Chronologische Entwicklung der Flüchtlingskrise im Burgenland im August 2015: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Innenministerium veröffentlichte an diesem Tag Zahlen zur großen Einreisewelle im September. Demnach hatten rund 200.000 Menschen zwischen 1. und 30. September österreichischen Boden betreten. Nur fünf Prozent von ihnen stellten einen Asylantrag, der Rest reiste nach Deutschland oder Skandinavien weiter. In absoluten Zahlen stellten diese 10.000 Anträge trotzdem einen Höchststand im Vergleich zu Asylanträgen der Vormonate bzw. Vorjahre dar. Wien verzeichnete in diesem Zeitraum 130.000 Durchreisende und ca. 113.000 Nächtigungen. Mit 19.700 Grenzübertritten war der 14. September der Tag mit den meisten Ankünften.<ref name="derstandard2000023306734">[http://derstandard.at/2000023306734/200-000-Menschen-auf-der-Flucht-passierten-im-September-Oesterreich 200.000 Menschen auf der Flucht passierten im September Österreich], Webseite derstandard.at, abgerufen am 7. Oktober 2015</ref>
Das Innenministerium veröffentlichte an diesem Tag Zahlen zur großen Einreisewelle im September. Demnach hatten rund 200.000 Menschen zwischen 1. und 30. September österreichischen Boden betreten. Nur fünf Prozent von ihnen stellten einen Asylantrag, der Rest reiste nach Deutschland oder Skandinavien weiter. In absoluten Zahlen stellten diese 10.000 Anträge trotzdem einen Höchststand im Vergleich zu Asylanträgen der Vormonate bzw. Vorjahre dar. Wien verzeichnete in diesem Zeitraum 130.000 Durchreisende und ca. 113.000 Nächtigungen. Mit 19.700 Grenzübertritten war der 14. September der Tag mit den meisten Ankünften.<ref name="derstandard2000023306734">[http://derstandard.at/2000023306734/200-000-Menschen-auf-der-Flucht-passierten-im-September-Oesterreich 200.000 Menschen auf der Flucht passierten im September Österreich], Webseite derstandard.at, abgerufen am 7. Oktober 2015</ref>


Das Innenministerium stellte einen Entwurf bezüglich Nachzug von Familienmitgliedern vor. Demnach sollte der Familiennachzug von subsidiär Schutzberechtigten, dies würde vor allem viele Afghanen betreffen, erschwert werden. Diese sollten in Zukunft erst nach drei Jahren einen entsprechenden Antrag erstellen dürfen. Asylberechtigte hingegen hätten das Recht binnen drei Monaten nach Zuerkennung ihre Angehörigen nachzuholen. Allerdings müssten sie nachweisen, dass sie eine Familie erhalten können, ohne Berücksichtigung der Mindestsicherung. Das Innenministerium hatte bisher bei 18.000 Statusentscheidungen, in 34 Prozent der Fälle auf Asyl und in weiteren 20 Prozent auf subsidiärer Schutz entschieden. Etwa ein Drittel dieser Personen stellte den Antrag auf Familienachzug, wodurch es weiteren 13.800 Menschen (Ehepartnern und minderjährigen Kindern) ermöglicht wird, nach Österreich einzureisen.<ref>[http://derstandard.at/2000023370810/Asylantraege-2015-Rund-13-800-Angehoerige-koennten-nachkommen Asylanträge 2015: Mehr als 13.800 könnten durch Familiennachzug zusätzlich kommen], Webseite derstandard.at, abgerufen am 7. Oktober 2015</ref>  
Das Innenministerium stellte einen Entwurf bezüglich Nachzug von Familienmitgliedern vor. Demnach sollte der Familiennachzug von subsidiär Schutzberechtigten, dies würde vor allem viele Afghanen betreffen, erschwert werden. Diese sollten in Zukunft erst nach drei Jahren einen entsprechenden Antrag erstellen dürfen. Asylberechtigte hingegen hätten das Recht binnen drei Monaten nach Zuerkennung ihre Angehörigen nachzuholen. Allerdings müssten sie nachweisen, dass sie eine Familie erhalten können, ohne Berücksichtigung der Mindestsicherung. Das Innenministerium hatte bisher bei 18.000 Statusentscheidungen, in 34 Prozent der Fälle auf Asyl und in weiteren 20 Prozent auf subsidiärer Schutz entschieden. Etwa ein Drittel dieser Personen stellte den Antrag auf Familienachzug, wodurch es weiteren 13.800 Menschen (Ehepartnern und minderjährigen Kindern) theoretisch ermöglicht wurde, nach Österreich einzureisen.<ref>[http://derstandard.at/2000023370810/Asylantraege-2015-Rund-13-800-Angehoerige-koennten-nachkommen Asylanträge 2015: Mehr als 13.800 könnten durch Familiennachzug zusätzlich kommen], Webseite derstandard.at, abgerufen am 7. Oktober 2015</ref>  


Die [[w:Eurostat|Statistische Amt der Europäischen Union]] veröffentlichte die Zahlen für das 2. Quartal 2015. Demnach wurden in ganz Europa von Anfang Jänner bis Ende Juni 213.000 Asylerstanträge gestellt. Das bedeutete eine Steigerung zum 1. Quartal von 15 Prozent, die Steigerung zum 2. Quartal 2014 betrug 85 Prozent.<ref name="derstandard2000023306734"></ref>
Die [[w:Eurostat|Statistische Amt der Europäischen Union]] veröffentlichte die Zahlen für das 2. Quartal 2015. Demnach wurden in ganz Europa von Anfang Jänner bis Ende Juni 213.000 Asylerstanträge gestellt. Das bedeutete eine Steigerung zum 1. Quartal von 15 Prozent, die Steigerung zum 2. Quartal 2014 betrug 85 Prozent.<ref name="derstandard2000023306734"></ref>


In Bayern gab es eine Krisensitzung der Landesregierung wegen der Flüchtlingsfrage. Bayerns Innenminister [[w:Joachim Herrmann|Joachim Herrmann]] drohte Österreich mit der Zurückweisung von Flüchtlingen direkt an der Grenze, wenn das Nachbarland weiterhin europäisches Recht verletzte.<ref>[http://derstandard.at/2000023387768/Bayern-droht-Oesterreich-mit-Fluechtlings-Rueckweisung-an-der-Grenze Bayern droht Österreich mit Rückweisung von Flüchtlingen an Grenze], Webseite derstandard.at, abgerufen am 7. Oktober 2015</ref>
In Bayern gab es eine Krisensitzung der Landesregierung wegen der Flüchtlingsfrage. Bayerns Innenminister [[w:Joachim Herrmann|Joachim Herrmann]] drohte Österreich mit der Zurückweisung von Flüchtlingen direkt an der Grenze, wenn das Nachbarland "weiterhin europäisches Recht verletzte".<ref>[http://derstandard.at/2000023387768/Bayern-droht-Oesterreich-mit-Fluechtlings-Rueckweisung-an-der-Grenze Bayern droht Österreich mit Rückweisung von Flüchtlingen an Grenze], Webseite derstandard.at, abgerufen am 7. Oktober 2015</ref>


=== 8. Oktober: 80 Prozent der Österreicher zeigten sich besorgt ===
=== 8. Oktober: 80 Prozent der Österreicher zeigten sich besorgt ===
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