Burg Kropfsberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Burg Kropfberg, erbaut im Mittelalter, diente zu dieser Zeit der Befestigung des Zillertales für das [[Erzstift Salzburg]]. Von ihrem Standort aus lassen sich die Verkehrswege ins untere Inntal und ins Zillertal gut kontrollieren. Trotz ihrer teilweise zerstörten Teile vermittelt sie noch heute einen guten Eindruck davon, was für eine eindrucksvolle Burganlage sie in ihrer besten Zeit war. <ref name ="burgen-austria"/> Es handelte sich um eine Burganlage mit zwei Höfen und drei Türmen, einem Torturm und zwei Bergfrieden, die von einer Mauer umgeben sind. Diese Anlage wird war von großen, unverbauten Flächen umgeben, welche eine große äußere Ringmauer mit Bastionen umschloss.<ref name ="burgenbuch107">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 107</ref>  
Die Burg Kropfberg, erbaut im Mittelalter, diente zu dieser Zeit der Befestigung des Zillertales für das [[Erzstift Salzburg]]. Von ihrem Standort aus lassen sich die Verkehrswege ins untere Inntal und ins Zillertal gut kontrollieren. Trotz ihrer teilweise zerstörten Teile vermittelt sie noch heute einen guten Eindruck davon, was für eine eindrucksvolle Burganlage sie in ihrer besten Zeit war. <ref name ="burgen-austria"/> Es handelte sich um eine Burganlage mit zwei Höfen und drei Türmen, einem Torturm und zwei Bergfrieden, die von einer Mauer umgeben sind. Diese Anlage wird war von großen, unverbauten Flächen umgeben, welche eine große äußere Ringmauer mit Bastionen umschloss.<ref name ="burgenbuch107">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 107</ref>  


Von einer ersten romanischen Burganlage ist heute nur mehr ein freistehender Turm, der nach Westen vorgeschoben war, erhalten. Dieser wurde später wohl als Vorburg genützt. An seine Mauer wurde die zweite, ebenfalls romanische Burg angebaut. Von dieser hat sich die dem Salzburger Erzbischof [[Eberhard von Regensberg]] († 1246) erbaute romanische Hochburg erhalten. Errichtet um einen sechseckigen Hof bestand sie aus zwei recht gut erhaltenen Bergfrieden, dem Palas und Wirtschaftstrakten. Erhalten sind die Umfassungsmauern und die Mauern der einstigen Wohngebäude.<ref name ="burgen-austria"/>
Von einer ersten romanischen Burganlage ist heute nur mehr ein freistehender Turm, der nach Westen vorgeschoben war, erhalten. Dieser wurde später wohl als Vorburg genützt. An seine Mauer wurde die zweite, ebenfalls romanische Burg angebaut. Von dieser hat sich die dem [[w:Erzstift Salzburg|Salzburger Erzbischof]] [[Eberhard von Regensberg]] († 1246) erbaute romanische Hochburg erhalten. Errichtet um einen sechseckigen Hof bestand sie aus zwei recht gut erhaltenen Bergfrieden, dem Palas und Wirtschaftstrakten. Erhalten sind die Umfassungsmauern und die Mauern der einstigen Wohngebäude.<ref name ="burgen-austria"/>


Unter dem [[w:Erzstift Salzburg|Salzburger Erzbischof]] [[w:Leonhard von Keutschach|Leonhard von Keutschach]] († 1519) wurde außerdem die Burg neu befestigt. Damals wurde mit dem Bau der 900 Meter langen, äußere Ringmauer mit Schießfenstern und Schießscharten und den halbrunden Basteien, die heute noch zum Teil erhalten sind, begonnen. Die Fertigstellung um 1540 sollte Erzbischof Leonhard nicht mehr erleben. Im 16. Jahrhundert hatte die Burg ihre größte Ausdehnung und gehörte zu den größtem Burgen im heutigen Bundesland Tirol. Sie umfasste eine Fläche von 26.000 Quadratmetern, die durch den doppelten Bering geschützt war. Allerdings konnten auf ihr nur 60 bis 80 Personen untergebracht werden. Der Ausbau, der unter Erzbischof Leonhard begonnen wurde, hatte weniger strategische als machtpolitische Gründe. Die Burg sollte damals die landesfürstliche Macht und Stärke des Erzstiftes Salzburg demonstrieren.<ref name ="burgen-austria"/>   
Unter dem Salzburger Erzbischof [[w:Leonhard von Keutschach|Leonhard von Keutschach]] († 1519) wurde außerdem die Burg neu befestigt. Damals wurde mit dem Bau der 900 Meter langen, äußere Ringmauer mit Schießfenstern und Schießscharten und den halbrunden Basteien, die heute noch zum Teil erhalten sind, begonnen. Die Fertigstellung um 1540 sollte Erzbischof Leonhard nicht mehr erleben. Im 16. Jahrhundert hatte die Burg ihre größte Ausdehnung und gehörte zu den größtem Burgen im heutigen Bundesland Tirol. Sie umfasste eine Fläche von 26.000 Quadratmetern, die durch den doppelten Bering geschützt war. Allerdings konnten auf ihr nur 60 bis 80 Personen untergebracht werden. Der Ausbau, der unter Erzbischof Leonhard begonnen wurde, hatte weniger strategische als machtpolitische Gründe. Die Burg sollte damals die landesfürstliche Macht und Stärke des Erzstiftes Salzburg demonstrieren.<ref name ="burgen-austria"/>   


Aus dem 16. Jahrhundert stammen auch die Überreste der Rupertuskapelle, von der nur mehr das Portal, der achteckige Chorschluss, die Fenster, Wandpfeiler und Rippenansätze erkennbar sind. Repräsentative Räume bzw. künstlerischen Schmuck fehlen, was wohl damit zusammenhängt, dass die Burg nie Herrschaftssitz war und lediglich von Pflegern<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> verwaltet wurde.<ref name ="burgen-austria"/>
Aus dem 16. Jahrhundert stammen auch die Überreste der erzbischöflichen Rupertuskapelle, von der nur mehr das Portal, der achteckige Chorschluss, die Fenster, Wandpfeiler und Rippenansätze erkennbar sind. Repräsentative Räume bzw. künstlerischen Schmuck fehlen, was wohl damit zusammenhängt, dass die Burg nie Herrschaftssitz war und lediglich von Pflegern<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> verwaltet wurde.<ref name ="burgen-austria"/>


In der Hofmitte befindet sich noch immer eine Zisterne von ca. 47 Metern Tiefe. Der mittlere Bergfried ist ca. 30 m hoch und hat im unteren Bereich nur Lichtschlitze. Unter Leonhard von Keutschach wurde ihm um 1500 Wohngeschosse aufgesetzt. Diese sind heute noch an den großen Fenstern und dem unterschiedlichen Mauerwerk erkennbar. Der mittlere Bergfried wurde im [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] durch Bomben schwer beschädigt, Nach dem Krieg wurde er zu einer Aussichtswarte ausgebaut.<ref name ="burgen-austria"/>
In der Hofmitte befindet sich noch immer eine Zisterne von ca. 47 Metern Tiefe. Der mittlere Bergfried ist ca. 30 m hoch und hat im unteren Bereich nur Lichtschlitze. Unter Leonhard von Keutschach wurde ihm um 1500 Wohngeschosse aufgesetzt. Diese sind heute noch an den großen Fenstern und dem unterschiedlichen Mauerwerk erkennbar. Der mittlere Bergfried wurde im [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] durch Bomben schwer beschädigt, Nach dem Krieg wurde er zu einer Aussichtswarte ausgebaut.<ref name ="burgen-austria"/>


== Anfänge der Burg Kropfsberg ==
== Anfänge der Burg Kropfsberg ==
47.765

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