Margaretha von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz: Unterschied zwischen den Versionen

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== Ehen und Nachkommen ==
== Ehen und Nachkommen ==
Gräfin Margaretha von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz heiratete um 1425<ref name ="burmeister3">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 55</ref> den Freiherrn Thüring von [[w:Aarburg (Adelsgeschlecht)|Aarburg]] († 1457), der mit den Grafen von Brandis verwandt war. Die Ehe dürfte Margarethas ältere Schwester [[Frena von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Frena]] vermittelt haben, die selbst mit [[Wolfhard von Brandis]] verheiratet war.<ref name ="burmeister3"/><nowiki/>  
Gräfin Margaretha von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz heiratete um 1425<ref name ="burmeister3">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 55</ref> den Freiherrn Thüring von [[w:Aarburg (Adelsgeschlecht)|Aarburg]] († 1457), der mit den Grafen von Brandis verwandt war. Die Ehe dürfte Margarethas ältere Schwester [[Frena von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Frena]] vermittelt haben, die selbst mit [[Wolfhard von Brandis]] verheiratet war.<ref name ="burmeister3"/>  


Aus ihrer Ehe hatte Margaretha eine Tochter:
Aus ihrer Ehe hatte Margaretha eine Tochter:
* Freifrau Verena von Aarburg (†  15. April 1451<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 62</ref>) ∞ vermutlich im August 1446<ref name ="burmeister6">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 60</ref> mit Hans von Baldegg, der ein Gefolgsmann der [[w:Habsburg|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] war und deshalb zusammen mit seinem Bruder Markwart 1460 von den Berner Eidgenossen aus Schenkenberg vertrieben wurde.<ref name ="burmeister4">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 56</ref> Aus dieser Ehe sind keine Nachkommen überliefert.<ref name ="burmeister7"/><nowiki/>
* Freifrau Verena von Aarburg (†  15. April 1451<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 62</ref>) ∞ vermutlich im August 1446<ref name ="burmeister6">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 60</ref> mit Hans von Baldegg, der ein Gefolgsmann der [[w:Habsburg|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] war und deshalb zusammen mit seinem Bruder Markwart 1460 von den Berner Eidgenossen aus Schenkenberg vertrieben wurde.<ref name ="burmeister4">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 56</ref> Aus dieser Ehe sind keine Nachkommen überliefert.<ref name ="burmeister7"/>
 
== Thüring von Aarburg ==
== Thüring von Aarburg ==
Thüring von Aarburg war Bürger von [[w:Luzern|Luzern]], [[w:Bern|Bern]] und [[w:Brugg|Brugg]]. Er hatte um 1407 an der Universität [[w:Heidelberg|Heidelberg]] studiert und gehörte dem geistlichen Stand an. Am 8. November 1424 verzichtete er vor dem Rat in [[w:Luzern|Luzern]] auf seine Pfründe als Propst des [[w:Chorherrenstift St. Michael Beromünster|Chorherrenstiftes Beromünster]], nachdem er die Herrschaften Büron (Stammbesitz der Familie, heute Amt Sursee, Kanton Luzern), Gutenburg (heute Gemeinde Madiswil, Amtsbezirk Aarwangen, Kanton Bern) und Rued (heute Gemeinde Schlossrued, Bezirk Kulm, Kanton Aargau) als Lehen der [[w:Herzöge von Teck|Herzöge von Teck]] geerbt hatte. 1430 kauften er und Margaretha das Reichslehen [[w:Ruine Schenkenberg|Schenkenberg]] (heute Bezirk Brugg, Kanton Aargau), das sie 1451 an Hans von Baldegg und dessen Bruder Markwart weiterverkaufen mussten. Durch Margaretha erbte er außerdem [[w:Maienfeld|Maienfeld]] und alle Herrschaftsgebiete unterhalb der [[w:Thur (Rhein)|Thur]] aus der Erbschaft des letzten [[w:Elisabeth von Matsch|Grafen von Toggenburg]], die er nach ihrem Tod gemeinsam mit seiner Tochter am 10. August 1446<ref name ="burmeister2"/><nowiki/> an seinen Schwager Wolfhard von Brandis verkaufte<ref name ="burmeister4"/><nowiki/>. Aufgrund seiner Schulden war Thüring wiederholt zu Verpfändungen gezwungen, die mit Zustimmung Margarethas erfolgten<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 57</ref>. Thüring war auch [[w:Feme|Freischöffe der heimlichen westfälischen Femegerichte]].<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 53ff.</ref> Wegen seiner früheren Zugehörigkeit zum Dompitel Konstanz war Klingnau (seit 1415 unter der eidgenössischer Landeshoheit) als Pfandschaft des [[w:Bistum Konstanz|Bistums Konstanz]] an ihn verpfändet worden. Als er versuchte, diese Pfandschaft auf Lebenszeit in seinen Besitz zu bringen, war dies der Beginn eines schweren Konfliktes mit dem Bistum Konstanz (ca. 1436-1452). Nach Thürings Tod kam die Pfandschaft zunächst an seinen Schwiegersohn.<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 57f.</ref>
Thüring von Aarburg war Bürger von [[w:Luzern|Luzern]], [[w:Bern|Bern]] und [[w:Brugg|Brugg]]. Er hatte um 1407 an der Universität [[w:Heidelberg|Heidelberg]] studiert und gehörte dem geistlichen Stand an. Am 8. November 1424 verzichtete er vor dem Rat in [[w:Luzern|Luzern]] auf seine Pfründe als Propst des [[w:Chorherrenstift St. Michael Beromünster|Chorherrenstiftes Beromünster]], nachdem er die Herrschaften Büron (Stammbesitz der Familie, heute Amt Sursee, Kanton Luzern), Gutenburg (heute Gemeinde Madiswil, Amtsbezirk Aarwangen, Kanton Bern) und Rued (heute Gemeinde Schlossrued, Bezirk Kulm, Kanton Aargau) als Lehen der [[w:Herzöge von Teck|Herzöge von Teck]] geerbt hatte. 1430 kauften er und Margaretha das Reichslehen [[w:Ruine Schenkenberg|Schenkenberg]] (heute Bezirk Brugg, Kanton Aargau), das sie 1451 an Hans von Baldegg und dessen Bruder Markwart weiterverkaufen mussten. Durch Margaretha erbte er außerdem [[w:Maienfeld|Maienfeld]] und alle Herrschaftsgebiete unterhalb der [[w:Thur (Rhein)|Thur]] aus der Erbschaft des letzten [[w:Elisabeth von Matsch|Grafen von Toggenburg]], die er nach ihrem Tod gemeinsam mit seiner Tochter am 10. August 1446<ref name ="burmeister2"/> an seinen Schwager Wolfhard von Brandis verkaufte<ref name ="burmeister4"/>. Aufgrund seiner Schulden war Thüring wiederholt zu Verpfändungen gezwungen, die mit Zustimmung Margarethas erfolgten<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 57</ref>. Thüring war auch [[w:Feme|Freischöffe der heimlichen westfälischen Femegerichte]].<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 53ff.</ref> Wegen seiner früheren Zugehörigkeit zum Dompitel Konstanz war Klingnau (seit 1415 unter der eidgenössischer Landeshoheit) als Pfandschaft des [[w:Bistum Konstanz|Bistums Konstanz]] an ihn verpfändet worden. Als er versuchte, diese Pfandschaft auf Lebenszeit in seinen Besitz zu bringen, war dies der Beginn eines schweren Konfliktes mit dem Bistum Konstanz (ca. 1436-1452). Nach Thürings Tod kam die Pfandschaft zunächst an seinen Schwiegersohn.<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 57f.</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Als Kind lebte Margaretha 1405-1408 wegen der [[w:Appenzellerkriege|Appenzellerkriege]] mit ihren Eltern und vermutlich zwei weiteren Schwestern im Exil auf [[w:Burgruine Rothenfels|Schloss Rothenfels im Allgäu]].<ref name ="burmeister2"/>. Durch ihre Heirat wurde Margaretha Bürgerin der Stadt Bern, 1455 trat sie außerdem in ein Landrecht mit Schwyz und Glarus ein. Den größten Teil ihres Lebens verbrachte sie in den Schlössern und Herrschaften ihres Ehemannes im Aargau und in Luzern. Ihre Mitgift war auf einen Teil der Herrschaften Thürings, darunter Schloss Gutenburg im Oberaargau, versichert. Am 19. Januar 1431 wurde sie in Konstanz gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter von König [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] samt deren Nachkommmen mit dem Schloss Schenkenberg und dem Amt Bözberg (Bezirk Brugg, Kanton Aargau) belehnt, wobei Thüring außerdem der Blutbann in Schenkenberg, Büron und Bözberg verliehen wurde.<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 56f.</ref> Während der Auseinandersetzung zwischen Thüring und dem Bistum Konstanz wurden ihre Kleinodien gemeinsam mit seinem Hausrat "mit Arrest" belegt<ref name ="burmeister5">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 58</ref>.
Als Kind lebte Margaretha 1405-1408 wegen der [[w:Appenzellerkriege|Appenzellerkriege]] mit ihren Eltern und vermutlich zwei weiteren Schwestern im Exil auf [[w:Burgruine Rothenfels|Schloss Rothenfels im Allgäu]].<ref name ="burmeister2"/>. Durch ihre Heirat wurde Margaretha Bürgerin der Stadt Bern, 1455 trat sie außerdem in ein Landrecht mit Schwyz und Glarus ein. Den größten Teil ihres Lebens verbrachte sie in den Schlössern und Herrschaften ihres Ehemannes im Aargau und in Luzern. Ihre Mitgift war auf einen Teil der Herrschaften Thürings, darunter Schloss Gutenburg im Oberaargau, versichert. Am 19. Januar 1431 wurde sie in Konstanz gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter von König [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] samt deren Nachkommmen mit dem Schloss Schenkenberg und dem Amt Bözberg (Bezirk Brugg, Kanton Aargau) belehnt, wobei Thüring außerdem der Blutbann in Schenkenberg, Büron und Bözberg verliehen wurde.<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 56f.</ref> Während der Auseinandersetzung zwischen Thüring und dem Bistum Konstanz wurden ihre Kleinodien gemeinsam mit seinem Hausrat "mit Arrest" belegt<ref name ="burmeister5">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 58</ref>.


Margaretha war bis 1443 (vermutlich bis zu ihrem Tod) zumindest nominell Landesherrin in dem von ihr ererbten Teil von Maienfeld. Sie überließ allerdings von Anfang an die Verwaltung von Maienfeld ihrer Schwester Frena und ihrem Schwager Wolfhard. Gemeinsam mit Thüring, Frena und Wolfhard sowie ihrer Schwester [[Katharina von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Katharina]] förderte sie aber mit der Ausstellung von Freiheitsbriefen das dortige Unabhängigkeitsstreben ihrer Untertanen.<ref name ="burmeister5"/><nowiki/>
Margaretha war bis 1443 (vermutlich bis zu ihrem Tod) zumindest nominell Landesherrin in dem von ihr ererbten Teil von Maienfeld. Sie überließ allerdings von Anfang an die Verwaltung von Maienfeld ihrer Schwester Frena und ihrem Schwager Wolfhard. Gemeinsam mit Thüring, Frena und Wolfhard sowie ihrer Schwester [[Katharina von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Katharina]] förderte sie aber mit der Ausstellung von Freiheitsbriefen das dortige Unabhängigkeitsstreben ihrer Untertanen.<ref name ="burmeister5"/>


== Präsentation ==
== Präsentation ==
Margaretha führte in ihrem Allianzwappen das Aarburger Wappen ihres Ehemanns und ihr Heiligenberger Wappen.<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 61</ref> Offensichtlich legte sie großen Wert auf die Führung des Grafentitels, was vielleicht damit zusammenhing, dass ihr Ehemann nur ein Freiherr war.<ref name ="burmeister1"/><nowiki/>
Margaretha führte in ihrem Allianzwappen das Aarburger Wappen ihres Ehemanns und ihr Heiligenberger Wappen.<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 61</ref> Offensichtlich legte sie großen Wert auf die Führung des Grafentitels, was vielleicht damit zusammenhing, dass ihr Ehemann nur ein Freiherr war.<ref name ="burmeister1"/>


== Erbschaften ==
== Erbschaften ==
48.016

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