Pfeifenrohrproduktion aus Badener Steinweichsel: Unterschied zwischen den Versionen

 
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beschenkte. Hiezu sei bemerkt, dass die Rohre zu denselben den Badener Weichselpflanzen entstammen und in der Zahl von 20000 Dutzend &#61; 240.000 Stück von den hießigen Weichselgartenbesitzern Herrn Josef Biondek, Josef Trenner und Adolf Zandominizzi geliefert wurden. Ursprünglich war beabsichtigt, die ganze Pfeife nach englischer Art in Weichsel herzustellen,doch man kam später davon ab und wählte die Type der deutschen Pastorenpfeife mit Porzel­lankopf, Wassersack und Gummischlauch. Die Pfeifen sind mit dem Bilde des deut­schen Kronprinzen geschmückt und bilden ein hübsches Kriegsandenken|Badener Zeitung Ausgabe|ref=<ref>{{ANNO|bzt|06|01|1915|5|Das Badener Weichselrohr in der deutschen Armee|HERVORHEBUNG=Tabakpfeifen}}</ref>}}
beschenkte. Hiezu sei bemerkt, dass die Rohre zu denselben den Badener Weichselpflanzen entstammen und in der Zahl von 20000 Dutzend &#61; 240.000 Stück von den hießigen Weichselgartenbesitzern Herrn Josef Biondek, Josef Trenner und Adolf Zandominizzi geliefert wurden. Ursprünglich war beabsichtigt, die ganze Pfeife nach englischer Art in Weichsel herzustellen,doch man kam später davon ab und wählte die Type der deutschen Pastorenpfeife mit Porzel­lankopf, Wassersack und Gummischlauch. Die Pfeifen sind mit dem Bilde des deut­schen Kronprinzen geschmückt und bilden ein hübsches Kriegsandenken|Badener Zeitung Ausgabe|ref=<ref>{{ANNO|bzt|06|01|1915|5|Das Badener Weichselrohr in der deutschen Armee|HERVORHEBUNG=Tabakpfeifen}}</ref>}}


Besonders starke Weichselrohre (bis 2 Zentimeter Durchmesser) wurden auch als schlagstöcke verwendet. Sie waren in den englischen Kolonien eine günstige Alternative zu den für die Zivilbevölkerung verboteten Schusswaffen. Bis in die 1950er Jahre wurden solche auch nach [[w:Äthiopien|Äthiopien]] geliefert.
Besonders starke Weichselrohre (bis 2 Zentimeter Durchmesser) wurden auch als Schlagstöcke verwendet. Sie waren in den englischen Kolonien eine günstige Alternative zu den für die Zivilbevölkerung verboteten Schusswaffen. Bis in die 1950er Jahre wurden solche auch nach [[w:Äthiopien|Äthiopien]] geliefert.


Der Großteil der Weichselgärten wurden allerdings im Laufe des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] aufgelassen, da die Pfeife sehr stark durch die Zigarette verdrängt wurde. Einzelne Gärten konnten sich jedoch doch noch bis in die Zwischenkriegszeit erhalten. So wurden im das Jahr 1928 immerhin noch 600.000 im Burgenland und 300.000 Weichselschüssein Niederösterreich vermarktet.
Der Großteil der Weichselgärten wurden allerdings im Laufe des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] aufgelassen, da die Pfeife sehr stark durch die Zigarette verdrängt wurde. Einzelne Gärten konnten sich jedoch doch noch bis in die Zwischenkriegszeit erhalten. So wurden im das Jahr 1928 immerhin noch 600.000 im Burgenland und 300.000 Weichselschüssein Niederösterreich vermarktet.
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== Literatur ==
== Literatur ==
* {{ZOBODAT|pfad=pdf/Pub-Ver-Regionale-Gehoelzvermehrung_1_0001.pdf|titel=Die Steinweichsel}}
* {{ZOBODAT|pfad=pdf/Pub-Ver-Regionale-Gehoelzvermehrung_1_0001.pdf|titel=Die Steinweichsel}}
* [[Julius Böheimer]]: ''Straßen & Gassen in Baden bei Wien'',1997, Verlag Grasl, Baden, S. 20+114+118, ISBN 3-85098-236-X


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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* [https://www.badvoeslau.at/de/lebenswert/umwelt/kalenderblaetter/april-2016.html Steinweichsel] auf dem Portal von Bad Vöslau
* [https://www.badvoeslau.at/de/lebenswert/umwelt/kalenderblaetter/april-2016.html Steinweichsel] auf dem Portal von Bad Vöslau
* {{Brettl|a|krise-in-der-weichselrohrproduktion|Krise in der Weichselrohrproduktion}}
* {{Brettl|a|krise-in-der-weichselrohrproduktion|Krise in der Weichselrohrproduktion}}
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[[Kategorie:Wirtschaftsgeschichte (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Wirtschaftsgeschichte (19. Jahrhundert)]]