Barbara Szüts: Unterschied zwischen den Versionen

1.827 Bytes hinzugefügt ,  20. April 2021
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Die Digitalisierung der Originalzeichnung ist für Barbara Szüts ein wichtiger Zwischenschritt zur Übersetzung dieser Linienverläufe ins Räumliche, d.h. in Wandplastiken (Reliefs) oder in freistehende Skulpturen. Deshalb definiert sie diese Arbeiten zu Recht als „Raumzeichnungen“. Technisch ist dies ein mehrstufiger Prozess des Zeichnens, Abfotografierens der Zeichnung, anschließender Digitalisierung, erneuter Zeichnung und schließlich der Umwandlung in eine DFX-Datei. Die Beschreibung dieses Vorgangs verdeutlicht, wie die Künstlerin während der digitalen Bearbeitung immer wieder künstlerische Eingriffe vornimmt, die den gesamten Arbeitsvorgang als prozesshaft erscheinen lassen. Und genau mit dieser Prozesshaftigkeit grenzt sich der Werkbegriff von Barbara Szüts gegenüber der klassischen statischen Skulptur ab, die ja letztlich immer nur ein „ergebnisorientiertes“ Umsetzen eines Entwurfs in ein dreidimensionales (End)produkt ist.    
Die Digitalisierung der Originalzeichnung ist für Barbara Szüts ein wichtiger Zwischenschritt zur Übersetzung dieser Linienverläufe ins Räumliche, d.h. in Wandplastiken (Reliefs) oder in freistehende Skulpturen. Deshalb definiert sie diese Arbeiten zu Recht als „Raumzeichnungen“. Technisch ist dies ein mehrstufiger Prozess des Zeichnens, Abfotografierens der Zeichnung, anschließender Digitalisierung, erneuter Zeichnung und schließlich der Umwandlung in eine DFX-Datei. Die Beschreibung dieses Vorgangs verdeutlicht, wie die Künstlerin während der digitalen Bearbeitung immer wieder künstlerische Eingriffe vornimmt, die den gesamten Arbeitsvorgang als prozesshaft erscheinen lassen. Und genau mit dieser Prozesshaftigkeit grenzt sich der Werkbegriff von Barbara Szüts gegenüber der klassischen statischen Skulptur ab, die ja letztlich immer nur ein „ergebnisorientiertes“ Umsetzen eines Entwurfs in ein dreidimensionales (End)produkt ist.    


So entstand 2016-2018 die Werkreihe „Flying“ mit gestisch-kurvig verlaufenden Raumlinien, bei deren Betrachtung sich manchmal die Teilabschnitte einer Lemniskate assozieren lassen, oder - wie der Titel andeutet – die Spuren einer Flugbahn, etwa eines Loopings bei einer Kunstflugvorführung. Primäre Inspirationsquelle ist zwar die beobachtete physikalische Bewegung, aber darüber hinaus spiegelt sich ebenso die beschriebene mixesdmediale Dynamik des Entstehungsprozesses in der Formensprache des Reliefs oder der Freiplastik wider. Die freie künstlerische Interpretation erlaubt dabei eine Abkehr von der physikalischen Gesetzmäßigkeit, die woanders den mathematischen Verlauf einer ballistischen Kurve beschreibt, wie bei einem Geschoss oder Flugobjekt aufgrund des Luftwiderstands eine Abweichung von der idealen Wurfparabel entsteht. Denn Barbara Szüts nutzt zwar die beobachteten physikalischen Phänomene als Inspirationsmoment, aber ihre Skulpturen illustrieren letztlich keine physikalischen Abläufe, sondern die Anlage und Ausbreitung von Linien und Linienbündeln an der Wand oder im Raum fußt immer auf rein ästhetischen Entscheidungen.  
So entstand 2016-2018 die Werkreihe „Flying“ mit gestisch-kurvig verlaufenden Raumlinien, bei deren Betrachtung sich manchmal die Teilabschnitte einer Lemniskate assozieren lassen, oder - wie der Titel andeutet – die Spuren einer Flugbahn, etwa eines Loopings bei einer Kunstflugvorführung. Primäre Inspirationsquelle ist zwar die beobachtete physikalische Bewegung, aber darüber hinaus spiegelt sich ebenso die beschriebene mixesdmediale Dynamik des Entstehungsprozesses in der Formensprache des Reliefs oder der Freiplastik wider. Die freie künstlerische Interpretation erlaubt dabei eine Abkehr von der physikalischen Gesetzmäßigkeit, die woanders den mathematischen Verlauf einer ballistischen Kurve beschreibt, wie bei einem Geschoss oder Flugobjekt aufgrund des Luftwiderstands eine Abweichung von der idealen Wurfparabel entsteht. Denn Barbara Szüts nutzt zwar die beobachteten physikalischen Phänomene als Inspirationsmoment, aber ihre Skulpturen illustrieren letztlich keine physikalischen Abläufe, sondern die Anlage und Ausbreitung von Linien und Linienbündeln an der Wand oder im Raum fußt immer auf rein ästhetischen Entscheidungen. Somit beschreibt der Begriff „Raumzeichnungen“ einen Transformationsprozess. Die Künstlerin  unternimmt in den oben beschriebenen Arbeitsschritten eine Umwandlung der Zeichnung in eine Skulptur. Die zunächst nur gezeichnete und dann digitalisierte Linie wird in den späteren Arbeitsschritten dann - trivial ausgedrückt -  zu einem objekthaften Stab oder zur gebogenen Stange im Raum. Die Realisierung als Metallskulptur und die Aufstellung oder Aufhängung an einem konkreten Ort verdeutlicht ein Zurückfließen der beobachteten Bewegung in der (räumlichen) Natur zunächst in eine zweidimensional angelegte „Raumzeichnung“ und dann wieder in den realen dreidimensionalen Raum. (Textauszug: Jürgen Raap, Köln) [[Datei: Space 1,2 & 3, 2013, Ausstellungsansicht Esslmuseum 2014.jpeg|mini|Space 1, 2 & 3, Ausstellungsansicht, Essl Museum, Klosterneuburg 2014]]


Somit beschreibt der Begriff „Raumzeichnungen“ einen Transformationsprozess. Die Künstlerin  unternimmt in den oben beschriebenen Arbeitsschritten eine Umwandlung der Zeichnung in eine Skulptur. Die zunächst nur gezeichnete und dann digitalisierte Linie wird in den späteren Arbeitsschritten dann - trivial ausgedrückt -  zu einem objekthaften Stab oder zur gebogenen Stange im Raum. Die Realisierung als Metallskulptur und die Aufstellung oder Aufhängung an einem konkreten Ort verdeutlicht ein Zurückfließen der beobachteten Bewegung in der (räumlichen) Natur zunächst in eine zweidimensional angelegte „Raumzeichnung“ und dann wieder in den realen dreidimensionalen Raum. (Textauszug: Jürgen Raap, Köln)[[Datei: Space 1,2 & 3, 2013, Ausstellungsansicht Esslmuseum 2014.jpeg|mini|Space 1, 2 & 3, Ausstellungsansicht, Essl Museum, Klosterneuburg 2014]]
== Einzelausstellungen (Auswahl) ==
'''2022'''
 
* Arbeitstitel: Zirkulär verflechten, Raum im Raum im Raum Installation, Langenzersdorf Museum, A
 
'''2017'''
 
* Studio, Galerie Depelmann, Langenhagen, D
;2016


== Einzelausstellungen (Auswahl) ==
* "artist in residence“, Maltator, Gmünd/Kärnten, A
;2013
;2013
*Spaces 2013, Kunstraum Walker, Klagenfurt
*Spaces 2013, Kunstraum Walker, Klagenfurt, A
*Spaces 2013, Galerie Freihausgasse, Villach
*Spaces 2013, Galerie Freihausgasse, Villach, A
;2009–2010
;2009–2010
*Spiegelung, Standort Bahnhof Friedberg/Augsburg
*Spiegelung, Standort Bahnhof Friedberg/Augsburg
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== Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl) ==
== Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl) ==
;2014
;
'''2020'''
 
'''   '''
 
* sculptures&paintings, Galerie Kovacek&Zetter, Wien, A
 
'''2019'''
 
'''   '''
 
* ''' '''Im Flow, Trinkhaus. Szüts. Deutsch, Galerie Kovacek&Zetter, Wien, A
 
'''2018'''
 
'''     '''
 
* Barbara Szüts . Claus Prokopp & Bernard Aubertin. Heinz Mack, Galerie Walker, Schloß Ebenau, Weizelsdorf, A    
 
* 40 Jahre Galerie Depelmann, Langenhagen, D
 
* art-austria, Palais Liechtenstein, Galerie Kovacek&Zetter, Wien, A
 
* ''' '''Mash - Martina Funder, Cornelia König, Peter Kozek, Barbara Szüts, Michael Wegerer
 
*  Galleri Rostrum, Malmö, SWE
;'''2017'''
 
* Skulpturen im Ehrenhof im Gartenpalais Liechtenstein, artaustria, Galerie Kovacek&Zetter, Wien, A
 
* contemporary / Septemberausstellung, Galerie Kovacek&Zetter, Wien, A
 
* Skulpturenpark Galerie Walker, Schloß Ebenau, Weizelsdorf, A
 
* Skulpturensommer Galerie Depelmann, Langenhagen, D
;'''2016      '''
 
* contemporary / Septemberausstellung, Galerie Kovacek&Zetter, Wien, A
 
* Skulpturensommer Galerie Depelmann, Langenhagen, D
;'''2015    '''
 
* NÖ ART: „Gedachte Wirklichkeiten. Abstraktion in der Skulptur“, Langenzersdorf, D
 
* Kirchberg am Wagram,Allentsteig, Baden, Ybbsitz, Neulengbach, A
 
* „Disorder, Vom Wesen dynamischer Systeme“, Arthur Schnitzler Park, Baden, A
 
*  „Hundert Meisterwerke“, Kunstverein Baden, Baden, A  
 
* Skulpturensommer 2015, Bildhauerarbeiten, Galerie Depelmann, Langenhagen, D
 
* Contemporary / September Ausstellung, Galerie Kovacek & Zetter, Wien, A
 
'''2014'''
*Curhaus der Dompfarre St. Stephan in Wien, zusammen mit Valentin Oman
*Curhaus der Dompfarre St. Stephan in Wien, zusammen mit Valentin Oman
*Contemporary / Septemberausstellung, Galerie Kovacek&Zetter, Wien, A
*Septemberausstellung, Galerie Kovacek & Zetter, Wien
*Septemberausstellung, Galerie Kovacek & Zetter, Wien
*Welten, Galerie Walker, Schloss Ebenau, Weizelsdorf, Rosental
*Welten, Galerie Walker, Schloss Ebenau, Weizelsdorf, Rosental
Anonymer Benutzer