlegungen zur Schaffung eines Vereins angestellt.
 
:-Villach: Im letzen wurde der Villacher Sportverein Mitglied im Verband.
*Schutzbekleidung weitgehend unbekannt. Zeitungen in den Strümpfen waren die Knieschoner. Handschuhe waren unbekannt. Man galt als verweichlicht, wenn man Schienbeinschützer aus dem Fußball trug. Der Tormann hatte ein Polster vor der Brust, um vor allem den Bauchbereich zu schützen. Die Eishockeystöcke waren gebogen und berührten mit der Rundung unten den Boden. Der Puck ging meistens am Stock vorbei, außer er traf genau die Rundung. Man trug Pumphosen und ein weißes Tennishemd.  
:-Klagenfurt: Der KAC wurde letztes Jahr Mitglied.
 
:-Hofgastein: Seit 2 Jahren laufen Bemühungen, die aber noch nicht zur Gründung eines Vereins führten.
*Der OeEHV richtet "Spielausschuss", "Schiedsrichterkollegium" und "Struma" ein.
:-Salzburg: Hier fehlt scheinbar das Interesse.
 
:-Vorarlberg: Hier wird mitgeteilt, dass die Eisverhältnisse im Land nicht geeignet sind.  
*Der Kongreß der internationalen Liga findet am 8. und 9. März 1923 in Antwerpen anläßlich der Europameisterschaft im Eishockey 1923 im Eispalast von Antwerpen statt.  
:-Burgenland: Hier muss der Sport noch insgesamt neu aufgebaut werden. Der Neusiedler See bietet aber eine gute Grundlage.
:Die Delegierten des Kongresses in Antwerpen stimmten dem Vorschlag zur Gründung eines internationalen Verbandes nicht mit der nötigen Mehrheit zu. Für die Gründung des neuen Verbandes hatten Frankreich, Belgien, Spanien und die Schweiz gestimmt. Für eine Annahme des Beschlusses wären 5 Stimmen notwendig gewesen.<ref>Prager Tageszeitung 15. März 1923</ref>
:-Oberösterreich: Hält sich insgesamt noch zurück.
 
 
 
:Abschließend geht Hans Weinberger davon aus, dass wohl in baldiger Zukunft eigene Landesverbände für den Eishockeybereich entstehen werden.(Hier änderte der Verband später seine Meinung und ließ Landesverbände, die geplant wurden, nicht zu)  
 
 
 
 
 
 
===1923/1924===
*Aufhebung des Boykotts gegen Österreich und Aufnahme in den Internationalen Verband.  
 
*Dr. Watson kommt aus Kanada nach Wien und lernt den Wienern das kanadische Spiel.  
 
*Internationale Spiele hatten ab diesem Jahr eine Spielzeit von 3 x 20 Minuten. In der Praxis einigte man sich jedoch auch auf Spiele mit drei Mal 15 Minuten.
 
*Die Spieler erhielten Namen und Nummern, damit sie unterschieden werden konnten.
 
*25. Jänner 1924: '''Der Kongreß der Internationalen Liga tagt in Chamonix'''
:Der Kongreß wurde am Abend des 25. Jänner 1924 und am kommenden Morgen abgehalten.  
:Loyequu aus Belgien wurde zum  Präsidenten gewählt
:Italien und Rumänien wurden in den Verband aufgenommen.
:Ein Antrag wurde an das Olympische Komitee gerichtet, zukünftig Eishockey in das Programm der Spiele aufzunehmen.
:Der Antrag des OeEHV, ein Eishockeyspiel gegen das Deutsch Reich zu vereinbaren, wird behandelt. Die Ermächtigung hierzu wird nicht erteilt. Die Austragung von Freundschafts- und Trainingsspielen sind jedoch statthaft.
:Die Europameisterschaft wird der Tschechoslowakei übertragen. Kann diese die Aufgabe nicht übernehmen, geht diese an Italien oder Belgien.
:Auch die Weltmeisterschaft soll in der Tschechoslowakei stattfinden, aber nur, wenn eine Mannschaft aus den USA oder Kanada teilnimmt.
 
 
 
*15. Februar 1924: '''Das Eishockeyspiel der Kanadier'''
:Der Trainer des Wiener Eislauf Vereins Franz Weiß war zur Winterolympiade nach Chamonix gefahren, um die anderen Eishockeynationen anzuschauen. Nach seiner Rückkehr berichtete er der Mannschaft des WEV von seinen Erkenntnissen. Die enorme Lauftechnik, die in zickzackartigen Fortbewegungen mit der Scheibe besteht, ist der Schlüssel des Erfolgs. Damit kann man den Gegner umspielen. Die Schußtechnik ist derart präzise, dass auch die geringste Lücke, die ein Tormann freiläßt, getroffen wird. In der Regel wird aus kurzer Distanz geschossen und damit sind die Scheiben unhaltbar. 
:Beim Training wird hauptsächlich das Zickzacklaufen ohne Scheibe trainiert. Das kann zwei Stunden dauern. Sie führen auch die Scheibe in stark vorgebeugter und tiefer Kniehaltung. Der Schwerpunkt des Körpers ist dabei nicht weit über dem Eis. Dadurch errreichen sie eine starke Körperhaltung und können nur schwer angegriffen werden. Herbert Brück und Rauch spielen beim WEV in ähnlicher Weise.
 
*13. März 1924: '''Keine Teilnahme an der Eishockey-Europameisterschaft 1924'''
:Der Vorstand teilte mit, an der Eishockey-Europameisterschaft 1924 in Mailand vom 14. bis 16. März 1924 nicht teilzunehmen. Eine Einladung der Internationalen Liga war per Telegramm erst am 9. März eingetroffen. In so kurzer Zeit sei eine so wichtige Enscheidung, wie die Teilnahme nicht zu enscheiden. Zudem sei Herbert Brück zur Zeit in London und könnte auch nicht mitspielen. Auf einen so wichtigen Mann könne man aber nicht verzichten. Zudem hätten die Spieler wegen Beendigung der Saison keine Spielpraxis mehr.
 
 
 
 
 
 
===1924/1925===
*06. Dezember 1924: '''Spielzeit der M-Spiele 1. Klasse'''
:Die Spielzeit der Meisterschaftsspiele wurde vom Verband auf 3 x 20 Minuten festgelegt. Dieses entspricht den internationalen Wettspielbedingungen. <ref>SportTagblatt 6. Dezember 1924</ref> 
 
*Zu Beginn der Saison werden zahlreiche neue Arbeiten begonnen. So wird ein Spielausschuss gegründet, eine Unfallversicherung für die Spieler wird bei der Versicherungsanstalt der Gemeinde Wien eingerichtet u.v.a. mehr. Nachzulesen ist dieses unter [[Österreichischer Eishockeyverband]].
 
*Wesentliche Verbandsbestimmungen, wie Strafrecht, Meldewesen usw. werden geschaffen. Der Verband stellt den Vereinen zwei Banden für Eishockeyspiele zur Verfügung
 
*12. Dezember 1924: Vom Verband werden als Delegierte für den Kongreß der Internationalen Liga am 6. Jänner 1925 die Personen Oskar Schlesinger, Peregrin Spevak und Edgar Dittrichstein benannt. Als internationale Schiedsrichter kommen die Herren Edgar Dittrichstein, Alfred Revy, Reginald Spevak, Kurt Wollinger und Hans Weinberger in Betracht. 
 
*6. Jänner 1925: '''12. Kongreß der Internationalen Liga in Prag'''
:Der Kongreß des Internationalen Liga tagte am 6. und 7. Jänner 1925 in Prag im Saal des Repräsentationshauses. Die Tagesordnung umfaßte 11 Punkte, so dass es unmöglich war, diese am ersten Tag abzuarbeiten. Um 1.00 Uhr nachts unterbrach man die Sitzung. Nach dem zweiten Tag machten sich die Teilnehmer auf den Weg nach Strba, wo auf dem dortigen See die Eishockeymeisterschaften stattfinden. Das Wetter hatte Spiele in Prag nicht zugelassen. 
 
:Beim Kongreß vertreten waren Großbritannien, van Valren, Popelimont für Belgien, Spanien, die USA, Italien, Schlesinger und Dr. Werner für Österreich, Johannsen für Schweden, Dr. Müller und Fassel für die Schweiz, Dr. Fleischmann und Dr. Rezac für die Tschechoslowakei, sowie Loicq als Präsident. Unentschuldigt fehlten Rumänien, Frankreich und Kanada.
 
:Ein Thema war die Beschaffung eines Pokals für die Weltmeisterschaft.
 
:Zukünftig wird es im Internationalen Verband auch Schutzvereine geben, wie dieses auch beim Österreichischen Eishockeyverband der Fall ist. Es trifft auf Mitgliedsverbände zu, die noch nicht Eishockey spielen. Hier haben die Paragraphenreiter eine rein theoretische Sache in die Mitgliedsstatuten eingebracht.
 
:Der Internationale Verband wird beim Olympischen Kongreß in Prag, der in diesem Jahr im Mai stattfinden wird, durch folgende Delegierten vertreten: Loicq, Oskar Schlesinger, Dr. Fleischmann und Dr. Rezac.
 
:Zwischendurch gab es Differenzen innerhalb der Vertreter der Tschechoslowakei. Dieses waren die Vertreter von Slavia und Sparta, die sich feindlich gegenüberstanden. Der Streit konnte beigelegt werden.
 
:Als Noblesse wurde bewertet, dass der Österreichische Eishockeyverband statt des Mitgliedsbeitrages von 100 österreichischen Kronen einen Betrag von 100.000 Kronen einschickte. 
 
:Mit der Amateurfrage wird sich die Liga noch extra beschäftigen.
 
:Der Antrag Österreichs, die Meisterschaften nur an Nationen zu übertragen, die nordisches Klima oder Kunsteisbahnen besitzen, wurde als Resolution angenommen.
 
:Ein Antrag, die Meisterschaften in zwei Klassen auszuführen, wurde abgelehnt. Der Präsident Loicq hatte darauf hingewiesen, dass die 2. Klasse in Kanada beispielsweise rd. 250.000 Spieler umfassen würde, die überwiegend besser seien, als der Durchschnitt der europäischen Mannschaften der 1. Klasse.
 
:Österreich zog seine Bewerbung für die Europa- und Weltmeisterschaften 1926 zurück. Präsident Loicq betonte die hohen Kosten einer solchen Meisterschaft, da auch Kanada sich für 1926 bereit erklärt hat, an den Meisterschaften teilzunehmen. Die Meisterschaften 1926 wurden nach Davos in der Schweiz übertragen. 1927 finden sie in Wien, Österreich, statt und 1928 in Belgien.
 
:Die Spiele der Europameisterschaft werden auf 2 x 20 Minuten festgelegt, während bei den Weltmeisterschaften zukünftig 3 x 15 Minuten gespielt wird.
 
*Da Torhüter teilweise Schienbeinschützer von einem Meter Breite tragen, wie ein Foto von einem französischen Torwarts bei den letzten Europameisterschaften belegte, wird die Größe für kommende Spiele eingeschränkt. Die Schienbeinschützer dürfen nur 36 cm groß sein, da das Tor 1,85 cm breit ist.
 
:Es erfolgt eine Debatte über die Aufnahme Deutschlands in die Internationale Liga. Österreich schlägt vor, alle Nationen, die Eishockey betreiben, in die Liga aufzunehmen. Johanson aus Schweden fordert direkt die Aufnahme Deutschlands in die Liga und droht bei einer Ablehnung ansonsten mit energischen Maßnahmen, dass heißt, mit dem Austritt aus der Liga. Es waren die belgischen Vertreter in der Liga, die sich gegen den Antrag auf Aufnahme von Deutschland stellten. Auch Dr. Müller aus der Schweiz setzt sich für die Aufnahme Deutschlands ein. Er weist darauf hin, dass das Kriegsende schließlich 6 Jahre zurück liegen würde. Der Präsident weist darauf hin, dass Österreich und Ungarn eine Aufnahme für die Olympischen Spiele erreicht hätten, die Deutschen sich aber noch nicht darum beworden hätten. Österreich, Schweden und die Schweiz stellen den Antrag, alle Nationen schriftlich aufzufordern, sich zur Aufnahme Deutschlands in die Liga zu äußern. Die Zeitung der "Züricher Sport" schreibt in einem Kommentar zu diesem Tagesordnungspunkt, dass die Angelegenheit schon peinlich berührt, wenn eine Gesinnung, wie die belgische, in Eishockeyverband vorhanden ist. Schließlich habe man erst vor kurzen europäische Spitzenmannschaften mit einer deutschen Mannschaft friedlich vereint im Eishockeyspiel in Davos erleben dürfen.<ref>SportTagblatt 13. Jänner 1925</ref>
:Zu diesem Tagesordnungspunkt gibt es in den Medien in Europa verschiedene Berichte mit unterschiedlichen Aussagen. So wurde in Tagesblättern geschrieben, dass der Antrag Österreichs zur Aufnahme aller Eishockey spielenden Nationen von allen, außer Schweden, abgelehnt worden. Dieses kann schon nicht so sein, da in diesem Falle Österreich gegen seinen eigenen Antrag gestimmt hätte.
 
:Die Wahlen ergaben die Wiederwahl des Präsidentn Loicq aus Belgien. Die Stimme Schwedens erhielt er nicht. Zu Vizepräsidenten wurden Dr. Müller (Schweiz) und Hevitt (USA) gewählt. Die Liga hatte einen Antrag eingebracht, der die Formulierung des österreichischen Antrages enthielt. Damit konnte die Abstimmung über den Antrag von Österrreich entfallen. Österreich und Deutschland glaubten nun, durch die Annahme der Vorlage der Liga sei der Eintritt Deutschlands in die Liga jetzt möglich. Diese war aber nicht der Fall. Es existiert ein Beschluss aus dem Jahre 1920 aus der Sitzung in Antwerpen, der die Zentralmächte ausschließt, solange sie nicht dem Völkerbund angehören. Nach den Aussagen des Präsidenten und der Vertreter Belgiens muss der Beschluss erst beseitigt werden und dieses gehe nur mit der Rundfrage bei allen der Liga angehörenden Nationen. Ob diese Auffassung richtig oder falsch ist, kann dahingestellt werden. Schweden, Österreich und die Schweiz sprachen sich energisch gegen diese Interpretation aus. Da die Auffassung der drei Mitglieder aber die Mehrheit bei einer Abstimmung nicht erreicht hätte, müssen sich auch diese mit der Rundfrage einverstanden erklären. Diese Vorgehensweise ist eine Verzögerungstaktik der Mehrheit der Mitglieder der Liga und sonst nichts. In vier Wochen müssen die Antworten der Ligamitglieder zur Rücknahme des Beschlusses von Antwerpen vorliegen. Äußert sich ein Verband nicht, so gilt dieses als Zustimmung. Die Begründung des Antrages auf Beseitigung des Kongreßbeschlusses werden auf Antrag Österreichs von den Delegierten Österreichs und der Schweiz vorgenommen. Hierin wird eindringlich die Notwendigkeit des Friedens im Sport betont werden. Es ist davon auszugehen, dass die Aufnahme Deutschland in die Liga in einigen Wochen erfolgen kann. Die Vorgehendsweise von Schweden, Österreich und der Schweiz war richtig, um den Frieden innerhalb der Liga zu behalten. Eine Spaltung des Verbandes musste unter allen Umständen vermieden werden.<ref>SportTagblatt 14. Jänner 1925</ref> 
 
:Nach Beendigung des Kongresses in Prag fahren alle Mitglieder, bis auf den Schweden Johannson, am Abend des 7. Jänner 1925 nach Strba, wo die Europameisterschaften am 8. Jänner 1925 beginnen sollen.
 
:8. Jänner 1925: '''Keine Spiele in Strba'''
:Bei der Ankunft in Strba herrscht ein schwerer Sturm. Die Kongreßmitglieder finden abgelagerten Schnee auf der Eisfläche des Sees. Der Wind weht die Torgehäuse der Mannschaften fort. Da unter solchen Umständen ein reguläres Spiel nicht möglich war, wird die Austragung des Spiel Österreich gegen die Tschechoslowakei auf den 9. Jänner 1925 verschoben. Das zweite Spiel Schweiz gegen Belgien wird für den Nachmittag des gleichen Tages angesetzt. Dem Veranstalter wird die Meisterschaft der Verschiebungen angedacht.  Sowie ein Termin feststeht wird der Schiedsrichter bestimmt und praktische Erwägung werden diskutiert. Der Eisplatz auf dem See scheint nicht richtig zu sein und wird an eine andere Stelle des Sees verlegt. Dann stellt man fest, dass auch diese Stelle nicht gut ist und kehrt zum ersten Platz wieder zurück. Und so geht es weiter. Das Hotel ist voll  und die Gäste zeigen Interesse an den Spielen. Die Zuschauermengen, wie in Prag, sind allerdings hier nicht möglich. Der Veranstalter wird schwere finanzielle Einbußen zu tragen haben. Die Improvisation der Ortswahl drückt sich in vielen Mängeln bei der Unterbringung und der Verpflegung aus. Die Teilnehmer der Meisterschaften sind enttäuscht. Das schöne ist allerdings die Winterlandschaft mit den Bergriesen der Hohen Tatra.     
 
*10. Jänner 1925: Ein schwerer Schneesturm wütet über Strba. Die Teilnehmer der Eishockey-Europameisterschaft waren gezwungen, die Örtlichkeit schnellstens zu verlassen, um nicht eingeschneit zu werden. Fluchtartig checkte man aus den Hotels aus und innerhalb einer Stunde saßen alle dichtgedrängt in einem Sonderszug nach Smokovec( früher Schmecks genannt). Dort kam man um 12.30 Uhr an und innerhalb von 10 Minuten wurden 150 Personen der Europameisterschaft in den routinierten Hotels versorgt. Es stürmte noch, aber es schneite nicht mehr. Aus diesem Grunde wurde von den Verantwortlichen der Liga entschieden, das Spiel Österreich gegen die Schweiz gleich abzuhalten, da ja dann mit der Dunkelheit zu rechnen war. Bei Tageslicht konnte man gut spielen. Dann kam aber die Dunkelheit und die Torleute konnten die Scheibe nicht mehr richtig sehen. Zur Halbzeit wurde das Spiel dann abgebrochen und für ungültig erklärt. Am folgenden Tag mußten dann alle Mannschaften zwei Spiele absolvieren, damit die Meisterschaft, wie vereinbart, auch am 11. Jänner 1925 abgeschlossen werden konnte. Trotz der aufgetretenen Schwierigkeiten muss die Europameisterschaft als ein Erfolg gewertet werden. So konnte erreicht werden, dass sich Slavia Prag und Sparta Prag wieder vertragen haben. Die Österreicher konnten zum ersten Mal bei einer Meisterschaft nach dem ersten Weltkrieg zeigen, dass sie gutes kanadisches Eishockey spielen. <ref>SportTagblatt 16. Jänner 1925</ref>
*26. Jänner 1925: '''Schweden will aus der Internationalen Liga austreten'''
:Der Vorstand des schwedischen Eishockeyverbandes hat den Beschluss gefaßt, die ihm angeschlossenen Vereine schriftlich zu einer Stellungnahme zum geplanten Austritt aus dem Internationalen Verband aufzufordern. Grund für den Austritt ist der Internationale Kongreß in Prag. Der Kongreß hat gezeigt, dass der Verband durch seinen Präsidenten Loicq parteiisch und eigenmächtig handelt. Der herrrschende politische Ton sagt den schwedischen Delegierten 6 Jahre nach dem Krieg auf sportlichem Gebiet überhaupt nicht zu. 
:Anton Johannson war der Delegierte für den Kongreß als Vorsitzender des schwedischen Eishockeyverbandes. Er hat sich über den herrschenden politischen Geist im internationalen Verband sehr scharf geäußert: "Dass ein internationaler Zusammenschluß auf sportlichem Gebiete - und dazu noch in einem Sportzweig, der so großen Umfang und Bedeutung hat, wie Eishockey - fortgesetzt ausschließlich aus politischen Gesichtspunkten geleitet werden darf, ist empörent und läßt sich keinesfalls durch die dilletantenhafte Art entschuldigen, in der die Federation und ein Teil der angeschlossenen Verbände geführt werden."
:Der schwedische Verband hat die Liga schon zweimal gewarnt. Im letzten Jahr durch den bekannten Redakteur Thorsten Tegner, diesesmal durch Anton Jahanson. Durch die angekündigte Abstimmung wird man dieses mal einen Schritt weiter gehen.
 
*27. Jänner 1925: '''Präsident Schlesinger zum Delegierten berufen'''
:Der Präsident des Österreichischen Eishockeyverbandes ist als Delegierter von der Liga für den Kongreß des Internationalen Olympischen Komitees berufen worden, das in Prag tagen wird. Die Berufung zeitgt die hohe Anerkennung, die Österreich in der Liga hat.
 
 
 
*26. Februar 1925: '''OeEHV beschließt Abbruch der Meisterschaft der 1. u. 2. Klasse'''
:In seiner letzten Vorstandssitzung hat der Verband beschlossen, die heurigen Meisterschaften der 1. und 2. Klasse abzubrechen. Eine andere Möglichkeit habe es nicht gegeben. Da die 2. Klasse auf Natureisplätzen spielen muss, war sie besonders hat vom Wetter betroffen. Eine kurze Periode der kalten Tage hatten die Vereine nicht genutzt, so dass nur die Hälfte der Spiele absolviert ist. Somit gibt es hier keinen Meister und auch keinen Auf- und Abstieg. Die 1. Klasse ist nur mit vier Spielen im Rückstand, da der WEV seine Kunsteisbahn dem Verband für Spiele zur Verfügung stellte. Der Wiener Eislaufverein hat alle seine Spiele absolviert und steht an erster Stelle. Er kann von keinem anderen Verein mehr überholt werden. Der Wiener Eislauf Verein kann wegen dem Abbruch den Titel Österreichischer Eishockey-Meister 1925 nicht erhalten. Man hat aber beschlossen, dieser durchaus würdigen Mannschaft Erinnerungsplaketten zu überreichen mit der Aufschrift: "Der besten Wiener Eishockeymannschaft". Die Meisterschaft soll zukünftig in mehreren kleinen Gruppen gespielt werden, damit ein schnellerer Ablauf gewährleistet ist. 
 
*10. März 1925: '''Schweden tritt aus der Internationalen Liga aus'''
:Die schwedischen Delegierten haben zu Hause über die Sitzungen der Liga berichtet und gemäß des Beschlusses des schwedischen Eishockeyverbandes wurden alle angeschlossenen Mitglieder befragt, ob der Austritt Schwedens aus der Liga wegen der Nichtaufnahme von Deutschland erfolgen soll. Die Vereine haben dem Austritt zugestimmt und Schweden ist ausgetreten. Der "Sport-Zürich" schreibt, dass 8 Jahre nach dem Kriegende es an der Zeit wäre, die Mehrklassengesellsllchaft in Europa zu beenden. Den Schweden sei Anerkennung für ihren Austritt aus der Liga zu zollen. Es sei nicht zu verstehen, dass der Präsident der Liga Loicq einen so verbohrten Stadtpunkt besitzt und die Aufnahme von Deutschland unterlaufen habe. Es bliebe zu hoffen, das Österreich und die Schweiz, sowie die anderen Mitglieder der Liga dem Beispiel Schwedens folgen, falls ein neuer energischer Versuch zur Aufnahme Deutschlands erfolglos bliebe.
 
*12. März 1925: '''Liga setzt Beschluss vom Kongreß immer noch nicht um'''
:Der Kongreß ist schon einige Zeit her, der Präsident der Liga Loicq hat aber immer noch nicht dafür Sorge getragen, dass das Rundschreiben über die Aufnahme Deutschlands in die Liga versandt wurde. Nur eine Antwort mit dem nein zur Aufnahme zählt, während die Nichtbeantwortung bis zum Fristende als Zustimmung gewertet wird. Man ging beim Kongreß davon aus, dass nach fünf bis sechs Wochen die Aufnahme Deutschlands in die Liga gelaufen sei. Diese Zeit ist verstrichen und die Mitgliedsverbände haben noch nicht einmal das Schreiben erhalten. Der Präsident Loicq boykottiert also den Beschluß des Kongresses. Schweden hatte schon vor zwei Jahren erklärt, dass man sich von der Liga nicht das Spielen gegen deutsche Mannschaften verbieten lassen werde. Österreich wird auf der kommenden Verbandsversammlung den Austritt aus der Liga beschließen müssen, um glaubwürdig zu bleiben. Mit anderen Staaten wie Schweden kann dann nur noch eine neue Liga gegründet werden.
 
26. März 1925: '''Zeitschrift "Der Leichtathlet" nimmt Stellung'''
:In seiner letzten Ausgabe nimmt die Zeitschrift "Der Leichtathlet" zur Aufnahme Deutschlands in die Liga Stellung. "Der politische Herr Loicq, der Präsident des Internationalen Eishockeyverbandes, ist ein eigenartiger Sportsmann. Er beschäftigt sich augenblicklich damit, den Zerfall des seiner Leitung unterstellten Verbandes herbeizuführen, oder doch wenigstens aus ihm einen Bund der ehemaligen Feindmächte zu machen. Ganz exklusiv.
:Herr Loicq, ein tapferer Belgier, ist nämlich ein verbitterter Feind Deutschlands. In seiner Feindschaft hat er ganz übersehen, dass der Krieg bereits 1918 endete und das wir jetzt wieder in Frieden leben. Seine geschichtlichen Kenntnisse scheint er im allgemeinen mit dem Jahre 1914 abgeschlossen zu haben.
:Ledigleich vom Völkerbund weiß er etwas. Und das Deutschland dem noch nicht angehört. Folglich - dass ist seine Logik - darf Deutschland auch nicht dem Internationalen Eishockeyverband angehören. Er hat gesprochen! Es gibt andere Sportsleute - und das sind die wahren - die sich auf den Standpunkt stellen: Sport ist Sport und Politik ist Politik. Und nicht wie Herr Loicq es will: Sport ist Politik.
:Die Schweden haben als erste die Konsequenzen gezogen. Auf dem Kongreß in Prag erklärte der schwedische Vertreter, dass sein Land keinen besonderen Wert darauf lege, einem Verbande anzugehören, in dem die politischen Ansichten ausschlaggebend seien. Was unseren teuren Herrn Loicq zu der Bemerkung veranlaßte, er stelle es den Schweden frei, auszutreten. Die Schweden traten aus. Herr Loicq, der sie sicher doch nicht leichten Herzens gehen läßt, hatte sich verrechnet. Er hat das Spiel verloren. Die schwedische Delegation furh nach Hause, erstattete Bericht und sämtliche schwedischen Vereine erklärten sich für den Austritt aus dem Verband! Dieser Austritt kann und wird weitere Folgen haben, denn der "Sport Zürichs" schreibt bereits:"Wir Schweizer haben allen Grund, den Schweden hierfür unsere Sympathie auszusprechen. ...Unter den gegebenen Umständen können wir aber nur wünschen, dass die übrigen Neutralen und auch die Österreicher dem schwedischen Beispiel folgen, und dass insbesondere auch die Schweiz nach einem nochmaligen energischen Versuch, die Angelegenheit ins Lot zu bringen, ihre Konsequenzen ebenfalls ziehen. Herr Loicq hat die Sache doch sehr auf die Spitze getrieben, die allgemeine Stimmung ist ihm bekannt, ob er wohl daraus die Konsequenzen ziehen wird? Die nächsten Wochen werden endgültig die Klärung in dieser Angelegenheit bringen müssen."     
 
03. Juli 1925: '''Der Aufnahme Deutschlands in die Liga steht nichts mehr im Wege'''
:Der Präsident der Liga Loicq hat den OeEHV angeschrieben und mitgeteilt, dass die schriftliche Abstimmung unter den Mitgliedsverbänden ergeben hat, dass der Beschluß aus Antwerpen über den Ausschluß Deutschlands aus der Liga aufgehoben ist. Einer Aufnahme Deutschlands in die Liga stehe nichts mehr im Wege. 1920 waren in Antwerpen Deutschland, Ungarn und Österreich aus der Liga ausgeschlossen worden. Für die Staaten Österreich und Ungarn war dieser Beschluß schon 1922 aufgehoben worden. Beim Kongreß in Prag übersahen die Österreicher und Schweizer bei ihrem Antrag zur Aufnahme Deutschlandes, dass diese Nation nicht nur auf einer schwarzen Liste stand, sondern aus dem Verband ausgeschlossen worden war. Die Belgier machten sich diesen fehlerhaften Antrag zu nutzen und ließen den Antrag Österreichs und der Schweiz aus formalen Gründen nicht zur Abstimmung zu. Nur mit Mühe gelang es den Antragsstellern dann, das ein Schreiben an alle Verbände zwecks Aufhebung des Antwerpener Beschlusses zur Grundlage hatte. Da sich die Versendung des Schreibens bei der Liga "verzögerte", traten die Schweden dann aus der Liga aus. Österreich beschloss auf dem ordentlichen Verbandstag im März d.Jahres dann, bis zum 1. Juli 1925 abzuwarten. Nach dem Verstreichen des Datum wollte Österreich dann auch seinen Austritt erklären. Es ist dem Präsidenten Schlesinger des OeEHV zu verdanken, der durch Gespräche und Schreiben dann Schweden und den Verband wieder an einen Tisch brachte und Schweden sich bereit erklärte, ggfls. wieder in die Liga einzutreten, wenn Deutschland aufgenommen würde.
 
 
 
 
 
===1925/1926===
 
'''Wo wird in Österreich 1925/26 Eishockey gespielt?'''
:Diese Frage kann zum Teil durch das Austria-Hotelbuch aus dieser Zeit beantwortet werden:
::Igels, Innsbruck, Kitzbühel, Kössen,
:Dieses sind 4 der 9 dort aufgeführten Orte. Die restlichen 5 Orte sind leider nicht aufgeführt. Eishockeyvereine in Igels und Kössen konnten bisher nicht gefunden werden.
 
 
 
*Für die Arbeit der Schiedsrichter ergeht die Anordnung für die "Ruhe auf den Plätzen"
:Die Schiedsrichter sind beauftragt, gegen jederlei Unsportlichkeit des Publikums auf das Allerstrengste einzuschreiten und wenn die erste Mahnung durch die Kapitäne fruchtlos war, sofort das Spiel abzubrechen. Insbesondere ist gegen jede Mißfallensäußerung, selbst wenn sie berechtigter Entrüstung des Zuschauers entsprungen wäre, unverzüglich einzuschreiten, um Störungen im Keime zu ersticken. Es ist zu hoffen, dass auf diese Weise die sportliche Erziehung des Publikums in die richtigen Bahnen gelenkt werden wird.<ref>Der Eishockeysport, 5. Dezember 1925</ref> 
 
 
*Der Verband weist im Dezember 1925 ausdrücklich darauf hin, dass die Spielzeit 2 x 20 Minuten nach den internationalen Regeln beträgt. 3 x 15 Minuten gibt es nur für Spiele bei der Weltmeisterschaft.
 
*Das Schiedsrichterkollegium gibt sich eine Ordnung, die am 10. Dezember 1925 vom Vorstand des OeEHV genehmigt wird. Siehe [[Verbandsgesetze des OeEHV]].
 
*Der Verband ordnet an, dass auf den Sportplätzen der Vereine ein Verbandkasten anzubringen ist.
 
*Alle Vereine haben lt. Mitteilung vom 15.2.1926 eine Glocke oder einen Gong bei Spiel vorzuhalten, um Pausen und Spielende anzeigen zu können.
 
*Auf Anfrage teilt das ÖOC mit, dass ein Schiedsrichter, der einen höheren Auslagenersatz annimmt, als er an Kosten nachweisen kann, kein Amateur sein kann. Eine Pauschalierung des Kostenersatzes ist möglich.
*11. Jänner 1926: '''Der Kongreß der Internationalen Liga tagt in Davos'''
:Anläßlich der Eishockey-Europameisterschaft vom 11. bis 17. Jänner 1926 in Davos findet der Kongreß am 11. Jänner 1926 im großen Sitzungssaal des Rathauses von Davos statt. Von den Mitgliedern sind 13 Nationen anwesend.
:Schweden ist das einzige Mitglied, welches nicht anwesend ist. Schweden war wegen der Nichtaufnahme von Deutschland ausgetreten. Es wird beschlossen, die Schweden anzuschreiben und um Mitteilung zu bitten, ob sie nun weiter Mitglied seien oder nicht.
:Die Aufnahme Deutschlands und Polens wird nachträglich einstimmig betätigt.
:Als Austragungsort der nächsten Europameisterschaft wird Wien bestimmt. Sollte Wien die Übernahme der Spiele 1827 ablehnen, so wird Chamonix Austragungsort. 
:Die Amateurbestimmungen nach dem Beschluß aus Prag werden genehmigt. Diese Unterlagen enthalten auch die Bestimmung, dass in anderen Sportarten tätige Berufsspieler im Eishockey auch keine Amateure sind. Kada und Kotzeluh, die bei der Europameisterschaft 1926 spielen sollten, sind damit nicht mehr spielberechtigt. Das trifft auch auf den Franzosen Quaglia, der Berufsläufer ist. Anläßlich des Spiels zwischen dem WEV und Sparta Prag hatte Kotzeluh noch bei den Pragern mitgespielt. Auf Nachfrage des OeEHV hatte der Vertreter des Tschechoslowakischen Eishockeyverbandes dann erklärt, dass Kotzeluh nach den Bestimmungen des tschechischen Verbandes Amateur sein. Der österreichische Hauptverband für Körpersport hält es nicht für richtig, dass Profis in Amateurspielen mitwirken, auch wenn sie prima Sportsleute sind. 
:In den Jahren der Olympischen Spiele werden keine zusätzlichen  Meisterschaften ausgetragen. Der Olympiasieger ist dann Weltmeister, die bestplazierte europäische Mannschaft Europameister.
:Präsident Loicq aus Belgien wird wiedergewählt. Vizepräsident wird der österreichische Präsident Schlesinger. 
 
*18. Jänner 1926: '''Skandal beim Internationalen Kongreß der Liga'''
:Reporter bei den Europameisterschaften im Eishockey in Davos haben sich erlaubt, den Internationalen Kongreß in ungehöriger Art und Weise zu verulken. Sie haben einen Brief an den Kongreß verfaßt und auch unterschrieben, in dem vorgeschlagen wird, das sich prominente Mitglieder einem Eishockeyspiel gegen Journalisten stellen, anstatt über das Eine oder Andere zu beraten. Leider hatte auch der einzige öffentlich bestellte Berichterstatter aus Österreich diesen Brief mit unterschrieben. Der Kongreß verlangte den Ausschluß der Journalisten, die den Brief unterschrieben hatten. Die Affäire hat einen schlechten Eindruck hinterlassen.<ref>Der Morgen 25. Jänner 1926</ref>
 
===1926/1927===
*13. Oktober 1926: Dr. Dempsey, ein kanadischer Arzt und Freund von Dr. Blake Watson, soll beabsichtigen, in Wien seine praktischen Kenntnisse weiter zu vervollständigen. Dr. Dempsey soll ein Eishockeyspieler der großen Klasse sein. Voraussichtlich wird er beim WEV spielen.
 
*9. Dezember 1926: '''Neues vom OeEHV'''
:Der Verband weist in der Presse darauf hin, das bei den Eishockeyspielen nur die harten Scheiben eingesetzt werden. Die Schiedsrichter haben dieses scharf zu kontrollieren. Es darf aber die weiche Scheiben eingesetzt werden, wenn sich die Spielführer auf den Einsatz der weichen Scheibe einigen. 
:Spieler dürfen nur an den Meisterschaftsspielen teilnehmen, wenn sie im Besitz eines gültigen Spielpasses sind oder sich mit einer gültigen Interimsbescheinigung ausweisen können. Der Schiedsrichter darf keinen Spieler zulassen, wenn er nicht im Besitz eines der beiden Papiere ist.
 
*Die Spielerpässe werden eingeführt, wobei einige Vorurteile der Vereine zu überwinden waren. Trotz der kurzen Spielerfahrung im Scheibenspiel wird Österreich bei den Meisterschaften 1927 in Wien Europameister im Eishockey.
 
 
 
*31. Dezember 1926: '''Bericht des Provinzreferenten Hans Weinberger zur Situation der Vereine'''
:Hans Weinberger schreibt in der Verbandszeitschrift "Der Eishockeysport" über die Situation des Eishockeys in der Provinz. Zur Zeit des Bandyspieles hätte es vermutlich schon Eishockeyvereine in Innsbruck und am Wörthersee gegeben. Es würde aber keine nachprüfbaren Unterlagen aus dieser Zeit vorliegen. 1924 habe der OeEHV quasi vor dem Nichts gestanden und begonnen, Eishockey in der Provinz aufzubauen.
:-Stockerau: Hier ist man seit 1922 aktiv im Eishockeysport.
:-Korneuburg: Hier wurde ab 1923 Eishockey gespielt.
:-St. Pölten: Als dritter Verein nahm man 1925 in St. Pölten der Eislaufverein das Spiel auf. Der Versuch, einen zweiten Eishockeyvereine aufzubauen, scheiterte.
:-Alleinsteig: Der Versuch, auch hier einen Verein aufzubauen, schlug fehl. Die Initiative ging hier auf Ing. Ball zurück, der im Waldviertel das Eishockeyspiel forcieren wollte.
:-Semmering: Hier waren die Gespräche erfolgreich und zu Weihnachten 1926 konnten die ersten beiden Eishockeyspiele auf dem neu ausgebauten Platz stattfinden.
:-Mödling, Baden, Wiener Neustadt: Die Initiative des Referenten, an der Südbahnstrecke neue Eishockeyvereine ins Leben zu rufen, war bisher erfolglos.
:-Innsbruck: Im Dez. 1925 wurde der IEV Mitglied im Verband
:-Graz: Grazer Athletiksport Club wurde Dez. 1925 Mitglied. Der Akademische Eislauf Club Graz wurde ebenfalls 1925 Mitglied, ging aber vor kurzem im Grazer Eisport Verein auf, der damit das neue Mitglied werden wird.
:-Bad Aussee will prüfen, ob ein Verein gegründet werden kann.
:-Kitzbühel: Hier besteht seit drei Jahren ein Verein, eine Mannschaft konnte jedoch bisher nicht aufgebaut werden. Turniere werden aber laufend veranstaltet.
:-Seefeld bei Innsbruck: Es hat sich jemand gemeldet, der eine Eisbahn und einen Verein aufbauen will.
:-Kufstein: Auch hier werden Überlegungen zur Schaffung eines Vereins angestellt.
:-Villach: Im letzen wurde der Villacher Sportverein Mitglied im Verband.
:-Klagenfurt: Der KAC wurde letztes Jahr Mitglied.
:-Hofgastein: Seit 2 Jahren laufen Bemühungen, die aber noch nicht zur Gründung eines Vereins führten.
:-Salzburg: Hier fehlt scheinbar das Interesse.
:-Vorarlberg: Hier wird mitgeteilt, dass die Eisverhältnisse im Land nicht geeignet sind.
:-Burgenland: Hier muss der Sport noch insgesamt neu aufgebaut werden. Der Neusiedler See bietet aber eine gute Grundlage.
:-Oberösterreich: Hält sich insgesamt noch zurück.
 
:Abschließend geht Hans Weinberger davon aus, dass wohl in baldiger Zukunft eigene Landesverbände für den Eishockeybereich entstehen werden.(Hier änderte der Verband später seine Meinung und ließ Landesverbände, die geplant wurden, nicht zu)
 
 
 
 
*'''Die [[Eishockey-Europameisterschaft 1927 in Wien]]''' findet vom 24. Jänner bis 29. Jänner 1927 in Wien statt. Die Spiele finden auf der Kunsteisbahn des WEV statt. Es nehmen sechs Nationen an der Meisterschaft teil.
 
*24. Jänner 1927: '''Kongress der Internationalen Eishockey-Liga in Wien'''
:Der Kongress beginnt am 24. Jänner 1927 im historischen Saal des alten Landhauses in Wien um 10.00 Uhr. Der Präsident Loicq aus Belgien hat den Vorsitz. Anwesend sind außerdem: Vizepräsident Oskar Schlesinger, Sekretär Oskar Tresorier, André Poplemont, Kleeberg, Sachs, Dr. König, van Volxen, Mulder, Weinberger, Dietrichstein, Maucourt, Patton, Csaszar, Osiemcinsky-Cspasky, Andreossi, Bachmann, Holub, Dr. Recaz, Dr. Maly und als Gäste Sektionsrat Dr. Preiß vom Bundesministerium für Unterricht und der Präsident des Wiener Eislauf Vereins Hofrat Hayek.
:Die Rede zu Beginn des Kongresses hält der Präsident in deutsch. Er gibt seiner Freude Ausdruck, das der Kongress der Ligue Internationale de Hockey sur Glace (LIHG) in Wien abgehalten wird. Er führte unter anderem aus: "In dem Augenblick, da Europa sich, wenn auch noch unter den letzten Zuckungen der großen Erschütterung, die an ihm rüttelt, wieder erhebt, ist es doppelt notwendig, dass alle Wohlgesinnten sich zusammenschließen, um den von allen so heißgeliebten Frieden endgültig herbeizuführen. Die Sportsleute tragen durch ihre internationalen Veranstaltungen ihr Gutteil dazu bei." Fortfahrend brachte er weiterhin sein Bedauern zum Ausdruck, dass mehrere Nationen im letzten Augenblick aus unbekannten Gründen dem veranstaltenden Verband Absagen zukommen ließen. Er hätte sich gewünscht, dass die Zahl derjenigen, die die berühmte Wiener Gastfreundschaft kennen lernen wollten, viel größer gewesen wäre. Der Präsident des österreichischen Eishockeyverbandes Oskar Schlesinger bedankte sich für die Worte des Liga-Präsidenten und das Erscheinen aller Anwesenden. Dann eröffnet Loicq den Kongress.
 
:Tagesordnung:
:1. Aufruf der Vertreter, Prüfung der Vollmachten, Auflegung der Präsenzliste,
:2. Definitive Aufnahme Ungarns,
:3. Bericht des Präsidenten,
:4. Bericht des Schriftführeres/Kassierers, Vorlage des Rechnungsabschlusses,
:5. Regelung der Frage des Torverhältnisses,
:6. Vorbereitung der Olympischen Winterspiele, besonders der Eishockeykämpfe, Versuche der Einberufung eines Wintersportkongresses, Ständiger Wintersportausschuß.
:7. Zusammenschluß der Intern. Verbände in der Anerkennung der Disqualifikation von Sportsleuten,
:8. Anerkennung der von den Mitgliedern der L.I.H.G. vorgeschlagenen internationalen Schiedsrichter,
:9. Abfälliges
:10. Wahl eines Präsidenen, eines ersten europäischen und eines zweiten amerikanischen Vizepräsidenten, Ernennung eines Schriftführeres/Kassieres durch den Präsidenten, Ernennung der Vorstandsmitglieder durch die Angehörigen der L.I.H.G.
 
:Nach Feststellung der Anwesendheit wird die Wahl Ungarns in die Liga beschlossen. Der Präsident begrüßt das neue Mitglied Ungarn herzlich in den Reihen der Ligamitglieder. 
:Beim Rechenschaftsbericht teilt Poplimont mit, dass ein Kassenüberschuss eingetreten sei und daher ein neuer Pokal für die Europa-Meisterschaft angeschafft werden kann.
:Bei der nächsten Olympiade sei mit 15 Nationen zu rechnen. Es wird beschlossen, eine Kommission aus den Herren Ing. Edgar Dietrichstein (Wien), Dr. Resac (Prag), Patton (London) und Sachs (Berlin) einzusetzen. Diese soll darüber beraten, wie bei der großen Zahl an Nennungen die Meisterschaft in 10 Tagen abgewickelt werden kann. Er wird auch eine Methode gesucht, durch die die Sieger bei gleichen Ergebnissen ermittelt werden können. Das Torverhältnis zu nehmen, hat sich als nicht ganz korrekt erwiesen. Die Kommission hat an die Liga zu berichten, die dann ein Referendum für den nächsten Kongress erarbeitet, über das die Mitglieder entscheiden.
:Das Schweizer Olympische Komitee teilt mit, dass die Kosten für den Aufenthalt in St. Moritz pro Mann und Tag 10 bis 15 Schweizer Franken kosten wird. Es wird beschlossen, dem Schweizer Komitee die Erwägung anheim zu stellen, ob man diesen Preis für Mannschaften aus valutaschwachen Ländern nicht etwas ermäßigen kann. Ansonsten könne es geschehen, dass auf den Start der einen oder anderen Mannschaft verzichtet werden muss.   
:Zwecks Wahrung der internationalen Kollegialität der Sportverbände wird beschlossen, jene Sportler, die sich derart gegen die Sportgesetze vergangen haben, dass sie in anderen Sportzweigen disqualifiziert wurden, nach Prüfung des Sachverhaltes durch die Liga, auch für das Eishockey zu sperren. 
:Großbritannien ersucht den Kongress, die Londoner Eishalle für Eishockeyspiele zu sperren, das die Besitzer den Eishockeyverband noch nicht anerkannt haben.
:Der Präsident Loicq aus Belgien wird per Akklamation wiedergewählt. Erster Vizepräsident ist Dr. Müller aus Davos, zweiter Vizepräsidetn wird Moulqueen aus den USA. Generalsekretär wird Poplimont.
 
*16. Februar 1927: '''Warum verlor der PSK gegen den VfB?'''
:Niemand hatte damit gerechnet, dass der zweitstärkste Eishockeyverein in Wien gegen den VfB verlieren würde. Analysiert man das Spiel, so wird die Antwort auf diese Frage deutlich. Eislaufen alleine macht noch nicht den perfekten Spieler. Im PSK sind Reginald Spevak und der junge Hans Tatzer die einzigen, die den Eishockeystock beherrschen. Der VfB ist österreichischer Meister im Landhockey. Jeder einzelne Spieler ist Landhockeyspieler und kennt sich daher sehr gut mit der Stocktechnik aus. Dieses ist das Geheimnis des Erfolges in dieser Saison für den VfB. Der Stock ist ein tägliches Arbeitsgerät für die VfB-Spieler. Die Haltung des Stocks ist im Eishockey die gleiche, wie im Landhockey. Und so zogen die Pötzleinsdorfer trotz ihrer guten Eislaufqualitäten den Kürzeren.
:Nimmt man den WEV in dieser Frage unter die Lupe, so bestätigen sich diese vorher gemachten Aussagen. Das Dribbling von Herbert Brück und den anderen Landhockeyspielern im WEV steht auf einer höheren Stufe, als die von Ulrich Lederer, der kein Landhockey spielt. Bezieht man die Mannschaften der EM 1927 in diese Betrachtungsweise ein, so kommt man bei den besseren Mannschaften zum gleichen Ergebnis. Auch hier zeigten die Landhockeyspieler die besseren Leistungen.   
:Der VfB mit seiner neuen Leitung hat sich in seiner Leistung in dieser Saison sehr gesteigert. Wird dieses Weg in Zukunft so weiter gegangen, so wird der VfB sicher eine der besten Mannschaften im österreichischen Eishockeysport werden.








*'''Die [[Eishockey-Europameisterschaft 1927 in Wien]]''' findet vom 24. Jänner bis 29. Jänner 1927 in Wien statt. Die Spiele finden auf der Kunsteisbahn des WEV statt. Es nehmen sechs Nationen an der Meisterschaft teil.  
 
===1927/1928===
*31. Dezember 1927: '''Wie lange dauern Eishockeyspiele'''
:Die internationalen Regeln schreiben eine Spielzeit von 3x 15 Minuten vor. Zwei Pausen von jeweils 10 Minuten sind einzuhalten. Alle Spielunterbrechungen werden zur Spielzeit hinzu gezählt. Geht man von rd. 10 Minuten für Unterbrechungen aus, so dauert ein Spiel in der Regel eine Stund und 15 Minuten.  


*24. Jänner 1927: '''Kongress der Internationalen Eishockey-Liga in Wien'''
:Der Kongress beginnt am 24. Jänner 1927 im historischen Saal des alten Landhauses in Wien um 10.00 Uhr. Der Präsident Loicq aus Belgien hat den Vorsitz. Anwesend sind außerdem: Vizepräsident Oskar Schlesinger, Sekretär Oskar Tresorier, André Poplemont, Kleeberg, Sachs, Dr. König, van Volxen, Mulder, Weinberger, Dietrichstein, Maucourt, Patton, Csaszar, Osiemcinsky-Cspasky, Andreossi, Bachmann, Holub, Dr. Recaz, Dr. Maly und als Gäste Sektionsrat Dr. Preiß vom Bundesministerium für Unterricht und der Präsident des Wiener Eislauf Vereins Hofrat Hayek.
:Die Rede zu Beginn des Kongresses hält der Präsident in deutsch. Er gibt seiner Freude Ausdruck, das der Kongress der Ligue Internationale de Hockey sur Glace (LIHG) in Wien abgehalten wird. Er führte unter anderem aus: "In dem Augenblick, da Europa sich, wenn auch noch unter den letzten Zuckungen der großen Erschütterung, die an ihm rüttelt, wieder erhebt, ist es doppelt notwendig, dass alle Wohlgesinnten sich zusammenschließen, um den von allen so heißgeliebten Frieden endgültig herbeizuführen. Die Sportsleute tragen durch ihre internationalen Veranstaltungen ihr Gutteil dazu bei." Fortfahrend brachte er weiterhin sein Bedauern zum Ausdruck, dass mehrere Nationen im letzten Augenblick aus unbekannten Gründen dem veranstaltenden Verband Absagen zukommen ließen. Er hätte sich gewünscht, dass die Zahl derjenigen, die die berühmte Wiener Gastfreundschaft kennen lernen wollten, viel größer gewesen wäre. Der Präsident des österreichischen Eishockeyverbandes Oskar Schlesinger bedankte sich für die Worte des Liga-Präsidenten und das Erscheinen aller Anwesenden. Dann eröffnet Loicq den Kongress.


:Tagesordnung:
:1. Aufruf der Vertreter, Prüfung der Vollmachten, Auflegung der Präsenzliste,
:2. Definitive Aufnahme Ungarns,
:3. Bericht des Präsidenten,
:4. Bericht des Schriftführeres/Kassierers, Vorlage des Rechnungsabschlusses,
:5. Regelung der Frage des Torverhältnisses,
:6. Vorbereitung der Olympischen Winterspiele, besonders der Eishockeykämpfe, Versuche der Einberufung eines Wintersportkongresses, Ständiger Wintersportausschuß.
:7. Zusammenschluß der Intern. Verbände in der Anerkennung der Disqualifikation von Sportsleuten,
:8. Anerkennung der von den Mitgliedern der L.I.H.G. vorgeschlagenen internationalen Schiedsrichter,
:9. Abfälliges
:10. Wahl eines Präsidenen, eines ersten europäischen und eines zweiten amerikanischen Vizepräsidenten, Ernennung eines Schriftführeres/Kassieres durch den Präsidenten, Ernennung der Vorstandsmitglieder durch die Angehörigen der L.I.H.G.


:Nach Feststellung der Anwesendheit wird die Wahl Ungarns in die Liga beschlossen. Der Präsident begrüßt das neue Mitglied Ungarn herzlich in den Reihen der Ligamitglieder. 
:Beim Rechenschaftsbericht teilt Poplimont mit, dass ein Kassenüberschuss eingetreten sei und daher ein neuer Pokal für die Europa-Meisterschaft angeschafft werden kann.
:Bei der nächsten Olympiade sei mit 15 Nationen zu rechnen. Es wird beschlossen, eine Kommission aus den Herren Ing. Edgar Dietrichstein (Wien), Dr. Resac (Prag), Patton (London) und Sachs (Berlin) einzusetzen. Diese soll darüber beraten, wie bei der großen Zahl an Nennungen die Meisterschaft in 10 Tagen abgewickelt werden kann. Er wird auch eine Methode gesucht, durch die die Sieger bei gleichen Ergebnissen ermittelt werden können. Das Torverhältnis zu nehmen, hat sich als nicht ganz korrekt erwiesen. Die Kommission hat an die Liga zu berichten, die dann ein Referendum für den nächsten Kongress erarbeitet, über das die Mitglieder entscheiden.
:Das Schweizer Olympische Komitee teilt mit, dass die Kosten für den Aufenthalt in St. Moritz pro Mann und Tag 10 bis 15 Schweizer Franken kosten wird. Es wird beschlossen, dem Schweizer Komitee die Erwägung anheim zu stellen, ob man diesen Preis für Mannschaften aus valutaschwachen Ländern nicht etwas ermäßigen kann. Ansonsten könne es geschehen, dass auf den Start der einen oder anderen Mannschaft verzichtet werden muss.   
:Zwecks Wahrung der internationalen Kollegialität der Sportverbände wird beschlossen, jene Sportler, die sich derart gegen die Sportgesetze vergangen haben, dass sie in anderen Sportzweigen disqualifiziert wurden, nach Prüfung des Sachverhaltes durch die Liga, auch für das Eishockey zu sperren. 
:Großbritannien ersucht den Kongress, die Londoner Eishalle für Eishockeyspiele zu sperren, das die Besitzer den Eishockeyverband noch nicht anerkannt haben.
:Der Präsident Loicq aus Belgien wird per Akklamation wiedergewählt. Erster Vizepräsident ist Dr. Müller aus Davos, zweiter Vizepräsidetn wird Moulqueen aus den USA. Generalsekretär wird Poplimont.
*16. Februar 1927: '''Warum verlor der PSK gegen den VfB?'''
:Niemand hatte damit gerechnet, dass der zweitstärkste Eishockeyverein in Wien gegen den VfB verlieren würde. Analysiert man das Spiel, so wird die Antwort auf diese Frage deutlich. Eislaufen alleine macht noch nicht den perfekten Spieler. Im PSK sind Reginald Spevak und der junge Hans Tatzer die einzigen, die den Eishockeystock beherrschen. Der VfB ist österreichischer Meister im Landhockey. Jeder einzelne Spieler ist Landhockeyspieler und kennt sich daher sehr gut mit der Stocktechnik aus. Dieses ist das Geheimnis des Erfolges in dieser Saison für den VfB. Der Stock ist ein tägliches Arbeitsgerät für die VfB-Spieler. Die Haltung des Stocks ist im Eishockey die gleiche, wie im Landhockey. Und so zogen die Pötzleinsdorfer trotz ihrer guten Eislaufqualitäten den Kürzeren.
:Nimmt man den WEV in dieser Frage unter die Lupe, so bestätigen sich diese vorher gemachten Aussagen. Das Dribbling von Herbert Brück und den anderen Landhockeyspielern im WEV steht auf einer höheren Stufe, als die von Ulrich Lederer, der kein Landhockey spielt. Bezieht man die Mannschaften der EM 1927 in diese Betrachtungsweise ein, so kommt man bei den besseren Mannschaften zum gleichen Ergebnis. Auch hier zeigten die Landhockeyspieler die besseren Leistungen.   
:Der VfB mit seiner neuen Leitung hat sich in seiner Leistung in dieser Saison sehr gesteigert. Wird dieses Weg in Zukunft so weiter gegangen, so wird der VfB sicher eine der besten Mannschaften im österreichischen Eishockeysport werden.
 
===1927/1928===


*03. Dez. 1927: '''Neue Eishockeyregeln treten in Kraft'''
*03. Dez. 1927: '''Neue Eishockeyregeln treten in Kraft'''
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:§ 76: Die Mannschaften spielen drei Spielzeiten von je 15 Minuten zwischen welchen Pausen von je 10 Minuten eingeschaltet werden.  
:§ 76: Die Mannschaften spielen drei Spielzeiten von je 15 Minuten zwischen welchen Pausen von je 10 Minuten eingeschaltet werden.  
:§ 82: Welt- und Europameisterschaften bilden von dieser Vorschrift keine Ausnahmen.
:§ 82: Welt- und Europameisterschaften bilden von dieser Vorschrift keine Ausnahmen.


*17. Dezember 1927: '''Zwei neue Kunsteisbahnen in Wien?'''
*17. Dezember 1927: '''Zwei neue Kunsteisbahnen in Wien?'''
:Der Aufschwung des Eislaufsports bringt zwei neue Kunsteisbahnen für Wien ins Gespräch. Zum einen will der Österreichische Eishockeyverband Betreiber eines solchen Kunsteisbahn werden. Es fragt sich nur, wie er die Gelder für dieses Projekt aufbringen will. Die Eishockeyspieler würden sich freuen, da nach dem Bau die jetzigen Probleme mit Eisplätzen zum üben und spielen vorbei wären.  
:Der Aufschwung des Eislaufsports bringt zwei neue Kunsteisbahnen für Wien ins Gespräch. Zum einen will der Österreichische Eishockeyverband Betreiber eines solchen Kunsteisbahn werden. Es fragt sich nur, wie er die Gelder für dieses Projekt aufbringen will. Die Eishockeyspieler würden sich freuen, da nach dem Bau die jetzigen Probleme mit Eisplätzen zum üben und spielen vorbei wären.  
:Als weiteres ist der Cottage Eislauf Verein im Gespräch. Es sollen Wirtschaftsleute aus Wien bereit sein, hier finanziell zu helfen. Der CEV hatte schon einmal eine Kunsteisbahn, hat dann die Einrichtung aber ins Ausland verkauft. Der Platz für die Kunsteisbahn wäre hier vorhanden.   
:Als weiteres ist der Cottage Eislauf Verein im Gespräch. Es sollen Wirtschaftsleute aus Wien bereit sein, hier finanziell zu helfen. Der CEV hatte schon einmal eine Kunsteisbahn, hat dann die Einrichtung aber ins Ausland verkauft. Der Platz für die Kunsteisbahn wäre hier vorhanden.   


*21. Dezember 1927: '''Damen-Eishockey stößt auf Widerstand'''
*21. Dezember 1927: '''Damen-Eishockey stößt auf Widerstand'''
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:Es spricht aber auch noch ein anderer wichtiger Grund gegen diese neue Sportart für Frauen. Das ist die Platzfrage. Durch die außergewöhnliche Kälte sind derzeit genügend Natureisplätze vorhanden. Dieses ist aber die Ausnahme. Ansonsten stehen überwiegend nur die Kunsteisplätze zur Verfügung, die beide nur eine begrenzte Anzahl an Eishockeyspielern aufnehmen können. Jetzt sollen dazu noch die Damen kommen, denen man ja tatsächlich dann, wenn das übliche Winterwetter herrscht, kaum irgendeine Möglichkeit geben könnte, das Spiel auszuüben und noch weniger es soweit zu lernen, dass es ihnen und den Zuschauern irgendein Vergnügen bereiten würde.  
:Es spricht aber auch noch ein anderer wichtiger Grund gegen diese neue Sportart für Frauen. Das ist die Platzfrage. Durch die außergewöhnliche Kälte sind derzeit genügend Natureisplätze vorhanden. Dieses ist aber die Ausnahme. Ansonsten stehen überwiegend nur die Kunsteisplätze zur Verfügung, die beide nur eine begrenzte Anzahl an Eishockeyspielern aufnehmen können. Jetzt sollen dazu noch die Damen kommen, denen man ja tatsächlich dann, wenn das übliche Winterwetter herrscht, kaum irgendeine Möglichkeit geben könnte, das Spiel auszuüben und noch weniger es soweit zu lernen, dass es ihnen und den Zuschauern irgendein Vergnügen bereiten würde.  
:Die geringe Eignung der Frau für diesen Sprotzweig wäre schon ein Einwand gegen die Gründung einer Damenmannschaft, die aber durch den Mangel genügend zahlreicher Kunsteisplätze einfach praktisch unmöglich gemacht wird. Es ist das ein Traum einzelner, der wohl nie verwirklicht werden wird und mit dessen Verwirklichung auch niemand ein Gefallen geschehen würde, weder dem Sport noch den Zuschauern und nicht einmal den Damen, die einer Modesache zuliebe - und etwas anderes wäre ja der Eishockeyspiel für sie nicht - eine für sie kaum erträgliche Last auf sich nehmen müssten. Eislaufen sollen die Damen ja so lang und so schön sie wollen und können, sie müssen aber deshalb noch nicht unbedingt Eishockey spielen.<ref>SportTagblatt 21. Dezember 1927</ref>       
:Die geringe Eignung der Frau für diesen Sprotzweig wäre schon ein Einwand gegen die Gründung einer Damenmannschaft, die aber durch den Mangel genügend zahlreicher Kunsteisplätze einfach praktisch unmöglich gemacht wird. Es ist das ein Traum einzelner, der wohl nie verwirklicht werden wird und mit dessen Verwirklichung auch niemand ein Gefallen geschehen würde, weder dem Sport noch den Zuschauern und nicht einmal den Damen, die einer Modesache zuliebe - und etwas anderes wäre ja der Eishockeyspiel für sie nicht - eine für sie kaum erträgliche Last auf sich nehmen müssten. Eislaufen sollen die Damen ja so lang und so schön sie wollen und können, sie müssen aber deshalb noch nicht unbedingt Eishockey spielen.<ref>SportTagblatt 21. Dezember 1927</ref>       


*31. Dezember 1927: '''Einige Spielregeln der Eischockeys'''  
*31. Dezember 1927: '''Einige Spielregeln der Eischockeys'''  
Der Eishockeysport nahm nach der Eishockey-Europameisterschaft 1927 in Wien und die Erfolge der österreichischen Eishockeyvereine bei Auslandsspielen einen immer größer werdenden Stellenwert in der Bevölkerung ein. Zu den alten Spielregeln kamen jetzt auch einige Neuerungen durch die internationale Liga. Das SportTagblatt druckte daher einen Artikel nach, den die Berliner Zeitung am Mittwoch gebracht hatte. Hier wurden einige der Spielregeln allgemein verständlich erläutert.
:Der Eishockeysport nahm nach der Eishockey-Europameisterschaft 1927 in Wien und die Erfolge der österreichischen Eishockeyvereine bei Auslandsspielen einen immer größer werdenden Stellenwert in der Bevölkerung ein. Zu den alten Spielregeln kamen jetzt auch einige Neuerungen durch die internationale Liga. Das SportTagblatt druckte daher einen Artikel nach, den die Berliner Zeitung am Mittwoch gebracht hatte. Hier wurden einige der Spielregeln allgemein verständlich erläutert.
:"Die ungeheure Schnelligkeit dieses Spiels, dass so recht in das Tempo der heutigen Zeit paßt, und sich wahrscheinlich auch deshalb einer sich so außerordentlichen Beliebtheit erfreut, ist zum Teil maßgebend für die Entwicklung und Gestaltung der Regeln gewesen. Ein großer Teil des Publikums unterschätzt immer noch die enorme Geschwindigkeit beim Eishockey und die Härte der Scheibe. Man übersieht aber auch zu leicht, daß das was zum Beispiel beim Landhockey verboten, beim Eishockey durchaus erlaubt ist; daß eine jede Unterbrechung im Spiel, im Gegensatz zu anderen Sportarten, abgezogen wird, wozu gesondere Zeitnehmer angestellt werden, daß also voll ung ganz dremal 15 Minuten gespielt werden, daß es zur Unterstützung des Schiedsrichters besondere Torrichter gibt die ihm aber nur beratend zur Seite stehen, und zuletzt gibt es  noch zwei Auswechselspieler und einen Ersatztorwart. Bei dem rasenden Tempo müssen immer abwechselnd die Spieler Gelegenheit haben, sich für einige Minuten auszuruhen. Dieses auswechseln der Spieler, daß bei jeder Unterbrechung erfolgen dar, ist beim Fußball, Handball oder Landhockey nicht üblich und nur bei Mannschftsradrennen bekannt.  
:"Die ungeheure Schnelligkeit dieses Spiels, dass so recht in das Tempo der heutigen Zeit paßt, und sich wahrscheinlich auch deshalb einer sich so außerordentlichen Beliebtheit erfreut, ist zum Teil maßgebend für die Entwicklung und Gestaltung der Regeln gewesen. Ein großer Teil des Publikums unterschätzt immer noch die enorme Geschwindigkeit beim Eishockey und die Härte der Scheibe. Man übersieht aber auch zu leicht, daß das was zum Beispiel beim Landhockey verboten, beim Eishockey durchaus erlaubt ist; daß eine jede Unterbrechung im Spiel, im Gegensatz zu anderen Sportarten, abgezogen wird, wozu gesondere Zeitnehmer angestellt werden, daß also voll ung ganz dremal 15 Minuten gespielt werden, daß es zur Unterstützung des Schiedsrichters besondere Torrichter gibt die ihm aber nur beratend zur Seite stehen, und zuletzt gibt es  noch zwei Auswechselspieler und einen Ersatztorwart. Bei dem rasenden Tempo müssen immer abwechselnd die Spieler Gelegenheit haben, sich für einige Minuten auszuruhen. Dieses auswechseln der Spieler, daß bei jeder Unterbrechung erfolgen dar, ist beim Fußball, Handball oder Landhockey nicht üblich und nur bei Mannschftsradrennen bekannt.  
:Nun sollen einige der wichtigsten Spielregeln besprochen werden, Regeln, die besonders bei den Zuschauern einige Verwirrung hervorrufen.  
:Nun sollen einige der wichtigsten Spielregeln besprochen werden, Regeln, die besonders bei den Zuschauern einige Verwirrung hervorrufen.  
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:'''Fünf Minuten''', dem Spieler, der Beamte beleidigt und verletzende Ausdrücke gebraucht, nach dem Gegner mit den Schlittschuhen stößt oder mit dem Schläger auf den Kopf schlägt.  
:'''Fünf Minuten''', dem Spieler, der Beamte beleidigt und verletzende Ausdrücke gebraucht, nach dem Gegner mit den Schlittschuhen stößt oder mit dem Schläger auf den Kopf schlägt.  
:'''Zehn Minuten''', dem Spieler, der absichtlich einen Gegner verletzt oder mit dem Ende des Schlägers trifft. Beim Schlagen ist natürlich scharf darauf zu achten, ob es Absicht war oder nur eine unwillkürliche Bewegung im Stolpern, beim Verlust der Gleichgewichtes.   
:'''Zehn Minuten''', dem Spieler, der absichtlich einen Gegner verletzt oder mit dem Ende des Schlägers trifft. Beim Schlagen ist natürlich scharf darauf zu achten, ob es Absicht war oder nur eine unwillkürliche Bewegung im Stolpern, beim Verlust der Gleichgewichtes.   




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*Der WEV gründete eine Kinderriege von sechs bis 14 Jahren und schafft damit die Grundlage für eine gute Nachwuchsarbeit. Dieses ist die Umsetzung einer Idee des damals 15jährigen Kurt Münz.  
*Der WEV gründete eine Kinderriege von sechs bis 14 Jahren und schafft damit die Grundlage für eine gute Nachwuchsarbeit. Dieses ist die Umsetzung einer Idee des damals 15jährigen Kurt Münz.
 
 
 
 


===1928/1929===
===1928/1929===
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:Eishockey wird auf einer Eisfläche gespielt, deren Ausmaße regurlär 60 x 25 Meter betragen sollten und die durch Holzbanden von mindestens 25 cm Höhe umgeben ist. Das Spielfeld ist durch Striche an den Banden oder auf dem Eis in drei gleiche Drittel geteilt. Die Tore befinden sich so in der Mitte der Breitseite des Spielfeldes, dass auch hinter Ihnen gespielt werden kann. Sie besitzen eine Breite von 1,83 Meter und eine Höhe von 1,22 Meter. Die Gesamtlänge der Schläger ist mit 1,37 Meter festgesetzt, sie dürfen an keiner Stelle breiter wie 9 cm sein. Die aus gehärtetem Kautschuk hergestellte Scheibe ist im Durchmesser 7,62 cm breit und 2,54 cm stark. Die Mannschaften bestehen aus je einem Tormann und fünf Feldspielern. Drei Leute dürfen bei einer Spieluntrbrechung ausgetauscht werden, und zwar beliebig oft und für beliebig lange Zeit. Die reine Spielzeit beträgt 3 x 15 Minuten, jede Unterbrechung des Spieles muss nachgeholt werden. Das Spiel wird bei Beginn, bei Erzielung eines Tores, bei Out und bei jedem Regelverstoß mit einem Bully wieder eingeleitet. Das Bully besteht darin, dass der Schiedsrichter die Scheibe zwischen die Stöcke zweier sich gegenüber stehender Spieler wirft. Bully wird zu Beginn und bei Erzielung eines Tores im Mittelpunkt des Spielfeldes vorgenommen, bei Goalout auf der näherliegenden Drittellinie, in den übrigen Fällen an der Stelle des Regelverstoßes.     
:Eishockey wird auf einer Eisfläche gespielt, deren Ausmaße regurlär 60 x 25 Meter betragen sollten und die durch Holzbanden von mindestens 25 cm Höhe umgeben ist. Das Spielfeld ist durch Striche an den Banden oder auf dem Eis in drei gleiche Drittel geteilt. Die Tore befinden sich so in der Mitte der Breitseite des Spielfeldes, dass auch hinter Ihnen gespielt werden kann. Sie besitzen eine Breite von 1,83 Meter und eine Höhe von 1,22 Meter. Die Gesamtlänge der Schläger ist mit 1,37 Meter festgesetzt, sie dürfen an keiner Stelle breiter wie 9 cm sein. Die aus gehärtetem Kautschuk hergestellte Scheibe ist im Durchmesser 7,62 cm breit und 2,54 cm stark. Die Mannschaften bestehen aus je einem Tormann und fünf Feldspielern. Drei Leute dürfen bei einer Spieluntrbrechung ausgetauscht werden, und zwar beliebig oft und für beliebig lange Zeit. Die reine Spielzeit beträgt 3 x 15 Minuten, jede Unterbrechung des Spieles muss nachgeholt werden. Das Spiel wird bei Beginn, bei Erzielung eines Tores, bei Out und bei jedem Regelverstoß mit einem Bully wieder eingeleitet. Das Bully besteht darin, dass der Schiedsrichter die Scheibe zwischen die Stöcke zweier sich gegenüber stehender Spieler wirft. Bully wird zu Beginn und bei Erzielung eines Tores im Mittelpunkt des Spielfeldes vorgenommen, bei Goalout auf der näherliegenden Drittellinie, in den übrigen Fällen an der Stelle des Regelverstoßes.     


*7. Dezember 1933: '''Spesen für die Platzmiete'''
 
*02. Dezember 1933: '''Neue Regeln im Eishockey'''
:Fritz Goldsteiner vom IEV erklärt den Lesern einer Innsbrucker Zeitung die neuen Spielregeln und bittet sie, sich bei den nächsten Spielen nicht sofort aufzuregen, sondern erst einmal zu schauen, ob hier nicht die neuen Vorschriften umgesetzt werden. Da man nicht ins Spielfeld schreien sollte, spreche man ggfls. erst den Nachbarn an. Bisher gab es nur im eigenen Drittel kein Abseits. Jetzt ist auch das Mittelfeld einbezogen worden. Kicken war bisher verboten, jetzt ist es nur noch im gegnerischen Drittel verboten. Kicken darf man aber nur mit dem Fuß zum eigenen Stock und nicht quer über das Spielfeld.
:Bei einem starken Gegner durfte man bisher mit allen sechs Spielern vor dem eigenen Tor die Verteidigung übernehmen. Jetzt nicht mehr. Jetzt dürfen sich im eignen Drittel nur noch drei Mann inklusive des Tormannes aufhalten, wenn die Scheibe außerhalb des eigenen Drittels ist. Erst mit der Scheibe können die restlichen Spieler zurück kommen. Beim zweiten Vergehen gegen diese Vorschrift gibt es eine Minute Ausschluss.
:Auch eine neue Spezialstrafe ist jetzt gültig. Begeht der Tormann ein leichtes Vergehen oder bei Zurückhaltung der Scheibe um Zeit zu schinden, wird der Schiedsrichter jetzt abpfeifen und ein Strafbulli drei Meter vorm Tor geben. Die zwei Spieler für das Strafbulli und der Tormann sind auf ihren Plätzen, die restlichen Spieler fünf Meter vom Tor entfernt. Sie dürfen erst wieder ins Spiel eingreifen, wenn die Scheibe aus dem Fünfmeterbereich herauskommt. Dieses ist quasi ein Elfmeter-Ersatz.     
 
 
*07. Dezember 1933: '''Spesen für die Platzmiete'''
:Vom Verband wird nochmals darauf hingewiesen, dass bei Meisterschaftsspielen der Verein, der die Platzwahl hat, grundsätzlich auch alle Spesen für die Platzmiete übernehmen muss. Wenn der Platz durch den Verband festgelegt wurde, sind diese Kosten von beiden zu gleicher Teilen zu tragen.  
:Vom Verband wird nochmals darauf hingewiesen, dass bei Meisterschaftsspielen der Verein, der die Platzwahl hat, grundsätzlich auch alle Spesen für die Platzmiete übernehmen muss. Wenn der Platz durch den Verband festgelegt wurde, sind diese Kosten von beiden zu gleicher Teilen zu tragen.  


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:Es wurde ein Komietee eingesetzt, welches über die Vergabe des Fair-Play-Pokals entscheiden soll.<ref>SportTagblatt 13. Februar 1934</ref>
:Es wurde ein Komietee eingesetzt, welches über die Vergabe des Fair-Play-Pokals entscheiden soll.<ref>SportTagblatt 13. Februar 1934</ref>


*8. Februar 1934: Das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft der oberösterreichischen Mittelschulen gewann die Höhere Gewerbeschule gegen die Handelsakademie Linz mit 2:0 Toren.  
*8. Februar 1934: Das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft der oberösterreichischen Mittelschulen gewann die Höhere Gewerbeschule gegen die Handelsakademie Linz mit 2:0 Toren.


===1934/1935===
===1934/1935===
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:-2. Platz: HJ Wien
:-2. Platz: HJ Wien
:-3. Platz: HJ Düsseldorf
:-3. Platz: HJ Düsseldorf
:-4. Platz: HJ Kärnten
:-4. Platz: HJ Kärnten
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
==Eishockey einmal anders gesehen in Wien (1934)==
==Eishockey einmal anders gesehen in Wien (1934)==
 
 
'''Eishockey'''
'''Eishockey'''
*Eishockey ist der berühmteste Exportartikel des nördlichsten britischen Dominions; Eishockey und Kanada ist genau so eine Assoziation, wie Wien und Walzer, Paris und Montmartre, Gold und die Bank von Frankreich. Im Eishockey geborner Kanadier zu sein -, bedeutet ein Adelsprädikat, das sich selbst amerikanische Millionäre nicht kaufen könnten wie alteuropäische Fürstenkronen. Auch der Amerikaner ist ein Eishockeyaristokrat; aber er gehört doch nur zum niedrigen Adel.  
*Eishockey ist der berühmteste Exportartikel des nördlichsten britischen Dominions; Eishockey und Kanada ist genau so eine Assoziation, wie Wien und Walzer, Paris und Montmartre, Gold und die Bank von Frankreich. Im Eishockey geborner Kanadier zu sein -, bedeutet ein Adelsprädikat, das sich selbst amerikanische Millionäre nicht kaufen könnten wie alteuropäische Fürstenkronen. Auch der Amerikaner ist ein Eishockeyaristokrat; aber er gehört doch nur zum niedrigen Adel.  
 
*Wir Europäer sind der Bürgerstand. Ein Bürgerstand, der vielleicht im Laufe der Jahre seine Schranken durchbrechen und den Angriff auf die kanadische Hegemonie unternehmen wird; aber damit hat es noch Zeit.
 
 
*Was ist eigentlich an diesem Sport, der vor wenigen Jahren in Europa fast unbekannt war und nun in Tagen, in kaum einer Woche, einer Großstadt den Stempel seiner Mentalität aufdrückt? Sechs Spieler auf jeder Seite und eine kleine, unscheinbare Hartgummischeibe zwischen ihnen. Die Skeptiker schütteln die Köpfe, bemerken, dass Fußball und Hundertmeterläufe doch interessanter sein müssen, denn dort gäbe es wenigstens mehr Beteiligte. Dann sehen diese Skeptiker zum erstenmal ein Eishockeyspiel. Die kleine Scheibe tanzt, die sechs Männer auf jeder Seite ballen sich zusammen, stieben auseinander, fliegen über die Fläche - und die Skeptiker sind besiegt: Das Fluidum hat auch sie gepackt. Sie lächeln nicht einmal mehr, wenn sie andern Tages in den Berichten lesen, "das über dem Eis eine siedendheiße Atmosphäre lag" und "die Schwarz-Weißen gewaltige Angriffe unternahmen". Denn sie standen ja eingekeilt in der vibrierenden, erregten und nur durch einen Wunsch zusammen gehaltenen Masse des Publikums: dem Wunsch nach Sieg.
 
*Das Publikum ist das Schauspielerkollektiv - zum Unterschied von den Einzelleistungen der wenigen Männer da unten am Eis. Es ist ein Essentiale negotli des allabendlichen Sportdramas, das ganze Szenen allein zu bestreiten vermag. Die Vorgänge am Spielfeld werden bedeutungslos, nur Staffage für die Entladung der Energien, die ihren Ausweg ins Humorvolle suchen. Dann tritt es von der Bühne ab; denn unten hat die Sensation begonnen. Dazu gehört ein Star, manchmal auch einige. Der Star ist konzentrischer Mittelpunkt aller Hoffens-, Wollens-, Wünschenskreise; getragen von den Flügeln der Popularität begeht er ungestraft Regelwiedrigkeiten, verbreitet um sich den Hauch dogmatischer Immunität, und ist sehr erbost, wenn seine Glanzstücke nicht den rasenden Beifall der Menge finden - selbst wenn es keine Glanzstücke sind.
 
*Den sündenbüßenden Regisseur macht der Schiedsrichter. Er ist der einzige, der in dem Sturm entfesselter Elemente den Kopf kühl behalten muss. Als Paragraph gewordenen Schlittschuh stört er nach Ansicht des Publikums die schönsten Momente des Spieles durch seine Pfiffe, von den Besiegten wird er gehasst, die Sieger verlächeln ihn geringschätzig. Die Sieger ....! Wie oft verlassen sie den Platz als moralisch geschlagene, verurteilt von dem Spruch der vielen Tausend! Denn da gibt es nichts als Goals und Bravorufe, Vorstöße und Pfuigeschrei. Die Welt mit ihren Sorgen, der Hunger, die Krise, das Elend? Vergessen und vertan. Auf dieser Börse der Leidenschaften haben nur die Namen der Eishockeyteams Kurswert. <ref>SportTagblatt 25. Dezember 1934, Seite 6</ref>
 
 
 
==Einzelnachweise==
<references />
 
==Quellenangaben==
*SportTagblatt
*Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes "Der Eishockeysport"


*Wir Europäer sind der Bürgerstand. Ein Bürgerstand, der vielleicht im Laufe der Jahre seine Schranken durchbrechen und den Angriff auf die kanadische Hegemonie unternehmen wird; aber damit hat es noch Zeit.




*Was ist eigentlich an diesem Sport, der vor wenigen Jahren in Europa fast unbekannt war und nun in Tagen, in kaum einer Woche, einer Großstadt den Stempel seiner Mentalität aufdrückt? Sechs Spieler auf jeder Seite und eine kleine, unscheinbare Hartgummischeibe zwischen ihnen. Die Skeptiker schütteln die Köpfe, bemerken, dass Fußball und Hundertmeterläufe doch interessanter sein müssen, denn dort gäbe es wenigstens mehr Beteiligte. Dann sehen diese Skeptiker zum erstenmal ein Eishockeyspiel. Die kleine Scheibe tanzt, die sechs Männer auf jeder Seite ballen sich zusammen, stieben auseinander, fliegen über die Fläche - und die Skeptiker sind besiegt: Das Fluidum hat auch sie gepackt. Sie lächeln nicht einmal mehr, wenn sie andern Tages in den Berichten lesen, "das über dem Eis eine siedendheiße Atmosphäre lag" und "die Schwarz-Weißen gewaltige Angriffe unternahmen". Denn sie standen ja eingekeilt in der vibrierenden, erregten und nur durch einen Wunsch zusammen gehaltenen Masse des Publikums: dem Wunsch nach Sieg.
*Das Publikum ist das Schauspielerkollektiv - zum Unterschied von den Einzelleistungen der wenigen Männer da unten am Eis. Es ist ein Essentiale negotli des allabendlichen Sportdramas, das ganze Szenen allein zu bestreiten vermag. Die Vorgänge am Spielfeld werden bedeutungslos, nur Staffage für die Entladung der Energien, die ihren Ausweg ins Humorvolle suchen. Dann tritt es von der Bühne ab; denn unten hat die Sensation begonnen. Dazu gehört ein Star, manchmal auch einige. Der Star ist konzentrischer Mittelpunkt aller Hoffens-, Wollens-, Wünschenskreise; getragen von den Flügeln der Popularität begeht er ungestraft Regelwiedrigkeiten, verbreitet um sich den Hauch dogmatischer Immunität, und ist sehr erbost, wenn seine Glanzstücke nicht den rasenden Beifall der Menge finden - selbst wenn es keine Glanzstücke sind.
*Den sündenbüßenden Regisseur macht der Schiedsrichter. Er ist der einzige, der in dem Sturm entfesselter Elemente den Kopf kühl behalten muss. Als Paragraph gewordenen Schlittschuh stört er nach Ansicht des Publikums die schönsten Momente des Spieles durch seine Pfiffe, von den Besiegten wird er gehasst, die Sieger verlächeln ihn geringschätzig. Die Sieger ....! Wie oft verlassen sie den Platz als moralisch geschlagene, verurteilt von dem Spruch der vielen Tausend! Denn da gibt es nichts als Goals und Bravorufe, Vorstöße und Pfuigeschrei. Die Welt mit ihren Sorgen, der Hunger, die Krise, das Elend? Vergessen und vertan. Auf dieser Börse der Leidenschaften haben nur die Namen der Eishockeyteams Kurswert. <ref>SportTagblatt 25. Dezember 1934, Seite 6</ref>
==Einzelnachweise==
<references />
==Quellenangaben==
*SportTagblatt
*Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes "Der Eishockeysport"
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