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'''Wernhard (I.) von Rußbach (* im 13. Jahrhundert; † im 13. Jahrhundert), auch '''Wernhard von Merkersdorf-Rußbach''', war ein Adeliger des [[ | '''Wernhard (I.) von Rußbach''' (* im 13. Jahrhundert; † im 13. Jahrhundert, um / nach 1264), auch '''Wernhard von Merkersdorf-Rußbach''', war ein Adeliger des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
Wernhard (I.) von Rußbach entstammte der "jüngeren" Linie der Herren von Rußbach. Er dürfte ein Nachfahre von [[Wernhard von Merkersdorf]] und [[Herbord von Rußbach]] gewesen sein. Wernhard war der Bruder von [[Ulrich | Wernhard (I.) von Rußbach entstammte der "jüngeren" Linie der Herren von Rußbach. Er dürfte ein Nachfahre von [[Wernhard von Merkersdorf]] und [[Herbord von Rußbach]] gewesen sein. Wernhard war der Bruder von [[Ulrich von Merkersdorf|Ulrich (I.) von Rußbach-Merkersdorf]].<ref name ="Marian240">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 240</ref> Wernhard von Rußbach war mindestens zweimal verheiratet<ref>vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 242f. und 244f.</ref>. | ||
<br />∞ in 1. Ehe mit einer Frau († 1258), deren Namen nicht belegt ist, mit Grundbesitz in Guntramsdorf | |||
:* [[Tiemo von Rußbach|Tiemo (I.) von Hacking]], auch Tiemo von Rußbach-Hacking oder Tiemo von Rußbach ∞ in 2. Ehe nach 1258 mit einer Frau, deren Namen nicht belegt ist | |||
:* [[Otto von Rußbach|Otto (I.) von Rußbach]] († um / nach 1278, belegt 1264-1278)<ref name ="marian390>vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 390, Stammtafel</ref> ∞ mit Kunigunde | |||
:* [[Wernhard II. von Rußbach|Wernhard (II.) von Rußbach]] (belegt 1269-1296)<ref name ="marian390/> ∞ mit Gertrud | |||
:* Pilgrim von Rußbach (belegt 1277)<ref name ="marian390/> | |||
:* Wulfing von Rußbach (belegt 1277)<ref name ="marian390/> | |||
:* Agnes von Rußbach<ref name ="marian390/> ∞ mit Otto (II.) von Hippersdorf | |||
== Leben == | == Leben == | ||
Wernhard von Rußbach, erstmals 1249 urkundlich erwähnt, benannte sich nach [[Oberrußbach]].<ref name ="Marian240"/> Während des "Österreichischen Interregnums" (1246-1251) gehörte er zu den Parteigängern von [[w:Gertrud von Babenberg|Herzogin Getrud]] und ihrem Ehemann, dem Markgrafen [[w:Hermann VI. (Baden)|Hermann (VI.) von Baden]] († 1250). Im Unterschied zu anderen Parteigängern des Ehepaares wie die Brüder von Haßbach oder Konrad von Himberg-Ebersdorf, in deren Umgebung Wernhard belegt ist, schloss er sich nach dem Tod des Markgrafen Hermann aber nicht dem [[w:Königreich Böhmen|böhmischen König]] [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] an.<ref name ="Marian241">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 241</ref> | Wernhard von Rußbach, erstmals 1249 urkundlich erwähnt, benannte sich nach [[Oberrußbach]].<ref name ="Marian240"/> Während des "Österreichischen Interregnums" (1246-1251) gehörte er zu den Parteigängern von [[w:Gertrud von Babenberg|Herzogin Getrud]] und ihrem Ehemann, dem Markgrafen [[w:Hermann VI. (Baden)|Hermann (VI.) von Baden]] († 1250). Im Unterschied zu anderen Parteigängern des Ehepaares wie die Brüder von Haßbach oder Konrad von Himberg-Ebersdorf, in deren Umgebung Wernhard belegt ist, schloss er sich nach dem Tod des Markgrafen Hermann aber nicht dem [[w:Königreich Böhmen|böhmischen König]] [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] an.<ref name ="Marian241">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 241</ref> Wernhard wird 1264 letztmals genannt.<ref>vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 245</ref>. | ||
Wernhard von Rußbach ist 1258 als Grundbesitzer südlich von [[Wien]] belegt. Nach dem Tod seiner Ehefrau gelangte er dort in den Besitz von Liegenschaften in [[Guntramsdorf]]. Im Testament von Berthold von Treun, der in Stift Heiligenkreuz beigesetzt wurde, wird er als Kaufinteressant für dessen Güter in [[Weikersdorf]] bei [[Baden]] genannt, die allerdings letztlich in den Besitz des Stiftes übergingen.<ref name ="Marian241"/> | Die Besitzungen von Wernhard von Rußbach befanden sich in [[Rußbach (Niederösterreich)|Rußbach]] (Ober- und Nieder-Rußbach) auf Oberhautzenthal (heute Teil der Gemeinde [[Sierndorf]]), Wischathal (heute Teil der Gemeinde [[Göllersdorf]]), Kleedorf und Mariathal (beide heute Teil der Gemeinde [[Hollabrunn]].<ref name ="Marian242">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 242</ref> Außerdem ist er 1258 als Grundbesitzer südlich von [[Wien]] belegt. Nach dem Tod seiner Ehefrau gelangte er dort in den Besitz von Liegenschaften in [[Guntramsdorf]]. Im Testament von [[Berthold von Treun]], der in [[Stift Heiligenkreuz]] beigesetzt wurde, wird er als Kaufinteressant für dessen Güter in [[Weikersdorf]] bei [[Baden]] genannt, die allerdings letztlich in den Besitz des Stiftes übergingen.<ref name ="Marian241"/> | ||
Wernhard von Rußbach, dessen Familie Eigenbesitz im Bereich von [[Hollabrunn]] und das dortige Kirchenpatronat besaß, unterhielt enge Kontakte mit denen in der Umgebung von Hollabrunn ansässigen Herren von [[w:Sonnberger (Adelsgeschlecht)|Sonnberg]] und Raschala.<ref name ="Marian241"/> Belegt sind außerdem verwandtschaftliche Beziehungen zu den Herren von Hippersdorf, Werd und Pergau.<ref name ="Marian242"/> | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld''. (''Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9 <ref group="A">Publikation von Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld''. Dissertation, Universität Wien, 2015 [http://othes.univie.ac.at/40761/1/2015-12-22_8202872.pdf digital]</ref> | * Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld''. (''Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9 <ref group="A">Publikation von Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld''. Dissertation, Universität Wien, 2015 [http://othes.univie.ac.at/40761/1/2015-12-22_8202872.pdf digital]</ref> | ||
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