Maidburg (Familie): Unterschied zwischen den Versionen

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1317 hatte der Grafenfamilie der Schaunberger bereits ein Drittel der Feste Hardegg gehört, Mitte der 1350er-Jahren gehörte ihnen bereits die Hälfte der Feste, die sie durch Kauf erworben hatten. 1357 brach zwischen ihnen und der Familie der Burggrafen von Maidburg zu Hardegg eine Fehde aus, in der es Lehenbesitz ging, der sich in Retz und Hardegg befand. Der Landesfürst, der schließlich die Angelegenheit bereinigte, sprach die strittigen Lehen den Grafen von Schaunberg zu, nachdem diese Eide leisteten, das sie diese rechtmäßig erworben hatten. In den nächsten Jahrzehnten gelang es den Burggrafen von Maidburg aber die Grafen von Schaunberg aus ihrem direkten Umfeld zu verdrängen. In der "Schaunberger Fehde" unterstützten sie [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") († 1396) und um 1382 gelang es ihnen, vermutlich durch Kauf, die meisten Besitzungen, welche den Schaunbergern durch das Erbe der Grafenfamilie von Plain zugefallen war, zu übernehmen. Mit diesen wurden sie auch von Herzog Albrecht (III.) belehnt, vermutlich ein Versuch der Maidburger, die Rechtssicherheit ihrer neuen Erwerbungen zu verbessern.<ref name =Zehetmayer56"mF156">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 56, mit Fußnote 156</ref> Etwa um diese Zeit gelang es ihnen außerdem umfangreiche Besitzungen in Südmähren zu erwerben.<ref name ="Zehetmayer61">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S.61</ref> Gleichzeitig dürften diese Neuerwerbungen aber wesentlich dazu beigetragen haben, dass enorme Schulden angehäuft wurden.<ref name ="Zehetmayer63">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S.63</ref>
1317 hatte der Grafenfamilie der Schaunberger bereits ein Drittel der Feste Hardegg gehört, Mitte der 1350er-Jahren gehörte ihnen bereits die Hälfte der Feste, die sie durch Kauf erworben hatten. 1357 brach zwischen ihnen und der Familie der Burggrafen von Maidburg zu Hardegg eine Fehde aus, in der es Lehenbesitz ging, der sich in Retz und Hardegg befand. Der Landesfürst, der schließlich die Angelegenheit bereinigte, sprach die strittigen Lehen den Grafen von Schaunberg zu, nachdem diese Eide leisteten, das sie diese rechtmäßig erworben hatten. In den nächsten Jahrzehnten gelang es den Burggrafen von Maidburg aber die Grafen von Schaunberg aus ihrem direkten Umfeld zu verdrängen. In der "Schaunberger Fehde" unterstützten sie [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") († 1396) und um 1382 gelang es ihnen, vermutlich durch Kauf, die meisten Besitzungen, welche den Schaunbergern durch das Erbe der Grafenfamilie von Plain zugefallen war, zu übernehmen. Mit diesen wurden sie auch von Herzog Albrecht (III.) belehnt, vermutlich ein Versuch der Maidburger, die Rechtssicherheit ihrer neuen Erwerbungen zu verbessern.<ref name =Zehetmayer56"mF156">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 56, mit Fußnote 156</ref> Etwa um diese Zeit gelang es ihnen außerdem umfangreiche Besitzungen in Südmähren zu erwerben.<ref name ="Zehetmayer61">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S.61</ref> Gleichzeitig dürften diese Neuerwerbungen aber wesentlich dazu beigetragen haben, dass enorme Schulden angehäuft wurden.<ref name ="Zehetmayer63">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S.63</ref>


Mitte der 1380er-Jahre heiratete [[Johann II. von Maidburg|Burggraf Johann (II.) von Maidburg]], Graf von Hardegg, Anna, die Schwester der Herzöge von [[w:Herzogtum Sagan|Schlesien-Sagan]]. Etwa zu dieser Zeit wird erstmals bei den Maidburgern zu Hardegg die Intitulatio "''Burggrafen von Maidburg des Heiligen Römischen Reichs und Grafen zu Hardegg''" verwendet. Ein Zusammenhang mit dieser Eheschließung wird angenommen, wobei in der Forschung bisher davon ausgegangen wird, dass diese Rangerhöhung sich nur auf die Grafen als Personen bezog und keine rechtliche Auswirkungen auf die Grafschaft Hardegg hatte, die bisher keine reichsunmittelbare Grafschaft gewesen war und es auch dadurch nicht wurde.<ref name ="Zehetmayer62">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 62</ref>
Mitte der 1380er-Jahre heiratete [[Johann II. von Maidburg|Burggraf Johann (II.) von Maidburg]], Graf von Hardegg, Anna, die Schwester der Herzöge von [[w:Herzogtum Sagan|Schlesien-Sagan]]. Etwa zu dieser Zeit wird erstmals bei den Maidburgern zu Hardegg die Intitulatio "''Burggrafen von Maidburg des Heiligen Römischen Reichs und Grafen zu Hardegg''" verwendet. Ein Zusammenhang mit dieser Eheschließung wird angenommen, wobei in der Forschung bisher davon ausgegangen wird, dass diese Rangerhöhung sich nur auf die Grafen als Personen bezog und keine rechtliche Auswirkungen auf die Grafschaft Hardegg hatte, die bisher keine reichsunmittelbare Grafschaft gewesen war und es auch dadurch nicht wurde.<ref name ="Zehetmayer62">vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 62</ref> In älteren Arbeiten wird die Möglichkeit diskutiert, dass die Grafschaft Hardegg bis zu jenem Vertrag mit den Herzögen von Österreich (Habsburgern), der Anfang der 1390er-Jahre geschlossen wurde, reichfrei gewesen sein könnte, wobei die Ergebnisse wesentlich divergieren.<ref>vgl. Gertraud Obertimpfler: ''Hardegg, das "castrum regale" in der Geschichte Niederösterreichs. Ungedruckte erweiterte Seminararbeit, Universität Wien, 1947, S. 9-11</ref>


== Der endgültige Erwerb der Grafschaft Hardegg durch die Habsburger und das Ende der Maidburger ==
== Der endgültige Erwerb der Grafschaft Hardegg durch die Habsburger und das Ende der Maidburger ==
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