Joachim Högl: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Museum Kartause Gaming, Mönch.jpg|mini|hochkant=0.7|Museum Kartause Gaming, [[w:Kartäuser (Orden)|Kartäuser]] mit weißem [[w:Habit|Habit]] und [[w:Skapulier|Skapulier]]. Foto Karl Gruber]]
[[Datei:Museum Kartause Gaming, Mönch.jpg|mini|hochkant=0.7|Museum Kartause Gaming, [[w:Kartäuser (Orden)|Kartäuser]] mit weißem [[w:Habit|Habit]] und [[w:Skapulier|Skapulier]]. Foto Karl Gruber]]
'''Joachim Högl''' [[w:Karthäuser|OCart]], (* [[24. Februar]] [[1696]] zu [[Eggenburg]]; † im 18. Jahrhundert) war ab 1717 Mönch in der [[Kartause Gaming]] <ref>Matriken Eggenburg, Taufbuch 1696. Eintragung: am 7. August 1717 wurde ein Duplikat des Taufscheines ausgestellt. Eintritt in das Kloster.</ref> und stammte aus der Familie [[w:Hügel (Familie)|Hügel-Högl-Hegel]] von Steinmetzen, Bildhauern, Baumeistern und Architekten.
'''Joachim Högl''' [[w:Karthäuser|OCart]], (* [[24. Februar]] [[1696]] zu [[Eggenburg]]; † im 18. Jahrhundert) war ab 1717 Mönch in der [[Kartause Gaming]] <ref>Matriken Eggenburg, Taufbuch 1696. Eintragung: am 7. August 1717 wurde ein Duplikat des Taufscheines ausgestellt. Eintritt in das Kloster.</ref> und stammte aus der Familie [[w:Hügel (Familie)|Hügel-Högl-Hegel]] von Steinmetzen, Bildhauern, Baumeistern und Architekten bis in die Gegenwart.


== Leben ==
== Leben ==
Joseph Högl war der erste Sohn des Eggenburger Steinmetzmeisters [[w:Johann Gallus Hügel|Johann Gallus Hügel]], der aus [[w:Gemünden am Main|Gemünden am Main]] in [[w:Franken (Region)|Franken]] zugewandert war, und der Anna Maria N. Der Vater arbeitete in seinem, dem „Högl-Steinbruch“ und ist ab 1692 als Lehrmeister in der [[w:Eggenburger Bruderschaft|Eggenburger Steinmetzbruderschaft]] dokumentiert.
Joseph Högl war der erste Sohn des Eggenburger Steinmetzmeisters [[w:Johann Gallus Hügel|Johann Gallus Hügel]], der aus [[w:Gemünden am Main|Gemünden am Main]] in [[w:Franken (Region)|Franken]] zugewandert war, und der Anna Maria N. Der Vater arbeitete in seinem, dem „Högl-Steinbruch“ und ist ab 1692 als Lehrmeister in der [[w:Eggenburger Bruderschaft|Eggenburger Steinmetzbruderschaft]] dokumentiert.


Die Mutter starb im Oktober 1708, er und seine jüngeren Geschwister mussten versorgt werden, so heiratete der Vater bereits im Jänner 1709 Catharina Wödl, Tochter des Eggenburger Fleischers. Nach wenigen Jahren lebten im Haus die Kinder von drei verschiedenen Müttern. Im Alter von 13 Jahren bekam er einen Stiefbruder, [[w:Georg Andreas Högl]], der später ebenfalls das Steinmetzhandwerk erlernte und sich nach Wien verheiratete. Der Meister Johann Gallus übernahm die Aufgabe des Lehrherrn für Sohn Caspar. Der Vater starb am 14. September 1719, die Lehre war noch nicht abgeschlossen.
Die Mutter starb im Oktober 1708, er und seine jüngeren Geschwister mussten versorgt werden, so heiratete der Vater bereits im Jänner 1709 Catharina Wödl, Tochter des Eggenburger Fleischers. Nach wenigen Jahren lebten im Haus die Kinder von drei verschiedenen Müttern. Im Alter von 13 Jahren bekam er einen Stiefbruder, [[w:Georg Andreas Högl|Georg Andreas Högl]], der später ebenfalls das Steinmetzhandwerk erlernte und sich nach Wien verheiratete.


=== Eintritt in das Kloster Gaming ===
=== Eintritt in das Kloster Gaming ===
Die Dokumentation der Aufnahme in die Kartause erfolgt (derzeit) nicht direkt über einen Beleg. In Josephs Taufregister vom 24. Februar 1696     liest man in einer Randnotiz vom 7. August 1717 dass ein Duplikat des Taufscheines ausgestellt wurde. Rückblickend auf sein Leben erscheint es logisch.
Die Aufnahme in die Kartause erfolgte – der Randbemerkung im Taufregister vom 24. Februar 1696 folgend – nach dem 7. August 1717.  


=== Testament des Vaters vom 27. Juli 1719 ===
=== Testament des Vaters vom 27. Juli 1719 ===
Darin verfügte er unter anderem: († 14. September 1719)
[[w:Johann Gallus Hügel#Testament|Im Testament († 14. September 1719) verfügte er]] unter anderem:
* ''... weillen mein in Closter Gäming befindlicher Sohn Joseph vill gekhostet ..., er ohnedem auf die Erbschaft verzichtet und daher nichts mehr zu fordern hat.''
* ''... weillen mein in Closter Gäming befindlicher Sohn Joseph viel gekostet ..., er ohnedem auf die Erbschaft verzichtet und daher nichts mehr zu fordern hat.''
* [[w:Johann Gallus Hügel#Testament]]


=== Briefe von Frater Joachim Högl an seinen Bruder Johann Caspar Högl ===
=== Briefe von Frater Joachim Högl an seinen Bruder Johann Caspar Högl ===
Ihre leibliche Mutter war 1708 gestorben, da war Joseph 12, der jüngere Bruder Caspar 7 Jahre alt. Der Vater heiratete kurz darauf, im Jänner 1709 Catharina Wödl, Tochter des Eggenburger Fleischhauers.
==== 1. Brief vom 2. November 1719 ====
==== 1. Brief vom 2. November 1719 ====
also nach dem Tod des Vater. Joachim war 23 Jahre alt, der Bruder Caspar 19. Ihre leibliche Mutter war 1708 gestorben. Caspar lernte das Steinmetzhandwerk beim Herrn Vater, im vierten Lehrjahr starb dieser, sodass er beim Meister [[w:Andreas Steinböck|Andreas Steinböck]] auslernte und freigesprochen wurde.
Viel geliebter Bruder Caspar!
Am 31. Oktober Deine Zeilen erhalten, waren mir sehr angenehm. Es ist mir leid, Ihr sein unrecht berichtet worden. Denn ich war nicht in Krems, sondern zu Wien und danach in Tulln, um die Heilige Weihung zu bekommen. Ich habe Euch mit Schmerzen dort erwartet, habe Euch mit Erlaubnis Unseres gnädigen Herrn Prälaten ein gutes und fürstliches Mittagmahl richten lassen. Aber es hat sich niemand eingefunden von Eggenburg, welches mir noch allzeit leid ist.
 
Lieber Bruder, wegen des Testaments ist es nicht notwendig mir zu berichten, es geht mich gar nichts mehr an. Aber ich lasse die Frau Mutter bitten, sie soll mir etwas von Garten-Sachen schicken.  
Wenn Du nach Gaming reist, nimm dieses eingeschlossene Briefel, gehe bitte selber, oder gib es der Jungfrau „Maimb“, sie soll es dem Johannes, des gnädigen Herrn Probsten seinen Gärtner selbst in die Hand geben. Habe ihm alles deutlich geschrieben, was ich gerne hätte. Nämlich die welsche Kirschen.


Viel geliebter Bruder Caspar!
[[Datei:Högl Joachim.jpg|mini|hochkant=1|Unterschrift seines Briefes an den Bruder [[w:Johann Caspar Högl|Johann Caspar Högl]] 31. Mai 1720, Stadtarchiv [[Eggenburg]]]]
[[Datei:Högl Joachim.jpg|mini|hochkant=1|Unterschrift seines Briefes an den Bruder [[w:Johann Caspar Högl|Johann Caspar Högl]] 31. Mai 1720, Stadtarchiv [[Eggenburg]]]]