Euphemia von Kuenring: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Tod ihrer Brüder Hadmar (IV.) "''dem Buckligen''" und Heinrich (V.) "''dem Hündchen''" erbte sie die Feste Kuenring.<ref name ="gedaechtnis"/> Diese vererbte sie ihren Kindern aus der zweiten Ehe. Nachkommen aus der Familie der Pottendorfer.<ref name ="Rieder78">vgl. Leopold Rieder: ''Zur Geschichte des Ortes und der Herrschaft''. In: Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006. S. 78</ref>
Nach dem Tod ihrer Brüder Hadmar (IV.) "''dem Buckligen''" und Heinrich (V.) "''dem Hündchen''" erbte sie die Feste Kuenring.<ref name ="gedaechtnis"/> Diese vererbte sie ihren Kindern aus der zweiten Ehe. Nachkommen aus der Familie der Pottendorfer.<ref name ="Rieder78">vgl. Leopold Rieder: ''Zur Geschichte des Ortes und der Herrschaft''. In: Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006. S. 78</ref>


Euphemia von Kuenring, wie sie sich selbst nannte, hatte ein sehr angespanntes Verhältnis zu [[Stift Zwettl|Zwettl]], das von einem ihrer [[Hadmar I. von Kuenring|Vorfahren]] gestiftet worden war und wo die Familie ihre Grablege hatte, war äußerst gespannt. Nach dem Tod ihrer Brüder führte sie mit dem Stift eine Auseinandersetzung um das Gut Strahlbach streitig, das ihre Brüder anlässlich der Beisetzung ihres Vaters Heinrich dem Stift überlassen oder zurückgegeben hatten. Sie sah sich als dessen Erbin. Ihre jahrelangen Auseinandersetzung dürfte sich ausgezahlt haben, ein Vergleich, der erst 1252 geschlossen wurde, fiel für sie äußerst günstig aus. Außerdem beanspruchte Euphemia von Kuenring als Erbe ihrer Brüder auch das Patronat über die Pfarrkirche der Stadt Zwettl. Das Stift Zwettl wandte sich sogar an den Papst um Hilfe, ehe die Kuenringerin 1276 darauf Verzicht leistete.<ref name ="gedaechtnis"/>  
Euphemia von Kuenring, wie sie sich selbst nannte, hatte ein sehr angespanntes Verhältnis zu [[Stift Zwettl|Zwettl]], das von einem ihrer [[Hadmar I. von Kuenring|Vorfahren]] gestiftet worden war und wo die Familie ihre Grablege hatte, war äußerst gespannt. Nach dem Tod ihrer Brüder führte sie mit dem Stift eine Auseinandersetzung um das Gut Strahlbach (heute Gemeinde [[Zwettl]] streitig, das ihre Brüder anlässlich der Beisetzung ihres Vaters Heinrich dem Stift überlassen oder zurückgegeben hatten. Sie sah sich als dessen Erbin. Ihre jahrelangen Auseinandersetzung dürfte sich ausgezahlt haben, ein Vergleich, der erst 1252 geschlossen wurde, fiel für sie äußerst günstig aus. Außerdem beanspruchte Euphemia von Kuenring als Erbe ihrer Brüder auch das Patronat über die Pfarrkirche der Stadt Zwettl. Das Stift Zwettl wandte sich sogar an den Papst um Hilfe, ehe die Kuenringerin 1276 darauf Verzicht leistete.<ref name ="gedaechtnis"/>  


Durch Erbschaft gelangte Euphemia von Kuenring auch in den Besitz der [[Burgruine Hernstein|Burg Herrnstein]]. Sie behauptete diese in einem Konflikt zwischen dem Erzbischof von Salzburg und dem Herzog von Österreich.<ref name ="brunner15">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 15</ref> Nach einer anderen Version stritt sie um die ererbten Patronatsrechte von Hernstein mit dem Hochstift Passau. Auf dem Gerichtstag zu [[Mautern]] fällte Heinrich von Hardegg, den König Ottokar II. zum Landrichter bestellt hatte, ein Urteil zugunsten des Hochstifts. Begründet wurde es damit, dass Herrnstein "freies Eigen" und Euphemia von Kuenring nur eine Ministerialin sei. Euphemia konnte sich dennoch letztlich durchsetzen und behauptete dieses Erbe.<ref name ="gedaechtnis"/>
Durch Erbschaft gelangte Euphemia von Kuenring auch in den Besitz der [[Burgruine Hernstein|Burg Herrnstein]]. Sie behauptete diese in einem Konflikt zwischen dem Erzbischof von Salzburg und dem Herzog von Österreich.<ref name ="brunner15">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 15</ref> Nach einer anderen Version stritt sie um die ererbten Patronatsrechte von Hernstein mit dem Hochstift Passau. Auf dem Gerichtstag zu [[Mautern]] fällte Heinrich von Hardegg, den "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönigs]]" [[Ottokar II. Přemysl|König Ottokar]]<ref group="A">Für König Přemysl Otakar II. (Przemysl Ottokar II., Ottokar II. Przemysl) finden sich in der Sekundärliteratur verschiedene Namensbezeichnungen. In Österreich war und ist er als Ottokar II. bekannt. Da es in diesem Artikel um die Geschichte jener Gebiete geht, die heute zur Republik beziehungsweise zum "EU-Land" Österreich gehören, wird hier durchgehend die Bezeichnung Ottokar verwendet.</ref> zum Landrichter bestellt hatte, ein Urteil zugunsten des Hochstifts. Begründet wurde es damit, dass Herrnstein "freies Eigen" und Euphemia von Kuenring nur eine Ministerialin sei. Euphemia konnte sich dennoch letztlich durchsetzen und behauptete dieses Erbe.<ref name ="gedaechtnis"/>


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