Kurt Seipel: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Kurt Seipel rechts dropped.jpg|mini|250px|Kurt Seipel (rechts) bei seiner Rückkehr aus sowjetischer Haft am 20. Juni 1955 mit [[w:Bundeskanzler (Österreich)|Bundeskanzler]] [[w:Julius Raab|Julius Raab]] (links), [[Wiener Neustadt]]]]
[[Datei:Kurt Seipel rechts dropped.jpg|mini|250px|Kurt Seipel (rechts) bei seiner Rückkehr aus sowjetischer Haft am 20. Juni 1955 mit [[w:Bundeskanzler (Österreich)|Bundeskanzler]] [[w:Julius Raab|Julius Raab]] (links), [[Wiener Neustadt]]]]
[[Datei:Kolyma-goldmine.jpg|mini|250px|[[w:Gold#Prim.C3.A4re_Lagerst.C3.A4tten_.28Berggold.29|Goldmine]] bei einem [[w:Kolyma#Goldgewinnung_in_Straflagern|Gulag an der Kolyma]]]]
'''Kurt Seipel''' (* [[11. April]] [[1927]] in [[Wien]]; † [[2004]] ebenda) war ein [[Österreich|österreichischer]] [[w:Vermessungstechniker|Vermessungstechniker]], der als Jugendlicher und junger Erwachsener zu Unrecht fast neun Jahre (1946–1955) in sowjetischer Haft in Sibirien verbüßte.
'''Kurt Seipel''' (* [[11. April]] [[1927]] in [[Wien]]; † [[2004]] ebenda) war ein [[Österreich|österreichischer]] [[w:Vermessungstechniker|Vermessungstechniker]], der als Jugendlicher und junger Erwachsener zu Unrecht fast neun Jahre (1946–1955) in sowjetischer Haft in Sibirien verbüßte.


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Seipel war durch das jahrelange Leiden während der Zeit seiner Verschleppung derart gezeichnet, dass er nur sehr schwer wieder im Leben der „normalen“ Gesellschaft Fuß fassen konnte. Erst viele Jahre nach seiner Rückkehr nach Österreich begann er, aus Furcht vor etwaiger neuer Verfolgung unter dem Pseudonym „Konrad Neumann-Langer“,<ref name=seipel/> an seiner Biografie zu arbeiten. Das von ihm trotz vieler persönlicher Schwierigkeiten<ref>Kurt Seipel: ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'', Vorwort: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Hrsg.: Österreichisches Literaturforum, Krems an der Donau 1997, S. 25f., ISBN 3-900959-79-X.</ref> vollendete, 430seitige Buch ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'' erschien aber dann doch unter seinem wirklichen Namen im Jahr 1997.<ref>Kurt Seipel: ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'', Vorwort: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Hrsg.: Österreichisches Literaturforum, Krems an der Donau 1997, 430 Seiten, ISBN 3-900959-79-X.</ref><ref>[https://portal.dnb.de/opac.htm?method=showFullRecord&currentResultId=%C3%96sterr.+Literaturforum%26any&currentPosition=43 Seite über das Buch Kurt Seipels in: Katalog der Deutschen Nationalbibliothek], abgerufen am 30. Dezember 2013.</ref>
Seipel war durch das jahrelange Leiden während der Zeit seiner Verschleppung derart gezeichnet, dass er nur sehr schwer wieder im Leben der „normalen“ Gesellschaft Fuß fassen konnte. Erst viele Jahre nach seiner Rückkehr nach Österreich begann er, aus Furcht vor etwaiger neuer Verfolgung unter dem Pseudonym „Konrad Neumann-Langer“,<ref name=seipel/> an seiner Biografie zu arbeiten. Das von ihm trotz vieler persönlicher Schwierigkeiten<ref>Kurt Seipel: ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'', Vorwort: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Hrsg.: Österreichisches Literaturforum, Krems an der Donau 1997, S. 25f., ISBN 3-900959-79-X.</ref> vollendete, 430seitige Buch ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'' erschien aber dann doch unter seinem wirklichen Namen im Jahr 1997.<ref>Kurt Seipel: ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'', Vorwort: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Hrsg.: Österreichisches Literaturforum, Krems an der Donau 1997, 430 Seiten, ISBN 3-900959-79-X.</ref><ref>[https://portal.dnb.de/opac.htm?method=showFullRecord&currentResultId=%C3%96sterr.+Literaturforum%26any&currentPosition=43 Seite über das Buch Kurt Seipels in: Katalog der Deutschen Nationalbibliothek], abgerufen am 30. Dezember 2013.</ref>


[[Datei:Kurt Seipel, Widmung Mai 1997.jpg|mini|250px|Kurt Seipel, Widmung des Buches ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens'' für Roland Fischer, Mai 1997]]
{{Zitat|Kurt Seipels Text stellt eine seltene Ausnahme unter den veröffentlichten Autobiographien dar insofern, als sein Autor zu den eher ''sprachlosen'' Überlebenden des GULags gehört, nämlich zu denen, die offensichtlich auch als völlig Unpolitische in die Terrormaschinerie gerieten und daher nach der Freilassung auch in ihrer Heimat praktisch keinerlei soziale Anerkennung und Unterstützung bei der Formulierung ihrer Erinnerung fanden ... Mit umso größerer Ausdauer und Zähigkeit hat Kurt Seipel seine ''Teilbiographie'', wie er selbst bescheiden sagt, vollendet und deren Herausgabe betrieben. Ihm und dem Verleger ist dafür auch aus der Sicht des Historikers zu danken, dass damit ein anderer Teil der vielfältigen „verdrängten Geschichte“ Österreichs einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
{{Zitat|Kurt Seipels Text stellt eine seltene Ausnahme unter den veröffentlichten Autobiographien dar insofern, als sein Autor zu den eher ''sprachlosen'' Überlebenden des GULags gehört, nämlich zu denen, die offensichtlich auch als völlig Unpolitische in die Terrormaschinerie gerieten und daher nach der Freilassung auch in ihrer Heimat praktisch keinerlei soziale Anerkennung und Unterstützung bei der Formulierung ihrer Erinnerung fanden ... Mit umso größerer Ausdauer und Zähigkeit hat Kurt Seipel seine ''Teilbiographie'', wie er selbst bescheiden sagt, vollendet und deren Herausgabe betrieben. Ihm und dem Verleger ist dafür auch aus der Sicht des Historikers zu danken, dass damit ein anderer Teil der vielfältigen „verdrängten Geschichte“ Österreichs einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
|Univ.-Prof. Dr. [[w:Gerhard Botz (Historiker)|Gerhard Botz]] im Vorwort zu Kurt Seipels Buch '' Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens''|ref=<ref>Gerhard Botz: ''Das Räderwerk des stalinistischen Terrors''. Vorwort zu: Kurt Seipel: ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'', Hrsg.: Österreichisches Literaturforum, Krems an der Donau 1997, S. 18, ISBN 3-900959-79-X.</ref>}}
|Univ.-Prof. Dr. [[w:Gerhard Botz (Historiker)|Gerhard Botz]] im Vorwort zu Kurt Seipels Buch '' Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens''|ref=<ref>Gerhard Botz: ''Das Räderwerk des stalinistischen Terrors''. Vorwort zu: Kurt Seipel: ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'', Hrsg.: Österreichisches Literaturforum, Krems an der Donau 1997, S. 18, ISBN 3-900959-79-X.</ref>}}


[[Datei:Kurt Seipel, Widmung Mai 1997.jpg|mini|Kurt Seipel, Widmung des Buches ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens'' für Roland Fischer, Mai 1997]]
Kurt Seipel erwirkte im Jahr 1996 seine eigene Rehabilitierung durch die Russische Föderation. Im Zusammenhang damit lernte er auch den Sohn seines ehemaligen Leidensgefährten Karl Fischer, der ihm nach eigener Angabe während dieser Zeit mehrfach das Leben gerettet hatte (siehe Bild der Widmung des Buches ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'' durch Kurt Seipel im Mai 1997, rechts),<ref>Kurt Seipel: ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'', Vorwort: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Hrsg.: Österreichisches Literaturforum, Krems an der Donau 1997, S. 91 und 377, ISBN 3-900959-79-X.</ref><ref name = seipel/> Roland Fischer kennen. Gemeinsam mit ihm besuchte er auf eigenen, ausdrücklichen Wunsch im Jahr 2000 in Dankbarkeit und zum persönlichen Gedenken an seinen Freund das Grab Karl Fischers in [[Ilz (Steiermark)]], [[Steiermark]].
Kurt Seipel erwirkte im Jahr 1996 seine eigene Rehabilitierung durch die Russische Föderation. Im Zusammenhang damit lernte er auch den Sohn seines ehemaligen Leidensgefährten Karl Fischer, der ihm nach eigener Angabe während dieser Zeit mehrfach das Leben gerettet hatte (siehe Bild der Widmung des Buches ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'' durch Kurt Seipel im Mai 1997, rechts),<ref>Kurt Seipel: ''Meine Jugend blieb im Eis Sibiriens. Mit 19 in den GULAG verschleppt'', Vorwort: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Hrsg.: Österreichisches Literaturforum, Krems an der Donau 1997, S. 91 und 377, ISBN 3-900959-79-X.</ref><ref name = seipel/> Roland Fischer kennen. Gemeinsam mit ihm besuchte er auf eigenen, ausdrücklichen Wunsch im Jahr 2000 in Dankbarkeit und zum persönlichen Gedenken an seinen Freund das Grab Karl Fischers in [[Ilz (Steiermark)]], [[Steiermark]].


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