Burgruine Schwarzenbach (Niederösterreich): Unterschied zwischen den Versionen

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== Das Bauwerk ==
== Das Bauwerk ==
Obwohl die Ruine heute unter Denkmalschutz steht, wurde 2016 ein Teilabbruch beschlossen.<ref name ="orf">vgl. [https://noe.orf.at/v2/news/stories/2796742/ Ruine Schwarzenbach droht Teilabriss], NOE.ORF.AT, abgerufen am 9. August 2020</ref>
Die im Mittelalter erbaute Hochburg mit Turm, Palas und anderen Bauteilen befand sich an der höchsten Stelle der Anlage. Ungewöhnlich sind die unregelmäßig verteilten Fensteröffnungen einer auf der Westseite der Hochburg gelegenen Mauer. Auffallend sind auch zwei Schächte, die sich durch die ganze Höhe der Mauer ziehen und mit Ziegeln und Bruchsteinmauerwerk ausgemauert sind. Die im Osten der Anlage gelegene Burgkapelle hat an ihrer Westseite mehrere beachtlichen Öffnungen. Es wird vermutet das sich hier zwei gotische Glasfenster befunden haben.<ref name ="schöndorfer213>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 213</ref> Obwohl die Ruine heute unter Denkmalschutz steht, wurde 2016 ein Teilabbruch beschlossen.<ref name ="orf">vgl. [https://noe.orf.at/v2/news/stories/2796742/ Ruine Schwarzenbach droht Teilabriss], NOE.ORF.AT, abgerufen am 9. August 2020</ref>


== Historische Eckdaten ==
== Historische Eckdaten ==
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== Die Burgruine Schwarzenbach in Sage und Legende ==
== Die Burgruine Schwarzenbach in Sage und Legende ==
=== Der Ritter von Schwarzenbach ===
=== Der Ritter von Schwarzenbach ===
Nachdem sie sich gegenseitig verbal bedroht haben, setzt der streitsüchtige Ritter von Schwarzenbach seine Drohungen in die Tat um. Er lässt seinen Nachbarn, einen ungarischen Ritter, dessen Burg stattliche Auchenstein sich auf seinem Burgberg befindet, überfallen und auf einem bei Lackenbach gelegenen Hügel lebendig mit Pferd und Rüstung begraben. Außerdem zerstört er die Burg Auchenstein so gründlich, dass nichts mehr darauf hinweist, dass es sie einmal gegeben hat. In seiner Topographie (um 1770) führt [[Friedrich Wilhelm Weiskern]] ein Schloss Anchenstein an, welches sich in einer Flur bei der Burg Schwarzenbach befunden haben soll. Möglicherweise wird mit Auchenstein auf dieses Schloss Bezug genommen. Die "Nationalität der beiden Ritter verweist zudem darauf, dass die Buckligen Welt im Mittelalter im Grenzgebiet zwischen den Herzogtümern Österreich und Steier und dem ungarischen Königreich befand.<ref name ="schöndorfer214">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 214</ref>  
Nachdem sie sich gegenseitig verbal bedroht haben, setzt der streitsüchtige Ritter von Schwarzenbach seine Drohungen in die Tat um. Er lässt seinen Nachbarn, einen ungarischen Ritter, dessen Burg stattliche Auchenstein sich auf seinem Burgberg befindet, überfallen und auf einem bei Lackenbach gelegenen Hügel lebendig mit Pferd und Rüstung begraben. Außerdem zerstört er die Burg Auchenstein so gründlich, dass nichts mehr darauf hinweist, dass es sie einmal gegeben hat. In seiner Topographie (um 1770) führt [[Friedrich Wilhelm Weiskern]] ein Schloss Anchenstein an, welches sich in einer Flur bei der Burg Schwarzenbach befunden haben soll. Möglicherweise wird mit Auchenstein auf dieses Schloss Bezug genommen. Die "Nationalität der beiden Ritter verweist zudem darauf, dass die Buckligen Welt im Mittelalter im Grenzgebiet zwischen den Herzogtümern Österreich und Steier und dem ungarischen Königreich befand.<ref name ="schöndorfer214">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 214</ref> Möglicherweise ist mit Auchenstein die im heutigen [[w:Slowenien|Slowenien]] gelegene [[w:Burg Anchenstein|Burg Anchenstein]] bei [[w:Ptuj|Pettau]] gemeint, welche angeblich 1337 im [[Frieden von Pressburg 1337|Frieden von Pressburg]] gegen die Burg Schwarzenbach ausgetauscht wurde.


=== Das nächtliche Fest in der Ruine ===
=== Das nächtliche Fest in der Ruine ===
Ein Förster, der in einer Vollmondnacht an der Ruine Schwarzenbach vorbeikommt, ist sehr überrascht, dass es dort recht lustig zugeht. Da ihm die Sache jedoch unheimlich ist, flüchtete er sich eiligst in den Wald. Wenig später vernimmt er das Grollen von Donner und der Spuk ist verschwunden.<ref name ="schöndorfer214"/>
Ein Förster, der in einer Vollmondnacht an der Ruine Schwarzenbach vorbeikommt, ist sehr überrascht, dass es dort recht lustig zugeht. Da ihm die Sache jedoch unheimlich ist, flüchtete er sich eiligst in den Wald. Wenig später vernimmt er das Grollen von Donner und der Spuk ist verschwunden.<ref name ="schöndorfer214"/>
:''Siehe auch: [[:Kategorie:Sage aus Niederösterreich]]


== Literatur ==
== Literatur ==
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<references />
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== Anmerkungen ==
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