Euphemia von Kuenring: Unterschied zwischen den Versionen

K
keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[File:Schloss Hernstein und Ruine.JPG|thumb|Die Burg Hernstein, welche Euphemia als Besitzerin für sich behauptete, heute]]
[[File:Schloss Hernstein und Ruine.JPG|thumb|Die Burg Hernstein, deren Besitzrechte Euphemia behauptete, obwohl sie als Ministeriale abgesprochen wurden, heute]]
'''Euphemia (Eufemia) von Kuenring''' (* im 13. Jahrhundert, zwischen 1211 und 1215; † im 13. Jahrhundert, zwischen 1283 und 1285), auch '''Euphemia von Pottendorf''', war eine Adelige des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Sie muss eine energische Dame gewesen sein, welche die Rechte und die Stellung der [[Kuenringer (Adelsfamilie)|Kuenringer]] erfolgreich verteidigte.
'''Euphemia (Eufemia) von Kuenring''' (* im 13. Jahrhundert, zwischen 1211 und 1215; † im 13. Jahrhundert, zwischen 1283 und 1285), auch '''Euphemia von Pottendorf''', war eine Adelige des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Sie muss eine energische Dame gewesen sein, welche die Rechte und die Stellung der [[Kuenringer (Adelsfamilie)|Kuenringer]] erfolgreich verteidigte.


Zeile 11: Zeile 11:


== Leben ==
== Leben ==
Unter den Kindern, die für Heinrich (III.) von Kuenring nachgewiesen sind, scheint die Tochter Euphemia die stärkste Persönlichkeit gewesen zu sein.<ref name ="brunner16">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 16</ref> Euphemia trug offenbar sehr bewusst Konflikte aus, in denen es letztlich um kuenringisches Selbstverständnis ging.<ref name ="gedaechtnis"/>
Unter den Kindern, die für Heinrich (III.) von Kuenring nachgewiesen sind, scheint die Tochter Euphemia die stärkste Persönlichkeit gewesen zu sein.<ref name ="brunner16">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 16</ref> Sie ließ sich offensichtlich wenig bieten und scheute sich nicht davor zurück,  Konflikte auszutragen, in denen es letztlich um kuenringisches Selbstverständnis ging.<ref name ="gedaechtnis"/>


Nach dem Tod ihrer Brüder Hadmar (IV.) "''dem Buckligen''" und Heinrich (V.) "''dem Hündchen''" erbte sie die Feste Kuenring.<ref name ="gedaechtnis"/> Diese vererbte sie ihren Kindern aus der zweiten Ehe. Nachkommen aus der Familie der Pottendorfer.<ref name ="Rieder78">vgl. Leopold Rieder: ''Zur Geschichte des Ortes und der Herrschaft''. In: Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006. S. 78</ref>
Nach dem Tod ihrer Brüder Hadmar (IV.) "''dem Buckligen''" und Heinrich (V.) "''dem Hündchen''" erbte sie die [[Burgruine Kühnring|Feste Kühnring]].<ref name ="gedaechtnis"/> Diese vererbte sie ihren Kindern aus der zweiten Ehe. Nachkommen aus der Familie der Pottendorfer.<ref name ="Rieder78">vgl. Leopold Rieder: ''Zur Geschichte des Ortes und der Herrschaft''. In: Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006. S. 78</ref>


Euphemia von Kuenring, wie sie sich selbst nannte, hatte ein sehr angespanntes Verhältnis zu [[Stift Zwettl|Zwettl]], das von einem ihrer [[Hadmar I. von Kuenring|Vorfahren]] gestiftet worden war und wo die Familie ihre Grablege hatte, war äußerst gespannt. Nach dem Tod ihrer Brüder führte sie mit dem Stift eine Auseinandersetzung um das Gut Strahlbach (heute Gemeinde [[Zwettl]] streitig, das ihre Brüder anlässlich der Beisetzung ihres Vaters Heinrich dem Stift überlassen oder zurückgegeben hatten. Sie sah sich als dessen Erbin. Ihre jahrelangen Auseinandersetzung dürfte sich ausgezahlt haben, ein Vergleich, der erst 1252 geschlossen wurde, fiel für sie äußerst günstig aus. Außerdem beanspruchte Euphemia von Kuenring als Erbe ihrer Brüder auch das Patronat über die Pfarrkirche der Stadt Zwettl. Das Stift Zwettl wandte sich sogar an den Papst um Hilfe, ehe die Kuenringerin 1276 darauf Verzicht leistete.<ref name ="gedaechtnis"/>  
Euphemia von Kuenring, wie sie sich selbst nannte, hatte ein sehr angespanntes Verhältnis zu [[Stift Zwettl|Zwettl]], das von einem ihrer [[Hadmar I. von Kuenring|Vorfahren]] gestiftet worden war und wo die Familie ihre Grablege hatte, war äußerst gespannt. Nach dem Tod ihrer Brüder führte sie mit dem Stift eine Auseinandersetzung um das Gut Strahlbach (heute Gemeinde [[Zwettl]] streitig, das ihre Brüder anlässlich der Beisetzung ihres Vaters Heinrich dem Stift überlassen oder zurückgegeben hatten. Sie sah sich als dessen Erbin. Ihre jahrelangen Auseinandersetzung dürfte sich ausgezahlt haben, ein Vergleich, der erst 1252 geschlossen wurde, fiel für sie äußerst günstig aus. Außerdem beanspruchte Euphemia von Kuenring als Erbe ihrer Brüder auch das Patronat über die Pfarrkirche der Stadt Zwettl. Das Stift Zwettl wandte sich sogar an den Papst um Hilfe, ehe die Kuenringerin 1276 darauf Verzicht leistete.<ref name ="gedaechtnis"/>  
47.765

Bearbeitungen