Pfleghof Kitzbühel

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Pfleghof und Jocherberger Tor

Der Pfleghof gilt als eines der interessantesten Gebäude in Kitzbühel. Es handelt sich dabei um eine ehemalige Burg, auf deren Areal sich neben dem heutigen Pfleghof (mit Wohnungen und Geschäften) das Heimatmuseum und das Forstamt befinden.[1]

Das Bauwerk

Von der Burg hat sich nur der mächtige, fünfgeschoßige Turm mit Pyramidendach erhalten, dessen Baukern auf das 12. Jahrhundert zurückgeht.[2] Die ältesten Teile des Gebäudes mit dem "Jochberger Tor" sind aus dem 13. Jahrhundert.[3] Ob diese Anlage tatsächlich einmal eine Burg war, wird in der neueren Forschung angezweifelt, da diese in den vorhandenen schriftlichen Überlieferung niemals genannt ist, sondern immer nur ein Markt und später eine Stadt Kitzbühel.[4]

Geschichte

Als um 1150 das Gericht der alten Grafschaft im Leukental, das damals dem Hochstift Regensburg unterstand, auf die Herzöge von Baiern[A 1] überging, bestimmten diese um 1297 Kitzbühel zum Hauptort dieses Tals und erbauten dort im Bereich des "heutigen" Pfleghofs (Vorderstadt Nr. 33, mit westlich daran anschließenden Gebäuden) eine Bauwerk, den Pfleghof. Von diesem aus wurde bis 1728 das Landesgericht Kitzbühel durch landesfürstliche Pfleger[A 2] verwaltet.[2] Diese Pfleger waren auch für den Schutz der Stadt zuständig.[3] 1850-1985 war das ehemalige Pfleghaus (Vorderstadt Nr. 17) der Sitz des Bezirksgerichtes in Kitzbühel.[3]

Literatur

  • Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol. Edition Löwenzahn, Innsbruck, 1996, ISBN 3-7006-2122-3, S. 188

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Pfleghof Kitzbühel in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online
  2. 2,0 2,1 vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, S. 188
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. Pfleghof, Kitzbühel.COM, eingesehen am 25. November 2017
  4. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 22

Anmerkungen

  1. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.
  2. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.

47.445912.391753Koordinaten: 47° 26′ 45″ N, 12° 23′ 30″ O