Braunsdorf (Gemeinde Sitzendorf): Unterschied zwischen den Versionen

(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Infobox Gemeindeteil in Österreich |Name = Braunsdorf |Kennzeichnung = Dorf |Bundesland = Niederösterreich |B…“)
 
 
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Zeile 30: Zeile 30:


== Lage ==
== Lage ==
Das Dreieckangerdorf mit gassengruppenartigen Erweiterungen und erhöht gelegenem Schloss<ref>{{NÖ-Burgen online|id=276|name=Schloss Braunsdorf}}</ref> mit Kirche liegt etwa 3,5 Kilometer nördlich von Sitzendorf zwischen [[Goggendorf]] und [[Roseldorf (Gemeinde Sitzendorf)|Roseldorf]] östlich der [[Schmida (Fluss)|Schmida]] und wird durch die [[Liste der Landesstraßen im Bezirk Hollabrunn|Landesstraßen 49]] und 1145 sowie die nördlich des Ortes vorbeiführende [[Waldviertler Straße B2]] erschlossen.
Das Dreieckangerdorf mit gassengruppenartigen Erweiterungen und erhöht gelegenem Schloss<ref>{{NÖ-Burgen online|id=276|name=Schloss Braunsdorf}}</ref> mit Kirche liegt etwa 3,5 Kilometer nördlich von Sitzendorf zwischen [[Goggendorf]] und [[Roseldorf (Gemeinde Sitzendorf)|Roseldorf]] östlich der [[w:Schmida (Fluss)|Schmida]] und wird durch die [[Liste der Landesstraßen im Bezirk Hollabrunn|Landesstraßen 49]] und 1145 sowie die nördlich des Ortes vorbeiführende [[Waldviertler Straße B2]] erschlossen.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die erste Besiedelung fand im 6.&nbsp;Jahrhundert durch die [[w:Langobarden|Langobarden]] statt.<ref>Dehio S.&nbsp;71</ref> Der im Jahre 1170 erstmals urkundlich erwähnte Ort<ref group="Anm.">Im Heimatbuch wird 1205 als Datum genannt</ref> gehörte zur Herrschaft der [[Herren von Braunsdorf|Braunsdorfer]] und gelangte nach dem Aussterben der Braunsdorfer spätestens in der zweiten Hälfte des 15.&nbsp;Jahrhunderts an [[Stephan von Eyczing]].
Die erste Besiedelung fand im 6.&nbsp;Jahrhundert durch die [[w:Langobarden|Langobarden]] statt.<ref>Dehio S.&nbsp;71</ref> Der im Jahre 1170 erstmals urkundlich erwähnte Ort<ref group="Anm.">Im Heimatbuch wird 1205 als Datum genannt</ref> gehörte zur Herrschaft der [[Herren von Braunsdorf|Braunsdorfer]] und gelangte nach dem Aussterben der Braunsdorfer spätestens in der zweiten Hälfte des 15.&nbsp;Jahrhunderts an [[Stephan von Eyczing]].


Eine weitere Änderung der Herrschaftsverhältnisse in Braunsdorf ist vom 13.&nbsp;November 1575 überliefert, als [[Adam Freiherr von Puchheim]] auf [[Schloss Karlstein (Niederösterreich)|Karlstein]] das Dorf an seine Schwägerin, Clara Freiin von [[w:Thannhausen (Adelsgeschlecht)|Thannhausen]], geborene [[w:Rogendorf (Adelsgeschlecht)|Rogendorf]], verkaufte. Das [[w:Schirmherr|Patronat]] verblieb jedoch weiterhin bei der Herrschaft Karlstein. Diese fiel 1620 mit dem Patronat über Braunsdorf an die [[w:Heiliges Römisches Reich|Krone]]. Braunsdorf wurde teilweise als Eigen und zum Teil als kaiserliches [[w:Lehen|Lehen]] ausgewiesen, wie aus einem Kaufbrief aus dem Jahre 1666 überliefert ist. Bis zum Ende der [[w:Grundherrschaft|Grundherrschaft]] im Jahre 1848 wechselte die Herrschaft noch mehrmals den Besitzer ehe Braunsdorf 1850 selbständige Gemeinde wurde.
Eine weitere Änderung der Herrschaftsverhältnisse in Braunsdorf ist vom 13.&nbsp;November 1575 überliefert, als [[Adam Freiherr von Puchheim]] auf [[w:Schloss Karlstein (Niederösterreich)|Karlstein]] das Dorf an seine Schwägerin, Clara Freiin von [[w:Thannhausen (Adelsgeschlecht)|Thannhausen]], geborene [[w:Rogendorf (Adelsgeschlecht)|Rogendorf]], verkaufte. Das [[w:Schirmherr|Patronat]] verblieb jedoch weiterhin bei der Herrschaft Karlstein. Diese fiel 1620 mit dem Patronat über Braunsdorf an die [[w:Heiliges Römisches Reich|Krone]]. Braunsdorf wurde teilweise als Eigen und zum Teil als kaiserliches [[w:Lehen|Lehen]] ausgewiesen, wie aus einem Kaufbrief aus dem Jahre 1666 überliefert ist. Bis zum Ende der [[w:Grundherrschaft|Grundherrschaft]] im Jahre 1848 wechselte die Herrschaft noch mehrmals den Besitzer ehe Braunsdorf 1850 selbständige Gemeinde wurde.


Zwischen 1830 und 1870 war Braunsdorf von zahlreichen Katastrophen und [[w:Ernte#Ernteschäden und Missernten|Missernten]] betroffen. So gab es einige Brände und der Ort wurde mehrmals von der [[Cholera]] heimgesucht, was dazu führte, dass der Friedhof der Pfarre vergrößert werden musste. Zudem waren nach der [[w:Schlacht bei Königgrätz|Schlacht bei Königgrätz]] 1866 [[w:Königreich Preußen|preußische]] Truppen im Ort einquartiert. All diese Fakten, verbunden durch die drückende Abgabenlast, die durch die Missernten noch verstärkt wurde, führten zu einer entsprechenden Belastung der Bevölkerung, die erst 1848/49 nach Aufhebung der Grundherrschaft gemildert wurde.
Zwischen 1830 und 1870 war Braunsdorf von zahlreichen Katastrophen und [[w:Ernte#Ernteschäden und Missernten|Missernten]] betroffen. So gab es einige Brände und der Ort wurde mehrmals von der [[Cholera]] heimgesucht, was dazu führte, dass der Friedhof der Pfarre vergrößert werden musste. Zudem waren nach der [[w:Schlacht bei Königgrätz|Schlacht bei Königgrätz]] 1866 [[w:Königreich Preußen|preußische]] Truppen im Ort einquartiert. All diese Fakten, verbunden durch die drückende Abgabenlast, die durch die Missernten noch verstärkt wurde, führten zu einer entsprechenden Belastung der Bevölkerung, die erst 1848/49 nach Aufhebung der Grundherrschaft gemildert wurde.