Burgruine Weitenegg: Unterschied zwischen den Versionen

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1284 bestätigte [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]] dem Weitenegger Burgbezirk als Grafschaft, zu der damals außer der Burg und der Herrschaft Weitenegg mit dem Yspertal und [[Raxendorf]] auch [[Persenbeug]], [[Emmersdorf]] und die [[Burgruine Rehberg|Burg Rehberg]] gehört haben dürften.<ref name ="burgenkunde"/> Diese Grafschaft kam dann als Lehen an die [[Azzo von Kuenring#Herkunft und Nachfahren|Kuenringer]], welche es 1290 nach dem Adelsaufstand unter der Führung von Leuthold (I.) von Kuenring an die [[Habsburger|Herzoge von Österreich]] verloren. Seit dann wurde Weitenegg von "Burgpflegern"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> verwaltet. 1301-1364 gehörte sie zur Wittum der [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königin]] [[w:Agnes von Ungarn|Agnes]]. Danach wurde die Burg Weitenegg mehrmals verpfändet.<ref name ="wehrbauten"/>  
1284 bestätigte [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]] dem Weitenegger Burgbezirk als Grafschaft, zu der damals außer der Burg und der Herrschaft Weitenegg mit dem Yspertal und [[Raxendorf]] auch [[Persenbeug]], [[Emmersdorf]] und die [[Burgruine Rehberg|Burg Rehberg]] gehört haben dürften.<ref name ="burgenkunde"/> Diese Grafschaft kam dann als Lehen an die [[Azzo von Kuenring#Herkunft und Nachfahren|Kuenringer]], welche es 1290 nach dem Adelsaufstand unter der Führung von Leuthold (I.) von Kuenring an die [[Habsburger|Herzoge von Österreich]] verloren. Seit dann wurde Weitenegg von "Burgpflegern"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> verwaltet. 1301-1364 gehörte sie zur Wittum der [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königin]] [[w:Agnes von Ungarn|Agnes]]. Danach wurde die Burg Weitenegg mehrmals verpfändet.<ref name ="wehrbauten"/>  


1452 wurde die Burg Weitenegg von den Bürgern der Stadt [[Malk]] im Auftrag der Landstände des Herzogtums Österreich erobert. Um 1457 fiel sie an [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus Posthumus]]. Angeblich soll sich [[Wolfgang Holzer]], Bürgermeister von [[Wien]], nach seinem "Verrat" an [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich]] ("''Albrecht den Freigiebige''") vorübergehend nach Burg Weitenegg, die ihm anvertraut war, zurückgezogen haben. Wenig später soll [[Jörg von Seisenegg]] die Burg belagert und schließlich erobert haben.<ref name ="wehrbauten"/>
1452 wurde die Burg Weitenegg von den Bürgern der Stadt [[Melk]] im Auftrag der Landstände des Herzogtums Österreich erobert. Um 1457 fiel sie an [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus Posthumus]]. Angeblich soll sich [[Wolfgang Holzer]], Bürgermeister von [[Wien]], nach seinem "Verrat" an [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich]] ("''Albrecht den Freigiebige''") vorübergehend nach Burg Weitenegg, die ihm anvertraut war, zurückgezogen haben. Wenig später soll [[Jörg von Seisenegg]] die Burg belagert und schließlich erobert haben.<ref name ="wehrbauten"/>


Um 1531 kam die Burg Weitenegg durch Kauf an die [[Andreas von Lapiz#Herkunft und Familie|Familie von Lappitz]], worauf sie eine gemeinsame Herrschaft mit Leiben bildete. Noch im 16. Jahrhundert wurde Weitenegg nochmals zu einer Festung ausgebaut. Während der Türkenkriege diente sie als Fluchtort. 1645 überstand die Burg eine Belagerung durch schwedische Truppen. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie als Wohnsitz endgültig aufgegeben und begann zu verfallen. 1832 stürzten Teile der auf der Donauseite gelegenen Burggebäude ein, um 1870 wurde der östliche Bergfried abgebrochen. 1983 gelangte die frühere Herrschaft Weitenegg-Leiben in den Besitz der Farbenfabrik E. Wipplinger.<ref name ="wehrbauten"/>
Um 1531 kam die Burg Weitenegg durch Kauf an die [[Andreas von Lapiz#Herkunft und Familie|Familie von Lappitz]], worauf sie eine gemeinsame Herrschaft mit Leiben bildete. Noch im 16. Jahrhundert wurde Weitenegg nochmals zu einer Festung ausgebaut. Während der Türkenkriege diente sie als Fluchtort. 1645 überstand die Burg eine Belagerung durch schwedische Truppen. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie als Wohnsitz endgültig aufgegeben und begann zu verfallen. 1832 stürzten Teile der auf der Donauseite gelegenen Burggebäude ein, um 1870 wurde der östliche Bergfried abgebrochen. 1983 gelangte die frühere Herrschaft Weitenegg-Leiben in den Besitz der Farbenfabrik E. Wipplinger.<ref name ="wehrbauten"/>
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