Johann Wimmer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johann Wimmer''' (* [[16. Oktober]] [[1821]] in [[Kaisersteinbruch]], damals [[w:Westungarn|Westungarn]], heute [[Burgenland]]; † nach 1904 in [[Bruck an der Leitha]], Niederösterreich) war [[w:Schulmeister|Schulmeister]] und [[w:Notar|Notarius]] in Kaisersteinbruch.
[[Datei:KStb. Luftbild1.jpg|mini|hochkant=1.4|Die Welt des Johann Wimmer, die Schule seine Arbeitsstätte für Jahrzehnte auch die Kirche]]
[[Datei:Wimmer Joh. SchulM..jpg|mini|hochkant=1.1|Johann Wimmer jun., Schulmeister in Kaisersteinbruch 1847–1888 - Zeichnung von Petrus Petri, Maurerpolier, sein Schwiegersohn.]]
'''Johann Wimmer''' (* [[16. Oktober]] [[1821]] in [[Kaisersteinbruch]], damals [[w:Westungarn|Westungarn]], heute [[Burgenland]]; † [[26. Jänner]] [[1906]] in [[Bruck an der Leitha]], [[Niederösterreich]]<ref>Matriken Bruck an der Leitha Sterbebuch 1905-1915</ref>) war [[w:Schulmeister|Schulmeister]] und [[w:Notar|Notarius]] in Kaisersteinbruch.


== Leben ==
== Leben ==
=== Vater Johann Wimmer ===
=== Eine Lehrerfamilie ===
[[Datei:Joslowitz Rathaus.jpg|miniatur|hochkant|Rathaus von Joslowitz]]
Johann wurde als Sohn des Johann Wimmer sen. und der Catharina Markowitschin geboren. Der Vater stammte von [[w:Hrádek u Znojma|Erdberg]], Herrschaft [[w:Jaroslavice|Joslowitz]], [[w:Okres Znojmo|Kreis Znaim]], [[w:Mähren|Mähren]]. Er war in [[w:Schlacht bei Aspern|französischer]] [[w:Schlacht bei Wagram|Kriegszeit]] (1809) in [[Schwadorf]] als [[w:Präzeptor|Schulgehilfe]] bedienstet und stand als Lehrer und Musiker in gutem Rufe.   
Johann wurde als Sohn des Johann Wimmer sen. und der Catharina Markowitschin geboren. Der Vater stammte von [[w:Hrádek u Znojma|Erdberg]], Herrschaft [[w:Jaroslavice|Joslowitz]], [[w:Okres Znojmo|Kreis Znaim]], [[w:Mähren|Mähren]]. Er war in [[w:Schlacht bei Aspern|französischer]] [[w:Schlacht bei Wagram|Kriegszeit]] (1809) in [[Schwadorf]] als [[w:Präzeptor|Schulgehilfe]] bedienstet und stand als Lehrer und Musiker in gutem Rufe.  Die Gemeinde Kaisersteinbruch suchte ihn für den [[w:Vakanz|vacant]] gewordenen Schuldienst zu gewinnen und er übernahm diese Stelle, da er dadurch in [[w:Ungarn|Ungarn]] vom [[w:Militärdienst|Militärdienst]] befreit war. Er traf 1809 dort schon eine halbwegs geordnete [[w:Bildungssystem in Österreich#Ministerium des öffentlichen Unterrichts|Schulanstalt]] an, denn es wirkten dort vor seiner Ankunft, vom Jahre 1786 an, schon zwei nacheinanderfolgende österreichische Lehrer, Andreas Hafner und Ferdinand Bartsch. Der junge Lehrer heiratete mit 32 Jahren am 1. März 1813 Catharina Markowitschin, Tochter des Steinmetzgesellen Martin Markowitsch. Einer der Trauzeugen war der Ortsrichter [[Petrus Mayer#Instandhaltung des Ortsschulhauses 1808|Petrus Mayer]]. In seinen Richterjahren übergab die Herrschaft, das [[Stift Heiligenkreuz]], das Schulhaus der Gemeinde.


Er hatte aber die Hoffnung, nach [[Podersdorf]] oder Bruck an der Leitha als [[w:Lehrer|Lehrer]] übersiedeln zu lönnen, allein die [[w:Teuerung|Teuerung]] im Lande, wie auch Krankheiten und Sterbefälle in seiner Familie vereitelten diesen Plan. 1844 starb seine Ehewirtin Catharina mit 58 Jahren, er war [[w:Witwer|Witwer]] mit fünf mütterlich [[w:Waise|verwaisten]] Kindern geworden, da gab er seine [[w:Sorge|Sorge]] um einen besseren [[w:Dienstposten|Dienstposten]] auf. 1842 lebten im Ort 454 Einwohner, alle [[w:römisch-katholisch|römisch-katholisch]].<ref> Universalis Schemat. Eccl. Budae 1843</ref>
Die Gemeinde Kaisersteinbruch suchte ihn für den [[w:Vakanz|vacant]] gewordenen Schuldienst zu gewinnen und er übernahm diese Stelle. Er traf dort 1809 eine röm. kath. [[Volksschule Kaisersteinbruch|Pfarrschule]] an. Bei seiner Heirat mit Catharina Markowitschin war einer der Trauzeugen der Ortsrichter [[Petrus Mayer#Instandhaltung des Ortsschulhauses 1808|Petrus Mayer]]. In seinen Richterjahren übergab die Herrschaft, das [[Stift Heiligenkreuz]], das [[Volksschule Kaisersteinbruch|Schulhaus]] der Gemeinde. 1821 wurde Sohn Johann geboren.


=== Lehrerbezahlung ===
1842 lebten im Ort 454 Einwohner, alle [[w:römisch-katholisch|römisch-katholisch]].<ref> Universalis Schemat. Eccl. Budae 1843</ref>1844 starb seine Ehefrau Catharina mit 58 Jahren.
Die Ortsvorsteher werden in Kenntnis gesetzt, dass bei der im Juni abgehaltenen General-Congregation des Comitats beschlossen wurde,<ref> Archiv Kaisersteinbruch: Kundmachung im [[w:Numerus Currens|Currens-Buch]] vom 3. Juli 1838</ref> dass die Schulmeisters-Gehilfen, Lehrer genannt, aus den „Gemeinde-Revenüen“ nicht wie bisher mit 20 bis 30 [[w:Gulden|Gulden]] Wiener Währung, sondern auf das [[w:Mindestlohn|Geringste]] mit 100&nbsp;Gulden bezahlt werden sollen. Worüber auch die löblichen Herrschaften verständigt werden und selbe es auch gut heißen, ''indem die [[w:Erziehung|Erziehung]] und Grundlags-Ausbildung jedem Gemeindemitglied zunächst am Herzen liegen solle... Die Lage jedes [[w:Tagelöhner|Tagelöhners]] oder sonstigen [[w:Knecht|Knechts]] ist weit besser, als jene eines Lehrers - welch ein entsetzlicher, großer Unterschied!!!''


=== Schulbesuch 1841 ===
==== Lehrerbezahlung 1838 ====
Das Wohl der Untertanen kann durch eine zweckmäßige Erziehung der [[w:Bildsamkeit|bildungsfähigen Jugend]] erzielt werden.<ref> Archiv Kaisersteinbruch: Kundmachung im Currens-Buch vom 10. September 1841</ref> Das in die Schuleschicken der Kinder wird von den Eltern sehr nachlässig betrieben und die Jugend oft aus den geringsten und unzureichendsten Gründen vom Unterricht abgehalten. Von nun an müssen alle Kinder, ohne Unterschied des Geschlechts vom 7. bis 12. Jahre [[w:Schulpflicht|die Schule besuchen]].
Die Ortsvorsteher wurden vom Comitat in Kenntnis gesetzt,<ref> Archiv Kaisersteinbruch: Kundmachung im [[w:Numerus Currens|Currens-Buch]] vom 3. Juli 1838</ref> dass die Schulmeisters-Gehilfen, Lehrer genannt, auf das [[w:Mindestlohn|Geringste]] mit 100&nbsp;Gulden bezahlt werden sollen.
 
== Johann wird 1847 Kaisersteinbrucher Lehrer ==
Johann Wimmer sen. hoffte, dass sein Sohn ihn bald unterstützen könne. Er erkrankte schwer, und so übernahm der junge Mann 1847 aus Kindespflicht den Schuldienst des Vaters. '''Den Lehrern war damals noch keine [[w:Pension (Altersversorgung)|Alterspension]] gesetzlich zugesichert.'''
 
{{Zitat|Der Vater hätte sich wegen seiner [[w:Arbeitsunfähigkeit|Arbeitsunfähigkeit]] seine Lebensfristung nicht einmal erbetteln können. So sicherte der Sohn seinem Vater durch zwölf Jahre bis zum Lebensende durch Übernahme seines Schuldienstes die Existenz.|Gedenkbuch von Kaisersteinbruch}}
 
Johann Wimmer sen. starb am 7. März 1859 mit 78 Jahren an Altersschwäche.  


Die Eltern sollen für das - ohne hinlänglichen Grund - Fernbleiben ihres Kindes mit Erlegung von 1 kr Wiener Währung bestraft werden. Sie Lehrer sind verpflichtet, die versäumten Unterrichtsstunden der Kinder anzumerken und dem Herrn Pfarrer als betreffenden Schuldirektor die Anzeige zu machen... Neuerlich wird in Erinnerung gebracht, dass die angestellten Lehrer-Gehilfen mit jährlich 100&nbsp;fl. besoldet werden. Die Quittungen über den empfangenen Lehrer-Gehalt sind den Gemeinderechnungen beizulegen, damit das löbliche Comitat sich von der Vollziehung der Befehle überzeugen kann.
=== Heirat ===
Am 2. März 1851 heiratete Johann Wimmer jun. die 20-jährige Rosalia Madle, Tochter des Steinmetzen Joseph Madle und der Rosina Fröhlich. Im Jahre 1857 lebten im Ort 470 katholische und ein [[w:Jude|jüdischer]] Bewohner.<ref> Schemat. Ven. Cl. Dioec. Jaurinensis 1857</ref>


Es gibt so talentierte Schulkinder, die schon vor den zurückgelegten 12 Jahren alles vollkommen erlernet haben, solche hat der Herr Pfarrer zu bestimmen und ''derley Kinder nach Gutdünken von dem Schulunterricht zu dispensieren''. Jedoch mit der Bedingung, in der Religionsstunde, sowie bei den sonn- und feiertäglichen [[w:Katechet|Christen-Lehren]] zu erscheinen.
1867 starb seine Ehefrau Rosina mit 35 Jahren an den [[w:Blattern|Blattern]].


== Pflichtschuldiger Sohn ==
=== Nachkommen ===
Der Vater hatte die Hoffnung, dass sein jüngster und einziger Sohn ihm bald eine Stütze werden könne. Leider aber, so schreibt Johann Wimmer in seinen Aufzeichnungen, trat beim Vater die [[w:Altersschwäche|Altersschwäche]] ein, und ich musste 1847 aus Kindespflicht den Schuldienst des Vaters übernehmen, weil damals den Lehrern noch keine [[w:Pension (Altersversorgung)|Pension]] gesetzlich zugesichert war. Mithin der Vater in seiner [[w:Arbeitsunfähigkeit|Arbeitsunfähigkeit]] sich seine Lebensfristung nicht einmal erbetteln hätte können. So sicherte der Sohn seinem Vater durch zwölf Jahre bis zum Lebensende durch Übernahme seines Schuldienstes die Existenz.
* Tochter Klara Wimmer heiratete 1874 nach [[Sommerein]] den dortigen Schulmeister Petrus Roth.
* Tochter Josefa Wimmer heiratete 1887 den Brucker [[w:Polier|Maurerpolier]] '''Petrus Petri''', gebürtig von [[w:Liste der Orte der Vojvodina#Južna Bačka (Süd-Batschka)|Cservenka]], [[w:Komitat  Bács-Bodrog|Bács-Bodrog Comitat]]. Er hat den Herrn Schulmeister gezeichnet!
* Sohn Johann Wimmer erlernte den Beruf eines [[w:Kaufmann|Kaufmannes]] und heiratete 1881 die [[w:Fleischer|Fleischhackerstochter]] Anna Ehn von [[Sarasdorf]].


== Heirat ==
==== Schulbesuch 1841 ====
Am 2. März 1851 heiratete Johann Wimmer die 20-jährige Rosalia Madle, Tochter des Steinmetzen Joseph Madle und der Rosina Fröhlich.
* Im Currens-Buch der Bevölkerung mitzuteilen: (kleine Auswahl)
Das Wohl der Untertanen kann durch eine zweckmäßige Erziehung der [[w:Bildsamkeit|bildungsfähigen Jugend]] erzielt werden.<ref> Archiv Kaisersteinbruch: Kundmachung im Currens-Buch vom 10. September 1841</ref> Das in die Schuleschicken der Kinder wird von den Eltern sehr nachlässig betrieben und die Jugend oft aus den geringsten und unzureichendsten Gründen vom Unterricht abgehalten. Von nun an müssen alle Kinder, ohne Unterschied des Geschlechts vom 7. bis 12. Jahre [[w:Schulpflicht|die Schule besuchen]].


1857 lebten im Ort 470 katholische und ein [[w:Jude|jüdischer]] Bewohner.<ref> Schemat. Ven. Cl. Dioec. Jaurinensis 1857</ref>
Es gibt so talentierte Schulkinder, die schon vor den zurückgelegten 12 Jahren alles vollkommen erlernet haben, solche hat der Herr Pfarrer zu bestimmen und ''derley Kinder nach Gutdünken von dem Schulunterricht zu dispensieren''. Jedoch mit der Bedingung, in der Religionsstunde, sowie bei den sonn- und feiertäglichen [[w:Katechet|Christen-Lehren]] zu erscheinen.


=== Schulbesuch 1861/62 ===
==== Schulbesuch 1861/62 ====
Beschreibung der [[w:Schulfähigkeit|schulfähigen]] Kinder, welche vom angetretenen 6. bis zum vollendeten 12. Jahre die Schule zu [[w:Schulbesuch|besuchen]] haben. Die Liste umfasst 58 Kinder, 31 Knaben und 27 Mädchen, ein fleißiger Schulbesuch wird allen bestätigt. 3 Kinder wurden als ''Fremdling'' bezeichnet, 1 ''[[w:Findelkind|Findling]]''.
Beschreibung der [[w:Schulfähigkeit|schulfähigen]] Kinder, welche vom angetretenen 6. bis zum vollendeten 12. Jahre die Schule zu [[w:Schulbesuch|besuchen]] haben. Die Liste umfasst 58 Kinder, 31 Knaben und 27 Mädchen, ein fleißiger Schulbesuch wird allen bestätigt. 3 Kinder wurden als ''Fremdling'' bezeichnet, 1 ''[[w:Findelkind|Findling]]''.


:Pfarrschule Steinbruch am 31. Dezember 1861
:Pfarrschule Steinbruch am 31. Dezember 1861
:Pfarr-[[w:Pfarradministrator|Administrator]] [[Sigismund Fidebauer]]
:Pfarr-[[w:Pfarradministrator|Administrator]] [[Sigismund Fiedebauer]]
:Schul-Lehrer Johann Wimmer
:Schul-Lehrer Johann Wimmer


1867 starb seine Ehefrau Rosina mit 35 Jahren an den [[w:Blattern|Blattern]].
Johann Wimmer arbeitete in Kaisersteinbruch über 40 Jahre bis zur am 19. Jänner 1887 genehmigten Pension. Er hat als Schul- und Musiklehrer, Mesner, [[w:Glöckner|Glöckner]], [[w:Regenschori|Regenschori]], [[w:Notar|Notar]], [[w:Pupillen|Waisenamts]]- und [[w:Grundbuch|Grundbuchsführer]] gedient, mit seinen Schriften zum Gedächtnis des Ortes beigetragen.
 
Auch er hatte um [[w:Versetzung (Arbeitsrecht)|Versetzung]] angesucht, [[Neusiedl am See]] oder [[Forchtenstein]] standen zur Auswahl. Die [[w:Österreichisch-Ungarischer Ausgleich|Landeswirrnisse zwischen Österreich und Ungarn]] vereitelten dieses Glück und so diente er in Kaisersteinbruch über 40 Jahre bis zur am 19. Jänner 1887 genehmigten Pension. In Österreich diente er als Schul- [[w:Küster|Mesner]]- und [[w:Chormusik|Chormusik-Gehilfe]], in Ungarn aber war er Schul- und Musiklehrer, Mesner, [[w:Glöckner|Glöckner]], [[w:Regenschori|Regenschori]], [[w:Notar|Notar]], [[w:Pupillen|Waisenamts]]- und [[w:Grundbuch|Grundbuchsführer]].


== Nachkommen ==
== Denkwürdige Erinnerungen für die Gemeinde Kaisersteinbruch ==
* Tochter Klara Wimmer heiratete 1874 in [[Sommerein]] den dortigen Schulmeister Petrus Roth.
geschrieben von Johann Wimmer, pensionierter Volksschullehrer in Kaisersteinbruch 1847–1887. Er hat geschrieben und geschrieben ... Seine sorgfältig gestaltete [[w:Schreibschrift|Handschrift]] füllt viele Seiten amtlicher Dokumente. Weiters existieren sehr persönlich gehaltene Texte über sein Leben, Episoden vergangener, aber auch seiner Zeit.
* Tochter Josefa Wimmer heiratete 1887 den Brucker [[w:Polier|Maurerpolier]] Petrus Petri, gebürtig von [[w:Liste der Orte der Vojvodina#Južna Bačka (Süd-Batschka)|Cservenka]], [[w:Komitat  Bács-Bodrog|Bács-Bodrog Comitat]].
* Sohn Johann Wimmer erlernte den Beruf eines [[w:Kaufmann|Kaufmannes]] und heiratete 1881 die [[w:Fleischer|Fleischhackerstochter]] Anna Ehn von [[Sarasdorf]].


== Denkwürdige Erinnerungen für die Gemeinde Kaisersteinbruch ==
== Tod ==
geschrieben von Johann Wimmer, pensionierter Volksschullehrer und gewesener Gemeinde-Notär, Waisenamts- und Grundbuchs-Führer, Mesner und Regens-Chori in Kaisersteinbruch 1847–1887. Er hat geschrieben und geschrieben ... Seine sorgfältig gestaltete [[w:Schreibschrift|Handschrift]] füllt viele Seiten amtlicher Dokumente. Weiters existieren sehr persönlich gehaltene Texte über sein Leben, Episoden vergangener, aber auch seiner Zeit.
Gestorben am 26. Jänner 1906 nachts um 10 Uhr mit 84 Jahren.
Johann Wimmer, Lehrer in Pension hier in Bruck, geboren und zuständig in Kaisersteinbruch in Ungarn.


== Siehe dazu ==
== Siehe dazu ==
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: → [[w:Peregrin Teuschl#Der Steinbruch wurde zu einem See|Der Steinbruch wurde zu einem See]]
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: → [[w:Salva Guardia-Privilegium für Kaisersteinbruch|Salva Guardia-Privilegium für Kaisersteinbruch]]
: → [[w:Salva Guardia-Privilegium für Kaisersteinbruch|Salva Guardia-Privilegium für Kaisersteinbruch]]
: → [[Franz Pansipp#Entdeckung einer sprudelnden Wasserquelle|Entdeckung einer sprudelnden Wasserquelle]]


== Quellen und Literatur ==
== Quellen und Literatur ==
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* [[w:Landesarchiv Burgenland|Landesarchiv des Burgenlandes]]: Johann Wimmer, Lehrer: ''Gedenkbuch der Gemeinde Kaisersteinbruch.'' 1895. (handschriftliches Exemplar)
* [[w:Landesarchiv Burgenland|Landesarchiv des Burgenlandes]]: Johann Wimmer, Lehrer: ''Gedenkbuch der Gemeinde Kaisersteinbruch.'' 1895. (handschriftliches Exemplar)
* Archiv Kaisersteinbruch: Gedenkbuch und diverse Schriften des Lehrers Johann Wimmer.
* Archiv Kaisersteinbruch: Gedenkbuch und diverse Schriften des Lehrers Johann Wimmer.
* Helmuth Furch (Hrsg.): ''Lehrer Johann Wimmer.'' In: Mitteilungen des [[w:Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch|Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch]], Nr. 5,6 und 8, 1991.
* [[Helmuth Furch]] (Hrsg.): ''Lehrer Johann Wimmer.'' In: Mitteilungen des [[w:Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch|Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch]], Nr. 5,6 und 8, 1991.
 
== Weblinks ==
* [http://www.ribera-philosophie.at/lexikon-kaisersteinbruch-bd1.pdf Helmuth Furch 2002, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1], [http://www.ribera-philosophie.at/lexikon-kaisersteinbruch-bd2.pdf 2004, Band 2]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
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[[Kategorie:Geboren 1821]]
[[Kategorie:Geboren in Bruckneudorf]]
[[Kategorie:Geboren in Bruckneudorf]]
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Version vom 10. Mai 2022, 09:52 Uhr

Die Welt des Johann Wimmer, die Schule seine Arbeitsstätte für Jahrzehnte auch die Kirche
Johann Wimmer jun., Schulmeister in Kaisersteinbruch 1847–1888 - Zeichnung von Petrus Petri, Maurerpolier, sein Schwiegersohn.

Johann Wimmer (* 16. Oktober 1821 in Kaisersteinbruch, damals Westungarn, heute Burgenland; † 26. Jänner 1906 in Bruck an der Leitha, Niederösterreich[1]) war Schulmeister und Notarius in Kaisersteinbruch.

Leben

Eine Lehrerfamilie

Johann wurde als Sohn des Johann Wimmer sen. und der Catharina Markowitschin geboren. Der Vater stammte von Erdberg, Herrschaft Joslowitz, Kreis Znaim, Mähren. Er war in französischer Kriegszeit (1809) in Schwadorf als Schulgehilfe bedienstet und stand als Lehrer und Musiker in gutem Rufe.

Die Gemeinde Kaisersteinbruch suchte ihn für den vacant gewordenen Schuldienst zu gewinnen und er übernahm diese Stelle. Er traf dort 1809 eine röm. kath. Pfarrschule an. Bei seiner Heirat mit Catharina Markowitschin war einer der Trauzeugen der Ortsrichter Petrus Mayer. In seinen Richterjahren übergab die Herrschaft, das Stift Heiligenkreuz, das Schulhaus der Gemeinde. 1821 wurde Sohn Johann geboren.

1842 lebten im Ort 454 Einwohner, alle römisch-katholisch.[2]1844 starb seine Ehefrau Catharina mit 58 Jahren.

Lehrerbezahlung 1838

Die Ortsvorsteher wurden vom Comitat in Kenntnis gesetzt,[3] dass die Schulmeisters-Gehilfen, Lehrer genannt, auf das Geringste mit 100 Gulden bezahlt werden sollen.

Johann wird 1847 Kaisersteinbrucher Lehrer

Johann Wimmer sen. hoffte, dass sein Sohn ihn bald unterstützen könne. Er erkrankte schwer, und so übernahm der junge Mann 1847 aus Kindespflicht den Schuldienst des Vaters. Den Lehrern war damals noch keine Alterspension gesetzlich zugesichert.

„Der Vater hätte sich wegen seiner Arbeitsunfähigkeit seine Lebensfristung nicht einmal erbetteln können. So sicherte der Sohn seinem Vater durch zwölf Jahre bis zum Lebensende durch Übernahme seines Schuldienstes die Existenz.“

Gedenkbuch von Kaisersteinbruch

Johann Wimmer sen. starb am 7. März 1859 mit 78 Jahren an Altersschwäche.

Heirat

Am 2. März 1851 heiratete Johann Wimmer jun. die 20-jährige Rosalia Madle, Tochter des Steinmetzen Joseph Madle und der Rosina Fröhlich. Im Jahre 1857 lebten im Ort 470 katholische und ein jüdischer Bewohner.[4]

1867 starb seine Ehefrau Rosina mit 35 Jahren an den Blattern.

Nachkommen

Schulbesuch 1841

  • Im Currens-Buch der Bevölkerung mitzuteilen: (kleine Auswahl)

Das Wohl der Untertanen kann durch eine zweckmäßige Erziehung der bildungsfähigen Jugend erzielt werden.[5] Das in die Schuleschicken der Kinder wird von den Eltern sehr nachlässig betrieben und die Jugend oft aus den geringsten und unzureichendsten Gründen vom Unterricht abgehalten. Von nun an müssen alle Kinder, ohne Unterschied des Geschlechts vom 7. bis 12. Jahre die Schule besuchen.

Es gibt so talentierte Schulkinder, die schon vor den zurückgelegten 12 Jahren alles vollkommen erlernet haben, solche hat der Herr Pfarrer zu bestimmen und derley Kinder nach Gutdünken von dem Schulunterricht zu dispensieren. Jedoch mit der Bedingung, in der Religionsstunde, sowie bei den sonn- und feiertäglichen Christen-Lehren zu erscheinen.

Schulbesuch 1861/62

Beschreibung der schulfähigen Kinder, welche vom angetretenen 6. bis zum vollendeten 12. Jahre die Schule zu besuchen haben. Die Liste umfasst 58 Kinder, 31 Knaben und 27 Mädchen, ein fleißiger Schulbesuch wird allen bestätigt. 3 Kinder wurden als Fremdling bezeichnet, 1 Findling.

Pfarrschule Steinbruch am 31. Dezember 1861
Pfarr-Administrator Sigismund Fiedebauer
Schul-Lehrer Johann Wimmer

Johann Wimmer arbeitete in Kaisersteinbruch über 40 Jahre bis zur am 19. Jänner 1887 genehmigten Pension. Er hat als Schul- und Musiklehrer, Mesner, Glöckner, Regenschori, Notar, Waisenamts- und Grundbuchsführer gedient, mit seinen Schriften zum Gedächtnis des Ortes beigetragen.

Denkwürdige Erinnerungen für die Gemeinde Kaisersteinbruch

geschrieben von Johann Wimmer, pensionierter Volksschullehrer in Kaisersteinbruch 1847–1887. Er hat geschrieben und geschrieben ... Seine sorgfältig gestaltete Handschrift füllt viele Seiten amtlicher Dokumente. Weiters existieren sehr persönlich gehaltene Texte über sein Leben, Episoden vergangener, aber auch seiner Zeit.

Tod

Gestorben am 26. Jänner 1906 nachts um 10 Uhr mit 84 Jahren. Johann Wimmer, Lehrer in Pension hier in Bruck, geboren und zuständig in Kaisersteinbruch in Ungarn.

Siehe dazu

Instandhaltung des Ortsschulhauses 1808
Der Steinbruch wurde zu einem See
Salva Guardia-Privilegium für Kaisersteinbruch
Entdeckung einer sprudelnden Wasserquelle

Quellen und Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Matriken Bruck an der Leitha Sterbebuch 1905-1915
  2. Universalis Schemat. Eccl. Budae 1843
  3. Archiv Kaisersteinbruch: Kundmachung im Currens-Buch vom 3. Juli 1838
  4. Schemat. Ven. Cl. Dioec. Jaurinensis 1857
  5. Archiv Kaisersteinbruch: Kundmachung im Currens-Buch vom 10. September 1841