Elisabeth von Görz-Tirol: Unterschied zwischen den Versionen

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== Wirken von Königin Elisabeth im Gebiet des heutigen Staates Österreich ==
== Wirken von Königin Elisabeth im Gebiet des heutigen Staates Österreich ==
Königin Elisabeth hielt sich häufig in den "[[w:Vorderösterreich|vorderen Landen]]" auf, so zum Beispiel 1306/07, als König Albrecht für längere Zeit im Osten weilte und sie dort für ihn die Herrschaft ausübte.<ref name ="zotz357">vgl. [[w:Thomas Zotz|Thomas Zotz]]: ''Fürstliche Präsenz und fürstliche Memoria an der Peripherie der Herrschaft''. Die Habsburger in den vorderen Landen im Spätmittelalter. In: Cordula Nolte – [[w:Karl-Heinz Spieß|Karl-Heinz Spieß]] – Ralf-Gunnar Werlich (Hrsg.): ''Principes''. Dynastien und Höfe im späten Mittelalter. Interdisziplinäre Tagung des Lehrstuhls für allgemeine Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften in Greifswald in Verbindung mit der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen vom 15.-18. Juni 2000 (= Residenzforschung. Bd. 14). Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart, 2002. ISBN 3-7995-4514-X. S. 357</ref> Dennoch wirkte sie auch auf dem Areal des heutigen EU-Landes Österreich.  
Königin Elisabeth hielt sich häufig in den "[[w:Vorderösterreich|vorderen Landen]]" auf, so zum Beispiel 1306/07, als König Albrecht für längere Zeit im Osten weilte und sie dort für ihn die Herrschaft ausübte.<ref name ="zotz357">vgl. [[w:Thomas Zotz|Thomas Zotz]]: ''Fürstliche Präsenz und fürstliche Memoria an der Peripherie der Herrschaft''. Die Habsburger in den vorderen Landen im Spätmittelalter. In: Cordula Nolte – [[w:Karl-Heinz Spieß|Karl-Heinz Spieß]] – Ralf-Gunnar Werlich (Hrsg.): ''Principes''. Dynastien und Höfe im späten Mittelalter. Interdisziplinäre Tagung des Lehrstuhls für allgemeine Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften in Greifswald in Verbindung mit der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen vom 15.-18. Juni 2000 (= Residenzforschung. Bd. 14). Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart, 2002. ISBN 3-7995-4514-X. S. 357</ref> Dennoch wirkte sie auch auf dem Areal des heutigen EU-Landes Österreich.  
* Zu Beginn des 14. Jahrhunderts übernahm Königin Elisabeth den Anteil des Bergwerks am Hallberg bei [[Hallstatt]], der zuvor dem Kloster in [[Traunkirchen]] gehört hatte, und gelangte so in den Besitz erheblicher Salzlagerstätten. Diesen verlieh sie als Landesfürstin die notwendigen Bergrechte, um den Salzabbau, die Verarbeitung und den Verkauf zu organisieren. Diese Maßnahme wirkt sich vorteilhaft für die Wirtschaft aus und führte zu einem Anstieg der Mauteinnahmen in [[Linz]] als [[Krems an der Donau|Stein an der Donau]], obgleich die Salzeinfuhr aus [[Hallein]], die sich im Besitz des [[Erzstift Salzburg|Erzstifts Salzburg]] befand, noch bis ins 14. Jahrhundert den Salzhandel auch in den Herrschaftsgebieten der [[Habsburger|Habsburger-Dynastie]] dominieren sollte, was sich erst zu Ende des 14. Jahrhunderts änderte.<ref name ="gruber57">vgl. Elisabeth Gruber: ''Handel und Handelsrechte im österreichischen Donauraum des Hoch- und Spätmittelalters''. In: [[w:Peter Rauscher|Peter Rauscher]] - Andrea Serles (Hrsg.): ''Wiegen – Zählen – Registrieren''. Handelsgeschichtliche Massenquellen und die Erforschung mitteleuropäischer Märkte (13.–18. Jahrhundert) (= Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas. Begründet von [[w:Wilhelm Rausch (Historiker)|Wilhelm Rausch]]. Hrsg. vom Österreichischen Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung. Band 25). StudienVerlag, Innsbruck / Wien / Bozen, 2015. ISBN 978-3-7065-5420-6. S. 57</ref>
* Zu Beginn des 14. Jahrhunderts übernahm Königin Elisabeth den Anteil des Bergwerks am Hallberg bei [[Hallstatt]], der zuvor dem Kloster in [[Traunkirchen]] gehört hatte, und gelangte so in den Besitz erheblicher Salzlagerstätten. Diesen verlieh sie als Landesfürstin die notwendigen Bergrechte, um den Salzabbau, die Verarbeitung und den Verkauf zu organisieren. Diese Maßnahme wirkt sich vorteilhaft für die Wirtschaft aus und führte zu einem Anstieg der Mauteinnahmen in [[Linz]] als [[Krems an der Donau|Stein an der Donau]], obgleich die Salzeinfuhr aus [[Hallein]], die sich im Besitz des [[Erzstift Salzburg|Erzstifts Salzburg]] befand, noch bis ins 14. Jahrhundert den Salzhandel auch in den Herrschaftsgebieten der [[Habsburger|Habsburger-Dynastie]] dominieren sollte, was sich erst zu Ende des 14. Jahrhunderts änderte.<ref name ="gruber57">vgl. Elisabeth Gruber: ''Handel und Handelsrechte im österreichischen Donauraum des Hoch- und Spätmittelalters''. In: [[w:Peter Rauscher|Peter Rauscher]] - Andrea Serles (Hrsg.): ''Wiegen – Zählen – Registrieren''. Handelsgeschichtliche Massenquellen und die Erforschung mitteleuropäischer Märkte (13.–18. Jahrhundert) (= Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas. Begründet von [[w:Wilhelm Rausch (Historiker)|Wilhelm Rausch]]. Hrsg. vom Österreichischen Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung. Band 25). StudienVerlag, Innsbruck / Wien / Bozen, 2015. ISBN 978-3-7065-5420-6. S. 57</ref> 1311 legte sie neue rechtliche Grundlagen für die steigende Salzproduktion im Bergwerk Hallstatt.<ref name ="Reichegger40"/>
* Mit einer jährlichen Salzlieferung aus der Saline Hallstatt bedachte Elisabeth am 2. Februar 1308 das Wiener [[Clarakloster]]. Diese Lieferung befreite sie von den Mauten zu [[Gmunden]] und [[Steyr]].<ref name ="Stoklaska68">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'' (= Dissertationen der Universität Wien 175). VWGÖ, Wien, 1986, S. 68</ref>  
* Mit einer jährlichen Salzlieferung aus der Saline Hallstatt bedachte Elisabeth am 2. Februar 1308 das Wiener [[Clarakloster]]. Diese Lieferung befreite sie von den Mauten zu [[Gmunden]] und [[Steyr]].<ref name ="Stoklaska68">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'' (= Dissertationen der Universität Wien 175). VWGÖ, Wien, 1986, S. 68</ref>  
* Als Landesfürstin des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] förderte die spätere Königin Elisabeth die Niederlassung der Zisterzienserinnen in [[Ybbs an der Donau|Ybbs]] und stiftete 1496 für das [[Stift St. Bernhard|Zisterzienserinnenstift St. Bernhard]] einen Altar.<ref name ="cistopedia">vgl. [https://www.cistopedia.org/fileadmin/user_upload/abbeys/B/Bernhard__St.____bei_Horn_/Zist_-_St__Bernhard.pdf St.Bernhard], Cistopedia.ORG,abgerufen am 4. Juli 2020</ref>
* Als Landesfürstin des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] förderte die spätere Königin Elisabeth die Niederlassung der Zisterzienserinnen in [[Ybbs an der Donau|Ybbs]] und stiftete 1496 für das [[Stift St. Bernhard|Zisterzienserinnenstift St. Bernhard]] einen Altar.<ref name ="cistopedia">vgl. [https://www.cistopedia.org/fileadmin/user_upload/abbeys/B/Bernhard__St.____bei_Horn_/Zist_-_St__Bernhard.pdf St.Bernhard], Cistopedia.ORG,abgerufen am 4. Juli 2020</ref>
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=== Oberösterreich ===
=== Oberösterreich ===
[[Steyr]]: Zu Elisabeths Besitzungen gehörte die Herrschaft Steyr, wo sie  als Witwe das bei einem Brand zerstörte Bürgerspital dotierte.<ref name ="Reichegger40">vgl. Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313), 2006, S. 40</ref> An Elisabeth erinnert eine Gedenktafel auf der Fassade des früheren Heiliggeistspitals.
* [[Steyr]]: Zu Elisabeths Besitzungen gehörte die Herrschaft Steyr, wo sie  als Witwe das bei einem Brand zerstörte Bürgerspital dotierte.<ref name ="Reichegger40"/>


=== Tirol ===
=== Tirol ===
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== Literatur ==
== Literatur ==
* [[w:Brigitte Hamann|Brigitte Hamann]] (Hrsg.): ''Die Habsburger''. Ein biographisches Lexikon. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 1988, S. 81f.<ref group="A">In Details nicht mehr ganz aktuell, aber als Einführung und Erstinformation noch immer gut geeignet. Eine weitere und spätere, inhaltlich aber nicht aktualisierte Ausgabe ist 2001 bei Amalthea Signum erschienen: [[w:Brigitte Hamann|Brigitte Hamann]] (Hrsg.): ''Die Habsburger''. Ein biographisches Lexikon. Verlag Amalthea Signum, Wien, 2001. ISBN 978-3850024457. Neuere aktualisierte Auflagen existieren nur als EBook.</ref>
* [[w:Brigitte Hamann|Brigitte Hamann]] (Hrsg.): ''Die Habsburger''. Ein biographisches Lexikon. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 1988<ref group="A">In Details nicht mehr ganz aktuell, aber als Einführung und Erstinformation noch immer gut geeignet. Eine weitere und spätere, inhaltlich aber nicht aktualisierte Ausgabe ist 2001 bei Amalthea Signum erschienen: [[w:Brigitte Hamann|Brigitte Hamann]] (Hrsg.): ''Die Habsburger''. Ein biographisches Lexikon. Verlag Amalthea Signum, Wien, 2001. ISBN 978-3850024457. Neuere aktualisierte Auflagen existieren nur als EBook.</ref>
* Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006
* Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006


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