Absturz einer B-17 bei Reichenau an der Rax am 26. Juli 1944: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Zitat|Ich berichtete dem Pilot über das Feuer im Funkraum und er sagte mir, dass ich weiter nach Ursache suchen soll. Die Bordschützen sagten mir, dass der Pilot den Befehl zum Aussteigen gegeben hatte, aber ich habe ihn nicht gehört. Der Bordschütze des Boden-Gefechtsstand hörte ihn sagen: "Thomas hilft ihm". Ich glaube, dass das Flugzeug aufgrund der intensiven Hitze in der Bombenbucht explodiert ist, noch mit dem Bomben in den Schächten. Pilot und Co-Pilot waren da noch an Bord.}}
{{Zitat|Ich berichtete dem Pilot über das Feuer im Funkraum und er sagte mir, dass ich weiter nach Ursache suchen soll. Die Bordschützen sagten mir, dass der Pilot den Befehl zum Aussteigen gegeben hatte, aber ich habe ihn nicht gehört. Der Bordschütze des Boden-Gefechtsstand hörte ihn sagen: "Thomas hilft ihm". Ich glaube, dass das Flugzeug aufgrund der intensiven Hitze in der Bombenbucht explodiert ist, noch mit dem Bomben in den Schächten. Pilot und Co-Pilot waren da noch an Bord.}}


== Aussagen nach dem Krieg ==
== Weitere Aussagen zu diesem Flugzeugabsturz ==
[[File:Florence American Cemetery and Memorial 5.jpg|mini|Militärfriedhof Florenz]]
[[File:Florence American Cemetery and Memorial 5.jpg|mini|Militärfriedhof Florenz]]
[[File:Sala cimitero americani.jpg|mini|Innenraum Militärfriedhof Florenz]]
[[File:Sala cimitero americani.jpg|mini|Innenraum Militärfriedhof Florenz]]
[[File:Boeing B-17G Flying Fortress - Flickr - p a h (1).jpg|mini|Die im Blogeintrag von Suzanne Thompson angesprochene Memphis Belle]]
[[File:Boeing B-17G Flying Fortress - Flickr - p a h (1).jpg|mini|Die im Blogeintrag von Suzanne Thompson angesprochene Memphis Belle]]
* '''Suzanne Thompson''', die Nichte des Piloten Richard Luebke erstellte 2011 einen beeindruckenden Blogeintrag über ihren Besuch in Österreich und die tiefe Trauer, welche der Tod ihres Onkels in ihrer Familie hinterlassen hatte:<ref>[https://booksellerswife.wordpress.com/2011/08/31/why-austria-part-i/ Why Austria? Part I], Webseite wordpress.com, abgerufen am 15. Dezember 2014</ref>
* '''Suzanne Thompson''', die Nichte des Piloten Richard Luebke erstellte 2011 einen beeindruckenden Blogeintrag über ihren Besuch in Österreich und die tiefe Trauer, welche der Tod ihres Onkels in ihrer Familie hinterlassen hatte:<ref>[https://booksellerswife.wordpress.com/2011/08/31/why-austria-part-i/ Why Austria? Part I], Webseite wordpress.com, abgerufen am 15. Dezember 2014</ref>
{{Zitat|Unsere bevorstehende Reise nach Italien und Österreich hat einige Verwirrung bei Freunden ausgelöst. Jeder kann verstehen, warum wir nach Italen fahren. Sonnenschein, Pizza, römische Antiquiäten, Wein, der Papst, Olivenöl und, natürlich, lebt dort auch [[w:George Clooney|George Clooney]]. Aber Österreich? Und es ist nicht einmal Schisaison. Wenn durch die Alpen fahren, Mehlspeisen essen und coole Architektur nicht genug sind, und das ist es für mich, dann gibt es auch noch einen mehr persönlichen, etwas düsteren, Grund. Am 26. Juli 1944 wurde mein Onkel Richard Luebke in Österreich getötet. Natürlich, es war während des Krieges und er war Pilot einer B-17, und da gab es eine Menge anderer junger Männer, die nicht zurückkehrten, aber während meiner Jugend fühlte ich den Verlust dieses einen Soldaten, obwohl es ein Jahrzehnt, bevor ich geboren wurde, geschah. Meine Mutter war erst 10, als ihr Bruder starb. Sie hatte zwei ältere Brüder, beide waren beim Militär eingezogen. Wenn ich meinen Onkel Dick auf Fotos sehe, erkenne ich, dass er der kontaktfreudigere der Brüder war. Ein war ein gut aussehender Kerl und in seiner Uniform war er ganz der schneidige Offizier. Von Feber bis zum Frühling 1944 flog er mit der 457. Bomber-Gruppe, die in Glatton in England stationiert war. Ich weiß nicht warum, aber ich glaube, dass er freiwillig nach Italien gegangen ist. Die 15. US-Luftflotte hatte enorme Verluste im [[w:Italienfeldzug (Zweiter Weltkrieg)|Italienfeldzug]] erlitten und verstärkte in ihrer ärgsten Not aus neuen Rekruten bestehende Flugzeugbesatzungen mit erfahrenen Fliegern. Die 301. Bomber-Gruppe war während des [[w:Afrikafeldzug|Afrikalfeldzuges]] aktiv, nun aber in [[w:Lucera|Lucera]], Italien, stationiert. Es lag großartig für Bombenangriffe auf Industriegebiete in Österreich, Deutschland und die Ölraffinerien in [[w:Ploesti|Ploesti]], Rumänien. Als die Armee meine Großeltern informierte, dass das Flugzeug abgestürzt war, erzählten sie ihnen, dass sich einige der Crew mit Fallschirmen gerettet hätten und das die Wahrscheinlichkeit besteht, dass auch die restlichen Besatzungsmitglieder Kriegsgefangene sind. Als der Krieg in Europa endete und die deutschen Akten überprüft wurden, tauchte sein Name nicht auf. Die zurückkehrenden Kriegsgefangenen wurden zuerst im Camp Lucky Strike aufgepäppelt. Aber Dick war nicht darunter. Es gibt Briefe meiner Großmutter, die auf ihre anwachsende Frustration verweisen, aber sonst nichts. Das Flugzeug stürzte in einem Teil von Österreich ab, der für einige Jahre nach dem Krieg unter sowjetischer Kontrolle war. 1950 und 1951 suchten und fanden die ermittelten Offiziere Überreste von Flugzeugen, aber nicht von jenem meines Onkels. Ohne einer offiziellen Grablage wurde der Namen meines Onkels auf die Mauer der Vermissten des [[w:Florence American Cemetery and Memorial|Amerikanischen Militärfriedhofes]] in Florenz geschrieben. Meine Großeltern ließen im National Cemetery in Ft. Snelling in [[w:Minnesota|Minnesota]], auf dem sie heute begraben sind, eine Gedenktafel errichten. Vor einige Jahren fuhren mein Mann und ich nach Italien und bezahlten einen Ausflug zum Friedhof in Florenz. Wie alle militärischen Friedhöfe standen die weißen Marmorkreuze im scharfen Kontrast zum grünen Gras und dem tiefblauen Himmel. Ich stand vor der Mauer und schaute über diese Zeilen der Kreuze hinauf zu den Hügeln und den Olivenbäumen. Ich dachte an meine Mutter und meine Großmutter. Wie meine Großmutter kaum über Onkel Dick sprach und meine Mutter es ablehnte sich den Film [[w:Memphis Belle|Memphis Belle]] anzusehen. Eine Mauer in Florenz und eine Gedenktafel in Minnesota spenden nicht viel Trost. Meine Mutter, mein anderer Onkel und meine Großeltern sind alle schon gestorben und vielleicht, wenn es Antworten jenseits des Grabes gibt, wissen sie schlussendlich die Wahrheit. Mich aber schickte der Tag in Florenz auf eine Suche.}}
{{Zitat|Unsere bevorstehende Reise nach Italien und Österreich hat einige Verwirrung bei Freunden ausgelöst. Jeder kann verstehen, warum wir nach Italen fahren. Sonnenschein, Pizza, römische Antiquiäten, Wein, der Papst, Olivenöl und, natürlich, lebt dort auch [[w:George Clooney|George Clooney]]. Aber Österreich? Und es ist nicht einmal Schisaison. Wenn durch die Alpen fahren, Mehlspeisen essen und coole Architektur nicht genug sind, und das ist es für mich, dann gibt es auch noch einen mehr persönlichen, etwas düsteren, Grund. Am 26. Juli 1944 wurde mein Onkel Richard Luebke in Österreich getötet. Natürlich, es war während des Krieges und er war Pilot einer B-17, und da gab es eine Menge anderer junger Männer, die nicht zurückkehrten, aber während meiner Jugend fühlte ich den Verlust dieses einen Soldaten, obwohl es ein Jahrzehnt, bevor ich geboren wurde, geschah. Meine Mutter war erst 10, als ihr Bruder starb. Sie hatte zwei ältere Brüder, beide waren beim Militär eingezogen. Wenn ich meinen Onkel Dick auf Fotos sehe, erkenne ich, dass er der kontaktfreudigere der Brüder war. Ein war ein gut aussehender Kerl und in seiner Uniform war er ganz der schneidige Offizier. Von Feber bis zum Frühling 1944 flog er mit der 457. Bomber-Gruppe, die in Glatton in England stationiert war. Ich weiß nicht warum, aber ich glaube, dass er freiwillig nach Italien gegangen ist. Die 15. US-Luftflotte hatte enorme Verluste im [[w:Italienfeldzug (Zweiter Weltkrieg)|Italienfeldzug]] erlitten und verstärkte in ihrer ärgsten Not aus neuen Rekruten bestehende Flugzeugbesatzungen mit erfahrenen Fliegern. Die 301. Bomber-Gruppe war während des [[w:Afrikafeldzug|Afrikalfeldzuges]] aktiv, nun aber in [[w:Lucera|Lucera]], Italien, stationiert. Es lag großartig für Bombenangriffe auf Industriegebiete in Österreich, Deutschland und die Ölraffinerien in [[w:Ploesti|Ploesti]], Rumänien. Als die Armee meine Großeltern informierte, dass das Flugzeug abgestürzt war, erzählten sie ihnen, dass sich einige der Crew mit Fallschirmen gerettet hätten und dass die Wahrscheinlichkeit besteht, dass auch die restlichen Besatzungsmitglieder Kriegsgefangene sind. Als der Krieg in Europa endete und die deutschen Akten überprüft wurden, tauchte sein Name nicht auf. Die zurückkehrenden Kriegsgefangenen wurden zuerst im Camp Lucky Strike aufgepäppelt. Aber Dick war nicht darunter. Es gibt Briefe meiner Großmutter, die auf ihre anwachsende Frustration verweisen, aber sonst nichts. Das Flugzeug stürzte in einem Teil von Österreich ab, der für einige Jahre nach dem Krieg unter sowjetischer Kontrolle war. 1950 und 1951 suchten und fanden die ermittelten Offiziere Überreste von Flugzeugen, aber nicht von jenem meines Onkels. Ohne einer offiziellen Grablage wurde der Namen meines Onkels auf die Mauer der Vermissten des [[w:Florence American Cemetery and Memorial|Amerikanischen Militärfriedhofes]] in [[w:Florenz|Florenz]] geschrieben. Meine Großeltern ließen im National Cemetery in Ft. Snelling in [[w:Minnesota|Minnesota]], auf dem auch sie heute begraben sind, eine Gedenktafel errichten. Vor einigen Jahren fuhren mein Mann und ich nach Italien und leisteten uns einen Ausflug zum Friedhof in Florenz. Wie alle militärischen Friedhöfe standen die weißen Marmorkreuze im scharfen Kontrast zum grünen Gras und dem tiefblauen Himmel. Ich stand vor der Mauer und schaute über diese Zeilen der Kreuze hinauf zu den Hügeln und den Olivenbäumen. Ich dachte an meine Mutter und meine Großmutter. Wie meine Großmutter kaum über Onkel Dick sprach und meine Mutter es ablehnte sich den Film [[w:Memphis Belle|Memphis Belle]] anzusehen. Eine Mauer in Florenz und eine Gedenktafel in Minnesota spenden nicht viel Trost. Meine Mutter, mein anderer Onkel und meine Großeltern sind alle schon gestorben und vielleicht, wenn es Antworten jenseits des Grabes gibt, wissen sie schlussendlich die Wahrheit. Mich aber schickte der Tag in Florenz auf eine Suche.}}


* Michael Scalabrino, einer der überlebenden Bordschützen, arbeitete 2006 bei einem Projekt mit, bei dem er als Zeitzeuge über seine Zeit in der Luftwaffe und in der Kriegsgefangenschaft befragt wurde.<ref>[http://gvsu.cdmhost.com/cdm/singleitem/collection/p4103coll2/id/530/rec/2 Interview Michael Scalabrino], Webseite gvsu.cdmhost.com, abgerufen am 15. Dezember 2014</ref>
* Michael Scalabrino, einer der überlebenden Bordschützen, arbeitete 2006 bei einem Projekt mit, bei dem er als Zeitzeuge über seine Zeit in der Luftwaffe und in der Kriegsgefangenschaft befragt wurde.<ref>[http://gvsu.cdmhost.com/cdm/singleitem/collection/p4103coll2/id/530/rec/2 Interview Michael Scalabrino], Webseite gvsu.cdmhost.com, abgerufen am 15. Dezember 2014</ref>