Puchheimer Fehde: Unterschied zwischen den Versionen

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== Probleme der Forschungslage ==
== Probleme der Forschungslage ==
Die "Puchheimer Fehde" gehört zu jenen Auseinandersetzungen, deren Hintergründe bis heute nicht restlos erforscht sind. Selbst in wissenschaftlichen Arbeiten finden sich widersprüchliche und gar unrichtige Informationen. Das dürfte zwei Gründe haben.  
Die "Puchheimer Fehde" gehört zu jenen Auseinandersetzungen, deren Hintergründe bis heute nicht restlos erforscht sind. Selbst in wissenschaftlichen Arbeiten finden sich widersprüchliche und auch unrichtige Informationen. Das dürfte zwei Gründe haben.  
* Zum einen wurden Fehden, selbst in der seriösen Geschichtsforschung, lange Zeit ausschließlich kritisch und vor allem als Unrecht wahrgenommen. Bei Konflikten zwischen Landesfürst und Landadel im Spätmittelalter bzw. bei Kämpfen zwischen Reichsstädten und dem "niedrigen" Adel (wobei dieser oft im Auftrag von Landesfürsten tätig war, die sich selbst im Hintergrund hielten, wurden vor allem die Vorteile einer Stärkung der Landesherrschaft durch den Fürsten bzw. der Reichsstädte wahrgenommen.<ref>Hinweise dazu vgl. [[w:Kurt Andermann|Kurt Andermann]] (Hrsg.): ''"Raubritter" oder "Rechtschaffene vom Adel"?''. Aspekte von Politik, Friede und Recht im späten Mittelalter (= Oberrheinische Studien 14). Sigmaringen, 1997, ISBN 3-7995-7814-5</ref>  
* Zum einen wurden Fehden, selbst in der seriösen Geschichtsforschung, lange Zeit ausschließlich kritisch und vor allem als Unrecht wahrgenommen. Bei Konflikten zwischen Landesfürst und Landadel im Spätmittelalter bzw. bei Kämpfen zwischen Reichsstädten und dem "niedrigen" Adel (wobei dieser oft im Auftrag von Landesfürsten tätig war, die sich selbst im Hintergrund hielten, wurden vor allem die Vorteile einer Stärkung der Landesherrschaft durch den Fürsten bzw. der Reichsstädte wahrgenommen.<ref>Hinweise dazu vgl. [[w:Kurt Andermann|Kurt Andermann]] (Hrsg.): ''"Raubritter" oder "Rechtschaffene vom Adel"?''. Aspekte von Politik, Friede und Recht im späten Mittelalter (= Oberrheinische Studien 14). Sigmaringen, 1997, ISBN 3-7995-7814-5</ref>  
* Bei Jörg von Stein und seiner Zeit unter den (Erz-)Herzögen von Österreich (Habsburgern) kommt noch hinzu, dass das Bild des Erzherzogs Albrecht VI. durch parteiische Überlieferung und unrichtige Beurteilung über Jahrhunderte verzerrt war. Erst seit Ende des 20. Jahrhunderts begann sich in der seriösen wissenschaftlichen Forschung eine differenziertere Sicht durchzusetzen.  
* Bei Jörg von Stein und seiner Zeit unter den (Erz-)Herzögen von Österreich (Habsburgern) kommt noch hinzu, dass das Bild des Erzherzogs Albrecht VI. durch parteiische Überlieferung und unrichtige Beurteilung über Jahrhunderte verzerrt war. Erst seit Ende des 20. Jahrhunderts begann sich in der seriösen wissenschaftlichen Forschung eine differenziertere Sicht durchzusetzen.  
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