Burgruine Rattenberg: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Die Burg Rattenberg in der Neuzeit ===  
=== Die Burg Rattenberg in der Neuzeit ===  
Noch 1503 im Auftrag von [[w:Georg (Bayern)|Herzog Georg von Baiern-Landshut ("''Georg dem Reichen''")]] wurde die Burg wesentlich vergrößert.<ref name ="Tirol"/>. 1504 kamen die Stadt bzw. das Gericht und die Burg Rattenberg im [[w:Landshuter Erbfolgekrieg|Landshuter Erbfolekrieg]] unter die Herrschaft von [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]], der Rattenberg von seinem Baumeister Michael Zeller zur mächtigsten Festung in Tirol ausbauen ließ.<ref name ="pinzer172">vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: ''Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol'', 1996, S. 172</ref>
Noch 1503 im Auftrag von [[w:Georg (Bayern)|Herzog Georg von Baiern-Landshut ("''Georg dem Reichen''")]] wurde die Burg wesentlich vergrößert.<ref name ="Tirol"/>. 1504 kamen die Stadt bzw. das Gericht und die Burg Rattenberg im [[w:Landshuter Erbfolgekrieg|Landshuter Erbfolekrieg]] unter die Herrschaft von [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]], der Rattenberg von seinem Baumeister Michael Zeller zur mächtigsten Festung in Tirol ausbauen ließ.<ref name ="pinzer172">vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: ''Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol'', 1996, S. 172</ref>
1521 waren die Bauarbeiten beendet, bei denen die starken Rondelle im Osten und Westen und das Obere Schloss auf dem die Burg im Süden überhöhenden Gegenhang errichtet wurden. Durch diesen neuen Mauerring konnte die Flanke zum Berg hin deutlich besser geschützt und effizienter verteidigt werden.<ref name ="Tirol"/>. Auch unter Maximilian und seinen Nachfolgern wurde die Burg Rattenberg vrpfändet, zunächst an die [[w:Liechtenstein|Grafen von Lichtenstein]] (bis 1614), später an die Familien Mohr (1631-1661), Wolkenstein (bis 1668), Schrenk von Notzing (bis 1686), Lodron (bis 1744) und Pfeiffersberg (bis 1782).<ref name ="wehrbauten"/>
1521 waren die Bauarbeiten beendet, bei denen die starken Rondelle im Osten und Westen und das Obere Schloss auf dem die Burg im Süden überhöhenden Gegenhang errichtet wurden. Durch diesen neuen Mauerring konnte die Flanke zum Berg hin deutlich besser geschützt und effizienter verteidigt werden.<ref name ="Tirol"/>.  


Neben der Grenzsicherung zum Herzogtum und späteren Kurfürstentum Baiern wurde die Burg Rattenberg im 16. und 17. Jahrhundert auch als Gefängnis und Hinrichtungsstätte genutzt. 1528-1540 wurden hier 71 [[w:Wiedertäufer|Wiedertäufer]] hingerichtet.<ref name ="pinzer172"/> Am 17. Juli 1651 wurde hier der Jurist Wilhelm Biener nach einem politischen Prozess enthauptet.<ref>vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: ''Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol'', 1996, S. 172f.</ref> An der Ostwand des Bergfriedes am Rattenberger Schlossberg erinnert eine Inschriftentafel an seine Hinrichtung.<ref name ="Tirol"/>.  
Neben der Grenzsicherung zum Herzogtum und späteren Kurfürstentum Baiern wurde die Burg Rattenberg im 16. und 17. Jahrhundert auch als Gefängnis und Hinrichtungsstätte genutzt. 1528-1540 wurden hier 71 [[w:Wiedertäufer|Wiedertäufer]] hingerichtet.<ref name ="pinzer172"/> Am 17. Juli 1651 wurde hier der Jurist Wilhelm Biener nach einem politischen Prozess enthauptet.<ref>vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: ''Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol'', 1996, S. 172f.</ref> An der Ostwand des Bergfriedes am Rattenberger Schlossberg erinnert eine Inschriftentafel an seine Hinrichtung.<ref name ="Tirol"/>.  
Auch unter Maximilian und seinen Nachfolgern wurde die Burg Rattenberg verpfändet, zunächst an die [[w:Liechtenstein|Grafen von Lichtenstein]] (bis 1614), später an die Familien Mohr (1631-1661), Wolkenstein (bis 1668), Schrenk von Notzing (bis 1686), Lodron (bis 1744) und Pfeiffersberg (bis 1782).<ref name ="wehrbauten"/>


1703 zählte die Festung Rattenberg zu den Kampfschauplätzen des "[[w:Bayrischer Rummel|Boarischen Rummels]]". Nachdem die Feste vorübergehend vom [[w:Maximilian II. Emanuel (Bayern)|bairischen Kurfürsten Max II. Emanuel]] eingenommen worden war, kam es bei der Rückeroberung durch Tiroler Bauern und Knappen zu grauenhaften Racheakten an den bairischen Soldaten.<ref name ="pinzer173"/>
1703 zählte die Festung Rattenberg zu den Kampfschauplätzen des "[[w:Bayrischer Rummel|Boarischen Rummels]]". Nachdem die Feste vorübergehend vom [[w:Maximilian II. Emanuel (Bayern)|bairischen Kurfürsten Max II. Emanuel]] eingenommen worden war, kam es bei der Rückeroberung durch Tiroler Bauern und Knappen zu grauenhaften Racheakten an den bairischen Soldaten.<ref name ="pinzer173"/>
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