Chronologische Entwicklung der Flüchtlingskrise im Burgenland im August 2015: Unterschied zwischen den Versionen

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Am Vormittag besuchte Verteidigungsminister [[w:Gerald Klug|Gerald Klug]] den Grenzübergang Nickelsdorf. In einer Aussendung gab das Bundesheer bekannt, dass 1458 Angehörige der Kaderpräsenzeinheiten<ref>[http://berufssoldat.bundesheer.at/Kaderpraesenzeinheiten-101 Kräfte für internationale Operationen – Kaderpräsenzeinheiten (KIOP-KPE)], Webseite www.bundesheer.at, abgerufen am 24. September 2015</ref>, die in 10 KPE-Kompanien gegliedert waren, sich im Assistenzeinsatz befanden, die meisten davon im Burgenland. Neben zahlreichen Kraftfahrzeugen standen auch drei Hubschrauber (eine [[w:Aérospatiale SA-319|Alouette III]], ein [[w:Bell OH-58|OH-58]] und eine [[w:Bell 212|AB 212]]) für Transport- und Aufklärungsaufgaben in der Steiermark und im Burgenland bereit.<ref>[http://www.bundesheer.at/archiv/a2015/fluechtlingshilfe/artikel.php?id=4517 Bundesheer 10 Tage im Assistenzeinsatz], Webseite www.bundesheer.at, abgerufen am 25. September 2015</ref>  
Am Vormittag besuchte Verteidigungsminister [[w:Gerald Klug|Gerald Klug]] den Grenzübergang Nickelsdorf. In einer Aussendung gab das Bundesheer bekannt, dass 1458 Angehörige der Kaderpräsenzeinheiten<ref>[http://berufssoldat.bundesheer.at/Kaderpraesenzeinheiten-101 Kräfte für internationale Operationen – Kaderpräsenzeinheiten (KIOP-KPE)], Webseite www.bundesheer.at, abgerufen am 24. September 2015</ref>, die in 10 KPE-Kompanien gegliedert waren, sich im Assistenzeinsatz befanden, die meisten davon im Burgenland. Neben zahlreichen Kraftfahrzeugen standen auch drei Hubschrauber (eine [[w:Aérospatiale SA-319|Alouette III]], ein [[w:Bell OH-58|OH-58]] und eine [[w:Bell 212|AB 212]]) für Transport- und Aufklärungsaufgaben in der Steiermark und im Burgenland bereit.<ref>[http://www.bundesheer.at/archiv/a2015/fluechtlingshilfe/artikel.php?id=4517 Bundesheer 10 Tage im Assistenzeinsatz], Webseite www.bundesheer.at, abgerufen am 25. September 2015</ref>  


Bis zum Abend meldete das Landespolizeikommando Burgenland 8900 Ankünfte in Nickelsdorf und 100 in Heiligenkreuz und das an einem Tag, an dem es in Ostösterreich immer wieder regnete.<ref>[http://www.bvz.at/nachrichten/bgld/chronik-gericht/Klug-besuchte-Assistenzsoldaten-in-Nickelsdorf;art79581,671566 Klug besuchte Assistenzsoldaten in Nickelsdorf], Webseite www.bvz.at, abgerufen am 25. September 2015</ref> Die Hilfsorganisationen vorort, das Rote Kreuz und der [[w:Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs|Arbeiter-Samariter-Bund]], mussten wegen dieses großen Andrangs ihre Einsatzbereitschaft wieder hochfahren. Beide Organisationen plagten nach Wochen des Dauereinsatzes immer größere Personalsorgen, denn es fehlte auch immer mehr an Verstärkungen aus anderen Bundesländern, da die anderen Länderorganisationen ihr Personal oft selbst für ihre eigenen Flüchtlingseinrichtungen benötigten.<ref>[http://derstandard.at/2000022816445/Andrang-im-Burgenland-Ruhe-an-Steirer-Grenze Andrang im Burgenland, Ruhe an steirischer Grenze], Webseite derstandard.at, abgerufen am 25. September 2015</ref> Das burgenländische Rote Kreuz setzte daher über Facebook einen Aufruf zwecks freiwilliger Helfer für Nickelsdorf ab.<ref>[https://www.facebook.com/RKBurgenland?fref=ts Facebook - Burgenländisches Rotes Kreuz], Webseite www.facebook.com, abgerufen am 25. September 2015</ref> Aber nicht nur in Nickelsdorf sondern auch in Wien verschlechterten sich die Zustände immer mehr, wie aus Stellungnahme der "Freiwilligen RechtsberaterInnen Hbhf & Wbhf", welche der burgenländische [[w:Europäisches Parlament|Europa-Abgeordnete]] [[w:Michel Reimon|Michel Reimon]] auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte.<ref>[https://www.facebook.com/michel.reimon/posts/10207540121451780 Facebook - Michel Reimon], Webseite www.facebook.com, abgerufen am 25. September 2015</ref>   
Bis zum Abend meldete das Landespolizeikommando Burgenland 8900 Ankünfte in Nickelsdorf und 100 in Heiligenkreuz und das an einem Tag, an dem es in Ostösterreich immer wieder regnete.<ref>[http://www.bvz.at/nachrichten/bgld/chronik-gericht/Klug-besuchte-Assistenzsoldaten-in-Nickelsdorf;art79581,671566 Klug besuchte Assistenzsoldaten in Nickelsdorf], Webseite www.bvz.at, abgerufen am 25. September 2015</ref> Die Hilfsorganisationen vorort, das Rote Kreuz und der [[w:Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs|Arbeiter-Samariter-Bund]], mussten wegen dieses großen Andrangs ihre Einsatzbereitschaft wieder hochfahren. Beide Organisationen plagten nach Wochen des Dauereinsatzes immer größere Personalsorgen, denn es fehlte auch immer mehr an Verstärkungen aus anderen Bundesländern, da die anderen Länderorganisationen ihr Personal oft selbst für ihre eigenen Flüchtlingseinrichtungen benötigten.<ref>[http://derstandard.at/2000022816445/Andrang-im-Burgenland-Ruhe-an-Steirer-Grenze Andrang im Burgenland, Ruhe an steirischer Grenze], Webseite derstandard.at, abgerufen am 25. September 2015</ref> Das Rote Kreuz Burgenland setzte daher über Facebook einen Aufruf zwecks freiwilliger Helfer für Nickelsdorf ab.<ref>[https://www.facebook.com/RKBurgenland?fref=ts Facebook - Burgenländisches Rotes Kreuz], Webseite www.facebook.com, abgerufen am 25. September 2015</ref> Aber nicht nur am burgenländischen Grenzübergang sondern auch in Wien verschlechterten sich die Zustände immer mehr, wie aus einer Stellungnahme der "Freiwilligen RechtsberaterInnen Hbhf & Wbhf" hervorging, welche der burgenländische [[w:Europäisches Parlament|Europa-Abgeordnete]] [[w:Michel Reimon|Michel Reimon]] auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte.<ref>[https://www.facebook.com/michel.reimon/posts/10207540121451780 Facebook - Michel Reimon], Webseite www.facebook.com, abgerufen am 25. September 2015</ref>   


Der Besuch von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán in Wien, der den Charakter einer Beschwichtigungstour hatte, war nur mäßig erfolgreich. Nach Gesprächen mit Bundeskanzler Werner Faymann und Vize-Kanzler [[w:Rudolf Mitterlehner|Rudolf Mitterlehner]] kam es zu keiner gemeinsamen [[w:Pressekonferenz|Pressekonferenz]]. Auf österreichischer Seite sah Kanzler Faymann keine konkreten Schritte zur Annäherung, während Vize-Kanzler Mittlehner Verständnis für die ungarische Position zeigte. Orban verzichtete auf Anraten seiner politischen Berater auf ein Treffen mit [[w:FPÖ|FPÖ]]-Chef [[w:Heinz-Christian Strache|Heinz-Christian Strache]].<ref>[http://derstandard.at/2000022801440/Orban-Werden-Grenzen-zu-Kroatien-schliessen Orbán auf Beschwichtigungstour in Wien], Webseite derstandard.at, abgerufen am 25. September 2015</ref>
Der Besuch von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán in Wien, der den Charakter einer Beschwichtigungstour hatte, war nur mäßig erfolgreich. Nach Gesprächen mit Bundeskanzler Werner Faymann und Vize-Kanzler [[w:Rudolf Mitterlehner|Rudolf Mitterlehner]] kam es zu keiner gemeinsamen [[w:Pressekonferenz|Pressekonferenz]]. Auf österreichischer Seite sah Kanzler Faymann keine konkreten Schritte zur Annäherung, während Vize-Kanzler Mittlehner Verständnis für die ungarische Position zeigte. Orban verzichtete auf Anraten seiner politischen Berater auf ein Treffen mit [[w:FPÖ|FPÖ]]-Chef [[w:Heinz-Christian Strache|Heinz-Christian Strache]].<ref>[http://derstandard.at/2000022801440/Orban-Werden-Grenzen-zu-Kroatien-schliessen Orbán auf Beschwichtigungstour in Wien], Webseite derstandard.at, abgerufen am 25. September 2015</ref>
Die schwerste Krise seit Ende des Jugoslawien-Krieges zwischen Serbien und Kroatien konnte während des Tages unter Vermittlung der EU beigelegt werden. Die beiderseitigen Grenzsperren wurden am späten Nachmittag aufgehoben. Nach Kroatien waren seit der Schließung der ungarisch-serbischen Grenze 63.800 Flüchtlinge eingereist.<ref>[http://derstandard.at/2000022826780/Zagreb-oeffnete-zwei-Grenzuebergaenge-zu-Serbien Serbien nimmt Grenzbeschränkungen gegen Kroatien zurück], Webseite derstandard.at, abgerufen am 25. September 2015</ref>


== Weblinks ==
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