Georg Friedrich von Hardegg

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Schloss Schmida nach einem Stich von Georg Matthäus Vischer (1628–1696) aus dem Jahr 1674. Der Umbau der mittelalterlichen Burg in ein Renaissance-Schloss geht auf Graf Georg Friedrich von Hardegg zurück.
Graf Georg Friedrich von Hardegg ließ die erste Parkanlage von Schloss Juliusburg anlegen.

Graf Georg Friedrich von Hardegg (* im 16. Jahrhundert, um 1568, in Hardegg an der Thaya; † 6. September 1628, in Wolfpassing am Wagram)[1] war ein Adeliger des Herzogtums Österreich unter der Enns.

Herkunft und Familie

Graf Georg Friedrich von Hardegg stammte aus einer Familie, die unter den Kaisern Friedrich III. und Maximilian I. der Aufstieg in den höheren Landesadel des Herzogtums Österreich unter der Enns geschafft hatte. Er war ein Urenkel von Heinrich Prüschenk sowie ein Neffe des Grafen Bernhard von Hardegg.

Graf Georg Friedrich von Hardegg war ein Sohn des Grafen Heinrich (II.) von Hardegg (* um 1532; † um 1577) aus dessen Ehe mit Gräfin Anna Maria von Thurn-Valsassina (* um 1540; † um 1597).[2] Eine seiner Schwestern, Maria Magdalena von Hardegg (* um 1575; † 29. Oktober 1626), hatte 1614 den Freiherrn Christoph Wilhelm von Zelking geheiratet, den Witwer ihrer Verwandten Esther von Hardegg.[3]

Graf Georg Friedrich von Hardegg war seit 1592 mit Sidonia von Herberstein (* um 1575; † 1608)[1] verheiratet[2]. Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder, darunter:

  • Graf Julius von Hardegg (* um 1594; † um 1584)[1]
  • Gräfin Magdalena von Hardegg (* um 1595; † um 1657), sie dürfte um 1616 "Hoffräulein" bei Gräfin Sabina von Lobkowitz, der Ehefrau des Reichsgrafen Philipp von Solms auf Lich, gewesen sein und um 1617/18 bei Eva Popel von Lobkowitz, der Ehefrau des seit 1603 in den Grafenstand erhobenen Adeligen Franz Batthyany von Güssing[2]
∞ um 1619 mit Franz Bernhard von Thurn (* 1592; † 1628)
  • Gräfin Sidonia von Hardegg (* um 1608; † um 1651)[1]

Leben

Georg Friedrich von Hardegg war Kämmerer des späteren Kaisers Matthias.[1] Von seinem Vater erbte er Schloss Schmida (heute Teil der Gemeinde Hausleiten), die 1482 in den Besitz der Familie Prüschenk gekommen war. Er ließ die damals noch mittelalterliche Burg zwischen 1595 und 1600 zu einem Renaissanceschloss umbauen.[4] Außerdem erbte er das von seinem Großvater, dem Grafen Julius (II.) von Hardegg, um 1588 erbaute Schloss Juliusburg in Stetteldorf am Wagram. Um dieses ließ er um 1603 einen Park mit diversen "Wasserspielen" anlegen.[3] Im März 1613 schloss er mit seinen Schwestern einen Erbvertrag, welcher belegt, dass diese finanziell durch die Erbschaft ihrer Mutter gut situiert waren.[5] Zum Zeitpunkt der Heirat seiner Schwester Maria Magdalena mit Christoph Wilhelm von Zelking hatte er jedoch bei diesem enorme Schulden.[6] Auch bei einem seiner anderen Schwäger, dem Freiherr Ehrenreich von Kainach, war er verschuldet. Offensichtlich konnte er seine Zahlungsversprechen in den Folgejahre nicht erfüllen, was seine Beziehungen zu seinen Schwägern schwer belastet haben dürfte.[7]

Erinnerungen an Georg Friedrich von Hardegg

Einige Briefe seiner Tochter Magdalena von Hardegg an ihren Vater Georg Friedrich von Hardegg sind erhalten geblieben.[2]

Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof-und Staatsdruckerei, Wien, 1861. S. 346-351 digital[A 1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Kaiserhof Geschichte, Website der Ludwig-Maximilians-Universität München, abgerufen am 3. November 2019
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Frauenbriefe, Univie.AC.AT, abgerufen am 3. November 2019
  3. 3,0 3,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 513
  4. vgl. Schmida, Wehrbauten.AT, abgerufen am 3. November 2019
  5. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 517
  6. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 515
  7. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 520f.

Anmerkungen

  1. In Details ein wenig überaltet und in Ansätzen von der neueren Forschung überholt beziehungsweise ergänzt, aber zurzeit noch immer die einzige umfassende wissenschaftliche Sekundärliteratur zu Heinrich Prueschenk und seinen Nachfahren.