Minoritenkloster (Wien 1): Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Im Minoritenkloster wurden mehrere bekannte Adelige des Herzogtums Österreich beigesetzt, darunter [[Otto von Zelking|Otto (I.) von Zelking]]<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking''. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 55</ref> und [[Joachim von Schönkirchen]]<ref name ="gedächtnis">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/person/schoenkirchen.html Freiherr Joachim von Schönkirchen], GedaechtnisDesLandes.AT, abgerufen am 31. Juli 2019</ref>. Die Herren von Zelking, zu denen der bereits genannte Otto zählt, hatten lange Zeit ihr Erbbegräbnis bei den Minoriten in Wien.<ref>vgl.{{WiWi|Herren_von_Zelking||Herren von_Zelking}}</ref>
Das Minoritenkloster wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet. [[Blanka von Frankreich]] († 1305), die Ehefrau von [[Rudolf I. (Böhmen)|Herzog Rudolf (III.) von Österreich]] († 1307) wählte die Minoritenkirche zu ihrer Begräbnisstätte und stiftete in ihrem Testament von 1304 einen Kirchenneubau, der [[w:Ludwig IX. (Frankreich)|König Ludwig (IX.) von Frankreich]] ("''Ludwig dem Heiligen''") († 1270, Heiligsprechung 1297), ihrem Großvater, geweiht werden sollte. Das für die Stiftung bestimmte Geld wurde nach ihrem Tod jedoch für den Bau der Klarissenkirche verwendet.<ref name="sauter52">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 52</ref> Zwischen 1317 und 1328 ließ [[Elisabeth von Aragon]] († 1330), die Ehefrau von [[Friedrich der Schöne|König Friedrich "''dem Schönen''"]] († 1330) eine Kapelle zu Ehren des Heiligen [[w:Ludwig von Toulouse|Ludwigs von Toulouse]] († 1297 Heiligsprechung 1317), mit dem sie verwandt war, errichten. Diese Ludwigskapelle bestimmte sie zu ihrer Grabstätte.<ref name="sauter53">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 53</ref> Unter [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") († 1358) wurde die Kirche des Minoritenklosters unter Einbeziehung der Ludwigskapelle wesentlich erweitert. An die zweischiffige Halle wurde ein drittes Schiff angebaut. Nach einem Nekrolog der Wiener Minoriten aus dem 14. Jahrhundert wird Bruder Jacobus von Paris, der als Beichtvater des Herzogs belegt ist, als Erbauer des Portals der Minoritenkirche genannt. Die Initiative wird in der Geschichtsforschung allerdings dem Herzog zugeschrieben.<ref>vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 54f.</ref>
 
== Die Minoriten in Wien als beliebte Grablege des Adels ==
Im Minoritenkloster wurden mehrere bekannte Adelige des Herzogtums Österreich beigesetzt, darunter [[Otto I. von Zelking|Otto (I.) von Zelking]] († 1318)<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking''. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 55</ref>, [[Joachim von Schönkirchen]] († 1574)<ref name ="gedächtnis">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/person/schoenkirchen.html Freiherr Joachim von Schönkirchen], GedaechtnisDesLandes.AT, abgerufen am 31. Juli 2019</ref>, die herzogliche Hofmeisterin [[Diemut von Landenberg]] († 1374)<ref name ="Lackner52">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 52</ref> sowie die Grafen [[Wilhelm III. von Montfort|Wilhelm (III.)]] († um 1373) und [[Wilhelm IV. von Montfort|Wilhelm (IV.)]] († um 1368) von [[Stammtafel der Grafenfamilie von Montfort#Linie Montfort-Tettnang-Bregenz|Montfort-Tettnang-Bregenz]]<ref name ="Burmeister218f.">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen Wilhelm III. (ca. 1330-1373) und Wilhelm IV. (ca. 1338-1368) von Montfort-Bregenz''. In: ders.: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3. S. 218f.</ref>. Die Herren von Zelking, zu denen der bereits genannte Otto zählt, hatten lange Zeit ihr Erbbegräbnis bei den Minoriten in Wien.<ref>vgl.{{WiWi|Herren_von_Zelking||Herren von_Zelking}}</ref> Ebenfalls bei den Minoriten beigesetzt wurden auch einige der späteren [[Tursen|Tursen von Sunnberg und Asparn]].<ref name ="Sigmund164">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels''. Geschichte und Genealogie eines niederösterreichischen Ministerialengeschleches. (Ungedruckte) Dissertation, Wien, 1981, S. 164</ref> Bei den Minoriten dürfte außerdem der Wiener Hausbesitzer [[Heinrich Hueber (14. Jahrhundert)|Heinrich Hueber]] († um 1380), einer der wenigen Nichtkleriker, die in der herzoglichen Kanzlei im Spätmittelalter Karriere machten, seine letzte Ruhestätte gefunden haben.<ref>vgl.  [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzoge (1365 - 1406). Habilitationsschrift, Wien, 2001. Bd. 2, S. 357, mit Fußnote 275</ref>
 
Nicht erhalten sind die Gräber der fürstlichen und königlichen Stifterinnen. Im Chor der Kirche befand sich das prachtvolle Tumbengrab von Herzogin Blanka, welches nach ihrem Tod zu Anfang des 14. Jahrhunderts für sie erbaut worden war und wo sie tatsächlich beigesetzt wurde.<ref>vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 52f.</ref> Königin Elisabeth, ihre Schwägerin, wurde in der von ihr gestifteten Ludwigskapelle beigesetzt. Auch ihre Grabtumba ist nicht erhalten.<ref name="sauter53"/>


== Literatur ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
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== Anmerkungen ==
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