Wernhard I. von Maissau: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Wernhard (I.) von Maissau''' (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um 1380<ref group="A">ungefähres Sterbejahr nach Hinweis. Vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 153</ref>) folgte [[Ulrich I. von Schaunberg|Ulrich (I.) von Schaunberg]] als Landeshauptmann "ob der Enns" nach und war vorübergehend Landesmarschall<ref group="A">Der Landmarschall war im Mittelalter in den im heutigen Land Österreich gelegenen Herzogtümern der Anführer der Landstände. Gewöhnlich war er ein Angehöriger des Herrenstandes. Sein Amt war eines der Vorläuferämter der späteren Landeshauptleute der Kronländer und heutigen Bundesländer.</ref>. Er bekleidete außerdem das Amt des obersten Marschalls im [[Herzogtum Österreich]]. Er war ein jüngerer Sohn von Ulrich (I.) von Maissau und wurde nach seinem Tod von seinen Neffen beerbt, wobei diese die Herrschaft Wildberg, die als "freies" Eigen der Familie galt, an den österreichischen Landesfürsten verloren.
[[File:GuentherZ 2012-09-16 0106 Messern Schloss Wildberg.jpg|thumb|GuentherZ 2012-09-16 0106 Die frühere Feste Wildberg, heute. Sie war viele Jahre als "freies Eigen" im Besitz der Maissauer, ehe sie die Habsburger nach dem Tod von Wernhard (I.) als landesfürstliches Lehen an sich brachten. Wernhard (I.) war der letzte Maissauer, dem sie gehörte.]]
'''Wernhard (I.) von Maissau''' (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um 1380<ref group="A">ungefähres Sterbejahr nach Hinweis. Vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 153</ref>) folgte [[Ulrich I. von Schaunberg|Ulrich (I.) von Schaunberg]] als Landeshauptmann "ob der Enns" nach und war vorübergehend Landesmarschall<ref group="A">Der Landmarschall war im Mittelalter in den im heutigen Land Österreich gelegenen Herzogtümern der Anführer der Landstände. Gewöhnlich war er ein Angehöriger des Herrenstandes. Sein Amt war eines der Vorläuferämter der späteren Landeshauptleute der Kronländer und heutigen Bundesländer.</ref>. Er bekleidete außerdem das Amt des obersten Marschalls im [[Herzogtum Österreich]]. Er war ein jüngerer Sohn von Ulrich (I.) von Maissau und wurde nach seinem Tod von seinen Neffen beerbt.


== Herkunft ==
== Herkunft ==
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1367 verkaufte er mit Zustimmung seiner Erben seinen Anteil an der Stadt [[Horn]], den er von seinen bereits verstorbenen Brüdern [[Otto III. von Maissau|Otto (III.)]] und [[Heinrich I. von Maissau|Heinrich]] geerbt hatte, an seinen Neffen Ulrich (III.) von Maissau, den ältesten Sohn seines Bruders [[Konrad von Maissau|Konrad]].<ref name ="Rigele99">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 99</ref> 1373 wurde Wernhard (I.) von Maissau erstmals als Landeshauptmann "ob der Enns" genannt. 1375-1378 löste er seinen Neffen [[Heidenreich von Maissau]] als Landmarschall des Herzogtums Österreich ab. Im Unterschied zum Amt des Obersten Marschalls, das inzwischen nur mehr ein repräsentatives Ehrenamt war, waren beide Ämter mit einer reellen Machtfunktion ausgestattet.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 217, Fußnote und S. 230</ref>  
1367 verkaufte er mit Zustimmung seiner Erben seinen Anteil an der Stadt [[Horn]], den er von seinen bereits verstorbenen Brüdern [[Otto III. von Maissau|Otto (III.)]] und [[Heinrich I. von Maissau|Heinrich]] geerbt hatte, an seinen Neffen Ulrich (III.) von Maissau, den ältesten Sohn seines Bruders [[Konrad von Maissau|Konrad]].<ref name ="Rigele99">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 99</ref> 1373 wurde Wernhard (I.) von Maissau erstmals als Landeshauptmann "ob der Enns" genannt. 1375-1378 löste er seinen Neffen [[Heidenreich von Maissau]] als Landmarschall des Herzogtums Österreich ab. Im Unterschied zum Amt des Obersten Marschalls, das inzwischen nur mehr ein repräsentatives Ehrenamt war, waren beide Ämter mit einer reellen Machtfunktion ausgestattet.<ref>vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 217, Fußnote und S. 230</ref>  
Nachdem sich [[Leopold III. (Habsburg)|Herzog Leopold (III.) von Österreich]] eine hohe Geldsumme von  [[Heinrich VII. von Schaunberg|Heinrich von Schaunberg]] geliehen hatte, stellte er 1377 Wernhard von Maissau und drei weiteren bedeutenden Landherren, Albero (V.) von Puchheim, [[Heinrich VI. von Wallsee|Heinrich (VI.) von Wallsee]] und [[Otto von Zelking]]<ref group="A">Es dürfte sich dabei um [[Otto V. von Zelking|Otto (V.) von Zelking auf Schönegg]] oder [[Otto VI. von Zelking|Otto (VI.) von Zelking auf Freidegg]] handeln.</ref>, welche dafür die Bürgschaft übernommen hatten, einen "Schadlosbrief" aus.<ref name ="Rigele255">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 255</ref> Nach dem Tod von Wernhard von Maissau belehnte Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("''Albrecht mit dem Zopfe''") den Hubmeister und früheren Wiener Bürgermeister [[Hans von Tierna]] mit dessen Feste Wildberg, die als "freies Eigen" galt. Wernhards Erben, sein Bruder [[Konrad von Maissau|Konrad von Maissau]] und dessen Familie sowie die Söhne seines bereits verstorbenen Neffen Haidenreich von Maissau, mussten auf Wildberg verzichten.<ref name ="Rigele252">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 252</ref>
Nachdem sich [[Leopold III. (Habsburg)|Herzog Leopold (III.) von Österreich]] eine hohe Geldsumme von  [[Heinrich VII. von Schaunberg|Heinrich von Schaunberg]] geliehen hatte, stellte er 1377 Wernhard von Maissau und drei weiteren bedeutenden Landherren, Albero (V.) von Puchheim, [[Heinrich VI. von Wallsee|Heinrich (VI.) von Wallsee]] und [[Otto von Zelking]]<ref group="A">Es dürfte sich dabei um [[Otto V. von Zelking|Otto (V.) von Zelking auf Schönegg]] oder [[Otto VI. von Zelking|Otto (VI.) von Zelking auf Freidegg]] handeln.</ref>, welche dafür die Bürgschaft übernommen hatten, einen "Schadlosbrief" aus.<ref name ="Rigele255">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 255</ref> Nach dem Tod von Wernhard von Maissau belehnte Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("''Albrecht mit dem Zopfe''") den Hubmeister und früheren Wiener Bürgermeister [[Hans von Tierna]] mit dessen [[w:Schloss Wildberg (Messern)|Feste Wildberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Irnfritz-Messern]]), die als "freies Eigen" galt. Wernhards Erben, sein Bruder [[Konrad von Maissau|Konrad von Maissau]] und dessen Familie sowie die Söhne seines bereits verstorbenen Neffen Haidenreich von Maissau, mussten auf Wildberg verzichten.<ref name ="Rigele252">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 252</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
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