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Die '''Österreichische Pestkommission''' war eine eine ärztliche Kommission der [[w:Österreichische Akademie der Wissenschaften|Österreichischen Akademie der Wissenschaften]], die Kranke während der Pest-Epidemie in [[w:Mumbay|Bombay]] (Mumbai) in Indien im Jahre 1897 untersuchte.
Die '''Österreichische Pestkommission''' war eine eine ärztliche Kommission der [[w:Österreichische Akademie der Wissenschaften|Österreichischen Akademie der Wissenschaften]], die Kranke während der Pest-Epidemie in [[w:Mumbay|Bombay]] (Mumbai) in Indien im Jahre [[1897]] untersuchte.


== Vorgeschichte ==
== Vorgeschichte ==
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== Österreichische Pestkommission ==
== Österreichische Pestkommission ==
[[Datei:Hermann Mueller 02.jpg|mini|hochkant=0.6|Hermann Müller]]
[[Datei:Heinrich-Albrecht-(Bakteriologe)-(1898).jpg|mini|hochkant=0.6|Heinrich Albrecht]]
Mit dem Beschluss der Akademie der Wissenschaften zur Entsendung einer Kommission nach Indien am 17. Jänner 1897 wurde auch die Ärzteschaft eingebunden, um deren Wünsche hinsichtlich für besondere Untersuchungen und Hinweise einzubringen.
Mit dem Beschluss der Akademie der Wissenschaften zur Entsendung einer Kommission nach Indien am 17. Jänner 1897 wurde auch die Ärzteschaft eingebunden, um deren Wünsche hinsichtlich für besondere Untersuchungen und Hinweise einzubringen.


Die Proponenten der Kommission waren der Privatdozent [[Hermann Franz Müller]] (1866–1898), sowie [[w:Heinrich Albrecht|Heinrich Albrecht]] (1866–1922) und [[w:Anton Ghon|Anton Ghon]] (1866–1936), beide Assistenten des Pathologisch-anatomischen Instituts. Dazu kamen noch Rudolf Pöch (1870–1921), Aspirant und Fotograf, und dem Prosekturdiener ''Mathias Stöbich''.
Die Proponenten der Kommission waren der Privatdozent [[Hermann Franz Müller]] (1866–1898), sowie [[w:Heinrich Albrecht (Mediziner)|Heinrich Albrecht]] (1866–1922) und [[w:Anton Ghon|Anton Ghon]] (1866–1936), beide Assistenten des Pathologisch-anatomischen Instituts. Dazu kamen noch Rudolf Pöch (1870–1921), Aspirant und Fotograf, und dem Prosekturdiener ''Mathias Stöbich''.


Am 3. Februar 1897 trat die Kommission mit dem Eildampfer [[w:Imperator (Schiff, 1886)|Imperator]] des Österreichischen Lloyd, das erst im  Vorjahr in Dienst gestellt wurde, von [[w:Triest|Triest]] ihre Mission an und erreichte am 20 Februar ihr Ziel Mumbay:
Am 3. Februar 1897 trat die Kommission mit dem Eildampfer [[w:Imperator (Schiff, 1886)|Imperator]] des Österreichischen Lloyd, das erst im  Vorjahr in Dienst gestellt wurde, von [[w:Triest|Triest]] ihre Mission an und erreichte am 20 Februar ihr Ziel Mumbay:
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Durch das Entgegenkommen der englischen Behörden wurden der Kommission zur Untersuchung Leichen des Arthur-Road-Hospitals zur Verfügung gestellt. Durch die abgelegene Lage des Spitals konnten Untersuchungen an Patienten in den verschieden Stadien der Erkrankung schon Tage danach aufgenommen werden und auch Obduktionen durchgeführt werden. Während Müller die klinischen Untersuchungen durchführte, führten die beiden anderen die pathologischen und bakteriologischen Arbeiten durch. Rudolf Pöch unterstützte die beiden und fotografierte selbständig.
Durch das Entgegenkommen der englischen Behörden wurden der Kommission zur Untersuchung Leichen des Arthur-Road-Hospitals zur Verfügung gestellt. Durch die abgelegene Lage des Spitals konnten Untersuchungen an Patienten in den verschieden Stadien der Erkrankung schon Tage danach aufgenommen werden und auch Obduktionen durchgeführt werden. Während Müller die klinischen Untersuchungen durchführte, führten die beiden anderen die pathologischen und bakteriologischen Arbeiten durch. Rudolf Pöch unterstützte die beiden und fotografierte selbständig.


Waren am Anfang der Mission sowohl Patienten und Verstorbene ausreichend vorhanden, so nahm die Anzahl gegen Mitte März deutlich ab, als der Höhepunkt der Epidemie überschritten wurde. Da sie die erste Kommission vor Ort waren, konnten sie sich gegen später eintreffende Wissenschaftler anderer Länder erfolgreich behaupten. erst Mitte april überließen sie einen ''einen erheblichen Theil des bis jetzt (Mitte April) gewonnenen Leichenmaterials''.  
Waren am Anfang der Mission sowohl Patienten und Verstorbene ausreichend vorhanden, so nahm die Anzahl gegen Mitte März deutlich ab, als der Höhepunkt der Epidemie überschritten wurde. Da sie die erste Kommission vor Ort waren, konnten sie sich gegen später eintreffende Wissenschafter anderer Länder erfolgreich behaupten. erst Mitte april überließen sie einen ''einen erheblichen Theil des bis jetzt (Mitte April) gewonnenen Leichenmaterials''.  


Während des gesamten Aufenthalts zeigten auch die Kommissionsmitglieder leichte Symptome, die auf ''„Infection mit dem Pestgifte“'' man zurückführen könte.
Während des gesamten Aufenthalts zeigten auch die Kommissionsmitglieder leichte Symptome, die auf ''„Infection mit dem Pestgifte“'' man zurückführen könte.
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* [[Heinz Flamm]]: ''Die österreichische Pestkommission in Bombay 1897 und die letzten Pest-Todesfälle in Wien 1898'' in ''Wiener Medizinische Wochenschrift'', Ausgabe 15-16/2018, ([https://www.springermedizin.at/die-oesterreichische-pestkommission-in-bombay-1897-und-die-letzt/16084574 Digitalistat] - [https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de CC BY 4.0]
* [[Heinz Flamm]]: ''Die österreichische Pestkommission in Bombay 1897 und die letzten Pest-Todesfälle in Wien 1898'' in ''Wiener Medizinische Wochenschrift'', Ausgabe 15-16/2018, ([https://www.springermedizin.at/die-oesterreichische-pestkommission-in-bombay-1897-und-die-letzt/16084574 Digitalistat] - [https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de CC BY 4.0]


[[Kategorie:Geschichte]]
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[[Kategorie:Medizingeschichte]]
[[Kategorie:1897]]