Hans von Pienzenau

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Hans Pienzenauer, Verteidiger der Festung Kufstein im "Landshuter Erbfolgekrieg", Teil einer Historienmalerei am "Auracher Löchl" in Kufstein

Hans von Pienzenau (* im 15. Jahrhundert; † 18. Oktober 1504, in Kufstein, damals Herzogtum Bayern), auch Hans Pienzenauer oder der Pienzenauer, verteidigte im "Landshuter Erbfolgekrieg" (1404/05) die Festung Kufstein gegen Kaiser Maximilian I..

Herkunft und Familie

Hans von Pienzenau entstammte einer alten, bairischen Adelsfamilie. Die Familie war mit den Herren von Ebbs verwandt. Mitglieder aus beiden Familien waren für die Herzöge von Baiern[A 1] abwechselnd als "Pfleger" der Festung Kufstein tätig. Diese befand sich als Teil des Gerichtes Kufstein wie auch die Gerichte Rattenberg und Kitzbühel bis 1504 unter der Herrschaft der Herzöge von Baiern.

Leben

Über das Leben von Hans von Pienzenau ist kaum etwas bekannt. Er war während des "Landshuter Erbfolgekriegs" Hauptmann der Festung und der Stadt Kufstein. Nachdem sich die Stadt Kufstein Maximilian I. am 12. Oktober 1504 ergeben hatte, lehnte er eine Übergabe der Festung Kufstein gegen freies Geleit ab. Einen Tag nach der Eroberung der Festung am 17. Oktober 1504 wurde er zusammen mit einem Teil seiner Leute enthauptet.

Nach der aktuellen Forschungslage hatte Hans von Pienzenau Maximilian I. Stadt und Festung Kufstein bereits im Juni 1504 übergeben und diesem, nachdem er in seiner Funktion bestätigt worden war, den Treueeid geleistet. Als im August 1504 ein Pfälzer Aufgebot vor Kufstein stand, übergab Hans von Pienzenau jedoch diesem die Stadt und Festung, wobei die Hintergründe für diese Entscheidung nicht geklärt sind.

Hans von Pienzenau in Legende und Sage

Um die Eroberung von Kufstein hat sich eine Sage gebildet. In dieser lässt Maximilian I. die Festung beschießen, worauf Hans von Pienzenau mit einem Besen den Verputz, der dabei ein wenig Schaden genommen hat, selbst von den Mauern abkehrt oder seinen Leuten diese Kehraktion befiehlt. Daraufhin lässt Maximilian aus dem Zeughaus in Innsbruck andere Kanonen über den Inn nach Kufstein schaffen, mit denen er die Festung dem Erdboden gleichmacht.

Da in der Sage das mehrmalige Wechseln zwischen den Fronten fehlt, ist Hans von Pienzenau dort eine eher tragische Figur. Seine Hinrichtung, bei der er sich höchst tapfer verhält, und die seiner Leute ist die Rache dafür, dass er sich über Maximilian bei dessen ersten Beschuss lustig gemacht hat.

--> Maximilian I. in Legende und Sage

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise


Anmerkungen

  1. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.
  2. Der Artikel ist zwar noch aus dem 19. Jahrhundert, aber zurzeit noch immer die einzige biographische Literatur zu Hans von Pienzenau.
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