Petrus Mayer: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Kaisersteinbrucher Webermeister Gregor Nagl hatte sich 1767, aus dem Nachbardorf [[Winden am See]] hier eingeheiratet. Er war als Nachfolger des Steinmetzmeisters [[Johann Gehmacher]] der erste „Nicht-Steinmetz“ der das Richteramt (seit 1778) im Steinbruch ausübte, starb am 29. Jänner 1793 mit 52 Jahren. Die Witwe Magdalena Naglin stand nun mit einem Haus samt Garten alleine im [[Grundbuch]], zuvor mit ihrem Ehewirten gemeinsam, durch sein Absterben an sie gefallen.
Der Kaisersteinbrucher Webermeister Gregor Nagl hatte sich 1767, aus dem Nachbardorf [[Winden am See]] hier eingeheiratet. Er war als Nachfolger des Steinmetzmeisters [[Johann Gehmacher]] der erste „Nicht-Steinmetz“ der das Richteramt (seit 1778) im Steinbruch ausübte, starb am 29. Jänner 1793 mit 52 Jahren. Die Witwe Magdalena Naglin stand nun mit einem Haus samt Garten alleine im [[Grundbuch]], zuvor mit ihrem Ehewirten gemeinsam, durch sein Absterben an sie gefallen.


Ein junger Weber aus Zwölfaxing in Niederösterreich kam nach Kaisersteinbruch, heiratete am 12. September 1796 die Witwe des ehemaligen Richters und Webermeisters, und einige Jahre später (1808) wurde er selbst Ortsrichter. Zu dieser Zeit repräsentierten die Steinmetzmeister Michael Gehmacher sen. als amtierender Richter bis 1808, Joseph Madle, Laurenz Pansipp und Johann Evangelist Pansipp das Handwerk. In diesem streng [[Arbeitsteilung|arbeitsteiligen]] System, das bei einer guten Stein-[[Konjunktur]] funktionierte, waren Vertreter so gut wie aller Berufe im Ort ansässig, um [[autark]] zu sein. Außerdem war der Steinbruch eine [[Marktgemeinde]].  
Ein junger Weber aus Zwölfaxing in Niederösterreich kam nach Kaisersteinbruch, heiratete am 12. September 1796 die Witwe des ehemaligen Richters und Webermeisters, dadurch war sein Weg zum Meister frei und einige Jahre später (1808) wurde er selbst Ortsrichter.  
 
Zu dieser Zeit repräsentierten die Steinmetzmeister Michael Gehmacher sen. als amtierender Richter bis 1808, Joseph Madle, Laurenz Pansipp und Johann Evangelist Pansipp das Handwerk. Das bedeutete einen Tiefstand, der einerseits durch einen [[Generationswechsel]], andererseits durch den [[Biedermeier#Architektur und Möbel|schlichten Stil]] dieser Epoche einen Rückgang in der Bauwirtschaft erklärbar ist. In diesem streng [[Arbeitsteilung|arbeitsteiligen]] System, das bei einer guten Stein-[[Konjunktur]] funktionierte, waren Vertreter so gut wie aller Berufe im Ort ansässig, um [[autark]] zu sein. Außerdem hatte der Steinbruch durch seine entlegene Lage das [[Marktrecht]], war eine [[Liste der Marktgemeinden im Bundesland Burgenland|Marktgemeinde]].
 
:Dazu: → [[Kaisersteinbruch#Markt Ungarisch-Steinbruch|Markt Ungarisch-Steinbruch]]


=== Webermeister und Gesellen in Kaisersteinbruch ===
=== Webermeister und Gesellen in Kaisersteinbruch ===
M. Georg Payer († 1696), Jacob Deblach, M. Christoph Sturm († nach 1715), Adam Zöcha († nach 1741), Joseph Schlaffer († 1766), Laurenz Weinkopf († 1790), M. Adalbert Illinger († 1792), M. '''Gregor Nagl''' († 1793), Joseph Radlspeckh († 1793),  Johann Schád († 1813), Jacob Wagner († nach 1825), M. Leopold Illinger († 1832), Stephan Piller († nach 1837), M. '''Petrus Mayer''' († 1838), M. Anton Holzbauer († 1854), Caspar Jerolim († 1857)
M. Georg Payer († 1696), Jacob Deblach, M. Christoph Sturm († nach 1715), Adam Zöcha († nach 1741), Joseph Schlaffer († 1766), Laurenz Weinkopf († 1790), M. Adalbert Illinger († 1792), M. '''Gregor Nagl''' († 1793), Joseph Radlspeckh († 1793),  Johann Schád († 1813), Jacob Wagner († nach 1825), M. Leopold Illinger († 1832), Stephan Piller († nach 1837), M. '''Petrus Mayer''' († 1838), M. Anton Holzbauer († 1854), Caspar Jerolim († 1857)

Version vom 13. September 2010, 20:14 Uhr

Petrus Mayer (* um 1766 in Zwölfaxing, Niederösterreich; † 5. August 1838 in Kaisersteinbruch, damals Westungarn, heute Burgenland) war ein österreichischer Webermeister und Richter in Kaisersteinbruch.

Leben

Der Kaisersteinbrucher Webermeister Gregor Nagl hatte sich 1767, aus dem Nachbardorf Winden am See hier eingeheiratet. Er war als Nachfolger des Steinmetzmeisters Johann Gehmacher der erste „Nicht-Steinmetz“ der das Richteramt (seit 1778) im Steinbruch ausübte, starb am 29. Jänner 1793 mit 52 Jahren. Die Witwe Magdalena Naglin stand nun mit einem Haus samt Garten alleine im Grundbuch, zuvor mit ihrem Ehewirten gemeinsam, durch sein Absterben an sie gefallen.

Ein junger Weber aus Zwölfaxing in Niederösterreich kam nach Kaisersteinbruch, heiratete am 12. September 1796 die Witwe des ehemaligen Richters und Webermeisters, dadurch war sein Weg zum Meister frei und einige Jahre später (1808) wurde er selbst Ortsrichter.

Zu dieser Zeit repräsentierten die Steinmetzmeister Michael Gehmacher sen. als amtierender Richter bis 1808, Joseph Madle, Laurenz Pansipp und Johann Evangelist Pansipp das Handwerk. Das bedeutete einen Tiefstand, der einerseits durch einen Generationswechsel, andererseits durch den schlichten Stil dieser Epoche einen Rückgang in der Bauwirtschaft erklärbar ist. In diesem streng arbeitsteiligen System, das bei einer guten Stein-Konjunktur funktionierte, waren Vertreter so gut wie aller Berufe im Ort ansässig, um autark zu sein. Außerdem hatte der Steinbruch durch seine entlegene Lage das Marktrecht, war eine Marktgemeinde.

Dazu: → Markt Ungarisch-Steinbruch

Webermeister und Gesellen in Kaisersteinbruch

M. Georg Payer († 1696), Jacob Deblach, M. Christoph Sturm († nach 1715), Adam Zöcha († nach 1741), Joseph Schlaffer († 1766), Laurenz Weinkopf († 1790), M. Adalbert Illinger († 1792), M. Gregor Nagl († 1793), Joseph Radlspeckh († 1793), Johann Schád († 1813), Jacob Wagner († nach 1825), M. Leopold Illinger († 1832), Stephan Piller († nach 1837), M. Petrus Mayer († 1838), M. Anton Holzbauer († 1854), Caspar Jerolim († 1857)