Petrus Mayer: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein junger Weber aus Zwölfaxing in Niederösterreich kam nach Kaisersteinbruch, heiratete am 12. September 1796 die Witwe des ehemaligen Richters und Webermeisters, dadurch war sein Weg zum Meister frei und einige Jahre später (1808) wurde er selbst Ortsrichter.  
Ein junger Weber aus Zwölfaxing in Niederösterreich kam nach Kaisersteinbruch, heiratete am 12. September 1796 die Witwe des ehemaligen Richters und Webermeisters, dadurch war sein Weg zum Meister frei und einige Jahre später (1808) wurde er selbst Ortsrichter.  


=== Nur wenige Steinmetzmeister ===
Zu dieser Zeit repräsentierten die Steinmetzmeister Michael Gehmacher sen. als amtierender Richter bis 1808, Joseph Madle, Laurenz Pansipp und Johann Evangelist Pansipp das Handwerk. Das bedeutete einen Tiefstand, der einerseits durch einen [[Generationswechsel]], andererseits durch den [[Biedermeier#Architektur und Möbel|schlichten Stil]] dieser Epoche einen Rückgang in der Bauwirtschaft erklärbar ist. In diesem streng [[Arbeitsteilung|arbeitsteiligen]] System, das bei einer guten Stein-[[Konjunktur]] funktionierte, waren Vertreter so gut wie aller Berufe im Ort ansässig, um [[autark]] zu sein. Außerdem hatte der Steinbruch durch seine entlegene Lage das [[Marktrecht]], war eine [[Liste der Marktgemeinden im Bundesland Burgenland|Marktgemeinde]].
Zu dieser Zeit repräsentierten die Steinmetzmeister Michael Gehmacher sen. als amtierender Richter bis 1808, Joseph Madle, Laurenz Pansipp und Johann Evangelist Pansipp das Handwerk. Das bedeutete einen Tiefstand, der einerseits durch einen [[Generationswechsel]], andererseits durch den [[Biedermeier#Architektur und Möbel|schlichten Stil]] dieser Epoche einen Rückgang in der Bauwirtschaft erklärbar ist. In diesem streng [[Arbeitsteilung|arbeitsteiligen]] System, das bei einer guten Stein-[[Konjunktur]] funktionierte, waren Vertreter so gut wie aller Berufe im Ort ansässig, um [[autark]] zu sein. Außerdem hatte der Steinbruch durch seine entlegene Lage das [[Marktrecht]], war eine [[Liste der Marktgemeinden im Bundesland Burgenland|Marktgemeinde]].


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=== Webermeister und Gesellen in Kaisersteinbruch ===
=== Webermeister und Gesellen in Kaisersteinbruch ===
M. Georg Payer († 1696), Jacob Deblach, M. Christoph Sturm († nach 1715), Adam Zöcha († nach 1741), Joseph Schlaffer († 1766), Laurenz Weinkopf († 1790), M. Adalbert Illinger († 1792), M. '''Gregor Nagl''' († 1793), Joseph Radlspeckh († 1793),  Johann Schád († 1813), Jacob Wagner († nach 1825), M. Leopold Illinger († 1832), Stephan Piller († nach 1837), M. '''Petrus Mayer''' († 1838), M. Anton Holzbauer († 1854), Caspar Jerolim († 1857)
M. Georg Payer († 1696), Jacob Deblach, M. Christoph Sturm († nach 1715), Adam Zöcha († nach 1741), Joseph Schlaffer († 1766), Laurenz Weinkopf († 1790), M. Adalbert Illinger († 1792), M. '''Gregor Nagl''' († 1793), Joseph Radlspeckh († 1793),  Johann Schád († 1813), Jacob Wagner († nach 1825), M. Leopold Illinger († 1832), Stephan Piller († nach 1837), M. '''Petrus Mayer''' († 1838), M. Anton Holzbauer († 1854), Caspar Jerolim († 1857)
== Richteramt ==
=== Instandhaltung des Ortsschulhauses ===
Der Kaisersteinbrucher [[Schulmeister]] Johann Wimmer schrieb 1895 darüber:<ref> Archiv Kaisersteinbruch: ''Gedenkbuch und Schriften des Lehrers Johann Wimmer''. In: Furch Helmuth: ''Historisches Lexikon Kaisersteinbruch'', ''Mayer Petrus/Instandhaltung des Ortsschulhauses'', 2. Band, 2004. S. 461</ref> Das [[Bäcker]]- und das [[Schulhaus]] waren ursprünglich ein [[Herrschaft]]shaus, wovon die eine Hälfte die Herrschaft als Schulhaus widmete und der Gemeinde als solches auch später schenkte. Die andere Hälfte dem Bäckermeister Petrus Zierl verkaufte. Das Schulhaus wurde 1808 dem damaligen Ortsrichter Petrus Mayer, zugleich mit der [[Schenkungsurkunde]], dem Hausbesitzbogen, übergeben. Die Folge davon war, dass von nun an über viele Jahre hindurch, die notwendige Schulhaus-[[Reparatur]]en von einem Richter auf den anderen versäumt und vernachlässigt wurden, dass es unbewohnbar und baufällig wurde...   
=== Einquartierung der Franzosen ===
Im Oktober 1810 schrieben Richter, Geschworene und eine ganze Gemeinde an Herrn Abt Nikolaus Kasche vom [[Stift Heiligenkreuz]]<ref> Archiv Stift Heiligenkreuz: ''Rubr. 51, Kaisersteinbruch''. In: Furch Helmuth: ''Historisches Lexikon Kaisersteinbruch'', ''Mayer Petrus/Einquartierung der Franzosen'', 2. Band, 2004. S. 461</ref> .. ''Notgedrungenes Bitten der ganzen Gemeinde zu Steinbruch'' .. ''dass die hiesige Gemeinde im vorigen Jahr von feindlichen Truppen sehr überlegen und mit [[Quartier]], Gelderzumessungen, [[Hafer]] und [[Heu]] geben, überbelastet wurde .. weil der Ort, wie zu sehr bekannt ist, arm ist''.
Pater Simon Heiss, Verwalter zu [[Schloss Königshof|Königshof]] forderte, dass sie die Schuld und Unkosten von den sich selbst einquartierten [[Offizier]]en im herrschaftlichen [[Wirtshaus]] bezahlen müssen, welche nicht weniger als 5.093 Gulden beträgt .. ''Wir hatten die Einquartierung vom 17. Juli bis 12. November 1809 in unseren Häusern und die teuren Weine und Fleisch bezahlen müssen, wo sich unsere Unkosten auf 29.000 Gulden belaufen'' .. ''Herr Pater Verwalter weiß es zu gut, dass wir dieses Geld nicht imstande sind zu bezahlen. Daher befahl er uns, unser [[Capital]] in Wien aufzukünden, damit der Wirt bezahlt werde'' ... In diesen Jahre hatte Petrus Mayer die Aufgabe, die französische Einquartierung zu bewältigen, und mit dem Stift und der [[Comitat]]sverwaltung in [[Moson]] zu verhandeln. 
== Einzelnachweise ==
<references />