Margaretha von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gräfin Margaretha von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz''' (* um / nach 1400; † vor dem 1. März 1443, vermutlich auf [[w:Schloss Klingnau|Schloss Klingnau]], heute Schweiz<ref name ="burmeister2">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 54</ref>), auch '''Gräfin Margarita (oder Margrete, Margreta, Margareth) von Werdenberg''' oder '''Margret von Arburg, "gräfin geborn von Werdenberg"'''<ref name ="burmeister1">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 53</ref>, war eine der Töchter des letzten Grafen von Bludenz. Im Gegensatz zu ihren Schwestern verbrachte Margaretha den Großteil ihres Lebens in einem eher bürgerlichen Umfeld und fand in den Eidgenossenschaften ihren festen Platz<ref name ="burmeister7">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 63</ref>.
'''Gräfin Margaretha von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz''' (* um / nach 1400; † vor dem 1. März 1443, vermutlich auf [[w:Schloss Klingnau|Schloss Klingnau]], heute Schweiz<ref name ="burmeister2">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 54</ref>), auch '''Gräfin Margarita (oder Margrete, Margreta, Margareth) von Werdenberg''' oder '''Margret von Arburg, "Gräfin geborn von Werdenberg"'''<ref name ="burmeister1">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 53</ref>, war eine der Töchter des letzten Grafen von Bludenz. Im Gegensatz zu ihren Schwestern verbrachte Margaretha den Großteil ihres Lebens in einem eher bürgerlichen Umfeld und fand in den Eidgenossenschaften ihren festen Platz<ref name ="burmeister7">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 63</ref>.




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Margaretha von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz entstammte dem [[w:Schwaben|schwäbischen]] Adel. Ihre Familie, ein Zweig der Grafen von [[w:Werdenberg (Adelsgeschlecht)|Werdenberg]] und eine Nebenlinie der Grafen von [[w:Montfort (Adelsgeschlecht)|Montfort]], waren Nachfahren der [[w:Pfalzgrafen von Tübingen|Pfalzgrafen von Tübingen]]. Der Heiligenberger Zweig der Werdenberger geht auf Graf [[w:Hugo I. von Werdenberg-Heiligenberg|Hugo I. von Werdenberg-Heiligenberg]] († 1280) zurück. Dessen Enkel, Graf [[w:Albrecht I. von Werdenberg-Heiligenberg|Albrecht I. von Werdenberg-Heiligenberg]] († um 1365), war in eine [[w:Fehde|Fehde]] mit Graf Rudolf IV. von [[w:Montfort (Adelsgeschlecht)|Montfort-Feldkirch]] († um 1375) verwickelt, von der die Herzöge von Österreich profitierten.<ref>vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411''. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, besonders S. 268</ref>
Margaretha von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz entstammte dem [[w:Schwaben|schwäbischen]] Adel. Ihre Familie, ein Zweig der Grafen von [[w:Werdenberg (Adelsgeschlecht)|Werdenberg]] und eine Nebenlinie der Grafen von [[w:Montfort (Adelsgeschlecht)|Montfort]], waren Nachfahren der [[w:Pfalzgrafen von Tübingen|Pfalzgrafen von Tübingen]]. Der Heiligenberger Zweig der Werdenberger geht auf Graf [[w:Hugo I. von Werdenberg-Heiligenberg|Hugo I. von Werdenberg-Heiligenberg]] († 1280) zurück. Dessen Enkel, Graf [[w:Albrecht I. von Werdenberg-Heiligenberg|Albrecht I. von Werdenberg-Heiligenberg]] († um 1365), war in eine [[w:Fehde|Fehde]] mit Graf Rudolf IV. von [[w:Montfort (Adelsgeschlecht)|Montfort-Feldkirch]] († um 1375) verwickelt, von der die Herzöge von Österreich profitierten.<ref>vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411''. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, besonders S. 268</ref>


Margaretha war die jüngste der fünf Töchter des Grafen [[w:Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz]] aus seiner Ehe mit Gräfin Ursula von Schaunberg († nach 10. August 1412). Über ihre Mutter war sie eine Enkelin des Grafen [[Heinrich VII. von Schaunberg]] und eine Urenkelin von [[Meinhard VI. (Görz)|Graf Meinhard VI. von Görz(-Tirol)]].<ref>vgl.[[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411''. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, S. 272</ref> Sie war eine Cousine des Grafen [[w:Elisabeth von Matsch|Friedrich VII. von Toggenburg]] († 1436), dessen Mutter Katharina von Werdenberg-Heiligenberg eine Schwester ihres Vaters war.<ref>Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 28</ref>
Margaretha war die jüngste der fünf Töchter des Grafen [[Albrecht von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Albrecht (III.) von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz]] aus seiner Ehe mit Gräfin Ursula von Schaunberg († nach 10. August 1412). Über ihre Mutter war sie eine Enkelin des Grafen [[Heinrich VII. von Schaunberg]] und eine Urenkelin von [[Meinhard VI. (Görz)|Graf Meinhard VI. von Görz(-Tirol)]].<ref>vgl.[[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411''. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, S. 272</ref> Sie war eine Cousine des Grafen [[w:Elisabeth von Matsch|Friedrich VII. von Toggenburg]] († 1436), dessen Mutter Katharina von Werdenberg-Heiligenberg eine Schwester ihres Vaters war.<ref>Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 28</ref>


== Ehen und Nachkommen ==
== Ehen und Nachkommen ==
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== Leben ==
== Leben ==
Als Kind lebte Margaretha 1405-1408 wegen der [[w:Appenzellerkriege|Appenzellerkriege]] mit ihren Eltern und vermutlich zwei weiteren Schwestern im Exil auf [[w:Burgruine Rothenfels|Schloss Rothenfels im Allgäu]].<ref name ="burmeister2"/>. Durch ihre Heirat wurde Margaretha Bürgerin der Stadt Bern, 1455 trat sie außerdem in ein Landrecht mit Schwyz und Glarus ein. Den größten Teil ihres Lebens verbrachte sie in den Schlössern und Herrschaften ihres Ehemannes im Aargau und in Luzern. Ihre Mitgift war auf einen Teil der Herrschaften Thürings, darunter Schloss Gutenburg im Oberaargau, versichert. Am 19. Januar 1431 wurde sie in Konstanz gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter von König [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] samt deren Nachkommmen mit dem Schloss Schenkenberg und dem Amt Bözberg (Bezirk Brugg, Kanton Aargau) belehnt, wobei Thüring außerdem der Blutbann in Schenkenberg, Büron und Bözberg verliehen wurde.<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 56f.</ref> Während der Auseinandersetzung zwischen Thüring und dem Bistum Konstanz wurden ihre Kleinodien gemeinsam mit seinem Hausrat "mit Arrest" belegt<ref name ="burmeister5">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 58</ref>.
Als Kind lebte Margaretha 1405-1408 wegen der [[w:Appenzellerkriege|Appenzellerkriege]] mit ihren Eltern und vermutlich zwei weiteren Schwestern im Exil auf [[w:Burgruine Rothenfels|Schloss Rothenfels im Allgäu]].<ref name ="burmeister2"/>. Durch ihre Heirat wurde Margaretha Bürgerin der Stadt Bern, 1455 trat sie außerdem in ein Landrecht mit Schwyz und Glarus ein. Den größten Teil ihres Lebens verbrachte sie in den Schlössern und Herrschaften ihres Ehemannes im Aargau und in Luzern. Ihre Mitgift war auf einen Teil der Herrschaften Thürings, darunter Schloss Gutenburg im Oberaargau, versichert. Am 19. Jänner 1431 wurde sie in Konstanz gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter von König [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] samt deren Nachkommmen mit dem Schloss Schenkenberg und dem Amt Bözberg (Bezirk Brugg, Kanton Aargau) belehnt, wobei Thüring außerdem der Blutbann in Schenkenberg, Büron und Bözberg verliehen wurde.<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 56f.</ref> Während der Auseinandersetzung zwischen Thüring und dem Bistum Konstanz wurden ihre Kleinodien gemeinsam mit seinem Hausrat "mit Arrest" belegt<ref name ="burmeister5">vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 58</ref>.


Margaretha war bis 1443 (vermutlich bis zu ihrem Tod) zumindest nominell Landesherrin in dem von ihr ererbten Teil von Maienfeld. Sie überließ allerdings von Anfang an die Verwaltung von Maienfeld ihrer Schwester Frena und ihrem Schwager Wolfhard. Gemeinsam mit Thüring, Frena und Wolfhard sowie ihrer Schwester [[Katharina von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Katharina]] förderte sie aber mit der Ausstellung von Freiheitsbriefen das dortige Unabhängigkeitsstreben ihrer Untertanen.<ref name ="burmeister5"/>
Margaretha war bis 1443 (vermutlich bis zu ihrem Tod) zumindest nominell Landesherrin in dem von ihr ererbten Teil von Maienfeld. Sie überließ allerdings von Anfang an die Verwaltung von Maienfeld ihrer Schwester Frena und ihrem Schwager Wolfhard. Gemeinsam mit Thüring, Frena und Wolfhard sowie ihrer Schwester [[Katharina von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Katharina]] förderte sie aber mit der Ausstellung von Freiheitsbriefen das dortige Unabhängigkeitsstreben ihrer Untertanen.<ref name ="burmeister5"/>
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== Erbschaften ==
== Erbschaften ==
* Nach dem Tod ihres Vaters kam seine Grafschaft Bludenz an die [[w:Habsburg|Herzöge von Österreich]], Margaretha und ihre Schwestern [[Kunigunde von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Kunigunde]], [[Agnes von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Agnes]], Frena und Katharina erhielten eine finanzielle Abfertigung.<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'' 2009, S. 40</ref>   
* Nach dem Tod ihres Vaters kam seine Grafschaft Bludenz an die [[Habsburger|Herzöge von Österreich]], Margaretha und ihre Schwestern [[Kunigunde von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Kunigunde]], [[Agnes von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Agnes]], Frena und Katharina erhielten eine finanzielle Abfertigung.<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'' 2009, S. 40</ref>   
* Nach dem Tod ihres Cousins, des letzten Grafen von [[w:Toggenburger|Toggenburg]] im Jahr 1436, erbte sie gemeinsam mit ihren Schwestern Frena, Katharina und Kunigunde bzw. deren Nachkommen Teile aus dessen Erbe.<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'' 2009, S. 28-30 (Hinweise)</ref>
* Nach dem Tod ihres Cousins, des letzten Grafen von [[w:Toggenburger|Toggenburg]] im Jahr 1436, erbte sie gemeinsam mit ihren Schwestern Frena, Katharina und Kunigunde bzw. deren Nachkommen Teile aus dessen Erbe.<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'' 2009, S. 28-30 (Hinweise)</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz.'' In: ''Bludenzer Geschichtsblätter'' 2009, Heft 90+91, S. 28-70 [https://www.vorarlberg.at/pdf/bg90_91burmeistergrazien.pdf Digitalisat]
* [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz.'' In: ''Bludenzer Geschichtsblätter'' 2009, Heft 90+91, S. 28-70 [https://www.vorarlberg.at/pdf/bg90_91burmeistergrazien.pdf Digitalisat]
 
== Weblinks ==
* {{Wikidata|Q73800606|Margaretha von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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