Wernhard I. von Rußbach: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Wernhard von Rußbach, erstmals 1249 urkundlich erwähnt, benannte sich nach [[Oberrußbach]].<ref name ="Marian240"/> Während des "Österreichischen Interregnums" (1246-1251) gehörte er zu den Parteigängern von [[w:Gertrud von Babenberg|Herzogin Getrud]] und ihrem Ehemann, dem Markgrafen [[w:Hermann VI. (Baden)|Hermann (VI.) von Baden]] († 1250). Im Unterschied zu anderen Parteigängern des Ehepaares wie die Brüder von Haßbach oder Konrad von Himberg-Ebersdorf, in deren Umgebung Wernhard belegt ist, schloss er sich nach dem Tod des Markgrafen Hermann aber nicht dem [[w:Königreich Böhmen|böhmischen König]] [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] an.<ref name ="Marian241">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 241</ref>
Wernhard von Rußbach, erstmals 1249 urkundlich erwähnt, benannte sich nach [[Oberrußbach]].<ref name ="Marian240"/> Während des "Österreichischen Interregnums" (1246-1251) gehörte er zu den Parteigängern von [[w:Gertrud von Babenberg|Herzogin Getrud]] und ihrem Ehemann, dem Markgrafen [[w:Hermann VI. (Baden)|Hermann (VI.) von Baden]] († 1250). Im Unterschied zu anderen Parteigängern des Ehepaares wie die Brüder von Haßbach oder Konrad von Himberg-Ebersdorf, in deren Umgebung Wernhard belegt ist, schloss er sich nach dem Tod des Markgrafen Hermann aber nicht dem [[w:Königreich Böhmen|böhmischen König]] [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] an.<ref name ="Marian241">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 241</ref> Wernhard wird 1264 letztmals genannt.<ref>vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 245</ref>.


Die Besitzungen von Wernhard von Rußbach befanden sich in [[Rußbach (Niederösterreich)|Rußbach]] (Ober- und Nieder-Rußbach) auf Oberhautzenthal (heute Teil der Gemeinde [[Sierndorf]]), Wischathal (heute Teil der Gemeinde [[Göllersdorf]]), Kleedorf und Mariathal (beide heute Teil der Gemeinde [[Hollabrunn]].<ref name ="Marian242">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 242</ref> Außerdem ist er 1258 als Grundbesitzer südlich von [[Wien]] belegt. Nach dem Tod seiner Ehefrau gelangte er dort in den Besitz von Liegenschaften in [[Guntramsdorf]]. Im Testament von [[Berthold von Treun]], der in [[Stift Heiligenkreuz]] beigesetzt wurde, wird er als Kaufinteressant für dessen Güter in [[Weikersdorf]] bei [[Baden]] genannt, die allerdings letztlich in den Besitz des Stiftes übergingen.<ref name ="Marian241"/>
Die Besitzungen von Wernhard von Rußbach befanden sich in [[Rußbach (Niederösterreich)|Rußbach]] (Ober- und Nieder-Rußbach) auf Oberhautzenthal (heute Teil der Gemeinde [[Sierndorf]]), Wischathal (heute Teil der Gemeinde [[Göllersdorf]]), Kleedorf und Mariathal (beide heute Teil der Gemeinde [[Hollabrunn]].<ref name ="Marian242">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 242</ref> Außerdem ist er 1258 als Grundbesitzer südlich von [[Wien]] belegt. Nach dem Tod seiner Ehefrau gelangte er dort in den Besitz von Liegenschaften in [[Guntramsdorf]]. Im Testament von [[Berthold von Treun]], der in [[Stift Heiligenkreuz]] beigesetzt wurde, wird er als Kaufinteressant für dessen Güter in [[Weikersdorf]] bei [[Baden]] genannt, die allerdings letztlich in den Besitz des Stiftes übergingen.<ref name ="Marian241"/>


Wernhard von Rußbach, dessen Familie Eigenbesitz im Bereich von [[Hollabrunn]] und das dortige Kirchenpatronat besaß, unterhielt enge Kontakte mit denen in der Umgebung von Hollabrunn ansässigen Herren von [[w:Schloss Sonnberg|Sonnberg]] und Raschala.<ref name ="Marian241"/> Belegt sind außerdem verwandtschaftliche Beziehungen zu den Herren von Hippersdorf, Werd und Pergau.<ref name ="Marian242"/>
Wernhard von Rußbach, dessen Familie Eigenbesitz im Bereich von [[Hollabrunn]] und das dortige Kirchenpatronat besaß, unterhielt enge Kontakte mit denen in der Umgebung von Hollabrunn ansässigen Herren von [[w:Schloss Sonnberg|Sonnberg]] und Raschala.<ref name ="Marian241"/> Belegt sind außerdem verwandtschaftliche Beziehungen zu den Herren von Hippersdorf, Werd und Pergau.<ref name ="Marian242"/>
 
== Literatur ==
== Literatur ==
* Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld''. (''Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9 <ref group="A">Publikation von Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld''. Dissertation, Universität Wien, 2015 [http://othes.univie.ac.at/40761/1/2015-12-22_8202872.pdf digital]</ref>
* Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld''. (''Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9 <ref group="A">Publikation von Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld''. Dissertation, Universität Wien, 2015 [http://othes.univie.ac.at/40761/1/2015-12-22_8202872.pdf digital]</ref>
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