Einsiedler in Kaisersteinbruch: Unterschied zwischen den Versionen

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== Einsiedlerkapelle „Maria Schnee“ ==
== Einsiedlerkapelle „Maria Schnee“ ==
Habe also kein Bedenkhen, gleich wie sie, also auch die Capellsachen mit dem Capital gar gern zu überlassen und werde froh seyn, wann ich mich völlig von ihr werde können losmachen.
{{Zitat|Habe also kein Bedenkhen, gleich wie sie, also auch die Capellsachen mit dem Capital gar gern zu überlassen und werde froh sein, wann ich mich völlig von ihr werde können losmachen.}}
=== Inventar der Kapelle ===
Am 14. Apr. 1746 wurde eine Genaue Beschreibung aller derjenigen Kirchen,
und anderen geistlichen Sachen, Effecten und Mobilien, welche von der Frau Diebergerin, verwittibten Perückenmacherin in Wien, zu der Capelle in Kayser Steinbruch gegeben, auch von dero alda gewesten Einsiedlerin Maria Kießlin aldahin ersammelt worden. (nur auszugsweise)
 
In einer Truhe, so bei dem Kirchenvater Franz Abt in Steinbruch gestanden. Ein guter Kelch worauf die Kreuzigung, Geißelung und Krönung Christi, die Mutter Gottes und der Hl. Petrus abgebildet, ein mit falschen Steinen und Perlen besetztes Frauen Bild, ein detto fürs Jesu Kindl, auf gleiche Weise geziert,
 
In der Kapelle, 2 große hohe gewundene vergoldete Säulen, 2 alte vergoldete große Engel Statuen, so sehr schlecht. Ein geschnitzte St. Petri Statue, so gefasst, ein Rosalia Statua und ein Johann Baptista, beide gefasst. Ein geschnitztes Frauen Bild mit einem Jesu Kind mit einem gestreift taftenen Kleidl und gefasster Brustzierde. Ein geschnitzte Magdalena, so gefasst, 2 eiserne Wandtlichter.
 
Ein Bild auf dem Altar die H: Dreifaltigkeit vorstellend, in schwarz gebeizten Rahmen mit verschieden gut vergolden Leisten, worüber ein Vorhängl v. geblumten Coton mit gelb und rotseidenen Fransen. Von Holz geschnitzte große Statuen auf dem Altar, die Hll. Maria und Joseph, Joachim und Anna vorstellend, Gesichter und Hände gefasst, wovon Maria mit einem feinen weißen Hemd mit Spitzen um die Armen und einen rot geblumten Cotonen Unterrockh bekleidet, umbhabend einen gelbtaftenen Kopfschleier mit weißen Spitzen, dann ein blautaftenen Mandl. Ein liegendes Christ Kindl von Wachs possiret, in einem glösernen Kastl, inwendig mit grüntaftenen Vorhängl und gefüttert.
 
Mehere Reliquien, Herzen, Bilder, ein
gemallenes Maria Hilf Bild in einer tiefen
Ramb mit Glaß mit zwey Cronen v. falschen Steinen u. Perlen u. andern Blümelwerch gezieret... ein holzgeschnitztes Jesu Kindl an welchem Gesicht u. Händ gefasst, angethan mit einem weißen fei-nen
Hemet, oben u. unten Spitzl u. einem geblumten Cotonen Rockh... usw. insges.
89 verschiedene geistl. Sachen.
All das wurde v. Verwalter zu Mannersdorf
Holzmeister Leopold am 14. Apr. 1746
entgegengenommen.
 
 
 
 
 
 
 
So lassen Sie gleich alles zusammenlegen, was hergeben worden, und machen eine Specification, welche sie gleich nach Mannersdorf bringen lassen. Mit dem Capital werde es hier schon ausmachen, der Pfarrer aber muß berichten, wie die Messen gelesen worden, auch wieviel heuer, und welche bezahlt, oder noch ausständig, damit alles richtig gemacht werde. Wäre also gut ein Attestion (Bestätigung), vielleicht von Richter (Steimmetzmeister [[w:Joseph Winkler|Joseph Winkler]]) und Geschworene.
So lassen Sie gleich alles zusammenlegen, was hergeben worden, und machen eine Specification, welche sie gleich nach Mannersdorf bringen lassen. Mit dem Capital werde es hier schon ausmachen, der Pfarrer aber muß berichten, wie die Messen gelesen worden, auch wieviel heuer, und welche bezahlt, oder noch ausständig, damit alles richtig gemacht werde. Wäre also gut ein Attestion (Bestätigung), vielleicht von Richter (Steimmetzmeister [[w:Joseph Winkler|Joseph Winkler]]) und Geschworene.