Jüdische Gemeinde Oberwart: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Paar hatte acht Kinder: Moritz (1913), Max (1914), Bertha (geb. 1916), Olga (1918), Magdalena (1921), Edith (1923), Norbert (1925) und Erich (1926). Zumindest Olga, Moritz, Max und Bertha waren Mitglieder der jüdischen Jugendbewegung [[w:Jüdische_Jugendbewegung#B.C3.BCnde_der_j.C3.BCdischen_Jugendbewegung|Makkabi Hazair]].
Das Paar hatte acht Kinder: Moritz (1913), Max (1914), Bertha (geb. 1916), Olga (1918), Magdalena (1921), Edith (1923), Norbert (1925) und Erich (1926). Zumindest Olga, Moritz, Max und Bertha waren Mitglieder der jüdischen Jugendbewegung [[w:Jüdische_Jugendbewegung#B.C3.BCnde_der_j.C3.BCdischen_Jugendbewegung|Makkabi Hazair]].


Nach dem Beginn der Vertreibungen konnte die Familie nach Belgien fliehen, wo sie vermutlich 1942 verhaftet wurde und in das Sammellager Malines bei [[w:Mechelen|Mechelen]] kam. Am 31. Oktober 1942 wurde Norbert Schein von Malines nach Auschwitz deportiert. Am 19. April 1943 folgten ihm in einem weiteren Transport seine Eltern Esther und Sanal sowie seine Geschwister Erich, Magdalena und Moritz. Sie alle überlebten Auschwitz nicht.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich konnte die Familie nach Belgien fliehen, wo sie vermutlich 1942 verhaftet wurde und in das Sammellager Malines bei [[w:Mechelen|Mechelen]] kam. Am 31. Oktober 1942 wurde Norbert Schein von Malines nach Auschwitz deportiert. Am 19. April 1943 folgten ihm in einem weiteren Transport seine Eltern Esther und Sanal sowie seine Geschwister Erich, Magdalena und Moritz. Sie alle überlebten Auschwitz nicht.


Auch Bruder Max kam mit einem Deportationszug von Malines nach Auschwitz. Er lebte zuvor in [[w:Brüssel|Brüssel]] und war dort zusammen mit seiner Ehefrau im September 1943 verhaftet worden. Auch seine Frau befand sich auf dem Transport, der Max Schein nach Auschwitz brachte. Von dort kam er im Laufe des Krieges in das [[w:KZ Mauthausen|KZ Mauthausen]], wo er die Befreiung erlebte. Nach dem Krieg stellte er 1963 einen Antrag auf Entschädigung an die Republik Österreich. Er musste sich dabei mit einer widerwilligen Bürokratie auseinandersetzen, der das Verfahren verschleppte. Nachdem er 1966 folgenden Brief verfasst hatte, wurde ihm einem Monat später ein ablehnender Bescheid zugestellt:
Bruder Max Schein floh 1938 nach [[w:Brüssel|Brüssel]], wo er 1941 heiratete. Im September 1943 wurde er dort schließlich zusammen mit seiner Ehefrau verhaftet. Nach einem Aufenthalt im Sammellager Malines erfolgte ihre Deportation nach Auschwitz. Max Schein überlebte nicht nur Auschwitz sondern auch das [[w:KZ Mauthausen|KZ Mauthausen]], wohin er im Laufe des Krieges verlegt worden war. Er kehrte als erster Überlebender wieder nach Oberwart zurück, wo er aber weder ein Familienmitglied noch irgendein Mitglied der jüdischen Gemeinde vorfand. Mit Hilfe von Verwandten wanderte er 1948 nach [[w:Paraguay|Paraguay]] aus und gelangte über [[w:Argentinien|Argentinien]] in die [[w:USA|USA]]. 1963 stellte er 1963 einen Antrag auf Entschädigung an die Republik Österreich. Er musste sich dabei mit einer widerwilligen Bürokratie auseinandersetzen, die das Verfahren über drei Jahre lang verschleppte. Nachdem er 1966 folgenden Beschwerdebrief verfasst hatte, wurde ihm ein Monat später ein ablehnender Bescheid zugestellt:


Bertha Schein überlebte ebenfalls den Holocaust und heiratete in Amerika ebenfalls aus Oberwart stammenden Jenö Löwy (1917-2005). Auch Schwester Olga, der rechtzeitig die Flucht ins Ausland gelang, überlebte im Exil.
Bertha Schein überlebte ebenfalls den Holocaust und heiratete in Amerika ebenfalls aus Oberwart stammenden Jenö Löwy (1917-2005). Auch Schwester Olga, der rechtzeitig die Flucht ins Ausland gelang, überlebte im Exil.