Michael (Baumeister)

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Meister Michael (* im 14. Jahrhundert, um 1350; † im 14. oder 15. Jahrhundert, um 1399)[A 1] gilt als "Hofbaumeister" von Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe") († 1395). Ihm werden eine ganze Reihe von Bauwerken in den heutigen Bundesländern Wien und Niederösterreich zugeschrieben. In der älteren österreichischen Kunstgeschichte ist er gewöhnlich unter den Namen Michael Weinwurm oder Michael Knab zu finden.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft und die Familie des Baumeisters Michael gibt es nur wenige gesicherte Informationen.[1] Er war mit Margarethe verheiratet, welche aus der in Wiener Neustadt ansässigen Bürgerfamilie Knab stammte.[2]

Leben

Meister Michael, der in Wiener Neustadt ansässig war[2], dürfte seine Karriere im Dienst von Herzog Leopold (III.) von Österreich ("Leopold dem Gerechten") († 1386) begonnen haben. Vermutlich nach dessen Tod wechselte er in den Dienst von Herzog Albrecht (III.) von Österreich, für welchen er das Wasserschloss in Laxenburg erbaute.[3] [3]

Werke, die dem Baumeister Michael zugeschrieben werden

  • Zu den frühesten Werken, als deren Erbauer Meister Michael gesichert ist, zählt die "Spinnerin am Kreuz" in Wiener Neustadt, welche er zwischen 1382 und 1384, vielleicht auch erst 1391/92 erbaute. Es spricht einiges dafür, dass Meister Michael auch am Um- und Ausbau der Burg von Wiener Neustadt mitgewirkt hat.[3]
  • Michael erbaute in den späten 1380er-Jahren für Herzog Albrecht (III.) von Österreich das Wasserschloss in Laxenburg, welches bei zeitgenössischen Chronisten wie Leopold von Wien höchste Anerkennung erfuhr.[1]
  • Historisch bisher nicht eindeutig geklärt ist, welchen Anteil Meister Michael am spätgotischen Bau des Wiener Stephansdoms hatte.[4]
  • Nicht gesichert, aber gewöhnlich angenommen wird, dass Meister Michael die Wehinger-Kapelle im Stift Klosterneuburg teilweise oder zur Gänze erbaut hat, wo Berthold von Freising († 1410) und sein Bruder Reinhard von Wehingen († 1394) beigesetzt sind.[5]
  • In der Architekturgeschichte wird Meister Michael auch der Chorbau der Marienkirche von Deutsch-Altenburg zugeschrieben. Als möglicher Auftragsgeber gilt Anton, der in den 1380er-Jahren als herzoglicher Protonotar und Oberster Schreiber der herzoglichen Kanzlei belegt ist. Er war später Dompropst von St. Stephan und Inhaber der Pfarre von Deutsch-Altenburg und Hainburg.[5]
  • 1394 begann Meister Michael im Auftrag des herzoglichen Hofmeisters Hans von Liechtenstein († 1397) mit einem Neubau der Wiener Kirche Maria am Gestade. Als dieser nur wenige Monate später alle seine Ämter verlor und Herzog Albrecht (III.) die Patronanz für den Neubau übernahm, behielt Meister Michael die Bauleitung.[5]

Eine gewisse Schwierigkeit bei der Zuschreibung von Bauwerken, die heute erhalten sind, ergibt sich bei Meister Michael aus dem Umstand, dass vieles, was in seiner Zeit erbaut wurde, bei späteren Um- und Ausbauten verändert wurde.[3]

Literatur

  • Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 170
  2. 2,0 2,1 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 170, Fußnote 17
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 170
  4. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 170f.
  5. 5,0 5,1 5,2 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 172

Anmerkungen

  1. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 170f.
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