Diemut von Wallsee oder Walsee (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um 1357), auch Diemut von Saneck oder Diemut von Cilli, war eine Ehefrau des ersten Grafen von Cilli und eine Angehörige des Grazer Zweiges der Familie der Wallseer zu Graz, der drei Generationen lang die "Hauptmannschaft zu Steier"[A 1] ausübte.

Herkunft und Familie

Diemut von Wallsee zu Graz stammte aus einer früheren Ministerialenfamilie[A 2], die sich Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts in den Herzogtümern Österreich und Steier niedergelassen hatte. Sie war die Tochter von Ulrich (I.) von Wallsee († 1329) aus dessen Ehe mit Diemut von Rorau und somit eine Schwester von Friedrich (III.) von Wallsee und die Halbschwester von Ulrich (II.) von Wallsee.[1] Verheiratet war sie seit ca. 1229 mit Friedrich von Saneck, der 1441 zum ersten Grafen von Cilli erhoben wurde.[2] Aus dieser Ehe hatte sie mehrere Kinder.[1]

Leben

Die Eheschließung zwischen Diemut von Wallsee zu Graz und Friedrich von Saneck dürfte spätestens um 1329 stattgefunden haben. Den Kampf um das Erbe der im heutigen Kärnten ansässigen Grafenfamilie von Heunburg konnte er mit Hilfe ihrer Brüder Ulrich, Friedrich und Jans von Wallsee zu Graz für sich entscheiden, doch musste er ihnen für diese mehrere im heutigen Slowenien gelegene Burgen verpfänden. 1441 wurde Friedrich von Saneck zum ersten Grafen von Cilli erhoben.[3]

Als der Familienzweig der Grazer Wallseer mit dem Tod von Diemuts Neffen Eberhard (VI.) von Wallsee zu Graz ausstarb, erbte Diemut Teile seines Besitzes.[4]

Literatur

  • Max Doblinger: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, siehe Stammtafeln
  2. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 125
  3. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 111
  4. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 134

Anmerkungen

  1. Der "Hauptmann zu Steier", dem dieses Amt anvertraut war, gilt als Vorläufer der späteren Landeshauptleute des Bundeslandes Steiermark.
  2. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.