Benutzer:Patrickxd98/Mariensäule (Pinkafeld)

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Die Mariensäule in Pinkafeld ist ein Maria geweihtes Standbild auf einer Säule, die sich auf dem Marktplatz der Stadt befindet. Urkundlich zum ersten Mal erwähnt wurde die Säule in der kanonischen Visitation des Jahres 1757. Historiker vermuten, dass die Mariensäule rund um das Jahr 1700 entstand, aus Dankbarkeit über das Ende des Großen Türkenkrieges und der damit einhergehenden endgültigen Abwehr der Gefahr, die von den Feldzügen des Osmanischen Reiches in Mitteleuropa ausging.[1]

Geschichte

Pinkafeld wurde nicht nur während der Ersten Wiener Türkenbelagerung 1529 durch osmanische Streifscharen, die abseits des Hauptheeres plündernd ins Landesinnere vorstießen, schwer in Mitleidenschaft gezogen sondern in Folge der abgebrochenen Belagerung von Güns durch das abziehende osmanische Hauptheer am 18. Oktober 1532 dem Erdboden gleichgemacht.[2] Ein weiters Indiz, dass die Säule in Zusammenhang mit den Türkenkriegen steht, ist die Ähnlichkeit mit der Grazer Mariensäule, die nach der Schlacht bei Mogersdorf errichtet wurde.[3] Die Darstellung der Gottesmutter, die mit einem Bein auf einer Mondsichel steht, ist ein Symbol für ihren Bestand beim Sieg über die Osmanen.[1]

Am 2. Februar 1817 ereignete sich in Pinkafeld aufgrund von Brandstiftung eine Brandkatastrophe, die nicht nur zwölf Menschenleben forderte, sondern auch die Mariensäule schwer in Mitleidenschaften zog. Der 2. Februar wurde daraufhin von der Stadtgemeinde zum Buß- und Bettag erklärt und die Gräfin Franziska Batthyány ließ aus dem selben Grund die im Volksmund Frauensäule genannte Säule renovieren.[4] Die Gräfin, die in Schloss Batthyány zahlreiche Künstler aus dem sogenannten Hofbauer-Kreis hofierte, ließ von Zacharias Werner folgende Inschrift für die Mariensäule verfassen:

„Unbefleckt Empfangene hoch zu loben - Stillend äußerer, innerer Flammen Toben, - Huldreich allen, die dir vertraun, - Was zerstört ist, hilf uns neu erbaun!“

– Josef Karl Homma, Harald Prickler und Johann Seedoch: Geschichte der Stadt Pinkafeld, Seite 62

1860 ließ die Familie Batthyány die Mariensäule ein weiteres Mal renovieren. Der Pinkafelder Maler Johann Rohrer wurde beauftragt die Marienstatue komplett zu vergolden. Die Säule selbst wurde um rund einen Meter erhöht, die vier Ecksteine aus Schildbacher Sandstein wurden mit einer Ketteneinfassung umgeben sowie an die Restaurierung erinnernde Texte angebracht.[4]

Aufgrund des zunehmenden Verkehrs versetzte man die Mariensäule in Richtung Westen hin zum Hotel Fuith. Mehr als vierzig Jahre später kam es durch eine Privatinitative zu einer Renovierung der Säule und der Marienstatue, die neu vergoldet wurde. Ende der 1980er-Jahre erfolgte die Neugestaltung der Stadtdurchfahrt, welche für die Mariensäule ein Versetzen in Richtung Osten auf den nunmehrigen Standort mit sich brachte.ref name="kulturspaziergang" />

Beschreibung

1860 ließ das Haus der Batthyánys die Mariensäule (volksmundisch "Frauensäule") neuerlich renovieren. Die Erneuerung bestand aus einer kompletten vergoldung und der Einfassung in vier Ecksteine welche mit einer Kette verbunden wurden. Weiters wurde an der Südseite des Sockels das Familienwappen der Batthyánys angebracht. Ein im Nest sitzender Pelikan ziert die Mitte des steinernen Wappens auf der Brust der Statue. Der Pelikan scheint die Brust der Statue mit seinem Schnabel aufzuschlitzen und damit seine Jungen zu stärken welches ein Symbol für die Zusammengehörigkeit der Familie darstellen soll.

Der untere Teil des Wappens befindet sich ein doppelschwanziger, aus den Wellen wachsender Löwe mit einem Krummsäbel im Rachen. Dieser Löwe dient als Beschützer der Familie.

Der obere Teil des Wappens wird von einer vergoldeten neunzackigen krone geziert welche auf die neun ungarischen Komitate hinweist welche den Batthyánys unterstanden.

Die drei Sockel auf denen die Säule steht sind mit Engelsköpfen verziert. Die aus grauem Sandstein gearbeitete und vergoldete Mariensäule mit ihrem Fuß auf der Mondsichel steht darauf. In ihrem Linken Arm das Jesuskind und in der rechten ein Zepter. Auf dem Kopf trägt sie eine mächtige Kürbiskrone welche ihren Hintergrund steirischen Bildhauern wahrscheinlich zu verdanken hat.


Die Mariensäule ist heute wie damals ein wichtiges Glaubenselement in der Stadt Pinkafeld welche auf den jährlichen Herz-Jesu-Festen bis zu 30 Priestern und mehrere tausend Menschen zur Teilnahme animiert. Des öfteren nahm auch der Bischof von Steinamanger an den Umzügen teil. Der Segen und Schutz der Muttergottes durch die Mariensäule wird auch heute noch zu Ostern, Fronleichnam und dem Herz-Jesu-Fest von den Priestern erbeten.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Pinkafeld Stadtspaziergang: Mariensäule, Webseite www.pinkafeld-online.at, abgerufen am 24. Feber 2018
  2.  Josef Karl Homma, Harald Prickler und Johann Seedoch: Geschichte der Stadt Pinkafeld. Eigenverlag Stadtgemeinde Pinkafeld, Pinkafeld 1987, S. 29.
  3.  Josef Karl Homma, Harald Prickler und Johann Seedoch: Geschichte der Stadt Pinkafeld. Eigenverlag Stadtgemeinde Pinkafeld, Pinkafeld 1987, S. 241.
  4. 4,0 4,1  Josef Karl Homma, Harald Prickler und Johann Seedoch: Geschichte der Stadt Pinkafeld. Eigenverlag Stadtgemeinde Pinkafeld, Pinkafeld 1987, S. 62.

Weblinks

Pinkafeld-Online

Htlpinkafeld.png Dieser Artikel wurde 2017/18 im Zuge des Schulprojektes der HTL Pinkafeld erstellt oder maßgeblich erweitert.


47.37152916.122667Koordinaten: 47° 22′ 18″ N, 16° 7′ 22″ O